Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

aller Geister.
der Sündfluth in jenen Stand übergegange-
ne Seelen, deren Leiber im Meer versunken
oder versteinert worden, dergleichen Swe-
denborg
in seinen principiis rerum naturalium
einen Stein in Kupfer zeigt. Diese Geister
wurden in ihren Behältnissen und Gefäng-
nissen aufbehalten, biß Christus nach seinem
Tod im Geist zu ihnen gekommen. Diese heis-
sen Geister, weil sie von der groben Materie
entledigt seyn. Allem Anseben nach seyn es
solche, die sich sehr verschulder, ob es die Ne-
philim
gewesen, weiß man nicht. Es ist
dieselbe Stelle desto kostbarer zu halten, weil
sie nur einmal qnasi in transitu vorkommt.

Die Sächsische Theologi, als der berühm-
te Teller und dergleichen, scheuen sich, es
nach dem klaren Ausdruck zu verstehen. Jch
habe es anderer Orten schon gethan, abson-
derlich in der Abhandlung von dem Zusam-
menhang der Rechtfertigung mit den lezten
Dingen, welche der Herr Pastor Freund in
Ludwigsdorf edirt hat.

Was nun Swedenborg vor besondere
Eintheilung der Geister des ersten, andern
und dritten Himmels macht, als welche mit
den drey innern Kräften oder Himmeln über-
ein stimmen, das ist der Analogie Heil. Schrift
nicht zuwider, doch kann man es auch aus
Heil. Schrift allein nicht folgern. Aber diß

ist
R 4

aller Geiſter.
der Suͤndfluth in jenen Stand uͤbergegange-
ne Seelen, deren Leiber im Meer verſunken
oder verſteinert worden, dergleichen Swe-
denborg
in ſeinen principiis rerum naturalium
einen Stein in Kupfer zeigt. Dieſe Geiſter
wurden in ihren Behaͤltniſſen und Gefaͤng-
niſſen aufbehalten, biß Chriſtus nach ſeinem
Tod im Geiſt zu ihnen gekommen. Dieſe heiſ-
ſen Geiſter, weil ſie von der groben Materie
entledigt ſeyn. Allem Anſeben nach ſeyn es
ſolche, die ſich ſehr verſchulder, ob es die Ne-
philim
geweſen, weiß man nicht. Es iſt
dieſelbe Stelle deſto koſtbarer zu halten, weil
ſie nur einmal qnaſi in tranſitu vorkommt.

Die Saͤchſiſche Theologi, als der beruͤhm-
te Teller und dergleichen, ſcheuen ſich, es
nach dem klaren Ausdruck zu verſtehen. Jch
habe es anderer Orten ſchon gethan, abſon-
derlich in der Abhandlung von dem Zuſam-
menhang der Rechtfertigung mit den lezten
Dingen, welche der Herr Paſtor Freund in
Ludwigsdorf edirt hat.

Was nun Swedenborg vor beſondere
Eintheilung der Geiſter des erſten, andern
und dritten Himmels macht, als welche mit
den drey innern Kraͤften oder Himmeln uͤber-
ein ſtimmen, das iſt der Analogie Heil. Schrift
nicht zuwider, doch kann man es auch aus
Heil. Schrift allein nicht folgern. Aber diß

iſt
R 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0263" n="263"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">aller Gei&#x017F;ter.</hi></fw><lb/>
der Su&#x0364;ndfluth in jenen Stand u&#x0364;bergegange-<lb/>
ne Seelen, deren Leiber im Meer ver&#x017F;unken<lb/>
oder ver&#x017F;teinert worden, dergleichen <hi rendition="#fr">Swe-<lb/>
denborg</hi> in &#x017F;einen <hi rendition="#aq">principiis rerum naturalium</hi><lb/>
einen Stein in Kupfer zeigt. Die&#x017F;e Gei&#x017F;ter<lb/>
wurden in ihren Beha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;en und Gefa&#x0364;ng-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;en aufbehalten, biß Chri&#x017F;tus nach &#x017F;einem<lb/>
Tod im Gei&#x017F;t zu ihnen gekommen. Die&#x017F;e hei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Gei&#x017F;ter, weil &#x017F;ie von der groben Materie<lb/>
entledigt &#x017F;eyn. Allem An&#x017F;eben nach &#x017F;eyn es<lb/>
&#x017F;olche, die &#x017F;ich &#x017F;ehr ver&#x017F;chulder, ob es die <hi rendition="#aq">Ne-<lb/>
philim</hi> gewe&#x017F;en, weiß man nicht. Es i&#x017F;t<lb/>
die&#x017F;elbe Stelle de&#x017F;to ko&#x017F;tbarer zu halten, weil<lb/>
&#x017F;ie nur einmal <hi rendition="#aq">qna&#x017F;i in tran&#x017F;itu</hi> vorkommt.</p><lb/>
          <p>Die Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;che <hi rendition="#aq">Theologi,</hi> als der beru&#x0364;hm-<lb/>
te <hi rendition="#fr">Teller</hi> und dergleichen, &#x017F;cheuen &#x017F;ich, es<lb/>
nach dem klaren Ausdruck zu ver&#x017F;tehen. Jch<lb/>
habe es anderer Orten &#x017F;chon gethan, ab&#x017F;on-<lb/>
derlich in der Abhandlung von dem Zu&#x017F;am-<lb/>
menhang der Rechtfertigung mit den lezten<lb/>
Dingen, welche der Herr Pa&#x017F;tor <hi rendition="#fr">Freund</hi> in<lb/>
Ludwigsdorf edirt hat.</p><lb/>
          <p>Was nun <hi rendition="#fr">Swedenborg</hi> vor be&#x017F;ondere<lb/>
Eintheilung der Gei&#x017F;ter des er&#x017F;ten, andern<lb/>
und dritten Himmels macht, als welche mit<lb/>
den drey innern Kra&#x0364;ften oder Himmeln u&#x0364;ber-<lb/>
ein &#x017F;timmen, das i&#x017F;t der Analogie Heil. Schrift<lb/>
nicht zuwider, doch kann man es auch aus<lb/>
Heil. Schrift allein nicht folgern. Aber diß<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R 4</fw><fw place="bottom" type="catch">i&#x017F;t</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[263/0263] aller Geiſter. der Suͤndfluth in jenen Stand uͤbergegange- ne Seelen, deren Leiber im Meer verſunken oder verſteinert worden, dergleichen Swe- denborg in ſeinen principiis rerum naturalium einen Stein in Kupfer zeigt. Dieſe Geiſter wurden in ihren Behaͤltniſſen und Gefaͤng- niſſen aufbehalten, biß Chriſtus nach ſeinem Tod im Geiſt zu ihnen gekommen. Dieſe heiſ- ſen Geiſter, weil ſie von der groben Materie entledigt ſeyn. Allem Anſeben nach ſeyn es ſolche, die ſich ſehr verſchulder, ob es die Ne- philim geweſen, weiß man nicht. Es iſt dieſelbe Stelle deſto koſtbarer zu halten, weil ſie nur einmal qnaſi in tranſitu vorkommt. Die Saͤchſiſche Theologi, als der beruͤhm- te Teller und dergleichen, ſcheuen ſich, es nach dem klaren Ausdruck zu verſtehen. Jch habe es anderer Orten ſchon gethan, abſon- derlich in der Abhandlung von dem Zuſam- menhang der Rechtfertigung mit den lezten Dingen, welche der Herr Paſtor Freund in Ludwigsdorf edirt hat. Was nun Swedenborg vor beſondere Eintheilung der Geiſter des erſten, andern und dritten Himmels macht, als welche mit den drey innern Kraͤften oder Himmeln uͤber- ein ſtimmen, das iſt der Analogie Heil. Schrift nicht zuwider, doch kann man es auch aus Heil. Schrift allein nicht folgern. Aber diß iſt R 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/263
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/263>, abgerufen am 26.04.2024.