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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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Satt wird das Menschenherz von allen Schätzen nicht;
Und wer begehrte sie, der sah dein Angesicht?
Das Leben, was es hat und ist, was ists? ein Hauch:
Der Hauch vergeht durch dich, und du vergehest auch.
Laß diesen Lebenshauch mich hauchen denn in Frieden,
Solang es dir beliebt, und es mir ist beschieden.
Er sprachs, da war der Tod mit Wagen und mit Rossen,
Mit Schlacht und Macht und Pracht, in Nacht und Nichts zerflossen.

Satt wird das Menſchenherz von allen Schaͤtzen nicht;
Und wer begehrte ſie, der ſah dein Angeſicht?
Das Leben, was es hat und iſt, was iſts? ein Hauch:
Der Hauch vergeht durch dich, und du vergeheſt auch.
Laß dieſen Lebenshauch mich hauchen denn in Frieden,
Solang es dir beliebt, und es mir iſt beſchieden.
Er ſprachs, da war der Tod mit Wagen und mit Roſſen,
Mit Schlacht und Macht und Pracht, in Nacht und Nichts zerfloſſen.

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[113/0123] Satt wird das Menſchenherz von allen Schaͤtzen nicht; Und wer begehrte ſie, der ſah dein Angeſicht? Das Leben, was es hat und iſt, was iſts? ein Hauch: Der Hauch vergeht durch dich, und du vergeheſt auch. Laß dieſen Lebenshauch mich hauchen denn in Frieden, Solang es dir beliebt, und es mir iſt beſchieden. Er ſprachs, da war der Tod mit Wagen und mit Roſſen, Mit Schlacht und Macht und Pracht, in Nacht und Nichts zerfloſſen.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/123>, abgerufen am 26.04.2024.