Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

Bild:
<< vorherige Seite
Gr
Anais an; man sah Hyänen vor Asdode
gaukeln;
Asdod und Anais lachten hinwieder Hyänen
und Hunden.
Damals sah man vor Schwere des Kropfs die
Raubvögel wanken. 57 S.

Der Herr Professor sind mit dem Blute der Grü-
nen
sehr freygebig. Wie oben gesagt, wir halten
es mit den Weissen: denn zwischen solchen Grü-
nen
und Blauen, Anais, Hyänen, Asdoden
und Anais, Hyänen und Hunden wohne der
Teufel.

Grube.

Eine ganz sonderbare Grube haben des
Herrn Steinbrücks Gedanken: kein Wunder,
daß sie so tief und oft kothicht sind; denn giebt es
in den Gruben nicht auch Koth? Dieß ist der
wahre Weg, der zum heiligen Bathos führet.

Jeder Gedanke von dir (der Seele) der Ewig-
keit würdig
Entschwing sich der Grube, wie du.

Die ganze Seele stack auch in der Grube, ehe sie
Sehraff Klopstock begeisterte.

Gruß.

Wir sind auf den Einfall gekommen, ein
Complimentierbüchelein zu machen; welches ein
Dichter, der noch nicht recht in den neologischen
Grüßen
erfahren ist, füglich bey Geburthstagen
seiner respective Mäcenaten und sonsten wird
gebrauchen können. Unter andern soll dieser Gruß
unser Buch zieren:

-- Jch grüße das Alter des würdigen
Noah
Mit
Gr
Anais an; man ſah Hyaͤnen vor Asdode
gaukeln;
Asdod und Anais lachten hinwieder Hyaͤnen
und Hunden.
Damals ſah man vor Schwere des Kropfs die
Raubvoͤgel wanken. 57 S.

Der Herr Profeſſor ſind mit dem Blute der Gruͤ-
nen
ſehr freygebig. Wie oben geſagt, wir halten
es mit den Weiſſen: denn zwiſchen ſolchen Gruͤ-
nen
und Blauen, Anais, Hyaͤnen, Asdoden
und Anais, Hyaͤnen und Hunden wohne der
Teufel.

Grube.

Eine ganz ſonderbare Grube haben des
Herrn Steinbruͤcks Gedanken: kein Wunder,
daß ſie ſo tief und oft kothicht ſind; denn giebt es
in den Gruben nicht auch Koth? Dieß iſt der
wahre Weg, der zum heiligen Bathos fuͤhret.

Jeder Gedanke von dir (der Seele) der Ewig-
keit wuͤrdig
Entſchwing ſich der Grube, wie du.

Die ganze Seele ſtack auch in der Grube, ehe ſie
Sehraff Klopſtock begeiſterte.

Gruß.

Wir ſind auf den Einfall gekommen, ein
Complimentierbuͤchelein zu machen; welches ein
Dichter, der noch nicht recht in den neologiſchen
Gruͤßen
erfahren iſt, fuͤglich bey Geburthstagen
ſeiner reſpective Maͤcenaten und ſonſten wird
gebrauchen koͤnnen. Unter andern ſoll dieſer Gruß
unſer Buch zieren:

— Jch gruͤße das Alter des wuͤrdigen
Noah
Mit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <cit>
              <quote><pb facs="#f0218" n="192"/><fw place="top" type="header">Gr</fw><lb/><hi rendition="#fr">Anais</hi> an; man &#x017F;ah <hi rendition="#fr">Hya&#x0364;nen</hi> vor <hi rendition="#fr">Asdode</hi><lb/><hi rendition="#et">gaukeln;</hi><lb/><hi rendition="#fr">Asdod</hi> und <hi rendition="#fr">Anais</hi> lachten hinwieder <hi rendition="#fr">Hya&#x0364;nen</hi><lb/><hi rendition="#et">und <hi rendition="#fr">Hunden.</hi></hi><lb/>
Damals &#x017F;ah man vor <hi rendition="#fr">Schwere des Kropfs die</hi><lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Raubvo&#x0364;gel</hi> wanken. <hi rendition="#fr">57 S.</hi></hi></quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <p>Der Herr <hi rendition="#fr">Profe&#x017F;&#x017F;or</hi> &#x017F;ind mit dem <hi rendition="#fr">Blute der Gru&#x0364;-<lb/>
nen</hi> &#x017F;ehr freygebig. Wie oben ge&#x017F;agt, wir halten<lb/>
es mit den <hi rendition="#fr">Wei&#x017F;&#x017F;en:</hi> denn zwi&#x017F;chen &#x017F;olchen <hi rendition="#fr">Gru&#x0364;-<lb/>
nen</hi> und <hi rendition="#fr">Blauen, Anais, Hya&#x0364;nen, Asdoden</hi><lb/>
und <hi rendition="#fr">Anais, Hya&#x0364;nen</hi> und <hi rendition="#fr">Hunden</hi> wohne der<lb/><hi rendition="#fr">Teufel.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Grube.</head>
            <p>Eine ganz &#x017F;onderbare <hi rendition="#fr">Grube</hi> haben des<lb/>
Herrn <hi rendition="#fr">Steinbru&#x0364;cks Gedanken:</hi> kein Wunder,<lb/>
daß &#x017F;ie &#x017F;o <hi rendition="#fr">tief</hi> und oft <hi rendition="#fr">kothicht</hi> &#x017F;ind; denn giebt es<lb/>
in den <hi rendition="#fr">Gruben</hi> nicht auch <hi rendition="#fr">Koth?</hi> Dieß i&#x017F;t der<lb/>
wahre Weg, der zum <hi rendition="#fr">heiligen Bathos</hi> fu&#x0364;hret.</p><lb/>
            <p>Jeder <hi rendition="#fr">Gedanke</hi> von dir (der Seele) der Ewig-<lb/><hi rendition="#et">keit wu&#x0364;rdig</hi><lb/><hi rendition="#fr">Ent&#x017F;chwing</hi> &#x017F;ich der <hi rendition="#fr">Grube,</hi> wie du.</p><lb/>
            <p>Die ganze Seele &#x017F;tack auch in der <hi rendition="#fr">Grube,</hi> ehe &#x017F;ie<lb/><hi rendition="#fr">Sehraff Klop&#x017F;tock</hi> begei&#x017F;terte.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Gruß.</head>
            <p>Wir &#x017F;ind auf den Einfall gekommen, ein<lb/><hi rendition="#fr">Complimentierbu&#x0364;chelein</hi> zu machen; welches ein<lb/>
Dichter, der noch nicht recht in den <hi rendition="#fr">neologi&#x017F;chen<lb/>
Gru&#x0364;ßen</hi> erfahren i&#x017F;t, fu&#x0364;glich bey Geburthstagen<lb/>
&#x017F;einer <hi rendition="#aq">re&#x017F;pective</hi> <hi rendition="#fr">Ma&#x0364;cenaten</hi> und &#x017F;on&#x017F;ten wird<lb/>
gebrauchen ko&#x0364;nnen. Unter andern &#x017F;oll die&#x017F;er <hi rendition="#fr">Gruß</hi><lb/>
un&#x017F;er Buch zieren:</p><lb/>
            <cit>
              <quote>&#x2014; Jch <hi rendition="#fr">gru&#x0364;ße das Alter</hi> des wu&#x0364;rdigen<lb/><hi rendition="#et">Noah</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Mit</fw><lb/></quote>
            </cit>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[192/0218] Gr Anais an; man ſah Hyaͤnen vor Asdode gaukeln; Asdod und Anais lachten hinwieder Hyaͤnen und Hunden. Damals ſah man vor Schwere des Kropfs die Raubvoͤgel wanken. 57 S. Der Herr Profeſſor ſind mit dem Blute der Gruͤ- nen ſehr freygebig. Wie oben geſagt, wir halten es mit den Weiſſen: denn zwiſchen ſolchen Gruͤ- nen und Blauen, Anais, Hyaͤnen, Asdoden und Anais, Hyaͤnen und Hunden wohne der Teufel. Grube. Eine ganz ſonderbare Grube haben des Herrn Steinbruͤcks Gedanken: kein Wunder, daß ſie ſo tief und oft kothicht ſind; denn giebt es in den Gruben nicht auch Koth? Dieß iſt der wahre Weg, der zum heiligen Bathos fuͤhret. Jeder Gedanke von dir (der Seele) der Ewig- keit wuͤrdig Entſchwing ſich der Grube, wie du. Die ganze Seele ſtack auch in der Grube, ehe ſie Sehraff Klopſtock begeiſterte. Gruß. Wir ſind auf den Einfall gekommen, ein Complimentierbuͤchelein zu machen; welches ein Dichter, der noch nicht recht in den neologiſchen Gruͤßen erfahren iſt, fuͤglich bey Geburthstagen ſeiner reſpective Maͤcenaten und ſonſten wird gebrauchen koͤnnen. Unter andern ſoll dieſer Gruß unſer Buch zieren: — Jch gruͤße das Alter des wuͤrdigen Noah Mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/218
Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/218>, abgerufen am 27.04.2024.