Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite

gebildete gemeine Kohlraupe da *). Eine Phalä-
ne
mit Haarbüscheln am Bauche, aus Surinam. Vie-
le Schmetterlinge mit langen schmalen Flügeln aus Ame-
rika.
Der Ananasschmetterling aus Surinam.
Er sieht grün und gelblicht aus, die Raupe soll die Ana-
nasblätter abfressen. Die Natur schaft Tagvögel, die
am Ende der Fühlhörner erst ein Häckchen haben, eh es
ein Knötchen wird. Ein Käfer mit goldgrünen Kopf
und braunen Flügeln. Das vermuthliche Weibchen hat
dunklere Flügel und denselben Kopf. Ein Käfer mit
[Abbildung] auf dem Kopf. Ein Gryllus aus Westindien,
der seinen Schwanz in schönen Spiralen zusammen rollt.
Das wandelnde Blatt; die Oberflügel sind grün
mit Rippen wie ein Blatt. Von da ging ich und besah

Hrn. Dr. Klöckners Sammlung. Der Besi-
tzer ist ein geschickter fleissiger Mann, der besonders im
Ausstopfen der Säugthiere viel Vortheile hat. Er kauft,
und man schickt ihm Felle zu, die stopft er mit Stroh
aus; vorher läst er die Haut einen halben Tag im Was-
ser liegen. Ich sah bei ihm; -- Einen Sapajou,
schwarz mit einem langen Schwanz, gar niedlich. --
Eine fliegende Katze. Er versicherte mich, daß er an
den Kinnladen der fliegenden Katzen, Eichhörnchen u.
dergl. gar viel Verschiedenheit bemerkt habe. -- Den
Balg von einer Haasenart, vom Kap, der meist
auf sehr langen elastischen Hinterfüssen geht, und die kur-
zen Vorderfüsse empor trägt. -- Eine Cavia des Pal-
las.
Das Thier hat hinten lange, starke Haare; aus

Ame-
*) Die Chineser stecken die Insckten an eiserne Stifte,
das rostet aber.
O o

gebildete gemeine Kohlraupe da *). Eine Phalaͤ-
ne
mit Haarbuͤſcheln am Bauche, aus Surinam. Vie-
le Schmetterlinge mit langen ſchmalen Fluͤgeln aus Ame-
rika.
Der Ananasſchmetterling aus Surinam.
Er ſieht gruͤn und gelblicht aus, die Raupe ſoll die Ana-
nasblaͤtter abfreſſen. Die Natur ſchaft Tagvoͤgel, die
am Ende der Fuͤhlhoͤrner erſt ein Haͤckchen haben, eh es
ein Knoͤtchen wird. Ein Kaͤfer mit goldgruͤnen Kopf
und braunen Fluͤgeln. Das vermuthliche Weibchen hat
dunklere Fluͤgel und denſelben Kopf. Ein Kaͤfer mit
[Abbildung] auf dem Kopf. Ein Gryllus aus Weſtindien,
der ſeinen Schwanz in ſchoͤnen Spiralen zuſammen rollt.
Das wandelnde Blatt; die Oberfluͤgel ſind gruͤn
mit Rippen wie ein Blatt. Von da ging ich und beſah

Hrn. Dr. Kloͤckners Sammlung. Der Beſi-
tzer iſt ein geſchickter fleiſſiger Mann, der beſonders im
Ausſtopfen der Saͤugthiere viel Vortheile hat. Er kauft,
und man ſchickt ihm Felle zu, die ſtopft er mit Stroh
aus; vorher laͤſt er die Haut einen halben Tag im Waſ-
ſer liegen. Ich ſah bei ihm; — Einen Sapajou,
ſchwarz mit einem langen Schwanz, gar niedlich. —
Eine fliegende Katze. Er verſicherte mich, daß er an
den Kinnladen der fliegenden Katzen, Eichhoͤrnchen u.
dergl. gar viel Verſchiedenheit bemerkt habe. — Den
Balg von einer Haaſenart, vom Kap, der meiſt
auf ſehr langen elaſtiſchen Hinterfuͤſſen geht, und die kur-
zen Vorderfuͤſſe empor traͤgt. — Eine Cavia des Pal-
las.
Das Thier hat hinten lange, ſtarke Haare; aus

Ame-
*) Die Chineſer ſtecken die Inſckten an eiſerne Stifte,
das roſtet aber.
O o
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0601" n="577"/>
gebildete gemeine <hi rendition="#fr">Kohlraupe</hi> da <note place="foot" n="*)">Die Chine&#x017F;er &#x017F;tecken die In&#x017F;ckten an ei&#x017F;erne Stifte,<lb/>
das ro&#x017F;tet aber.</note>. Eine <hi rendition="#fr">Phala&#x0364;-<lb/>
ne</hi> mit Haarbu&#x0364;&#x017F;cheln am Bauche, aus <hi rendition="#fr">Surinam.</hi> Vie-<lb/>
le Schmetterlinge mit langen &#x017F;chmalen Flu&#x0364;geln aus <hi rendition="#fr">Ame-<lb/>
rika.</hi> Der <hi rendition="#fr">Ananas&#x017F;chmetterling</hi> aus <hi rendition="#fr">Surinam.</hi><lb/>
Er &#x017F;ieht gru&#x0364;n und gelblicht aus, die Raupe &#x017F;oll die Ana-<lb/>
nasbla&#x0364;tter abfre&#x017F;&#x017F;en. Die Natur &#x017F;chaft <hi rendition="#fr">Tagvo&#x0364;gel,</hi> die<lb/>
am Ende der Fu&#x0364;hlho&#x0364;rner er&#x017F;t ein Ha&#x0364;ckchen haben, eh es<lb/>
ein Kno&#x0364;tchen wird. Ein <hi rendition="#fr">Ka&#x0364;fer</hi> mit goldgru&#x0364;nen Kopf<lb/>
und braunen Flu&#x0364;geln. Das vermuthliche Weibchen hat<lb/>
dunklere Flu&#x0364;gel und den&#x017F;elben Kopf. Ein <hi rendition="#fr">Ka&#x0364;fer</hi> mit<lb/><figure/> auf dem Kopf. Ein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gryllus</hi></hi> aus <hi rendition="#fr">We&#x017F;tindien,</hi><lb/>
der &#x017F;einen Schwanz in &#x017F;cho&#x0364;nen Spiralen zu&#x017F;ammen rollt.<lb/>
Das <hi rendition="#fr">wandelnde Blatt;</hi> die Oberflu&#x0364;gel &#x017F;ind gru&#x0364;n<lb/>
mit Rippen wie ein Blatt. Von da ging ich und be&#x017F;ah</p><lb/>
            <p>Hrn. Dr. <hi rendition="#fr">Klo&#x0364;ckners Sammlung.</hi> Der Be&#x017F;i-<lb/>
tzer i&#x017F;t ein ge&#x017F;chickter flei&#x017F;&#x017F;iger Mann, der be&#x017F;onders im<lb/>
Aus&#x017F;topfen der Sa&#x0364;ugthiere viel Vortheile hat. Er kauft,<lb/>
und man &#x017F;chickt ihm Felle zu, die &#x017F;topft er mit Stroh<lb/>
aus; vorher la&#x0364;&#x017F;t er die Haut einen halben Tag im Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er liegen. Ich &#x017F;ah bei ihm; &#x2014; Einen <hi rendition="#fr">Sapajou,</hi><lb/>
&#x017F;chwarz mit einem langen Schwanz, gar niedlich. &#x2014;<lb/>
Eine <hi rendition="#fr">fliegende</hi> Katze. Er ver&#x017F;icherte mich, daß er an<lb/>
den Kinnladen der fliegenden Katzen, Eichho&#x0364;rnchen u.<lb/>
dergl. gar viel Ver&#x017F;chiedenheit bemerkt habe. &#x2014; Den<lb/><hi rendition="#fr">Balg</hi> von einer <hi rendition="#fr">Haa&#x017F;enart,</hi> vom <hi rendition="#fr">Kap,</hi> der mei&#x017F;t<lb/>
auf &#x017F;ehr langen ela&#x017F;ti&#x017F;chen Hinterfu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en geht, und die kur-<lb/>
zen Vorderfu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e empor tra&#x0364;gt. &#x2014; Eine <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cavia</hi></hi> des <hi rendition="#fr">Pal-<lb/>
las.</hi> Das <hi rendition="#fr">Thier</hi> hat hinten lange, &#x017F;tarke Haare; aus<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Ame-</hi></fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">O o</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[577/0601] gebildete gemeine Kohlraupe da *). Eine Phalaͤ- ne mit Haarbuͤſcheln am Bauche, aus Surinam. Vie- le Schmetterlinge mit langen ſchmalen Fluͤgeln aus Ame- rika. Der Ananasſchmetterling aus Surinam. Er ſieht gruͤn und gelblicht aus, die Raupe ſoll die Ana- nasblaͤtter abfreſſen. Die Natur ſchaft Tagvoͤgel, die am Ende der Fuͤhlhoͤrner erſt ein Haͤckchen haben, eh es ein Knoͤtchen wird. Ein Kaͤfer mit goldgruͤnen Kopf und braunen Fluͤgeln. Das vermuthliche Weibchen hat dunklere Fluͤgel und denſelben Kopf. Ein Kaͤfer mit [Abbildung] auf dem Kopf. Ein Gryllus aus Weſtindien, der ſeinen Schwanz in ſchoͤnen Spiralen zuſammen rollt. Das wandelnde Blatt; die Oberfluͤgel ſind gruͤn mit Rippen wie ein Blatt. Von da ging ich und beſah Hrn. Dr. Kloͤckners Sammlung. Der Beſi- tzer iſt ein geſchickter fleiſſiger Mann, der beſonders im Ausſtopfen der Saͤugthiere viel Vortheile hat. Er kauft, und man ſchickt ihm Felle zu, die ſtopft er mit Stroh aus; vorher laͤſt er die Haut einen halben Tag im Waſ- ſer liegen. Ich ſah bei ihm; — Einen Sapajou, ſchwarz mit einem langen Schwanz, gar niedlich. — Eine fliegende Katze. Er verſicherte mich, daß er an den Kinnladen der fliegenden Katzen, Eichhoͤrnchen u. dergl. gar viel Verſchiedenheit bemerkt habe. — Den Balg von einer Haaſenart, vom Kap, der meiſt auf ſehr langen elaſtiſchen Hinterfuͤſſen geht, und die kur- zen Vorderfuͤſſe empor traͤgt. — Eine Cavia des Pal- las. Das Thier hat hinten lange, ſtarke Haare; aus Ame- *) Die Chineſer ſtecken die Inſckten an eiſerne Stifte, das roſtet aber. O o

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/601
Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 577. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/601>, abgerufen am 26.04.2024.