Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Schw
sie körnen, und bey ihren gewöhn-
lichen Lagern ihnen auf den Bäu-
men aufpassen, und sie von dar
erschiessen; oder sie werden mit
Netzen und Pfählen umsetzet, und
entweder aus den Schirm, oder
aus einem Wagen erschossen, oder
aber parforce mit grossen Engli-
schen und gepanzerten Hunden
gehetzet. Dieses letztere ist gefähr-
lich, denn wenn das Schwein
von den Hunden erzürnet, läuft
es auf den ersten Jäger zu, der es
(Hui-Sau) anschreyet; der mag
sich wohl vorsehen, daß er feste
stehet, und ihm mit seinem Fang-
Eisen oder Schwein-Spieß den
rechten Fang gebe, sonst möchte
seiner übel gewartet werden, denn
solte er fehlen, muß er gleich auf
das Gesicht niederfallen, da er
doch ungetreten nicht davon kom-
men möchte, so er nicht bald von
andern secundiret wird. Son-
sten wird es mit diesen Jagden,
wie bey den Hirsch-Jagden gehal-
ten, nur müssen die Pfähle und
Netze auswendig geordnet wer-
den, zu verwehren, wenn die
Schweine solche mit ihrem Rüssel
aufheben und unterwülen wollen.
Es muß auch diese Jagd bald um
Martini angestellet werden, da sie
von den Eicheln und Holtz-Obst
am fettesten seyn, hernach werden
sie von der Brunst mager. Die
gewöhnlichen Jagdwörter von
den Schweinen sind: die Saue
nennet man schwartz Wildpret,
man macht einen Haag, bindet
Seiler an, stellet Garn- und Wehr-
Tücher. Das Schwein hat einen
Kopf, Augen, Ohren, Rüssel,
Schalen und Kräfften, Vorder-
und Hinter-Läuffte, it. ein Lager,
hat auf den Wiesen sehr gebro-
chen, (gewühlet), gehet auf die
[Spaltenumbruch]
Schw
Brunst, und auf das Gras, wird
gehetzt, kämpft oder streitet mit
den Hunden, wird von Hunden
gestellet, laufft ein, fängt sich ins
Garn, wird von Hunden gefan-
gen, hat scharffe Waffen, Gewerf
oder Gewehr, (das ist Zähne)
schlägt viele Leute oder Hunde dar-
nieder, wird gefället, gebürschet,
und demselben ein Fang gegeben,
so zwischen dem Vörder-Lauf und
Hals gleich zum Hertzen geschehen
muß. Das Männlein oder der
Eber heißt ein Sau-Schwein,
die Mutter eine Bache. Die
Haut wird das Schweins-Fell
genennet, und eine Schwein-Hatz
ist das Sau-Jagen.

Schweinfurt,

Eine wohlbefestigte Reichs-
Stadt am Mayn, fast mitten in
Francken gelegen, allwo die Haupt-
Kirche und das Rathhaus zu se-
hen, wie auch die schöne steiner-
ne Brücke über den Mayn. Jhr
Wappen ist ein schwartzer Adler
im silbernen Felde. Allhier ist
von der Ritterschafft in Francken
Anno 1296 nach S. Laurentii-Tag,
der 16 Turnier gehalten worden,
darunter 9 Fürsten, als Hertzog
Heinrich zu Braunschweig, Her-
tzog Otto zu Braunschweig, Marck-
graf Theodor zur Lausitz, Landgraf
Albert in Thüringen, Hertzog
Heinrich zu Braband, Burggraf
Friedrich zu Nürnberg, Burggraf
Johannes der jüngere, Fürst Hein-
rich zu Henneberg, u. Fürst Otto zu
Henneberg, 12 Grafen, 12 Freyherren,
27 Ritter u. 127 Edle geturniret.

Schweins-Hatze, Schweins-
Jagd,

Diese werden im Herbst, da die
wilden Sauen von der Eichel-
Buch- und wilden Obst-Mast feist

gewor-
U u u 5

[Spaltenumbruch]

Schw
ſie koͤrnen, und bey ihren gewoͤhn-
lichen Lagern ihnen auf den Baͤu-
men aufpaſſen, und ſie von dar
erſchieſſen; oder ſie werden mit
Netzen und Pfaͤhlen umſetzet, und
entweder aus den Schirm, oder
aus einem Wagen erſchoſſen, oder
aber parforce mit groſſen Engli-
ſchen und gepanzerten Hunden
gehetzet. Dieſes letztere iſt gefaͤhr-
lich, denn wenn das Schwein
von den Hunden erzuͤrnet, laͤuft
es auf den erſten Jaͤger zu, der es
(Hui-Sau) anſchreyet; der mag
ſich wohl vorſehen, daß er feſte
ſtehet, und ihm mit ſeinem Fang-
Eiſen oder Schwein-Spieß den
rechten Fang gebe, ſonſt moͤchte
ſeiner uͤbel gewartet werden, denn
ſolte er fehlen, muß er gleich auf
das Geſicht niederfallen, da er
doch ungetreten nicht davon kom-
men moͤchte, ſo er nicht bald von
andern ſecundiret wird. Son-
ſten wird es mit dieſen Jagden,
wie bey den Hirſch-Jagden gehal-
ten, nur muͤſſen die Pfaͤhle und
Netze auswendig geordnet wer-
den, zu verwehren, wenn die
Schweine ſolche mit ihrem Ruͤſſel
aufheben und unterwuͤlen wollen.
Es muß auch dieſe Jagd bald um
Martini angeſtellet werden, da ſie
von den Eicheln und Holtz-Obſt
am fetteſten ſeyn, hernach werden
ſie von der Brunſt mager. Die
gewoͤhnlichen Jagdwoͤrter von
den Schweinen ſind: die Saue
nennet man ſchwartz Wildpret,
man macht einen Haag, bindet
Seiler an, ſtellet Garn- und Wehr-
Tuͤcher. Das Schwein hat einen
Kopf, Augen, Ohren, Ruͤſſel,
Schalen und Kraͤfften, Vorder-
und Hinter-Laͤuffte, it. ein Lager,
hat auf den Wieſen ſehr gebro-
chen, (gewuͤhlet), gehet auf die
[Spaltenumbruch]
Schw
Brunſt, und auf das Gras, wird
gehetzt, kaͤmpft oder ſtreitet mit
den Hunden, wird von Hunden
geſtellet, laufft ein, faͤngt ſich ins
Garn, wird von Hunden gefan-
gen, hat ſcharffe Waffen, Gewerf
oder Gewehr, (das iſt Zaͤhne)
ſchlaͤgt viele Leute oder Hunde dar-
nieder, wird gefaͤllet, gebuͤrſchet,
und demſelben ein Fang gegeben,
ſo zwiſchen dem Voͤrder-Lauf und
Hals gleich zum Hertzen geſchehen
muß. Das Maͤnnlein oder der
Eber heißt ein Sau-Schwein,
die Mutter eine Bache. Die
Haut wird das Schweins-Fell
genennet, und eine Schwein-Hatz
iſt das Sau-Jagen.

Schweinfurt,

Eine wohlbefeſtigte Reichs-
Stadt am Mayn, faſt mitten in
Francken gelegen, allwo die Haupt-
Kirche und das Rathhaus zu ſe-
hen, wie auch die ſchoͤne ſteiner-
ne Bruͤcke uͤber den Mayn. Jhr
Wappen iſt ein ſchwartzer Adler
im ſilbernen Felde. Allhier iſt
von der Ritterſchafft in Francken
Anno 1296 nach S. Laurentii-Tag,
der 16 Turnier gehalten worden,
darunter 9 Fuͤrſten, als Hertzog
Heinrich zu Braunſchweig, Her-
tzog Otto zu Braunſchweig, Marck-
graf Theodor zur Lauſitz, Landgraf
Albert in Thuͤringen, Hertzog
Heinrich zu Braband, Burggraf
Friedrich zu Nuͤrnberg, Burggraf
Johannes der juͤngere, Fuͤrſt Hein-
rich zu Henneberg, u. Fuͤrſt Otto zu
Henneberg, 12 Grafen, 12 Freyherrẽ,
27 Ritter u. 127 Edle geturniret.

Schweins-Hatze, Schweins-
Jagd,

Dieſe werden im Herbſt, da die
wilden Sauen von der Eichel-
Buch- und wilden Obſt-Maſt feiſt

gewor-
U u u 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1073"/><cb n="2097"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Schw</hi></hi></fw><lb/>
&#x017F;ie ko&#x0364;rnen, und bey ihren gewo&#x0364;hn-<lb/>
lichen Lagern ihnen auf den Ba&#x0364;u-<lb/>
men aufpa&#x017F;&#x017F;en, und &#x017F;ie von dar<lb/>
er&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en; oder &#x017F;ie werden mit<lb/>
Netzen und Pfa&#x0364;hlen um&#x017F;etzet, und<lb/>
entweder aus den Schirm, oder<lb/>
aus einem Wagen er&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en, oder<lb/>
aber <hi rendition="#aq">parforce</hi> mit gro&#x017F;&#x017F;en Engli-<lb/>
&#x017F;chen und gepanzerten Hunden<lb/>
gehetzet. Die&#x017F;es letztere i&#x017F;t gefa&#x0364;hr-<lb/>
lich, denn wenn das Schwein<lb/>
von den Hunden erzu&#x0364;rnet, la&#x0364;uft<lb/>
es auf den er&#x017F;ten Ja&#x0364;ger zu, der es<lb/>
(Hui-Sau) an&#x017F;chreyet; der mag<lb/>
&#x017F;ich wohl vor&#x017F;ehen, daß er fe&#x017F;te<lb/>
&#x017F;tehet, und ihm mit &#x017F;einem Fang-<lb/>
Ei&#x017F;en oder Schwein-Spieß den<lb/>
rechten Fang gebe, &#x017F;on&#x017F;t mo&#x0364;chte<lb/>
&#x017F;einer u&#x0364;bel gewartet werden, denn<lb/>
&#x017F;olte er fehlen, muß er gleich auf<lb/>
das Ge&#x017F;icht niederfallen, da er<lb/>
doch ungetreten nicht davon kom-<lb/>
men mo&#x0364;chte, &#x017F;o er nicht bald von<lb/>
andern <hi rendition="#aq">&#x017F;ecundi</hi>ret wird. Son-<lb/>
&#x017F;ten wird es mit die&#x017F;en Jagden,<lb/>
wie bey den Hir&#x017F;ch-Jagden gehal-<lb/>
ten, nur mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Pfa&#x0364;hle und<lb/>
Netze auswendig geordnet wer-<lb/>
den, zu verwehren, wenn die<lb/>
Schweine &#x017F;olche mit ihrem Ru&#x0364;&#x017F;&#x017F;el<lb/>
aufheben und unterwu&#x0364;len wollen.<lb/>
Es muß auch die&#x017F;e Jagd bald um<lb/><hi rendition="#aq">Martini</hi> ange&#x017F;tellet werden, da &#x017F;ie<lb/>
von den Eicheln und Holtz-Ob&#x017F;t<lb/>
am fette&#x017F;ten &#x017F;eyn, hernach werden<lb/>
&#x017F;ie von der Brun&#x017F;t mager. Die<lb/>
gewo&#x0364;hnlichen Jagdwo&#x0364;rter von<lb/>
den Schweinen &#x017F;ind: die Saue<lb/>
nennet man &#x017F;chwartz Wildpret,<lb/>
man macht einen Haag, bindet<lb/>
Seiler an, &#x017F;tellet Garn- und Wehr-<lb/>
Tu&#x0364;cher. Das Schwein hat einen<lb/>
Kopf, Augen, Ohren, Ru&#x0364;&#x017F;&#x017F;el,<lb/>
Schalen und Kra&#x0364;fften, Vorder-<lb/>
und Hinter-La&#x0364;uffte, it. ein Lager,<lb/>
hat auf den Wie&#x017F;en &#x017F;ehr gebro-<lb/>
chen, (gewu&#x0364;hlet), gehet auf die<lb/><cb n="2098"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Schw</hi></hi></fw><lb/>
Brun&#x017F;t, und auf das Gras, wird<lb/>
gehetzt, ka&#x0364;mpft oder &#x017F;treitet mit<lb/>
den Hunden, wird von Hunden<lb/>
ge&#x017F;tellet, laufft ein, fa&#x0364;ngt &#x017F;ich ins<lb/>
Garn, wird von Hunden gefan-<lb/>
gen, hat &#x017F;charffe Waffen, Gewerf<lb/>
oder Gewehr, (das i&#x017F;t Za&#x0364;hne)<lb/>
&#x017F;chla&#x0364;gt viele Leute oder Hunde dar-<lb/>
nieder, wird gefa&#x0364;llet, gebu&#x0364;r&#x017F;chet,<lb/>
und dem&#x017F;elben ein Fang gegeben,<lb/>
&#x017F;o zwi&#x017F;chen dem Vo&#x0364;rder-Lauf und<lb/>
Hals gleich zum Hertzen ge&#x017F;chehen<lb/>
muß. Das Ma&#x0364;nnlein oder der<lb/>
Eber heißt ein Sau-Schwein,<lb/>
die Mutter eine Bache. Die<lb/>
Haut wird das Schweins-Fell<lb/>
genennet, und eine Schwein-Hatz<lb/>
i&#x017F;t das Sau-Jagen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Schweinfurt,</hi> </head><lb/>
          <p>Eine wohlbefe&#x017F;tigte Reichs-<lb/>
Stadt am Mayn, fa&#x017F;t mitten in<lb/>
Francken gelegen, allwo die Haupt-<lb/>
Kirche und das Rathhaus zu &#x017F;e-<lb/>
hen, wie auch die &#x017F;cho&#x0364;ne &#x017F;teiner-<lb/>
ne Bru&#x0364;cke u&#x0364;ber den Mayn. Jhr<lb/>
Wappen i&#x017F;t ein &#x017F;chwartzer Adler<lb/>
im &#x017F;ilbernen Felde. Allhier i&#x017F;t<lb/>
von der Ritter&#x017F;chafft in Francken<lb/>
Anno 1296 nach S. Laurentii-Tag,<lb/>
der 16 Turnier gehalten worden,<lb/>
darunter 9 Fu&#x0364;r&#x017F;ten, als Hertzog<lb/>
Heinrich zu Braun&#x017F;chweig, Her-<lb/>
tzog Otto zu Braun&#x017F;chweig, Marck-<lb/>
graf Theodor zur Lau&#x017F;itz, Landgraf<lb/>
Albert in Thu&#x0364;ringen, Hertzog<lb/>
Heinrich zu Braband, Burggraf<lb/>
Friedrich zu Nu&#x0364;rnberg, Burggraf<lb/>
Johannes der ju&#x0364;ngere, Fu&#x0364;r&#x017F;t Hein-<lb/>
rich zu Henneberg, u. Fu&#x0364;r&#x017F;t Otto zu<lb/>
Henneberg, 12 Grafen, 12 Freyherre&#x0303;,<lb/>
27 Ritter u. 127 Edle geturniret.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Schweins-Hatze, Schweins-<lb/>
Jagd,</hi> </head><lb/>
          <p>Die&#x017F;e werden im Herb&#x017F;t, da die<lb/>
wilden Sauen von der Eichel-<lb/>
Buch- und wilden Ob&#x017F;t-Ma&#x017F;t fei&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">U u u 5</fw><fw place="bottom" type="catch">gewor-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1073] Schw Schw ſie koͤrnen, und bey ihren gewoͤhn- lichen Lagern ihnen auf den Baͤu- men aufpaſſen, und ſie von dar erſchieſſen; oder ſie werden mit Netzen und Pfaͤhlen umſetzet, und entweder aus den Schirm, oder aus einem Wagen erſchoſſen, oder aber parforce mit groſſen Engli- ſchen und gepanzerten Hunden gehetzet. Dieſes letztere iſt gefaͤhr- lich, denn wenn das Schwein von den Hunden erzuͤrnet, laͤuft es auf den erſten Jaͤger zu, der es (Hui-Sau) anſchreyet; der mag ſich wohl vorſehen, daß er feſte ſtehet, und ihm mit ſeinem Fang- Eiſen oder Schwein-Spieß den rechten Fang gebe, ſonſt moͤchte ſeiner uͤbel gewartet werden, denn ſolte er fehlen, muß er gleich auf das Geſicht niederfallen, da er doch ungetreten nicht davon kom- men moͤchte, ſo er nicht bald von andern ſecundiret wird. Son- ſten wird es mit dieſen Jagden, wie bey den Hirſch-Jagden gehal- ten, nur muͤſſen die Pfaͤhle und Netze auswendig geordnet wer- den, zu verwehren, wenn die Schweine ſolche mit ihrem Ruͤſſel aufheben und unterwuͤlen wollen. Es muß auch dieſe Jagd bald um Martini angeſtellet werden, da ſie von den Eicheln und Holtz-Obſt am fetteſten ſeyn, hernach werden ſie von der Brunſt mager. Die gewoͤhnlichen Jagdwoͤrter von den Schweinen ſind: die Saue nennet man ſchwartz Wildpret, man macht einen Haag, bindet Seiler an, ſtellet Garn- und Wehr- Tuͤcher. Das Schwein hat einen Kopf, Augen, Ohren, Ruͤſſel, Schalen und Kraͤfften, Vorder- und Hinter-Laͤuffte, it. ein Lager, hat auf den Wieſen ſehr gebro- chen, (gewuͤhlet), gehet auf die Brunſt, und auf das Gras, wird gehetzt, kaͤmpft oder ſtreitet mit den Hunden, wird von Hunden geſtellet, laufft ein, faͤngt ſich ins Garn, wird von Hunden gefan- gen, hat ſcharffe Waffen, Gewerf oder Gewehr, (das iſt Zaͤhne) ſchlaͤgt viele Leute oder Hunde dar- nieder, wird gefaͤllet, gebuͤrſchet, und demſelben ein Fang gegeben, ſo zwiſchen dem Voͤrder-Lauf und Hals gleich zum Hertzen geſchehen muß. Das Maͤnnlein oder der Eber heißt ein Sau-Schwein, die Mutter eine Bache. Die Haut wird das Schweins-Fell genennet, und eine Schwein-Hatz iſt das Sau-Jagen. Schweinfurt, Eine wohlbefeſtigte Reichs- Stadt am Mayn, faſt mitten in Francken gelegen, allwo die Haupt- Kirche und das Rathhaus zu ſe- hen, wie auch die ſchoͤne ſteiner- ne Bruͤcke uͤber den Mayn. Jhr Wappen iſt ein ſchwartzer Adler im ſilbernen Felde. Allhier iſt von der Ritterſchafft in Francken Anno 1296 nach S. Laurentii-Tag, der 16 Turnier gehalten worden, darunter 9 Fuͤrſten, als Hertzog Heinrich zu Braunſchweig, Her- tzog Otto zu Braunſchweig, Marck- graf Theodor zur Lauſitz, Landgraf Albert in Thuͤringen, Hertzog Heinrich zu Braband, Burggraf Friedrich zu Nuͤrnberg, Burggraf Johannes der juͤngere, Fuͤrſt Hein- rich zu Henneberg, u. Fuͤrſt Otto zu Henneberg, 12 Grafen, 12 Freyherrẽ, 27 Ritter u. 127 Edle geturniret. Schweins-Hatze, Schweins- Jagd, Dieſe werden im Herbſt, da die wilden Sauen von der Eichel- Buch- und wilden Obſt-Maſt feiſt gewor- U u u 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1073
Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1073>, abgerufen am 29.04.2024.