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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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Dritter Abschnitt.
Thierische Elektricität.

Wärme und Licht kennen wir mit Bestimmtheit
als Bedingungen des Lebens. Nicht so ausgemacht
ist es, ob auch äussere elektrische Einflüsse allge-
mein mitwirkend bey der Unterhaltung dieses Zu-
standes sind. Wir finden allerdings bey einigen
Thieren sehr auffallende elektrische Erscheinungen.
Es ist möglich, dass diese nur mit gewissen ein-
zelnen Formen des Lebens in Beziehung stehen.
Es ist aber auch möglich, dass sie im mindern
Grade allgemein verbreitet sind, und dass die Kraft,
worin sie ihren Grund haben, mit zu denen ge-
hört, von welchen die Fortdauer des allgemeinen
Lebens abhängt. Zu einer Sammlung der bisheri-
gen Erfahrungen über diesen Gegenstand scheint
mir hier der passendste Ort zu seyn.

Haller zog aus mehrjährigen Beobachtungen
den Schluss, dass der Erdmagnetismus mit den
Mondphasen zusammenhinge, indem die obere
Pollänge einer senkrecht auf dem Horizont stehen-
den Stange von weichem Eisen allemal beym Mond-
wechsel am grössten würde. Schneider in Fulda,

der

Dritter Abschnitt.
Thierische Elektricität.

Wärme und Licht kennen wir mit Bestimmtheit
als Bedingungen des Lebens. Nicht so ausgemacht
ist es, ob auch äuſsere elektrische Einflüsse allge-
mein mitwirkend bey der Unterhaltung dieses Zu-
standes sind. Wir finden allerdings bey einigen
Thieren sehr auffallende elektrische Erscheinungen.
Es ist möglich, daſs diese nur mit gewissen ein-
zelnen Formen des Lebens in Beziehung stehen.
Es ist aber auch möglich, daſs sie im mindern
Grade allgemein verbreitet sind, und daſs die Kraft,
worin sie ihren Grund haben, mit zu denen ge-
hört, von welchen die Fortdauer des allgemeinen
Lebens abhängt. Zu einer Sammlung der bisheri-
gen Erfahrungen über diesen Gegenstand scheint
mir hier der passendste Ort zu seyn.

Haller zog aus mehrjährigen Beobachtungen
den Schluſs, daſs der Erdmagnetismus mit den
Mondphasen zusammenhinge, indem die obere
Pollänge einer senkrecht auf dem Horizont stehen-
den Stange von weichem Eisen allemal beym Mond-
wechsel am gröſsten würde. Schneider in Fulda,

der
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[141/0153] Dritter Abschnitt. Thierische Elektricität. Wärme und Licht kennen wir mit Bestimmtheit als Bedingungen des Lebens. Nicht so ausgemacht ist es, ob auch äuſsere elektrische Einflüsse allge- mein mitwirkend bey der Unterhaltung dieses Zu- standes sind. Wir finden allerdings bey einigen Thieren sehr auffallende elektrische Erscheinungen. Es ist möglich, daſs diese nur mit gewissen ein- zelnen Formen des Lebens in Beziehung stehen. Es ist aber auch möglich, daſs sie im mindern Grade allgemein verbreitet sind, und daſs die Kraft, worin sie ihren Grund haben, mit zu denen ge- hört, von welchen die Fortdauer des allgemeinen Lebens abhängt. Zu einer Sammlung der bisheri- gen Erfahrungen über diesen Gegenstand scheint mir hier der passendste Ort zu seyn. Haller zog aus mehrjährigen Beobachtungen den Schluſs, daſs der Erdmagnetismus mit den Mondphasen zusammenhinge, indem die obere Pollänge einer senkrecht auf dem Horizont stehen- den Stange von weichem Eisen allemal beym Mond- wechsel am gröſsten würde. Schneider in Fulda, der

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/153>, abgerufen am 28.04.2024.