Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 1. Göttingen u. a., 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

Alte Geschichte.
welchem Tempe und Pharsalien einzele Thei-
le waren: der Stammsitz der alten Pelasgi-
schen oder eigentlichen Griechen, die von
hieraus ihren Namen nach Jtalien trugen;
und das zweite Vaterland der neueren oder
Hellenischen Griechen, die vom Deukalion
stammten, und jene verdrangen.

Jn der Vorgeschichte ist Thessalien kein
unwichtiges Land. Hier machte Deukalion
Eroberungen, hier sah man die erste griechi-
sche Reuterei, von hier aus gieng der Argo-
nauten-Zug. Allein später hin hatte es,
wegen seiner Zertheilung, wenig Einfluß in
die grossen Begebenheiten Griechenlands:
der zweite Jason, der 50 J. vor Alexandern
über Pherä herrschte, war eine vorüberge-
hende Erscheinung.

5. Epirus.

Hier in Skanderbegs Vaterlande wohn-
ten schon im Trojanischen Zeitalter griechi-
sche Stämme, mit Nördlichen Barbaren
oder Ungriechen vermengt, und in viele klei-
ne Staten zertheilt: bis endlich die Molosser
die herrschende Nation wurden, und ganz
Epirus unter Einen König kam.

Seit

Alte Geſchichte.
welchem Tempe und Pharſalien einzele Thei-
le waren: der Stammſitz der alten Pelasgi-
ſchen oder eigentlichen Griechen, die von
hieraus ihren Namen nach Jtalien trugen;
und das zweite Vaterland der neueren oder
Helleniſchen Griechen, die vom Deukalion
ſtammten, und jene verdrangen.

Jn der Vorgeſchichte iſt Theſſalien kein
unwichtiges Land. Hier machte Deukalion
Eroberungen, hier ſah man die erſte griechi-
ſche Reuterei, von hier aus gieng der Argo-
nauten-Zug. Allein ſpaͤter hin hatte es,
wegen ſeiner Zertheilung, wenig Einfluß in
die groſſen Begebenheiten Griechenlands:
der zweite Jaſon, der 50 J. vor Alexandern
uͤber Pheraͤ herrſchte, war eine voruͤberge-
hende Erſcheinung.

5. Epirus.

Hier in Skanderbegs Vaterlande wohn-
ten ſchon im Trojaniſchen Zeitalter griechi-
ſche Staͤmme, mit Noͤrdlichen Barbaren
oder Ungriechen vermengt, und in viele klei-
ne Staten zertheilt: bis endlich die Moloſſer
die herrſchende Nation wurden, und ganz
Epirus unter Einen Koͤnig kam.

Seit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0146" n="134"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Alte Ge&#x017F;chichte.</hi></fw><lb/>
welchem Tempe und Phar&#x017F;alien einzele Thei-<lb/>
le waren: der Stamm&#x017F;itz der alten Pelasgi-<lb/>
&#x017F;chen oder eigentlichen Griechen, die von<lb/>
hieraus ihren Namen nach Jtalien trugen;<lb/>
und das zweite Vaterland der neueren oder<lb/>
Helleni&#x017F;chen Griechen, die vom Deukalion<lb/>
&#x017F;tammten, und jene verdrangen.</p><lb/>
              <p>Jn der Vorge&#x017F;chichte i&#x017F;t The&#x017F;&#x017F;alien kein<lb/>
unwichtiges Land. Hier machte Deukalion<lb/>
Eroberungen, hier &#x017F;ah man die er&#x017F;te griechi-<lb/>
&#x017F;che Reuterei, von hier aus gieng der Argo-<lb/>
nauten-Zug. Allein &#x017F;pa&#x0364;ter hin hatte es,<lb/>
wegen &#x017F;einer Zertheilung, wenig Einfluß in<lb/>
die gro&#x017F;&#x017F;en Begebenheiten Griechenlands:<lb/>
der zweite Ja&#x017F;on, der 50 J. vor Alexandern<lb/>
u&#x0364;ber Phera&#x0364; herr&#x017F;chte, war eine voru&#x0364;berge-<lb/>
hende Er&#x017F;cheinung.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#fr">5. Epirus.</hi> </head><lb/>
              <p>Hier in Skanderbegs Vaterlande wohn-<lb/>
ten &#x017F;chon im Trojani&#x017F;chen Zeitalter griechi-<lb/>
&#x017F;che Sta&#x0364;mme, mit No&#x0364;rdlichen Barbaren<lb/>
oder Ungriechen vermengt, und in viele klei-<lb/>
ne Staten zertheilt: bis endlich die <hi rendition="#fr">Molo&#x017F;&#x017F;er</hi><lb/>
die herr&#x017F;chende Nation wurden, und ganz<lb/>
Epirus unter Einen Ko&#x0364;nig kam.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Seit</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[134/0146] Alte Geſchichte. welchem Tempe und Pharſalien einzele Thei- le waren: der Stammſitz der alten Pelasgi- ſchen oder eigentlichen Griechen, die von hieraus ihren Namen nach Jtalien trugen; und das zweite Vaterland der neueren oder Helleniſchen Griechen, die vom Deukalion ſtammten, und jene verdrangen. Jn der Vorgeſchichte iſt Theſſalien kein unwichtiges Land. Hier machte Deukalion Eroberungen, hier ſah man die erſte griechi- ſche Reuterei, von hier aus gieng der Argo- nauten-Zug. Allein ſpaͤter hin hatte es, wegen ſeiner Zertheilung, wenig Einfluß in die groſſen Begebenheiten Griechenlands: der zweite Jaſon, der 50 J. vor Alexandern uͤber Pheraͤ herrſchte, war eine voruͤberge- hende Erſcheinung. 5. Epirus. Hier in Skanderbegs Vaterlande wohn- ten ſchon im Trojaniſchen Zeitalter griechi- ſche Staͤmme, mit Noͤrdlichen Barbaren oder Ungriechen vermengt, und in viele klei- ne Staten zertheilt: bis endlich die Moloſſer die herrſchende Nation wurden, und ganz Epirus unter Einen Koͤnig kam. Seit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie01_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie01_1772/146
Zitationshilfe: Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 1. Göttingen u. a., 1772, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie01_1772/146>, abgerufen am 27.04.2024.