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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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Revolution, welche den Untergang der vielen
Ohiothiere, Elephanten und anderer Landthiere
bewirkte, und dem Entstehen der jetzigen leben-
den Natur vorherging. Die vielen Meereskörper,
zwischen welchen sich die Reste dieser Land-
thiere befinden, zeugen von einer damaligen gro-
ssen Wasserfluth, und die weite Verbreitung je-
ner, in der Mitte des festen Landes befindlichen
Meereskörper und Ueberbleibsel von Landthieren
beweiset, dass diese Ueberschwemmung den
grössten Theil der jetzigen Continente betraf.

§. 19.

Wir haben gesehen, dass es allenthalben
in allen Welttheilen, und selbst auf den Gi-
pfeln der höchsten Berge Meeresprodukte giebt.
Es folgt hieraus, dass es eine Periode gab,
wo der Ocean das feste Land, und selbst die
Spitzen der höchsten Berge bedeckte. Wir ha-
ben aber auch gesehen, dass in vielen Gegenden
Ueberbleibsel von Pflanzen und Thieren, be-
deckt mit Meeresprodukten, vorkommen, und
diese Thatsache beweist, dass da einst festes Land
war, wo Meeresboden jetzt ist, oder gewesen
ist. Wir würden also anzunehmen berechtigt
seyn, dass, so wie in unsern Tagen, so auch
in den Zeiten der Urwelt, festes Land in Mee-
resboden und Meeresboden in festes Land über-
ging, wenn nicht dieser Voraussetzung die aus-

ser-

Revolution, welche den Untergang der vielen
Ohiothiere, Elephanten und anderer Landthiere
bewirkte, und dem Entstehen der jetzigen leben-
den Natur vorherging. Die vielen Meereskörper,
zwischen welchen sich die Reste dieser Land-
thiere befinden, zeugen von einer damaligen gro-
ſsen Wasserfluth, und die weite Verbreitung je-
ner, in der Mitte des festen Landes befindlichen
Meereskörper und Ueberbleibsel von Landthieren
beweiset, daſs diese Ueberschwemmung den
gröſsten Theil der jetzigen Continente betraf.

§. 19.

Wir haben gesehen, daſs es allenthalben
in allen Welttheilen, und selbst auf den Gi-
pfeln der höchsten Berge Meeresprodukte giebt.
Es folgt hieraus, daſs es eine Periode gab,
wo der Ocean das feste Land, und selbst die
Spitzen der höchsten Berge bedeckte. Wir ha-
ben aber auch gesehen, daſs in vielen Gegenden
Ueberbleibsel von Pflanzen und Thieren, be-
deckt mit Meeresprodukten, vorkommen, und
diese Thatsache beweist, daſs da einst festes Land
war, wo Meeresboden jetzt ist, oder gewesen
ist. Wir würden also anzunehmen berechtigt
seyn, daſs, so wie in unsern Tagen, so auch
in den Zeiten der Urwelt, festes Land in Mee-
resboden und Meeresboden in festes Land über-
ging, wenn nicht dieser Voraussetzung die aus-

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[175/0185] Revolution, welche den Untergang der vielen Ohiothiere, Elephanten und anderer Landthiere bewirkte, und dem Entstehen der jetzigen leben- den Natur vorherging. Die vielen Meereskörper, zwischen welchen sich die Reste dieser Land- thiere befinden, zeugen von einer damaligen gro- ſsen Wasserfluth, und die weite Verbreitung je- ner, in der Mitte des festen Landes befindlichen Meereskörper und Ueberbleibsel von Landthieren beweiset, daſs diese Ueberschwemmung den gröſsten Theil der jetzigen Continente betraf. §. 19. Wir haben gesehen, daſs es allenthalben in allen Welttheilen, und selbst auf den Gi- pfeln der höchsten Berge Meeresprodukte giebt. Es folgt hieraus, daſs es eine Periode gab, wo der Ocean das feste Land, und selbst die Spitzen der höchsten Berge bedeckte. Wir ha- ben aber auch gesehen, daſs in vielen Gegenden Ueberbleibsel von Pflanzen und Thieren, be- deckt mit Meeresprodukten, vorkommen, und diese Thatsache beweist, daſs da einst festes Land war, wo Meeresboden jetzt ist, oder gewesen ist. Wir würden also anzunehmen berechtigt seyn, daſs, so wie in unsern Tagen, so auch in den Zeiten der Urwelt, festes Land in Mee- resboden und Meeresboden in festes Land über- ging, wenn nicht dieser Voraussetzung die aus- ser-

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/185>, abgerufen am 27.04.2024.