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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der glaubige Christ dancket GOtt
werden, Luc. 8, 12. 4) Und wenn sie ja noch
etwas wissen, so bringen sie es doch nicht in die
Ubung. Wahre Kinder GOttes aber, wie sie
den Tag mit GOtt, und mit Gebet angefan-
gen haben, also 1) hören sie mit Andacht das
Wort GOttes an. 2) Das gehörte wiederho-
len sie zu Hause, schreiben es auf, und freuen sich
darüber, als über einen grossen Schatz. 3 Sie
dencken die gantze Woche daran, und trachten, es
in die Ubung zu bringen. Es hatte im alten Te-
stament der HERR die Thiere zum Opffer er-
wehlet, welche wiederkaueten: Und die Seelen
sind ihm auch die liebsten, welche das gehörte oder
gelesene Wort wiederkäuen, erwegen, und aus dem-
selben immer neue Nahrung, Krafft und Safft
saugen, und sich also damit zum ewigen Leben
erbauen.



Gebet.

ODu gnadenreicher GOtt! wie
kan ich dir gnugsam dancken, dich
loben und preisen, daß du mich diesen
Sonntag hast erleben lassen, an wel-
chem ich dein heiliges Wort angehö-
ret, und vernommen habe, wie ich soll
recht glauben, fromm leben, und der-

einsten

Der glaubige Chriſt dancket GOtt
werden, Luc. 8, 12. 4) Und wenn ſie ja noch
etwas wiſſen, ſo bringen ſie es doch nicht in die
Ubung. Wahre Kinder GOttes aber, wie ſie
den Tag mit GOtt, und mit Gebet angefan-
gen haben, alſo 1) hoͤren ſie mit Andacht das
Wort GOttes an. 2) Das gehoͤrte wiederho-
len ſie zu Hauſe, ſchreiben es auf, und freuen ſich
daruͤber, als uͤber einen groſſen Schatz. 3 Sie
dencken die gantze Woche daran, und trachten, es
in die Ubung zu bringen. Es hatte im alten Te-
ſtament der HERR die Thiere zum Opffer er-
wehlet, welche wiederkaueten: Und die Seelen
ſind ihm auch die liebſten, welche das gehoͤrte oder
geleſene Wort wiederkaͤuen, erwegen, und aus dem-
ſelben immer neue Nahrung, Krafft und Safft
ſaugen, und ſich alſo damit zum ewigen Leben
erbauen.



Gebet.

ODu gnadenreicher GOtt! wie
kan ich dir gnugſam dancken, dich
loben und preiſen, daß du mich dieſen
Sonntag haſt erleben laſſen, an wel-
chem ich dein heiliges Wort angehoͤ-
ret, und vernommen habe, wie ich ſoll
recht glauben, fromm leben, und der-

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[36/0060] Der glaubige Chriſt dancket GOtt werden, Luc. 8, 12. 4) Und wenn ſie ja noch etwas wiſſen, ſo bringen ſie es doch nicht in die Ubung. Wahre Kinder GOttes aber, wie ſie den Tag mit GOtt, und mit Gebet angefan- gen haben, alſo 1) hoͤren ſie mit Andacht das Wort GOttes an. 2) Das gehoͤrte wiederho- len ſie zu Hauſe, ſchreiben es auf, und freuen ſich daruͤber, als uͤber einen groſſen Schatz. 3 Sie dencken die gantze Woche daran, und trachten, es in die Ubung zu bringen. Es hatte im alten Te- ſtament der HERR die Thiere zum Opffer er- wehlet, welche wiederkaueten: Und die Seelen ſind ihm auch die liebſten, welche das gehoͤrte oder geleſene Wort wiederkaͤuen, erwegen, und aus dem- ſelben immer neue Nahrung, Krafft und Safft ſaugen, und ſich alſo damit zum ewigen Leben erbauen. Gebet. ODu gnadenreicher GOtt! wie kan ich dir gnugſam dancken, dich loben und preiſen, daß du mich dieſen Sonntag haſt erleben laſſen, an wel- chem ich dein heiliges Wort angehoͤ- ret, und vernommen habe, wie ich ſoll recht glauben, fromm leben, und der- einſten

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/60>, abgerufen am 09.05.2024.