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Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.

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5. Gottes Wort ligt frommen Hertzen jmmerdar Tag vnd Nacht im sinn. Psal. 1. Er hat lust zum Gesetz des HErrn / vnd redet davon Tag vnd Nacht. Denn eins ist noth / Luc. 10.

6. Solcher Leute / die lust zu Gottes Wort haben / wil sich Gott auch annemen / jhnen helffen / sie beschützen vnd beschirmen / als eine Henne jhre Küchlein vnter jhren Flügeln.

7. Solche liebhaber des Göttlichen Worts / haben grossen widerstand / es wil durchs Creutz bewehret seyn / etc. Aber die Feind gehen endlich vnter.

8. Ein gläubiger Mensch sol sich seines Beruffs trösten / er sey im Geistlichen / Weltlichen oder Haußstand. Syr. 10. In Widerwertigkeit sey getrost / vnd trotze auff dein Ampt.

9. Die Warheit kompt endlich an den Tag / wie an Joseph / David / etc. zu sehen.

Der LXIV. Psalm. Ein Psalm Davids / vorzusingen.

WIe der böse Feind nicht allein ein Mörder ist / der mit gewalt den Menschen zusetzet / sondern auch ein Lügner / der mit List / wie bey den ersten Eltern zu sehen / hinder vns her ist: Also thun jhm auch die Kinder des Vnglaubens / in welchen er seyn Werck hat. Das hat David auch erfahren / nicht allein zur zeit des Königs Sauls / sondern auch da er schon ins Regiment kommen war / wie denn auch sein eigen Sohn Absolon also hinder jhm her ist. Weil er sich nun nicht gnugsam für solchen Leuten verwaren kan / denn sie seind jhm zu listig / greifft er zum Gebet / vnd bittet Gott / daß er das beste bey jhm thun / jhn behüten vnd gleich verbergen wolle / für solchen listigen Leuten / die die Köpff zusammen stossen / vnd jhm nachstellen. Vnd vergleichet jhre Zungen / damit sie jhn verleumbden / scharffen Schwertern vnd Pfeilen / sie gehen jhm auch nicht richtig vnter Augen / sondern stellen

5. Gottes Wort ligt frommen Hertzen jmmerdar Tag vnd Nacht im sinn. Psal. 1. Er hat lust zum Gesetz des HErrn / vnd redet davon Tag vnd Nacht. Denn eins ist noth / Luc. 10.

6. Solcher Leute / die lust zu Gottes Wort haben / wil sich Gott auch annemen / jhnen helffen / sie beschützen vnd beschirmen / als eine Henne jhre Küchlein vnter jhren Flügeln.

7. Solche liebhaber des Göttlichen Worts / haben grossen widerstand / es wil durchs Creutz bewehret seyn / etc. Aber die Feind gehen endlich vnter.

8. Ein gläubiger Mensch sol sich seines Beruffs trösten / er sey im Geistlichen / Weltlichen oder Haußstand. Syr. 10. In Widerwertigkeit sey getrost / vnd trotze auff dein Ampt.

9. Die Warheit kompt endlich an den Tag / wie an Joseph / David / etc. zu sehen.

Der LXIV. Psalm. Ein Psalm Davids / vorzusingen.

WIe der böse Feind nicht allein ein Mörder ist / der mit gewalt den Menschen zusetzet / sondern auch ein Lügner / der mit List / wie bey den ersten Eltern zu sehen / hinder vns her ist: Also thun jhm auch die Kinder des Vnglaubens / in welchen er seyn Werck hat. Das hat David auch erfahren / nicht allein zur zeit des Königs Sauls / sondern auch da er schon ins Regiment kom̃en war / wie denn auch sein eigen Sohn Absolon also hinder jhm her ist. Weil er sich nun nicht gnugsam für solchen Leuten verwaren kan / denn sie seind jhm zu listig / greifft er zum Gebet / vnd bittet Gott / daß er das beste bey jhm thun / jhn behüten vnd gleich verbergen wolle / für solchen listigen Leuten / die die Köpff zusammen stossen / vnd jhm nachstellen. Vnd vergleichet jhre Zungen / damit sie jhn verleumbden / scharffen Schwertern vnd Pfeilen / sie gehen jhm auch nicht richtig vnter Augen / sondern stellen

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[251/0279] 5. Gottes Wort ligt frommen Hertzen jmmerdar Tag vnd Nacht im sinn. Psal. 1. Er hat lust zum Gesetz des HErrn / vnd redet davon Tag vnd Nacht. Denn eins ist noth / Luc. 10. 6. Solcher Leute / die lust zu Gottes Wort haben / wil sich Gott auch annemen / jhnen helffen / sie beschützen vnd beschirmen / als eine Henne jhre Küchlein vnter jhren Flügeln. 7. Solche liebhaber des Göttlichen Worts / haben grossen widerstand / es wil durchs Creutz bewehret seyn / etc. Aber die Feind gehen endlich vnter. 8. Ein gläubiger Mensch sol sich seines Beruffs trösten / er sey im Geistlichen / Weltlichen oder Haußstand. Syr. 10. In Widerwertigkeit sey getrost / vnd trotze auff dein Ampt. 9. Die Warheit kompt endlich an den Tag / wie an Joseph / David / etc. zu sehen. Der LXIV. Psalm. Ein Psalm Davids / vorzusingen. WIe der böse Feind nicht allein ein Mörder ist / der mit gewalt den Menschen zusetzet / sondern auch ein Lügner / der mit List / wie bey den ersten Eltern zu sehen / hinder vns her ist: Also thun jhm auch die Kinder des Vnglaubens / in welchen er seyn Werck hat. Das hat David auch erfahren / nicht allein zur zeit des Königs Sauls / sondern auch da er schon ins Regiment kom̃en war / wie denn auch sein eigen Sohn Absolon also hinder jhm her ist. Weil er sich nun nicht gnugsam für solchen Leuten verwaren kan / denn sie seind jhm zu listig / greifft er zum Gebet / vnd bittet Gott / daß er das beste bey jhm thun / jhn behüten vnd gleich verbergen wolle / für solchen listigen Leuten / die die Köpff zusammen stossen / vnd jhm nachstellen. Vnd vergleichet jhre Zungen / damit sie jhn verleumbden / scharffen Schwertern vnd Pfeilen / sie gehen jhm auch nicht richtig vnter Augen / sondern stellen

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/279>, abgerufen am 26.04.2024.