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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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birgsarten aufzuführen, zu deren jüngsten Bildungen es N002
gehört. Der Analogie nach ist es wahrscheinlich, dass N003
das Magneteisenerz der übrigen Magneteisenberge des N004
Ural, nämlich die Wissokaja Gora bei Nischne-Tagilsk N005
(I, 310), der Katschkanar bei Nischne-Turinsk (I, N006
379), und der Ulu-Utasse-Tau bei Magnitnaja (II, 180), N007
ein ähnliches Verhalten haben werden.

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Man sieht aus dieser Uebersicht, dass am Ural N002
nur die älteren vulkanischen, die sogenannten plutoni- N003
schen Gebirgsarten und unter diesen besonders Diorit, N004
Dioritporphyr, Granit und Augitporphyr vorkommen; N005
die neueren oder eigentlichen vulkanischen Gebirgs- N006
arten, wie Trachyt 1), Phonolith, Basalt 2) und Leu- N007
citophyr fehlen dagegen gänzlich. Aber auch von den N008
plutonischen Gebirgsarten kommen manche sonst weit N009
verbreitete, wie der rothe (Feldspath-führende) Por- N010
phyr, gar nicht vor, und andere, wie der Syenit N011
und der Hypersthenfels, finden sich nur sehr unter- N012
geordnet, obgleich der letztere doch in unserem N013
deutschen Uebergangsgebirge an so vielen Stel- N014
len und mit sich so gleich bleibenden Charakteren zu N015
sehen ist.

N001
Aus dem gänzlichen Mangel des neueren vulka- N002
nischen Gebirges erklärt sich nun auch der gänzliche N003
Mangel mehrerer Mineralien, die in diesem Gebirge N004
ihre eigentliche Lagerstätte haben, wie des Olivins

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Tschaikowski erwähnt zwar eines Trachyt-Porphyrs zu N002
Kaltschedanskoi am untern Isset (I, 480), aber diese Angabe ist seit N003
1830, wo die Abhandlung im Gorni Journal erschien, von keinem N004
neueren Beobachter bestätigt worden, daher man glauben muss, dass N005
sie auf einem Irrthum beruht. N006
2) Ueber den Basalt-ähnlichen Augitporphyr von Kisylskaja vergl. N007
II, 182.
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birgsarten aufzuführen, zu deren jüngsten Bildungen es N002
gehört. Der Analogie nach ist es wahrscheinlich, dass N003
das Magneteisenerz der übrigen Magneteisenberge des N004
Ural, nämlich die Wissokaja Gora bei Nischne-Tagilsk N005
(I, 310), der Katschkanar bei Nischne-Turinsk (I, N006
379), und der Ulu-Utasse-Tau bei Magnitnaja (II, 180), N007
ein ähnliches Verhalten haben werden.

N001
Man sieht aus dieser Uebersicht, dass am Ural N002
nur die älteren vulkanischen, die sogenannten plutoni- N003
schen Gebirgsarten und unter diesen besonders Diorit, N004
Dioritporphyr, Granit und Augitporphyr vorkommen; N005
die neueren oder eigentlichen vulkanischen Gebirgs- N006
arten, wie Trachyt 1), Phonolith, Basalt 2) und Leu- N007
citophyr fehlen dagegen gänzlich. Aber auch von den N008
plutonischen Gebirgsarten kommen manche sonst weit N009
verbreitete, wie der rothe (Feldspath-führende) Por- N010
phyr, gar nicht vor, und andere, wie der Syenit N011
und der Hypersthenfels, finden sich nur sehr unter- N012
geordnet, obgleich der letztere doch in unserem N013
deutschen Uebergangsgebirge an so vielen Stel- N014
len und mit sich so gleich bleibenden Charakteren zu N015
sehen ist.

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Aus dem gänzlichen Mangel des neueren vulka- N002
nischen Gebirges erklärt sich nun auch der gänzliche N003
Mangel mehrerer Mineralien, die in diesem Gebirge N004
ihre eigentliche Lagerstätte haben, wie des Olivins

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[footnote reference] N001
1) Tschaikowski erwähnt zwar eines Trachyt-Porphyrs zu N002
Kaltschedanskoi am untern Isset (I, 480), aber diese Angabe ist seit N003
1830, wo die Abhandlung im Gorni Journal erschien, von keinem N004
neueren Beobachter bestätigt worden, daher man glauben muss, dass N005
sie auf einem Irrthum beruht. N006
2) Ueber den Basalt-ähnlichen Augitporphyr von Kisylskaja vergl. N007
II, 182.
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[579/0597] N001 birgsarten aufzuführen, zu deren jüngsten Bildungen es N002 gehört. Der Analogie nach ist es wahrscheinlich, dass N003 das Magneteisenerz der übrigen Magneteisenberge des N004 Ural, nämlich die Wissokaja Gora bei Nischne-Tagilsk N005 (I, 310), der Katschkanar bei Nischne-Turinsk (I, N006 379), und der Ulu-Utasse-Tau bei Magnitnaja (II, 180), N007 ein ähnliches Verhalten haben werden. N001 Man sieht aus dieser Uebersicht, dass am Ural N002 nur die älteren vulkanischen, die sogenannten plutoni- N003 schen Gebirgsarten und unter diesen besonders Diorit, N004 Dioritporphyr, Granit und Augitporphyr vorkommen; N005 die neueren oder eigentlichen vulkanischen Gebirgs- N006 arten, wie Trachyt 1), Phonolith, Basalt 2) und Leu- N007 citophyr fehlen dagegen gänzlich. Aber auch von den N008 plutonischen Gebirgsarten kommen manche sonst weit N009 verbreitete, wie der rothe (Feldspath-führende) Por- N010 phyr, gar nicht vor, und andere, wie der Syenit N011 und der Hypersthenfels, finden sich nur sehr unter- N012 geordnet, obgleich der letztere doch in unserem N013 deutschen Uebergangsgebirge an so vielen Stel- N014 len und mit sich so gleich bleibenden Charakteren zu N015 sehen ist. N001 Aus dem gänzlichen Mangel des neueren vulka- N002 nischen Gebirges erklärt sich nun auch der gänzliche N003 Mangel mehrerer Mineralien, die in diesem Gebirge N004 ihre eigentliche Lagerstätte haben, wie des Olivins [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Tschaikowski erwähnt zwar eines Trachyt-Porphyrs zu N002 Kaltschedanskoi am untern Isset (I, 480), aber diese Angabe ist seit N003 1830, wo die Abhandlung im Gorni Journal erschien, von keinem N004 neueren Beobachter bestätigt worden, daher man glauben muss, dass N005 sie auf einem Irrthum beruht. N006 2) Ueber den Basalt-ähnlichen Augitporphyr von Kisylskaja vergl. N007 II, 182. N001 37*

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 579. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/597>, abgerufen am 05.05.2024.