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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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Anlaß gibt (s. Anschlußversäumnis). Da von einem eigentlichen Verschulden in solchen Fällen meist nicht die Rede sein kann, den Reisenden gegenüber auch stets die Verwaltung als die Verpflichtete erscheint, in deren Bezirk der Anschluß versäumt wird, so pflegen die Verwaltungen heute von der gegenseitigen Inrechnungstellung solcher Sonderleistungen meist abzusehen.

In beschränktem Umfange hat sich auch im Güterverkehr die Festsetzung von W. als notwendig und zweckdienlich erwiesen, um die Überführung wichtiger regelmäßig wiederkehrender Sendungen von Zug zu Zug besonders im Eilgut- und Tierverkehr sicherzustellen (s. Wagenübergangsplan).

Breusing.


Wartezeitenvorschriften s. Wartezeit.


Waschgleise s. Desinfektionsanstalten, Oberbau, Viehhöfe.


Waschräume s. Empfangsgebäude.


Wasseraufnahme während der Fahrt s. Wasserstationen.


Wasserkrane s. Wasserstationen.


Wasserkransignale s. Signalwesen.


Wasserstandzeiger (water level indicators; indicateurs de niveau; indicatore del nivello d'acqua), Vorrichtungen, die außerhalb eines Gefäßes die Standhöhe des in dem Gefäß befindlichen Wassers erkennbar machen. Der Anordnung nach unterscheidet man:

1. W., die als kommunizierende Gefäße ausgeführt sind und in einem an der Außenseite eines Wassergefäßes angebrachten durchsichtigen Körper kleinen Querschnitts die Höhe des Wasserstands unmittelbar ersichtlich machen.

2. W., die mittels eines auf der Wasseroberfläche schwimmenden Körpers, dessen veränderliche Höhenlage durch geeignete Übertragungen an einem beliebigen Ort wahrnehmbar gemacht wird, die Höhe des Wasserstands anzeigen.

3. W., die nur bestimmte Wasserstandhöhen kenntlich machen. Sie werden häufig in Verbindung mit selbsttätig wirkenden Signalen angewendet.

Zu 1. W. dieser Gruppe sind mit dem Gefäß entweder an 2 Punkten, deren Höhenlage so gewählt ist, daß zwischen ihnen alle zulässigen Wasserstände zu liegen kommen, oder nur an einem, unter dem tiefsten zulässigen Wasserstand liegenden Punkt kommunizierend verbunden. Sie finden an Dampfkesseln (Lokomotiv-, Lokomobil- und Stabilkesseln), an Tendern und Wasserwagen Anwendung.

Ein solcher W., wie er bei Lokomotivkesseln häufig angewendet wird, ist in Abb. 109 dargestellt.

Die Verbindungsstücke O und U mit dem Kessel sind als Hahngehäuse gebaut, mit der Platte P verbunden und am Kessel befestigt. Zur Befestigung des W. an der Kesselwand ist meistens oben ein Flansch angenietet. Als Dichtung der Hahngehäuse am Kessel dienen Linsen.

Die Hahngehäuse der Verbindungsstücke O und U endigen in Köpfen, die in der Richtung der Hahnbohrungen und in der Richtung des die Hahngehäuse verbindenden Wasserstandglases R durchbohrt sind. Die Bohrungen, die durch das Hahngehäuse gehen, können nach Entfernung der Verschlußschrauben D (Putzschrauben), auf welchen häufig die später zu behandelnde Schutzvorrichtung befestigt ist, leicht gereinigt werden. Die Bohrung, die in der Richtung des Wasserstandglases liegt, ist am oberen Kopf gegen oben zu mit einer Schraube B, die abgenommen die Einführung eines Wasserstandglases gestattet, am unteren Kopf gegen unten zu mit einem eingeschraubten Hahngehäuse A geschlossen. Die Mündungen der Bohrung an den einander zugekehrten Seiten der Köpfe sind mit Stopfbüchsenverschraubungen versehen und dienen zur Aufnahme und Abdichtung des Wasserstandglases. Zur Abdichtung dienen meistens Gummiringe, die in der Stopfbüchse so gelagert sein müssen, daß sie nicht unter die Glasröhre rutschen können. Um ein Aufsteigen der Glasröhre zu verhindern, besitzt bei dem W. in Abb. 109 die obere Verschlußschraube B Füßchen, die in geringem Abstand von der Glasröhre zu liegen kommen.

Im unteren, seltener in beiden Köpfen, ist ein Kugelventil eingebaut.

Das Hahngehäuse A endigt in ein Rohr, das unter die Plattform der Lokomotive geführt wird und dort ins Freie oder in den Aschkasten mündet.

Die Wirbel der Hahngehäuse O und U sind meist mit gewöhnlichen Handgriffen versehen. Häufig sind die Handgriffe G mit einer Stange verbunden, die mittels des Bolzens H und der Feder F sich leicht aus dem oberen Handgriff auskuppeln läßt für den Fall, wenn beide Hähne unabhängig voneinander bedient werden sollen. Die Kupplung beider Hähne ermöglicht ein rasches Schließen beider Hähne beim Bersten des Wasserstandglases. Auf der Unterlagsplatte P ist die Skala E, auf der der tiefste zulässige Wasserstand deutlich angegeben ist, befestigt. Die auf der Teilung ersichtlichen Zahlen geben die Höhe des Wasserstands über der Feuerbüchsoberkante in Millimetern an. Hierbei ist der W. so gesetzt, daß die untere

Anlaß gibt (s. Anschlußversäumnis). Da von einem eigentlichen Verschulden in solchen Fällen meist nicht die Rede sein kann, den Reisenden gegenüber auch stets die Verwaltung als die Verpflichtete erscheint, in deren Bezirk der Anschluß versäumt wird, so pflegen die Verwaltungen heute von der gegenseitigen Inrechnungstellung solcher Sonderleistungen meist abzusehen.

In beschränktem Umfange hat sich auch im Güterverkehr die Festsetzung von W. als notwendig und zweckdienlich erwiesen, um die Überführung wichtiger regelmäßig wiederkehrender Sendungen von Zug zu Zug besonders im Eilgut- und Tierverkehr sicherzustellen (s. Wagenübergangsplan).

Breusing.


Wartezeitenvorschriften s. Wartezeit.


Waschgleise s. Desinfektionsanstalten, Oberbau, Viehhöfe.


Waschräume s. Empfangsgebäude.


Wasseraufnahme während der Fahrt s. Wasserstationen.


Wasserkrane s. Wasserstationen.


Wasserkransignale s. Signalwesen.


Wasserstandzeiger (water level indicators; indicateurs de niveau; indicatore del nivello d'acqua), Vorrichtungen, die außerhalb eines Gefäßes die Standhöhe des in dem Gefäß befindlichen Wassers erkennbar machen. Der Anordnung nach unterscheidet man:

1. W., die als kommunizierende Gefäße ausgeführt sind und in einem an der Außenseite eines Wassergefäßes angebrachten durchsichtigen Körper kleinen Querschnitts die Höhe des Wasserstands unmittelbar ersichtlich machen.

2. W., die mittels eines auf der Wasseroberfläche schwimmenden Körpers, dessen veränderliche Höhenlage durch geeignete Übertragungen an einem beliebigen Ort wahrnehmbar gemacht wird, die Höhe des Wasserstands anzeigen.

3. W., die nur bestimmte Wasserstandhöhen kenntlich machen. Sie werden häufig in Verbindung mit selbsttätig wirkenden Signalen angewendet.

Zu 1. W. dieser Gruppe sind mit dem Gefäß entweder an 2 Punkten, deren Höhenlage so gewählt ist, daß zwischen ihnen alle zulässigen Wasserstände zu liegen kommen, oder nur an einem, unter dem tiefsten zulässigen Wasserstand liegenden Punkt kommunizierend verbunden. Sie finden an Dampfkesseln (Lokomotiv-, Lokomobil- und Stabilkesseln), an Tendern und Wasserwagen Anwendung.

Ein solcher W., wie er bei Lokomotivkesseln häufig angewendet wird, ist in Abb. 109 dargestellt.

Die Verbindungsstücke O und U mit dem Kessel sind als Hahngehäuse gebaut, mit der Platte P verbunden und am Kessel befestigt. Zur Befestigung des W. an der Kesselwand ist meistens oben ein Flansch angenietet. Als Dichtung der Hahngehäuse am Kessel dienen Linsen.

Die Hahngehäuse der Verbindungsstücke O und U endigen in Köpfen, die in der Richtung der Hahnbohrungen und in der Richtung des die Hahngehäuse verbindenden Wasserstandglases R durchbohrt sind. Die Bohrungen, die durch das Hahngehäuse gehen, können nach Entfernung der Verschlußschrauben D (Putzschrauben), auf welchen häufig die später zu behandelnde Schutzvorrichtung befestigt ist, leicht gereinigt werden. Die Bohrung, die in der Richtung des Wasserstandglases liegt, ist am oberen Kopf gegen oben zu mit einer Schraube B, die abgenommen die Einführung eines Wasserstandglases gestattet, am unteren Kopf gegen unten zu mit einem eingeschraubten Hahngehäuse A geschlossen. Die Mündungen der Bohrung an den einander zugekehrten Seiten der Köpfe sind mit Stopfbüchsenverschraubungen versehen und dienen zur Aufnahme und Abdichtung des Wasserstandglases. Zur Abdichtung dienen meistens Gummiringe, die in der Stopfbüchse so gelagert sein müssen, daß sie nicht unter die Glasröhre rutschen können. Um ein Aufsteigen der Glasröhre zu verhindern, besitzt bei dem W. in Abb. 109 die obere Verschlußschraube B Füßchen, die in geringem Abstand von der Glasröhre zu liegen kommen.

Im unteren, seltener in beiden Köpfen, ist ein Kugelventil eingebaut.

Das Hahngehäuse A endigt in ein Rohr, das unter die Plattform der Lokomotive geführt wird und dort ins Freie oder in den Aschkasten mündet.

Die Wirbel der Hahngehäuse O und U sind meist mit gewöhnlichen Handgriffen versehen. Häufig sind die Handgriffe G mit einer Stange verbunden, die mittels des Bolzens H und der Feder F sich leicht aus dem oberen Handgriff auskuppeln läßt für den Fall, wenn beide Hähne unabhängig voneinander bedient werden sollen. Die Kupplung beider Hähne ermöglicht ein rasches Schließen beider Hähne beim Bersten des Wasserstandglases. Auf der Unterlagsplatte P ist die Skala E, auf der der tiefste zulässige Wasserstand deutlich angegeben ist, befestigt. Die auf der Teilung ersichtlichen Zahlen geben die Höhe des Wasserstands über der Feuerbüchsoberkante in Millimetern an. Hierbei ist der W. so gesetzt, daß die untere

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[280/0295] Anlaß gibt (s. Anschlußversäumnis). Da von einem eigentlichen Verschulden in solchen Fällen meist nicht die Rede sein kann, den Reisenden gegenüber auch stets die Verwaltung als die Verpflichtete erscheint, in deren Bezirk der Anschluß versäumt wird, so pflegen die Verwaltungen heute von der gegenseitigen Inrechnungstellung solcher Sonderleistungen meist abzusehen. In beschränktem Umfange hat sich auch im Güterverkehr die Festsetzung von W. als notwendig und zweckdienlich erwiesen, um die Überführung wichtiger regelmäßig wiederkehrender Sendungen von Zug zu Zug besonders im Eilgut- und Tierverkehr sicherzustellen (s. Wagenübergangsplan). Breusing. Wartezeitenvorschriften s. Wartezeit. Waschgleise s. Desinfektionsanstalten, Oberbau, Viehhöfe. Waschräume s. Empfangsgebäude. Wasseraufnahme während der Fahrt s. Wasserstationen. Wasserkrane s. Wasserstationen. Wasserkransignale s. Signalwesen. Wasserstandzeiger (water level indicators; indicateurs de niveau; indicatore del nivello d'acqua), Vorrichtungen, die außerhalb eines Gefäßes die Standhöhe des in dem Gefäß befindlichen Wassers erkennbar machen. Der Anordnung nach unterscheidet man: 1. W., die als kommunizierende Gefäße ausgeführt sind und in einem an der Außenseite eines Wassergefäßes angebrachten durchsichtigen Körper kleinen Querschnitts die Höhe des Wasserstands unmittelbar ersichtlich machen. 2. W., die mittels eines auf der Wasseroberfläche schwimmenden Körpers, dessen veränderliche Höhenlage durch geeignete Übertragungen an einem beliebigen Ort wahrnehmbar gemacht wird, die Höhe des Wasserstands anzeigen. 3. W., die nur bestimmte Wasserstandhöhen kenntlich machen. Sie werden häufig in Verbindung mit selbsttätig wirkenden Signalen angewendet. Zu 1. W. dieser Gruppe sind mit dem Gefäß entweder an 2 Punkten, deren Höhenlage so gewählt ist, daß zwischen ihnen alle zulässigen Wasserstände zu liegen kommen, oder nur an einem, unter dem tiefsten zulässigen Wasserstand liegenden Punkt kommunizierend verbunden. Sie finden an Dampfkesseln (Lokomotiv-, Lokomobil- und Stabilkesseln), an Tendern und Wasserwagen Anwendung. Ein solcher W., wie er bei Lokomotivkesseln häufig angewendet wird, ist in Abb. 109 dargestellt. Die Verbindungsstücke O und U mit dem Kessel sind als Hahngehäuse gebaut, mit der Platte P verbunden und am Kessel befestigt. Zur Befestigung des W. an der Kesselwand ist meistens oben ein Flansch angenietet. Als Dichtung der Hahngehäuse am Kessel dienen Linsen. Die Hahngehäuse der Verbindungsstücke O und U endigen in Köpfen, die in der Richtung der Hahnbohrungen und in der Richtung des die Hahngehäuse verbindenden Wasserstandglases R durchbohrt sind. Die Bohrungen, die durch das Hahngehäuse gehen, können nach Entfernung der Verschlußschrauben D (Putzschrauben), auf welchen häufig die später zu behandelnde Schutzvorrichtung befestigt ist, leicht gereinigt werden. Die Bohrung, die in der Richtung des Wasserstandglases liegt, ist am oberen Kopf gegen oben zu mit einer Schraube B, die abgenommen die Einführung eines Wasserstandglases gestattet, am unteren Kopf gegen unten zu mit einem eingeschraubten Hahngehäuse A geschlossen. Die Mündungen der Bohrung an den einander zugekehrten Seiten der Köpfe sind mit Stopfbüchsenverschraubungen versehen und dienen zur Aufnahme und Abdichtung des Wasserstandglases. Zur Abdichtung dienen meistens Gummiringe, die in der Stopfbüchse so gelagert sein müssen, daß sie nicht unter die Glasröhre rutschen können. Um ein Aufsteigen der Glasröhre zu verhindern, besitzt bei dem W. in Abb. 109 die obere Verschlußschraube B Füßchen, die in geringem Abstand von der Glasröhre zu liegen kommen. Im unteren, seltener in beiden Köpfen, ist ein Kugelventil eingebaut. Das Hahngehäuse A endigt in ein Rohr, das unter die Plattform der Lokomotive geführt wird und dort ins Freie oder in den Aschkasten mündet. Die Wirbel der Hahngehäuse O und U sind meist mit gewöhnlichen Handgriffen versehen. Häufig sind die Handgriffe G mit einer Stange verbunden, die mittels des Bolzens H und der Feder F sich leicht aus dem oberen Handgriff auskuppeln läßt für den Fall, wenn beide Hähne unabhängig voneinander bedient werden sollen. Die Kupplung beider Hähne ermöglicht ein rasches Schließen beider Hähne beim Bersten des Wasserstandglases. Auf der Unterlagsplatte P ist die Skala E, auf der der tiefste zulässige Wasserstand deutlich angegeben ist, befestigt. Die auf der Teilung ersichtlichen Zahlen geben die Höhe des Wasserstands über der Feuerbüchsoberkante in Millimetern an. Hierbei ist der W. so gesetzt, daß die untere

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/295>, abgerufen am 09.05.2024.