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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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mit seiner leiblichen Mutter.
versichert euch/ daß euer aigne Schuld solchen bittern
Wermuth gepflantzet habe/ dann entweders seyt ihr zu-
sammen kommen/ sicut equus & mulus, quibus non
est intellectus:
Wie Roß vnd Maulthier/ die keinen
Verstand haben. Oder ihr habt dises H. Sacrament nitPsal. 31.
im Stand der Göttlichen Gnaden empfangen/ oder euer
Zihl/ vnd gezimmendes End war nit das jenige/ welches
GOtt/ vnd nach ihm die Kirchen vorgeschriben/ oder ihr
heyrathet in ein nahende Verwandtschafft ohne grosser
Noth/ wie Judas der Ertz-Schelm/ etc.


Judas Iscarioth der Ertz-Schelm/
wird von Christo dem HErrn in seyn Apo-

stolisches Collegium an-vnd auffgenommen.

NAchdem Judas durch öffteres Gespräch mit seiner
Ciboria so weite Nachricht erforscht/ daß er war-
hafftig seinen eignen Vatter ermordet/ vnd hier-
über noch sein leibliche Mutter für ein Ehegatten mißbrau-
che/ hat er Theils durch eignen gwissen Zwang/ vnd inner-
lichen Antrib/ wie nit weniger durch der Ciboriae beweg-Jacob. de
Vorag. in
Con. S.
Matth.

liche Anmahnung gäntzlich beschlossen ein haylsamen Buß-
wandl anzuheben/ vnd weilen dazumahlen Christus JE-
sus von Nazareth ohne das wegen seiner Lehr vnd Werck
sehr berümbt ware/ also hat er mit grossen Eyfer gesucht/
wie er möchte in Christi Gesellschafft kommen/ welches
dann ihme also wol gelungen/ daß er bald mit sondern
Trost zu einen Jünger vnd Apostel deß HErrn ist erküsen
worden. Weil nun Abulensis in c. 10. Matth. Ruper-
tus in c. 6. Joan. August. in Psal. 34. Con.
1. Kräfftig
darfür halten/ als seye Judas allzeit ein Schelm gewest.

Ent-
G g

mit ſeiner leiblichen Mutter.
verſichert euch/ daß euer aigne Schuld ſolchen bittern
Wermuth gepflantzet habe/ dann entweders ſeyt ihr zu-
ſammen kommen/ ſicut equus & mulus, quibus non
eſt intellectus:
Wie Roß vnd Maulthier/ die keinen
Verſtand haben. Oder ihr habt diſes H. Sacrament nitPſal. 31.
im Stand der Goͤttlichen Gnaden empfangen/ oder euer
Zihl/ vnd gezimmendes End war nit das jenige/ welches
GOtt/ vnd nach ihm die Kirchen vorgeſchriben/ oder ihr
heyrathet in ein nahende Verwandtſchafft ohne groſſer
Noth/ wie Judas der Ertz-Schelm/ ꝛc.


Judas Iſcarioth der Ertz-Schelm/
wird von Chriſto dem HErꝛn in ſeyn Apo-

ſtoliſches Collegium an-vnd auffgenommen.

NAchdem Judas durch oͤffteres Geſpraͤch mit ſeiner
Ciboria ſo weite Nachricht erforſcht/ daß er war-
hafftig ſeinen eignen Vatter ermordet/ vnd hier-
uͤber noch ſein leibliche Mutter fuͤr ein Ehegatten mißbrau-
che/ hat er Theils durch eignen gwiſſen Zwang/ vnd inner-
lichen Antrib/ wie nit weniger durch der Ciboriæ beweg-Jacob. de
Vorag. in
Con. S.
Matth.

liche Anmahnung gaͤntzlich beſchloſſen ein haylſamen Buß-
wandl anzuheben/ vnd weilen dazumahlen Chriſtus JE-
ſus von Nazareth ohne das wegen ſeiner Lehr vnd Werck
ſehr beruͤmbt ware/ alſo hat er mit groſſen Eyfer geſucht/
wie er moͤchte in Chriſti Geſellſchafft kommen/ welches
dann ihme alſo wol gelungen/ daß er bald mit ſondern
Troſt zu einen Juͤnger vnd Apoſtel deß HErꝛn iſt erkuͤſen
worden. Weil nun Abulenſis in c. 10. Matth. Ruper-
tus in c. 6. Joan. Auguſt. in Pſal. 34. Con.
1. Kraͤfftig
darfuͤr halten/ als ſeye Judas allzeit ein Schelm geweſt.

Ent-
G g
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[233/0269] mit ſeiner leiblichen Mutter. verſichert euch/ daß euer aigne Schuld ſolchen bittern Wermuth gepflantzet habe/ dann entweders ſeyt ihr zu- ſammen kommen/ ſicut equus & mulus, quibus non eſt intellectus: Wie Roß vnd Maulthier/ die keinen Verſtand haben. Oder ihr habt diſes H. Sacrament nit im Stand der Goͤttlichen Gnaden empfangen/ oder euer Zihl/ vnd gezimmendes End war nit das jenige/ welches GOtt/ vnd nach ihm die Kirchen vorgeſchriben/ oder ihr heyrathet in ein nahende Verwandtſchafft ohne groſſer Noth/ wie Judas der Ertz-Schelm/ ꝛc. Pſal. 31. Judas Iſcarioth der Ertz-Schelm/ wird von Chriſto dem HErꝛn in ſeyn Apo- ſtoliſches Collegium an-vnd auffgenommen. NAchdem Judas durch oͤffteres Geſpraͤch mit ſeiner Ciboria ſo weite Nachricht erforſcht/ daß er war- hafftig ſeinen eignen Vatter ermordet/ vnd hier- uͤber noch ſein leibliche Mutter fuͤr ein Ehegatten mißbrau- che/ hat er Theils durch eignen gwiſſen Zwang/ vnd inner- lichen Antrib/ wie nit weniger durch der Ciboriæ beweg- liche Anmahnung gaͤntzlich beſchloſſen ein haylſamen Buß- wandl anzuheben/ vnd weilen dazumahlen Chriſtus JE- ſus von Nazareth ohne das wegen ſeiner Lehr vnd Werck ſehr beruͤmbt ware/ alſo hat er mit groſſen Eyfer geſucht/ wie er moͤchte in Chriſti Geſellſchafft kommen/ welches dann ihme alſo wol gelungen/ daß er bald mit ſondern Troſt zu einen Juͤnger vnd Apoſtel deß HErꝛn iſt erkuͤſen worden. Weil nun Abulenſis in c. 10. Matth. Ruper- tus in c. 6. Joan. Auguſt. in Pſal. 34. Con. 1. Kraͤfftig darfuͤr halten/ als ſeye Judas allzeit ein Schelm geweſt. Ent- Jacob. de Vorag. in Con. S. Matth. G g

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/269>, abgerufen am 26.04.2024.