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Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.

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Wenn ich meine Seele nicht setzet vnd stillet / So ward meine Seele entwenet / wie einer von seiner Mutter entwenet wird.

Israel hoffe auff den HErrn / Von nun an biß in ewigkeit.

Lehr aus diesem Psalm.

1. Wir sollen vns vnser Weißheit / Frömmigkeit vnnd anderer Gaben nicht vberheben / denn Gott widerstehet den Hoffertigen.

2. Wir haben alle Mangel von der geistlichen vnd weltlichen Hoffart: Aber wir müssen dawider kämpffen vnd streiten / vnser Seele setzen vnd stillen.

3. Wer sich auff sich selbst verlesst / der hat keinen Trost / sondern muß verzagen.

4. Darumb sollen wir auff Gott allein hoffen / vnd vns verlassen. Wer auff jhn trawet / wird nicht zu schanden.

Der CXXXII. Psalm. Ein Lied im höhern Chor.

IN diesem Psalm bitten Salomo vnd das Volck / weil sie nun die Lade des Bundes in den Tempel gesetzt / daß Gott allda mit allen Gnaden wohnen vnd bleiben / vnd das Gebet erhören wolle. Vnd führen Gott zu Gemüth / die Verheissung dem David geschehen / vnd was er gelitten / vnd wie hoch er jhm den Gottsdienst lassen angelegen seyn / also daß er seinen Kopff nicht sanfft legen wollen / biß er die Lade zu recht gebracht. Daß sey nun geschehen / die Lade sey nun zu recht gebracht / da

Wenn ich meine Seele nicht setzet vnd stillet / So ward meine Seele entwenet / wie einer von seiner Mutter entwenet wird.

Israel hoffe auff den HErrn / Von nun an biß in ewigkeit.

Lehr aus diesem Psalm.

1. Wir sollen vns vnser Weißheit / Frömmigkeit vnnd anderer Gaben nicht vberheben / denn Gott widerstehet den Hoffertigen.

2. Wir haben alle Mangel von der geistlichen vnd weltlichen Hoffart: Aber wir müssen dawider kämpffen vnd streiten / vnser Seele setzen vnd stillen.

3. Wer sich auff sich selbst verlesst / der hat keinen Trost / sondern muß verzagen.

4. Darumb sollen wir auff Gott allein hoffen / vnd vns verlassen. Wer auff jhn trawet / wird nicht zu schanden.

Der CXXXII. Psalm. Ein Lied im höhern Chor.

IN diesem Psalm bitten Salomo vnd das Volck / weil sie nun die Lade des Bundes in den Tempel gesetzt / daß Gott allda mit allen Gnaden wohnen vnd bleiben / vnd das Gebet erhören wolle. Vnd führen Gott zu Gemüth / die Verheissung dem David geschehen / vnd was er gelitten / vnd wie hoch er jhm den Gottsdienst lassen angelegen seyn / also daß er seinen Kopff nicht sanfft legen wollen / biß er die Lade zu recht gebracht. Daß sey nun geschehen / die Lade sey nun zu recht gebracht / da

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[562/0590] Wenn ich meine Seele nicht setzet vnd stillet / So ward meine Seele entwenet / wie einer von seiner Mutter entwenet wird. Israel hoffe auff den HErrn / Von nun an biß in ewigkeit. Lehr aus diesem Psalm. 1. Wir sollen vns vnser Weißheit / Frömmigkeit vnnd anderer Gaben nicht vberheben / denn Gott widerstehet den Hoffertigen. 2. Wir haben alle Mangel von der geistlichen vnd weltlichen Hoffart: Aber wir müssen dawider kämpffen vnd streiten / vnser Seele setzen vnd stillen. 3. Wer sich auff sich selbst verlesst / der hat keinen Trost / sondern muß verzagen. 4. Darumb sollen wir auff Gott allein hoffen / vnd vns verlassen. Wer auff jhn trawet / wird nicht zu schanden. Der CXXXII. Psalm. Ein Lied im höhern Chor. IN diesem Psalm bitten Salomo vnd das Volck / weil sie nun die Lade des Bundes in den Tempel gesetzt / daß Gott allda mit allen Gnaden wohnen vnd bleiben / vnd das Gebet erhören wolle. Vnd führen Gott zu Gemüth / die Verheissung dem David geschehen / vnd was er gelitten / vnd wie hoch er jhm den Gottsdienst lassen angelegen seyn / also daß er seinen Kopff nicht sanfft legen wollen / biß er die Lade zu recht gebracht. Daß sey nun geschehen / die Lade sey nun zu recht gebracht / da

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/590>, abgerufen am 26.04.2024.