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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Rot
keit des Gesanges das erstere sehr
weit, verlässet uns aber zugleich
mit der Nachtigall. Beyde kön-
nen anders nicht, als mit Mehl-
Würmern, vermittelst Leim Spin-
deln oder Meisen-Schlägen, ge-
fangen werden, die man vor das
erste auf den Dächern, vor das an-
dere aber auf den Bäumen auf-
richtet, wiewol diese Vögel, wie
lieblich sie singen, deswegen nicht
groß zu achten, weil die Nachti-
gall sie am Gesang weit übertrifft,
und doch kaum so zärtlich will ge-
halten seyn, wie diese.

Rotz,

Jst eine Pferde-Kranckheit, von
zweyerley Gattung. Der weisse,
sonsten Stein-Rotz genannt, ist
im Anfang, und wenn er nicht ver-
altet, wohl zu curiren, der andere
aber, so gelblicht, und mit Blut
vermischt, samt einem üblen Ge-
stanck, ist incurabel. Die Kenn-
zeichen dieser Kranckheit sind fol-
gende: 1) Wenn das Roß warm
geritten worden, und man ihm
die Gurgel zuhält, so thut es, als
wenn es ersticken wolte; 2) die
aus der Nasen in das Wasser ge-
fallene Materie sincket zu Boden;
3) die Materie fliesset ohne alles
Aufhören; 4) lassen solche Pfer-
de bisweilen faule Feuchtigkeiten
zu dem Maul heraus fallen; 5) ge-
ben sie das Wasser, so sie allererst ge-
soffen haben mit einer grossen
Menge Unflat wieder von sich, ent-
weder aus dem Rachen, oder durch
die Nasen-Löcher; 6) lassen den Kopf
und die Ohren hängen; 7) haben
einen schweren Athem; 8) schla-
gen das Futter aus, wie auch das
Trincken; 9) husten und ziehen
die Weichen heftig ein; 10) ha-
ben kalte Nasen-Löcher; 11) wer-
[Spaltenumbruch]

Rot
den mager und faul; 12) lassen
die Haare am Hals leichtlich aus-
rauffen, und geben 13) einen gros-
sen Gestanck aus dem Rachen und
aus der Nasen von sich. Der Stein-
Rotz (denn von diesem ist hier al-
lein die Rede, weil der andere nicht
zu curiren) entstehet von dreyen
Stücken, erstlich von dem Hirn,
vors andere von einer lange ver-
haltenen Kehlsucht, und drittens
kan es auch ein Pferd durch das
Anstecken bekommen. Der von
dem Hirn entspringet aus einem
Uiberfluß der Feuchtigkeit in dem
Gehirne, so eine Fäulniß verur-
sachet, und dieser ist auch weiß
und eine kalte Materie; so aber
die gelbe mit solcher Feuchtigkeit
vermischt, wird es noch ärger,
und ist nicht mehr zu curiren.
Von der Kehlsucht aber kommt
er auch bisweilen her, wenn sie
veraltet, und in einen gantz kalten
Haupt-Fluß sich verändert hat.
Einem solchen Pferde soll man eine
Hals-Ader springen, doch nicht viel
Blut heraus lassen, des andern
Tages aber Myrrhen ein Qvint,
Hohlwurtz, Entzian, iedes 2 Qvint,
Lorbeer und Elfenbein iedes 1 Loth,
Jalappa, Soldanella iedes 1 halb
Loth, Lerchen-Schwamm 1 Loth,
Honig 6 Loth, und Wein ein halbes
Maaß nehmen, unter einander
mischen, und dem Pferde vier Ta-
ge nach einander allemal diese Do-
sin
frühe eingeben. Oder nimm
Fenchel zwey Loth, Süßholtz vier
Loth, Brand-Lattich oder Huf-
Lattich drey Hände voll, Honig
zwölf Loth, Wein oder Wasser
drey Maaß, laß es wohl sieden,
und geuß es laulicht dem Roß
auf zweymal ein. Hernach pur-
gier das Pferd mit folgender Pur-
gation: Nimm Schwertel-Wurtz

zwey

[Spaltenumbruch]

Rot
keit des Geſanges das erſtere ſehr
weit, verlaͤſſet uns aber zugleich
mit der Nachtigall. Beyde koͤn-
nen anders nicht, als mit Mehl-
Wuͤrmern, vermittelſt Leim Spin-
deln oder Meiſen-Schlaͤgen, ge-
fangen werden, die man vor das
erſte auf den Daͤchern, vor das an-
dere aber auf den Baͤumen auf-
richtet, wiewol dieſe Voͤgel, wie
lieblich ſie ſingen, deswegen nicht
groß zu achten, weil die Nachti-
gall ſie am Geſang weit uͤbertrifft,
und doch kaum ſo zaͤrtlich will ge-
halten ſeyn, wie dieſe.

Rotz,

Jſt eine Pferde-Kranckheit, von
zweyerley Gattung. Der weiſſe,
ſonſten Stein-Rotz genannt, iſt
im Anfang, und wenn er nicht ver-
altet, wohl zu curiren, der andere
aber, ſo gelblicht, und mit Blut
vermiſcht, ſamt einem uͤblen Ge-
ſtanck, iſt incurabel. Die Kenn-
zeichen dieſer Kranckheit ſind fol-
gende: 1) Wenn das Roß warm
geritten worden, und man ihm
die Gurgel zuhaͤlt, ſo thut es, als
wenn es erſticken wolte; 2) die
aus der Naſen in das Waſſer ge-
fallene Materie ſincket zu Boden;
3) die Materie flieſſet ohne alles
Aufhoͤren; 4) laſſen ſolche Pfer-
de bisweilen faule Feuchtigkeiten
zu dem Maul heraus fallen; 5) ge-
ben ſie das Waſſer, ſo ſie allererſt ge-
ſoffen haben mit einer groſſen
Menge Unflat wieder von ſich, ent-
weder aus dem Rachen, oder durch
die Naſen-Loͤcher; 6) laſſen den Kopf
und die Ohren haͤngen; 7) haben
einen ſchweren Athem; 8) ſchla-
gen das Futter aus, wie auch das
Trincken; 9) huſten und ziehen
die Weichen heftig ein; 10) ha-
ben kalte Naſen-Loͤcher; 11) wer-
[Spaltenumbruch]

Rot
den mager und faul; 12) laſſen
die Haare am Hals leichtlich aus-
rauffen, und geben 13) einen groſ-
ſen Geſtanck aus dem Rachen und
aus der Naſen von ſich. Der Stein-
Rotz (denn von dieſem iſt hier al-
lein die Rede, weil der andere nicht
zu curiren) entſtehet von dreyen
Stuͤcken, erſtlich von dem Hirn,
vors andere von einer lange ver-
haltenen Kehlſucht, und drittens
kan es auch ein Pferd durch das
Anſtecken bekommen. Der von
dem Hirn entſpringet aus einem
Uiberfluß der Feuchtigkeit in dem
Gehirne, ſo eine Faͤulniß verur-
ſachet, und dieſer iſt auch weiß
und eine kalte Materie; ſo aber
die gelbe mit ſolcher Feuchtigkeit
vermiſcht, wird es noch aͤrger,
und iſt nicht mehr zu curiren.
Von der Kehlſucht aber kommt
er auch bisweilen her, wenn ſie
veraltet, und in einen gantz kalten
Haupt-Fluß ſich veraͤndert hat.
Einem ſolchen Pferde ſoll man eine
Hals-Ader ſpringen, doch nicht viel
Blut heraus laſſen, des andern
Tages aber Myrrhen ein Qvint,
Hohlwurtz, Entzian, iedes 2 Qvint,
Lorbeer und Elfenbein iedes 1 Loth,
Jalappa, Soldanella iedes 1 halb
Loth, Lerchen-Schwamm 1 Loth,
Honig 6 Loth, und Wein ein halbes
Maaß nehmen, unter einander
miſchen, und dem Pferde vier Ta-
ge nach einander allemal dieſe Do-
ſin
fruͤhe eingeben. Oder nimm
Fenchel zwey Loth, Suͤßholtz vier
Loth, Brand-Lattich oder Huf-
Lattich drey Haͤnde voll, Honig
zwoͤlf Loth, Wein oder Waſſer
drey Maaß, laß es wohl ſieden,
und geuß es laulicht dem Roß
auf zweymal ein. Hernach pur-
gier das Pferd mit folgender Pur-
gation: Nimm Schwertel-Wurtz

zwey
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[1018] Rot Rot keit des Geſanges das erſtere ſehr weit, verlaͤſſet uns aber zugleich mit der Nachtigall. Beyde koͤn- nen anders nicht, als mit Mehl- Wuͤrmern, vermittelſt Leim Spin- deln oder Meiſen-Schlaͤgen, ge- fangen werden, die man vor das erſte auf den Daͤchern, vor das an- dere aber auf den Baͤumen auf- richtet, wiewol dieſe Voͤgel, wie lieblich ſie ſingen, deswegen nicht groß zu achten, weil die Nachti- gall ſie am Geſang weit uͤbertrifft, und doch kaum ſo zaͤrtlich will ge- halten ſeyn, wie dieſe. Rotz, Jſt eine Pferde-Kranckheit, von zweyerley Gattung. Der weiſſe, ſonſten Stein-Rotz genannt, iſt im Anfang, und wenn er nicht ver- altet, wohl zu curiren, der andere aber, ſo gelblicht, und mit Blut vermiſcht, ſamt einem uͤblen Ge- ſtanck, iſt incurabel. Die Kenn- zeichen dieſer Kranckheit ſind fol- gende: 1) Wenn das Roß warm geritten worden, und man ihm die Gurgel zuhaͤlt, ſo thut es, als wenn es erſticken wolte; 2) die aus der Naſen in das Waſſer ge- fallene Materie ſincket zu Boden; 3) die Materie flieſſet ohne alles Aufhoͤren; 4) laſſen ſolche Pfer- de bisweilen faule Feuchtigkeiten zu dem Maul heraus fallen; 5) ge- ben ſie das Waſſer, ſo ſie allererſt ge- ſoffen haben mit einer groſſen Menge Unflat wieder von ſich, ent- weder aus dem Rachen, oder durch die Naſen-Loͤcher; 6) laſſen den Kopf und die Ohren haͤngen; 7) haben einen ſchweren Athem; 8) ſchla- gen das Futter aus, wie auch das Trincken; 9) huſten und ziehen die Weichen heftig ein; 10) ha- ben kalte Naſen-Loͤcher; 11) wer- den mager und faul; 12) laſſen die Haare am Hals leichtlich aus- rauffen, und geben 13) einen groſ- ſen Geſtanck aus dem Rachen und aus der Naſen von ſich. Der Stein- Rotz (denn von dieſem iſt hier al- lein die Rede, weil der andere nicht zu curiren) entſtehet von dreyen Stuͤcken, erſtlich von dem Hirn, vors andere von einer lange ver- haltenen Kehlſucht, und drittens kan es auch ein Pferd durch das Anſtecken bekommen. Der von dem Hirn entſpringet aus einem Uiberfluß der Feuchtigkeit in dem Gehirne, ſo eine Faͤulniß verur- ſachet, und dieſer iſt auch weiß und eine kalte Materie; ſo aber die gelbe mit ſolcher Feuchtigkeit vermiſcht, wird es noch aͤrger, und iſt nicht mehr zu curiren. Von der Kehlſucht aber kommt er auch bisweilen her, wenn ſie veraltet, und in einen gantz kalten Haupt-Fluß ſich veraͤndert hat. Einem ſolchen Pferde ſoll man eine Hals-Ader ſpringen, doch nicht viel Blut heraus laſſen, des andern Tages aber Myrrhen ein Qvint, Hohlwurtz, Entzian, iedes 2 Qvint, Lorbeer und Elfenbein iedes 1 Loth, Jalappa, Soldanella iedes 1 halb Loth, Lerchen-Schwamm 1 Loth, Honig 6 Loth, und Wein ein halbes Maaß nehmen, unter einander miſchen, und dem Pferde vier Ta- ge nach einander allemal dieſe Do- ſin fruͤhe eingeben. Oder nimm Fenchel zwey Loth, Suͤßholtz vier Loth, Brand-Lattich oder Huf- Lattich drey Haͤnde voll, Honig zwoͤlf Loth, Wein oder Waſſer drey Maaß, laß es wohl ſieden, und geuß es laulicht dem Roß auf zweymal ein. Hernach pur- gier das Pferd mit folgender Pur- gation: Nimm Schwertel-Wurtz zwey

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1018>, abgerufen am 29.04.2024.