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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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Sechstes Kapitel.
Gesetze der Reitzbarkeit des Nerven-
systems
.

Alle Gesetze der Reitzbarkeit, die wir im vier-
ten Abschnitt des vierten Buchs dieses Werks o)
aus den Erscheinungen des Wachsthums und der
Abnahme der lebenden Körper und im vorigen
aus den Erscheinungen der Muskelkraft ableite-
ten, gelten auch für das Nervensystem. Manche
lassen sich noch strenger bey diesen als bey jenen
beweisen. Wir werden hier bey den letztern und
bey denen, die den Nerven vermöge ihres Baus
und ihrer Verrichtungen eigenthümlich sind, län-
ger verweilen, die übrigen aber nur berühren.

1. Die nächste Wirkung jedes Reitzes sind
Erregungen. Jede reitzende Flüssigkeit, die man
einem Thier durch die Carotis in das Gehirn
sprützt, verursacht immer zuerst Convulsionen p).
Dieselbe Wirkung ist die erste, welche erfolgt,
wenn ein narkotisches Gift in stärkerer Dose ge-

nom-
o) Biol. Bd. 3. S. 566.
p) Bichat's allgem. Anatomie. Th. 2. Abth. 1. S. 217.
B b 5

Sechstes Kapitel.
Gesetze der Reitzbarkeit des Nerven-
systems
.

Alle Gesetze der Reitzbarkeit, die wir im vier-
ten Abschnitt des vierten Buchs dieses Werks o)
aus den Erscheinungen des Wachsthums und der
Abnahme der lebenden Körper und im vorigen
aus den Erscheinungen der Muskelkraft ableite-
ten, gelten auch für das Nervensystem. Manche
lassen sich noch strenger bey diesen als bey jenen
beweisen. Wir werden hier bey den letztern und
bey denen, die den Nerven vermöge ihres Baus
und ihrer Verrichtungen eigenthümlich sind, län-
ger verweilen, die übrigen aber nur berühren.

1. Die nächste Wirkung jedes Reitzes sind
Erregungen. Jede reitzende Flüssigkeit, die man
einem Thier durch die Carotis in das Gehirn
sprützt, verursacht immer zuerst Convulsionen p).
Dieselbe Wirkung ist die erste, welche erfolgt,
wenn ein narkotisches Gift in stärkerer Dose ge-

nom-
o) Biol. Bd. 3. S. 566.
p) Bichat’s allgem. Anatomie. Th. 2. Abth. 1. S. 217.
B b 5
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[393/0405] Sechstes Kapitel. Gesetze der Reitzbarkeit des Nerven- systems. Alle Gesetze der Reitzbarkeit, die wir im vier- ten Abschnitt des vierten Buchs dieses Werks o) aus den Erscheinungen des Wachsthums und der Abnahme der lebenden Körper und im vorigen aus den Erscheinungen der Muskelkraft ableite- ten, gelten auch für das Nervensystem. Manche lassen sich noch strenger bey diesen als bey jenen beweisen. Wir werden hier bey den letztern und bey denen, die den Nerven vermöge ihres Baus und ihrer Verrichtungen eigenthümlich sind, län- ger verweilen, die übrigen aber nur berühren. 1. Die nächste Wirkung jedes Reitzes sind Erregungen. Jede reitzende Flüssigkeit, die man einem Thier durch die Carotis in das Gehirn sprützt, verursacht immer zuerst Convulsionen p). Dieselbe Wirkung ist die erste, welche erfolgt, wenn ein narkotisches Gift in stärkerer Dose ge- nom- o) Biol. Bd. 3. S. 566. p) Bichat’s allgem. Anatomie. Th. 2. Abth. 1. S. 217. B b 5

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/405>, abgerufen am 27.04.2024.