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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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§. 2.
Phosphorescenz abgestorbener Pflanzen und Thiere.

Manche vegetabilische und thierische Substan-
zen, die während des Lebens keine Spur von
Licht zeigen, äussern phosphorische Erscheinun-
gen unter gewissen Umständen nach dem Tode,
und diese verhalten sich gegen äussere Einwir-
kungen ganz so wie das Licht lebender Körper.
Wenn also die im vorigen §. aufgestellte Theorie
des letztern Phänomens richtig ist, so werden
sich dessen Bedingungen auch bey jenem Licht
abgestorbener Theile von Pflanzen und Thieren
wiederfinden müssen.

Unter den vegetabilischen Substanzen ist es
vorzüglich das abgestorbene, aber noch nicht in
wirkliche Fäulniss übergegangene Holz d*) der Bäu-
me, besonders der Pfahlwurzeln e), welches Phos-
phorescenz zeigt. Man hat zwar auch an Wur-
zeln und Knollen krautartiger Gewächse, z. B.
an Valerianawurzeln f) und Kartoffeln g), ein

Leuch-
d*) John (Chemische Untersuchungen mineralischer u.
s. w. Substanzen. 4te Forts. S. 245.) hat eine Beobach-
tung von Phosphorescenz ganz frischen Fichtenholzes.
e) P. Heinrich, die Phosphorescenz der Körper. Abh. 3.
S. 316 fg.
f) Kortum in Voigt's Magazin f. d. neuesten Zustand
der Naturk. B. 2. St. 1. S. 67.
g) Voigt's Magazin für das Neueste aus der Physik u.
Naturgesch. B. 7. St. 2. S. 74.
§. 2.
Phosphorescenz abgestorbener Pflanzen und Thiere.

Manche vegetabilische und thierische Substan-
zen, die während des Lebens keine Spur von
Licht zeigen, äuſsern phosphorische Erscheinun-
gen unter gewissen Umständen nach dem Tode,
und diese verhalten sich gegen äuſsere Einwir-
kungen ganz so wie das Licht lebender Körper.
Wenn also die im vorigen §. aufgestellte Theorie
des letztern Phänomens richtig ist, so werden
sich dessen Bedingungen auch bey jenem Licht
abgestorbener Theile von Pflanzen und Thieren
wiederfinden müssen.

Unter den vegetabilischen Substanzen ist es
vorzüglich das abgestorbene, aber noch nicht in
wirkliche Fäulniſs übergegangene Holz d*) der Bäu-
me, besonders der Pfahlwurzeln e), welches Phos-
phorescenz zeigt. Man hat zwar auch an Wur-
zeln und Knollen krautartiger Gewächse, z. B.
an Valerianawurzeln f) und Kartoffeln g), ein

Leuch-
d*) John (Chemische Untersuchungen mineralischer u.
s. w. Substanzen. 4te Forts. S. 245.) hat eine Beobach-
tung von Phosphorescenz ganz frischen Fichtenholzes.
e) P. Heinrich, die Phosphorescenz der Körper. Abh. 3.
S. 316 fg.
f) Kortum in Voigt’s Magazin f. d. neuesten Zustand
der Naturk. B. 2. St. 1. S. 67.
g) Voigt’s Magazin für das Neueste aus der Physik u.
Naturgesch. B. 7. St. 2. S. 74.
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[122/0134] §. 2. Phosphorescenz abgestorbener Pflanzen und Thiere. Manche vegetabilische und thierische Substan- zen, die während des Lebens keine Spur von Licht zeigen, äuſsern phosphorische Erscheinun- gen unter gewissen Umständen nach dem Tode, und diese verhalten sich gegen äuſsere Einwir- kungen ganz so wie das Licht lebender Körper. Wenn also die im vorigen §. aufgestellte Theorie des letztern Phänomens richtig ist, so werden sich dessen Bedingungen auch bey jenem Licht abgestorbener Theile von Pflanzen und Thieren wiederfinden müssen. Unter den vegetabilischen Substanzen ist es vorzüglich das abgestorbene, aber noch nicht in wirkliche Fäulniſs übergegangene Holz d*) der Bäu- me, besonders der Pfahlwurzeln e), welches Phos- phorescenz zeigt. Man hat zwar auch an Wur- zeln und Knollen krautartiger Gewächse, z. B. an Valerianawurzeln f) und Kartoffeln g), ein Leuch- d*) John (Chemische Untersuchungen mineralischer u. s. w. Substanzen. 4te Forts. S. 245.) hat eine Beobach- tung von Phosphorescenz ganz frischen Fichtenholzes. e) P. Heinrich, die Phosphorescenz der Körper. Abh. 3. S. 316 fg. f) Kortum in Voigt’s Magazin f. d. neuesten Zustand der Naturk. B. 2. St. 1. S. 67. g) Voigt’s Magazin für das Neueste aus der Physik u. Naturgesch. B. 7. St. 2. S. 74.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/134>, abgerufen am 27.04.2024.