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Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.

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Hauffen mit sitzt/ die sie wol wird kennen/ was sie
für ehrliche Vögelgen seyn. Es ist doch keine gu-
te Haar an keinem Studenten. Vnd thät ichs
Fressens und Sauffens wegen nicht/ und ande-
rer losen Händel wegen/ der Hencker ritte mich
denn/ daß ich mit zöge/ und auch ein Student
würde; Aber ich muß hinein schlendern/ und zu-
sehen/ was es drinnen guts zum besten giebt.

(Gehet ab.)
Vnter Handlung
Der Erste Auffzug.
Brose/ der Bauer. Käthe die
Bäuerin. Alex der Nachbar.
Pickelher.
Brose und Käthe. Käthe gehet
erst ein mit Buttermilch/ Eyern
und einer Gans.
Käthe spricht.
Jch dachte/ mein Six, wir würdens verschlaf-
fen haben/ so sehe ich wol/ wir kommen noch zeit
genug/ und hetten nirgend zu bedurfft/ daß wir
uns so gezauet hetten. Gehet doch bald noch kein
Mensch zu Marckte/ ich dencke wir wollen unser
bißgen Eyer/ und was wir haben/ bald loß wer-
den. Du lieber GOtt/ es gilt doch ietzund gantz
nichts
Hauffen mit ſitzt/ die ſie wol wird kennen/ was ſie
fuͤr ehrliche Voͤgelgen ſeyn. Es iſt doch keine gu-
te Haar an keinem Studenten. Vnd thaͤt ichs
Freſſens und Sauffens wegen nicht/ und ande-
rer loſen Haͤndel wegen/ der Hencker ritte mich
denn/ daß ich mit zoͤge/ und auch ein Student
wuͤrde; Aber ich muß hinein ſchlendern/ und zu-
ſehen/ was es drinnen guts zum beſten giebt.

(Gehet ab.)
Vnter Handlung
Der Erſte Auffzug.
Broſe/ der Bauer. Kaͤthe die
Baͤuerin. Alex der Nachbar.
Pickelher.
Broſe und Kaͤthe. Kaͤthe gehet
erſt ein mit Buttermilch/ Eyern
und einer Gans.
Kaͤthe ſpricht.
Jch dachte/ mein Six, wir wuͤrdens verſchlaf-
fen haben/ ſo ſehe ich wol/ wir kommen noch zeit
genug/ und hetten nirgend zu bedurfft/ daß wir
uns ſo gezauet hetten. Gehet doch bald noch kein
Menſch zu Marckte/ ich dencke wir wollen unſer
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den. Du lieber GOtt/ es gilt doch ietzund gantz
nichts
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[0050] Hauffen mit ſitzt/ die ſie wol wird kennen/ was ſie fuͤr ehrliche Voͤgelgen ſeyn. Es iſt doch keine gu- te Haar an keinem Studenten. Vnd thaͤt ichs Freſſens und Sauffens wegen nicht/ und ande- rer loſen Haͤndel wegen/ der Hencker ritte mich denn/ daß ich mit zoͤge/ und auch ein Student wuͤrde; Aber ich muß hinein ſchlendern/ und zu- ſehen/ was es drinnen guts zum beſten giebt. (Gehet ab.) Vnter Handlung Der Erſte Auffzug. Broſe/ der Bauer. Kaͤthe die Baͤuerin. Alex der Nachbar. Pickelher. Broſe und Kaͤthe. Kaͤthe gehet erſt ein mit Buttermilch/ Eyern und einer Gans. Kaͤthe ſpricht. Jch dachte/ mein Six, wir wuͤrdens verſchlaf- fen haben/ ſo ſehe ich wol/ wir kommen noch zeit genug/ und hetten nirgend zu bedurfft/ daß wir uns ſo gezauet hetten. Gehet doch bald noch kein Menſch zu Marckte/ ich dencke wir wollen unſer bißgen Eyer/ und was wir haben/ bald loß wer- den. Du lieber GOtt/ es gilt doch ietzund gantz nichts

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Zitationshilfe: Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/50>, abgerufen am 27.04.2024.