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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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physik nicht lernen könnte? Das Band einse-
hen
ist also ein untadelhafter neuer Ausdruck.

Band.

Zernitz, der hallerisirende, saget auf
d. 170 S. s. Ged.

Denn brennte sich in nichts der Einschränkun-
gen Band.

Die Flamme wünschte ich zu sehen; noch lieber das
Band: weit, weit lieber aber wäre mir der Ver-
stand.
Es würde mir ein Maaßstab seyn, ande-
re Verse darnach zu messen. Nur frisch! Die
Wahl in Ausdrücken verdirbt alles.

Bande.

Dieß Wort wird gar zierlich von Teufeln
gebrauchet. Man nenne sie die schwarze; die
Engel, die weiße Bande. Sammlung Ni-
colai 33 S.

Flieht! spricht sie, (die Zwietracht) zu der
schwarzen Bande!
Bastart.

Auf deutsch, ein Hurkind: eine höfliche
Benennung eines Freundes, wo er die Reime lie-
bet.

So waren denn Gottsched, Schwabe,
ja Haller, Kanitz, Günther etc. Hurkinder?
Der Grobian! ich irre mich: der höfliche Mann!
Und ich, und die Kritik benennet dich Bastart!
Brem. Ged. 57 S.

Dieser Herr Jch muß ein sehr großer Herr seyn,
weil er und die Kritik nicht allein ein Ding ist;
sondern, weil er seinen Freunden so grob begegnen
darf. Aber nein! Es ist nur der Herr Johann
Heinrich Oest!
ein verwägener Mann. Noch
ein Bröckchen von diesem breiten Herrn und sei-
ner breiten Einsicht. Es stehet e. d.

Wie?
C

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phyſik nicht lernen koͤnnte? Das Band einſe-
hen
iſt alſo ein untadelhafter neuer Ausdruck.

Band.

Zernitz, der halleriſirende, ſaget auf
d. 170 S. ſ. Ged.

Denn brennte ſich in nichts der Einſchraͤnkun-
gen Band.

Die Flamme wuͤnſchte ich zu ſehen; noch lieber das
Band: weit, weit lieber aber waͤre mir der Ver-
ſtand.
Es wuͤrde mir ein Maaßſtab ſeyn, ande-
re Verſe darnach zu meſſen. Nur friſch! Die
Wahl in Ausdruͤcken verdirbt alles.

Bande.

Dieß Wort wird gar zierlich von Teufeln
gebrauchet. Man nenne ſie die ſchwarze; die
Engel, die weiße Bande. Sammlung Ni-
colai 33 S.

Flieht! ſpricht ſie, (die Zwietracht) zu der
ſchwarzen Bande!
Baſtart.

Auf deutſch, ein Hurkind: eine hoͤfliche
Benennung eines Freundes, wo er die Reime lie-
bet.

So waren denn Gottſched, Schwabe,
ja Haller, Kanitz, Guͤnther ꝛc. Hurkinder?
Der Grobian! ich irre mich: der hoͤfliche Mann!
Und ich, und die Kritik benennet dich Baſtart!
Brem. Ged. 57 S.

Dieſer Herr Jch muß ein ſehr großer Herr ſeyn,
weil er und die Kritik nicht allein ein Ding iſt;
ſondern, weil er ſeinen Freunden ſo grob begegnen
darf. Aber nein! Es iſt nur der Herr Johann
Heinrich Oeſt!
ein verwaͤgener Mann. Noch
ein Broͤckchen von dieſem breiten Herrn und ſei-
ner breiten Einſicht. Es ſtehet e. d.

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[33/0059] Ba phyſik nicht lernen koͤnnte? Das Band einſe- hen iſt alſo ein untadelhafter neuer Ausdruck. Band. Zernitz, der halleriſirende, ſaget auf d. 170 S. ſ. Ged. Denn brennte ſich in nichts der Einſchraͤnkun- gen Band. Die Flamme wuͤnſchte ich zu ſehen; noch lieber das Band: weit, weit lieber aber waͤre mir der Ver- ſtand. Es wuͤrde mir ein Maaßſtab ſeyn, ande- re Verſe darnach zu meſſen. Nur friſch! Die Wahl in Ausdruͤcken verdirbt alles. Bande. Dieß Wort wird gar zierlich von Teufeln gebrauchet. Man nenne ſie die ſchwarze; die Engel, die weiße Bande. Sammlung Ni- colai 33 S. Flieht! ſpricht ſie, (die Zwietracht) zu der ſchwarzen Bande! Baſtart. Auf deutſch, ein Hurkind: eine hoͤfliche Benennung eines Freundes, wo er die Reime lie- bet. So waren denn Gottſched, Schwabe, ja Haller, Kanitz, Guͤnther ꝛc. Hurkinder? Der Grobian! ich irre mich: der hoͤfliche Mann! Und ich, und die Kritik benennet dich Baſtart! Brem. Ged. 57 S. Dieſer Herr Jch muß ein ſehr großer Herr ſeyn, weil er und die Kritik nicht allein ein Ding iſt; ſondern, weil er ſeinen Freunden ſo grob begegnen darf. Aber nein! Es iſt nur der Herr Johann Heinrich Oeſt! ein verwaͤgener Mann. Noch ein Broͤckchen von dieſem breiten Herrn und ſei- ner breiten Einſicht. Es ſtehet e. d. Wie? C

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/59>, abgerufen am 27.04.2024.