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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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des Förderbandes (etwa 1·3 m) und so auch der Ladebühnen (11-12 m) empfohlen.


Abb. 38. u. 39. Förderwagen mit Kupplung. Maßstab 1 : 30.
Förderbahn in der Umladehalle auf Bahnhof Bebra. Entnommen aus Organ 1912, Taf. XXIV.

Literatur: Goering-O der, Hb. d. Ing.-W. V, IV, 1, S. 189. - Eis. T. d. G. II, 3(1. Aufl.), S. 624. - Cauer, Personen- und Güterverkehr der preußisch-hessischen Staatsbahnen, S. 243 ff.; Luegers Lexikon Bd. VIII u. Erg.-Bd. (Umladebühnen). Bezüglich der Bebraer Anlage: Organ 1912, S. 188 u. Ztg. d. VDEV. 1912, S. 733.

Cauer.


Umladehalle s. Umladebühnen.


Umladerampen s. Umladebühnen.


Umladeschuppen s. Umladebühnen.


Umladevorrichtungen s. Lade- und Entladevorrichtungen.


Umschalter (commutator; commutateur; commutatore), in der Elektrotechnik Vorrichtungen, mittels deren die Stromführung oder der Stromweg nach Bedarf geändert werden kann. Sie bestehen immer aus einer Anzahl voneinander isolierter fester Metallstücke, an die die stromführenden Leitungen angeschlossen sind, und aus einem oder mehreren gleichfalls voneinander isolierten beweglichen Metallstücken, mit denen zwischen den verschiedenen festen Metallstücken leitende Verbindungen je nach Erfordernis hergestellt werden.

Die beweglichen Stücke können die Form von ein- oder mehrarmigen, um einen festen Punkt sich drehenden, gegebenenfalls kurbelartig ausgebildeten Hebeln haben, in deren Bereich die zu verbindenden festen Stücke so angebracht sind, daß die Hebelarme in ihren verschiedenen Stellungen sie metallisch berühren (Hebel- oder Kurbelumschalter), sie können auch auf einer mittels Knebel oder Kurbel drehbaren Walze oder Scheibe aus isolierendem Stoff befestigt sein, auf der die festen Stücke mit federndem Druck schleifen (Walzen- oder Scheibenumschalter), oder sie können als vollständig lose Stücke die Form von kegelförmigen, gegebenenfalls durch Aufschneiden in ihrer Längsrichtung federnd ausgebildeten Stöpseln haben, die zwischen die zu verbindenden, mit entsprechenden Aussparungen versehenen oder federnd ausgebildeten festen Stücke eingeklemmt werden (Stöpselumschalter). Bei der letzteren Art können die zu verbindenden festen Stücke auch in größerem Abstand voneinander liegen; in solchem Fall wird die Verbindung durch zwei bewegliche Stücke - Stöpsel - hergestellt, die durch eine Leitungsschnur verbunden sind.

Die beweglichen Stücke können für die Bedienung mit der Hand oder mit dem Fuß (Trittumschalter) oder auf elektromagnetischem Wege (Magnet- oder Elektromagnetschalter) oder durch Maschinenkraft eingerichtet sein.

Bei allen Formen der U. muß nach Bauart und durch Überwachung grundsätzlich dafür gesorgt werden, daß die Berührung zwischen den festen und den beweglichen Teilen eine durchaus innige ist, daß die Berührungsflächen metallisch rein erhalten werden und die metallische Verbindung zwischen den Flächen nicht durch Druck allein, sondern möglichst durch Reibung hervorgebracht wird.

U. werden sowohl in Starkstromanlagen wie in Schwachstromanlagen in weitgehendem Umfang verwendet, Stöpselumschalter jedoch wegen der Funkenbildung nur in Schwachstromanlagen. Über ihre Verwendung bei Telegraphen- und Fernsprecheinrichtungen s. Telegraph (Bd. IX), A. Telegraphenanlagen, und Fernsprecheinrichtungen.

Fink.


Umschlagtarife sind differentiell gebildete Tarife für den Güterverkehr über bestimmte, an Binnenwasserstraßen gelegene Umschlagplätze (Seehafentarife s. d.). Sie verfolgen im allgemeinen den Zweck, durch Schaffung billiger Verfrachtungsmöglichkeiten den Einfuhr-, Ausfuhr- und Durchfuhrverkehr eines Wirtschaftsgebietes zu fördern. Sie können aber auch dazu dienen, den Güterverkehr, der sich sonst in bestimmten Relationen zur Gänze auf dem Wasserweg abwickeln würde, wenigstens z. T. dem Eisenbahnwege zu erhalten. Durch eine entsprechende Erstellung dieser Tarife kann ferner eine bestimmte Verteilung des Umschlagverkehrs auf mehrere Umschlagplätze und die Ablenkung gewisser Massentransporte von der Eisenbahn erreicht werden. Schließlich kommt dem U. auch eine Bedeutung als Kampfmittel im Wettbewerbe der Verkehrsunternehmungen untereinander zu.

Die U. können entweder nur die Frachtsätze der Eisenbahnen im Verkehr mit den Umschlagplätzen oder außerdem noch die anschließenden Schiffsfrachtsätze enthalten. Im letzteren Falle können die Eisenbahnfrachtsätze und die Schiffsfrachtsätze entweder getrennt oder in eine

des Förderbandes (etwa 1·3 m) und so auch der Ladebühnen (11–12 m) empfohlen.


Abb. 38. u. 39. Förderwagen mit Kupplung. Maßstab 1 : 30.
Förderbahn in der Umladehalle auf Bahnhof Bebra. Entnommen aus Organ 1912, Taf. XXIV.

Literatur: Goering-O der, Hb. d. Ing.-W. V, IV, 1, S. 189. – Eis. T. d. G. II, 3(1. Aufl.), S. 624. – Cauer, Personen- und Güterverkehr der preußisch-hessischen Staatsbahnen, S. 243 ff.; Luegers Lexikon Bd. VIII u. Erg.-Bd. (Umladebühnen). Bezüglich der Bebraer Anlage: Organ 1912, S. 188 u. Ztg. d. VDEV. 1912, S. 733.

Cauer.


Umladehalle s. Umladebühnen.


Umladerampen s. Umladebühnen.


Umladeschuppen s. Umladebühnen.


Umladevorrichtungen s. Lade- und Entladevorrichtungen.


Umschalter (commutator; commutateur; commutatore), in der Elektrotechnik Vorrichtungen, mittels deren die Stromführung oder der Stromweg nach Bedarf geändert werden kann. Sie bestehen immer aus einer Anzahl voneinander isolierter fester Metallstücke, an die die stromführenden Leitungen angeschlossen sind, und aus einem oder mehreren gleichfalls voneinander isolierten beweglichen Metallstücken, mit denen zwischen den verschiedenen festen Metallstücken leitende Verbindungen je nach Erfordernis hergestellt werden.

Die beweglichen Stücke können die Form von ein- oder mehrarmigen, um einen festen Punkt sich drehenden, gegebenenfalls kurbelartig ausgebildeten Hebeln haben, in deren Bereich die zu verbindenden festen Stücke so angebracht sind, daß die Hebelarme in ihren verschiedenen Stellungen sie metallisch berühren (Hebel- oder Kurbelumschalter), sie können auch auf einer mittels Knebel oder Kurbel drehbaren Walze oder Scheibe aus isolierendem Stoff befestigt sein, auf der die festen Stücke mit federndem Druck schleifen (Walzen- oder Scheibenumschalter), oder sie können als vollständig lose Stücke die Form von kegelförmigen, gegebenenfalls durch Aufschneiden in ihrer Längsrichtung federnd ausgebildeten Stöpseln haben, die zwischen die zu verbindenden, mit entsprechenden Aussparungen versehenen oder federnd ausgebildeten festen Stücke eingeklemmt werden (Stöpselumschalter). Bei der letzteren Art können die zu verbindenden festen Stücke auch in größerem Abstand voneinander liegen; in solchem Fall wird die Verbindung durch zwei bewegliche Stücke – Stöpsel – hergestellt, die durch eine Leitungsschnur verbunden sind.

Die beweglichen Stücke können für die Bedienung mit der Hand oder mit dem Fuß (Trittumschalter) oder auf elektromagnetischem Wege (Magnet- oder Elektromagnetschalter) oder durch Maschinenkraft eingerichtet sein.

Bei allen Formen der U. muß nach Bauart und durch Überwachung grundsätzlich dafür gesorgt werden, daß die Berührung zwischen den festen und den beweglichen Teilen eine durchaus innige ist, daß die Berührungsflächen metallisch rein erhalten werden und die metallische Verbindung zwischen den Flächen nicht durch Druck allein, sondern möglichst durch Reibung hervorgebracht wird.

U. werden sowohl in Starkstromanlagen wie in Schwachstromanlagen in weitgehendem Umfang verwendet, Stöpselumschalter jedoch wegen der Funkenbildung nur in Schwachstromanlagen. Über ihre Verwendung bei Telegraphen- und Fernsprecheinrichtungen s. Telegraph (Bd. IX), A. Telegraphenanlagen, und Fernsprecheinrichtungen.

Fink.


Umschlagtarife sind differentiell gebildete Tarife für den Güterverkehr über bestimmte, an Binnenwasserstraßen gelegene Umschlagplätze (Seehafentarife s. d.). Sie verfolgen im allgemeinen den Zweck, durch Schaffung billiger Verfrachtungsmöglichkeiten den Einfuhr-, Ausfuhr- und Durchfuhrverkehr eines Wirtschaftsgebietes zu fördern. Sie können aber auch dazu dienen, den Güterverkehr, der sich sonst in bestimmten Relationen zur Gänze auf dem Wasserweg abwickeln würde, wenigstens z. T. dem Eisenbahnwege zu erhalten. Durch eine entsprechende Erstellung dieser Tarife kann ferner eine bestimmte Verteilung des Umschlagverkehrs auf mehrere Umschlagplätze und die Ablenkung gewisser Massentransporte von der Eisenbahn erreicht werden. Schließlich kommt dem U. auch eine Bedeutung als Kampfmittel im Wettbewerbe der Verkehrsunternehmungen untereinander zu.

Die U. können entweder nur die Frachtsätze der Eisenbahnen im Verkehr mit den Umschlagplätzen oder außerdem noch die anschließenden Schiffsfrachtsätze enthalten. Im letzteren Falle können die Eisenbahnfrachtsätze und die Schiffsfrachtsätze entweder getrennt oder in eine

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[24/0036] des Förderbandes (etwa 1·3 m) und so auch der Ladebühnen (11–12 m) empfohlen. [Abbildung Abb. 38. u. 39. Förderwagen mit Kupplung. Maßstab 1 : 30. Förderbahn in der Umladehalle auf Bahnhof Bebra. Entnommen aus Organ 1912, Taf. XXIV. ] Literatur: Goering-O der, Hb. d. Ing.-W. V, IV, 1, S. 189. – Eis. T. d. G. II, 3(1. Aufl.), S. 624. – Cauer, Personen- und Güterverkehr der preußisch-hessischen Staatsbahnen, S. 243 ff.; Luegers Lexikon Bd. VIII u. Erg.-Bd. (Umladebühnen). Bezüglich der Bebraer Anlage: Organ 1912, S. 188 u. Ztg. d. VDEV. 1912, S. 733. Cauer. Umladehalle s. Umladebühnen. Umladerampen s. Umladebühnen. Umladeschuppen s. Umladebühnen. Umladevorrichtungen s. Lade- und Entladevorrichtungen. Umschalter (commutator; commutateur; commutatore), in der Elektrotechnik Vorrichtungen, mittels deren die Stromführung oder der Stromweg nach Bedarf geändert werden kann. Sie bestehen immer aus einer Anzahl voneinander isolierter fester Metallstücke, an die die stromführenden Leitungen angeschlossen sind, und aus einem oder mehreren gleichfalls voneinander isolierten beweglichen Metallstücken, mit denen zwischen den verschiedenen festen Metallstücken leitende Verbindungen je nach Erfordernis hergestellt werden. Die beweglichen Stücke können die Form von ein- oder mehrarmigen, um einen festen Punkt sich drehenden, gegebenenfalls kurbelartig ausgebildeten Hebeln haben, in deren Bereich die zu verbindenden festen Stücke so angebracht sind, daß die Hebelarme in ihren verschiedenen Stellungen sie metallisch berühren (Hebel- oder Kurbelumschalter), sie können auch auf einer mittels Knebel oder Kurbel drehbaren Walze oder Scheibe aus isolierendem Stoff befestigt sein, auf der die festen Stücke mit federndem Druck schleifen (Walzen- oder Scheibenumschalter), oder sie können als vollständig lose Stücke die Form von kegelförmigen, gegebenenfalls durch Aufschneiden in ihrer Längsrichtung federnd ausgebildeten Stöpseln haben, die zwischen die zu verbindenden, mit entsprechenden Aussparungen versehenen oder federnd ausgebildeten festen Stücke eingeklemmt werden (Stöpselumschalter). Bei der letzteren Art können die zu verbindenden festen Stücke auch in größerem Abstand voneinander liegen; in solchem Fall wird die Verbindung durch zwei bewegliche Stücke – Stöpsel – hergestellt, die durch eine Leitungsschnur verbunden sind. Die beweglichen Stücke können für die Bedienung mit der Hand oder mit dem Fuß (Trittumschalter) oder auf elektromagnetischem Wege (Magnet- oder Elektromagnetschalter) oder durch Maschinenkraft eingerichtet sein. Bei allen Formen der U. muß nach Bauart und durch Überwachung grundsätzlich dafür gesorgt werden, daß die Berührung zwischen den festen und den beweglichen Teilen eine durchaus innige ist, daß die Berührungsflächen metallisch rein erhalten werden und die metallische Verbindung zwischen den Flächen nicht durch Druck allein, sondern möglichst durch Reibung hervorgebracht wird. U. werden sowohl in Starkstromanlagen wie in Schwachstromanlagen in weitgehendem Umfang verwendet, Stöpselumschalter jedoch wegen der Funkenbildung nur in Schwachstromanlagen. Über ihre Verwendung bei Telegraphen- und Fernsprecheinrichtungen s. Telegraph (Bd. IX), A. Telegraphenanlagen, und Fernsprecheinrichtungen. Fink. Umschlagtarife sind differentiell gebildete Tarife für den Güterverkehr über bestimmte, an Binnenwasserstraßen gelegene Umschlagplätze (Seehafentarife s. d.). Sie verfolgen im allgemeinen den Zweck, durch Schaffung billiger Verfrachtungsmöglichkeiten den Einfuhr-, Ausfuhr- und Durchfuhrverkehr eines Wirtschaftsgebietes zu fördern. Sie können aber auch dazu dienen, den Güterverkehr, der sich sonst in bestimmten Relationen zur Gänze auf dem Wasserweg abwickeln würde, wenigstens z. T. dem Eisenbahnwege zu erhalten. Durch eine entsprechende Erstellung dieser Tarife kann ferner eine bestimmte Verteilung des Umschlagverkehrs auf mehrere Umschlagplätze und die Ablenkung gewisser Massentransporte von der Eisenbahn erreicht werden. Schließlich kommt dem U. auch eine Bedeutung als Kampfmittel im Wettbewerbe der Verkehrsunternehmungen untereinander zu. Die U. können entweder nur die Frachtsätze der Eisenbahnen im Verkehr mit den Umschlagplätzen oder außerdem noch die anschließenden Schiffsfrachtsätze enthalten. Im letzteren Falle können die Eisenbahnfrachtsätze und die Schiffsfrachtsätze entweder getrennt oder in eine

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/36>, abgerufen am 09.05.2024.