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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 1. Leipzig, 1777.

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Jnhalt
1) Das Vermögen, Aktionen sich vorzustellen, bezieht
sich auf die thätige Kraft, welche die Aktionen her-
vorbringet, auf dieselbige Art, wie das Vermögen,
Empfindungen zu reproduciren, sich auf das Ver-
mögen beziehet, solche anzunehmen. Die vorstel-
lende Kraft ist eine höhere Stufe der innern Selbst-
thätigkeit
   686
2) Ob alle Kraftäußerungen der Seele als eine Be-
arbeitung der Vorstellungen angesehen werden
können? Leibnitz-Wolfische Erklärung von den
Willensäußerungen    691
V.
Von der Verschiedenheit der Empfindungen, in so ferne
sie mehr die eine, als die andere von den Grund-
vermögen der Seele zur Wirksamkeit reizen
   703
1) Der Grund, warum gewisse Empfindungen mehr
die Empfindsamkeit
erregen, andere mehr den
Verstand
zum Denken, und andere mehr den
Willen
zum Handeln bestimmen, liegt zum Theil in
einer gewissen Beschaffenheit der Empfindungen    704
2) Es können überhaupt nur solche Sachen besondere
Gegenstände des Gefühls
seyn, von welchen die
Eindrücke besonders, und unvermischt mit den Ein-
drücken von andern der Seele zugeführet werden    707
3) Vielbefassende, lebhafte, starke und unauseinander-
gesetzte Empfindungen sind die eigentlichen Gefühle,
welche rühren und bewegen. Allzu starke Ein-
drücke betäuben    710
4) Gleichgültige Empfindungen reizen das Empfin-
dungsvermögen, als Sinn betrachtet, aus demsel-
bigen Grunde, aus dem sie auf die Vorstellungskraft
wirken    714
5) Gemäßigte und mehr auseinandergesetzte Em-
pfindungen reizen die vorstellende Kraft. Noch
mehr auseinandergesetzte
die Denkkraft    715
6) Die
Jnhalt
1) Das Vermoͤgen, Aktionen ſich vorzuſtellen, bezieht
ſich auf die thaͤtige Kraft, welche die Aktionen her-
vorbringet, auf dieſelbige Art, wie das Vermoͤgen,
Empfindungen zu reproduciren, ſich auf das Ver-
moͤgen beziehet, ſolche anzunehmen. Die vorſtel-
lende Kraft iſt eine hoͤhere Stufe der innern Selbſt-
thaͤtigkeit
   686
2) Ob alle Kraftaͤußerungen der Seele als eine Be-
arbeitung der Vorſtellungen angeſehen werden
koͤnnen? Leibnitz-Wolfiſche Erklaͤrung von den
Willensaͤußerungen    691
V.
Von der Verſchiedenheit der Empfindungen, in ſo ferne
ſie mehr die eine, als die andere von den Grund-
vermoͤgen der Seele zur Wirkſamkeit reizen
   703
1) Der Grund, warum gewiſſe Empfindungen mehr
die Empfindſamkeit
erregen, andere mehr den
Verſtand
zum Denken, und andere mehr den
Willen
zum Handeln beſtimmen, liegt zum Theil in
einer gewiſſen Beſchaffenheit der Empfindungen    704
2) Es koͤnnen uͤberhaupt nur ſolche Sachen beſondere
Gegenſtaͤnde des Gefuͤhls
ſeyn, von welchen die
Eindruͤcke beſonders, und unvermiſcht mit den Ein-
druͤcken von andern der Seele zugefuͤhret werden    707
3) Vielbefaſſende, lebhafte, ſtarke und unauseinander-
geſetzte Empfindungen ſind die eigentlichen Gefuͤhle,
welche ruͤhren und bewegen. Allzu ſtarke Ein-
druͤcke betaͤuben    710
4) Gleichguͤltige Empfindungen reizen das Empfin-
dungsvermoͤgen, als Sinn betrachtet, aus demſel-
bigen Grunde, aus dem ſie auf die Vorſtellungskraft
wirken    714
5) Gemaͤßigte und mehr auseinandergeſetzte Em-
pfindungen reizen die vorſtellende Kraft. Noch
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die Denkkraft    715
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[LIV/0058] Jnhalt 1) Das Vermoͤgen, Aktionen ſich vorzuſtellen, bezieht ſich auf die thaͤtige Kraft, welche die Aktionen her- vorbringet, auf dieſelbige Art, wie das Vermoͤgen, Empfindungen zu reproduciren, ſich auf das Ver- moͤgen beziehet, ſolche anzunehmen. Die vorſtel- lende Kraft iſt eine hoͤhere Stufe der innern Selbſt- thaͤtigkeit 686 2) Ob alle Kraftaͤußerungen der Seele als eine Be- arbeitung der Vorſtellungen angeſehen werden koͤnnen? Leibnitz-Wolfiſche Erklaͤrung von den Willensaͤußerungen 691 V. Von der Verſchiedenheit der Empfindungen, in ſo ferne ſie mehr die eine, als die andere von den Grund- vermoͤgen der Seele zur Wirkſamkeit reizen 703 1) Der Grund, warum gewiſſe Empfindungen mehr die Empfindſamkeit erregen, andere mehr den Verſtand zum Denken, und andere mehr den Willen zum Handeln beſtimmen, liegt zum Theil in einer gewiſſen Beſchaffenheit der Empfindungen 704 2) Es koͤnnen uͤberhaupt nur ſolche Sachen beſondere Gegenſtaͤnde des Gefuͤhls ſeyn, von welchen die Eindruͤcke beſonders, und unvermiſcht mit den Ein- druͤcken von andern der Seele zugefuͤhret werden 707 3) Vielbefaſſende, lebhafte, ſtarke und unauseinander- geſetzte Empfindungen ſind die eigentlichen Gefuͤhle, welche ruͤhren und bewegen. Allzu ſtarke Ein- druͤcke betaͤuben 710 4) Gleichguͤltige Empfindungen reizen das Empfin- dungsvermoͤgen, als Sinn betrachtet, aus demſel- bigen Grunde, aus dem ſie auf die Vorſtellungskraft wirken 714 5) Gemaͤßigte und mehr auseinandergeſetzte Em- pfindungen reizen die vorſtellende Kraft. Noch mehr auseinandergeſetzte die Denkkraft 715 6) Die

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Zitationshilfe: Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 1. Leipzig, 1777, S. LIV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche01_1777/58>, abgerufen am 27.04.2024.