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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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hat: davon auch droben gesagt ist.
Rom. 15. GOTT der hoffnung er-
fülle euch mit aller freude und frie-
den im glauben/ daß er da nennet
friede im glauben/ daß nennet er
hie frieden GOttes. So zeiget S.
Paulus damit an/ daß wer sich in
GOTT freuen und gelindlich leben
will/ dem wird der Teuffel ein creutz
aufftreiben/ daß er ihn von der
meynung jage/ und wende sein hertz
um. Darum müsse er dagegen ge-
rüstet seyn/ daß er seinen frieden da-
hin stelle/ da ihn der Teuffel nicht
erlangen kan/ nemlich in GOTT/
und muß nicht dencken/ wie er deß
loß werde/ daß der Teuffel auff ihn
treibet/ sondern muß ihn lassen sei-
nen muthwillen üben/ so lange biß
GOTT selbs komme/ und machts
ein ende. So wird sein hertz/ sinn
und meynung bewahrt und erhalten
im friede. Dann auch die gedult
nicht möchte die länge bestehen/ wo
das hertz nicht über sich selbs im hö-
hern friede bestünde/ und ließ ihm
benügen/ daß es mit GOTT friede

hat.
K 5

hat: davon auch droben geſagt iſt.
Rom. 15. GOTT der hoffnung er-
fuͤlle euch mit aller freude und frie-
den im glauben/ daß er da nennet
friede im glauben/ daß nennet er
hie frieden GOttes. So zeiget S.
Paulus damit an/ daß wer ſich in
GOTT freuen und gelindlich leben
will/ dem wird der Teuffel ein creutz
aufftreiben/ daß er ihn von der
meynung jage/ und wende ſein hertz
um. Darum muͤſſe er dagegen ge-
ruͤſtet ſeyn/ daß er ſeinen frieden da-
hin ſtelle/ da ihn der Teuffel nicht
erlangen kan/ nemlich in GOTT/
und muß nicht dencken/ wie er deß
loß werde/ daß der Teuffel auff ihn
treibet/ ſondern muß ihn laſſen ſei-
nen muthwillen uͤben/ ſo lange biß
GOTT ſelbs komme/ und machts
ein ende. So wird ſein hertz/ ſinn
und meynung bewahrt und erhalten
im friede. Dann auch die gedult
nicht moͤchte die laͤnge beſtehen/ wo
das hertz nicht uͤber ſich ſelbs im hoͤ-
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hat.
K 5
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[225/0237] hat: davon auch droben geſagt iſt. Rom. 15. GOTT der hoffnung er- fuͤlle euch mit aller freude und frie- den im glauben/ daß er da nennet friede im glauben/ daß nennet er hie frieden GOttes. So zeiget S. Paulus damit an/ daß wer ſich in GOTT freuen und gelindlich leben will/ dem wird der Teuffel ein creutz aufftreiben/ daß er ihn von der meynung jage/ und wende ſein hertz um. Darum muͤſſe er dagegen ge- ruͤſtet ſeyn/ daß er ſeinen frieden da- hin ſtelle/ da ihn der Teuffel nicht erlangen kan/ nemlich in GOTT/ und muß nicht dencken/ wie er deß loß werde/ daß der Teuffel auff ihn treibet/ ſondern muß ihn laſſen ſei- nen muthwillen uͤben/ ſo lange biß GOTT ſelbs komme/ und machts ein ende. So wird ſein hertz/ ſinn und meynung bewahrt und erhalten im friede. Dann auch die gedult nicht moͤchte die laͤnge beſtehen/ wo das hertz nicht uͤber ſich ſelbs im hoͤ- hern friede beſtuͤnde/ und ließ ihm benuͤgen/ daß es mit GOTT friede hat. K 5

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/237>, abgerufen am 26.04.2024.