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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Tha
Stand und ein Mitglied des
Fränckischen Kreises, hat auch
bey Kreis-Tägen seine Stelle
zwischen Brandenburg-Onoltz-
bach und Henneberg. Der
Hochmeister führet hinter seinem
Geschlechts-Wappen das schwar-
tze und mit güldenen Lilien be-
streuete Ordens-Creutz, welches
an allen 4 Enden etwas hervor ra-
get. Das eigentliche Wappen
aber des Hochmeisters ist ein
schwartzes Creutz im silbern Felde,
worauf wieder ein klein güldenes
und mit Lilien an Ecken geziertes
Creutzlein, in dessen Mittel-
Punct ein gülden Schildlein mit
dem schwartzen Reichs-Adler er-
scheinet. Das übrige Geschlechts-
Wappen des itzigen Teutschmei-
sters, welcher ein gebohrner Her-
tzog von Bayern ist, kömmt gantz
mit dem Bayrischen überein.
Siehe Bayern und Cöln.

Thauschlächtig,

Nennen die Jäger, wenn ein
wildes Thier im Thau gegangen,
und die Tropfen am Korne oder
Grase abgeschlagen.

Theatrum,

War ein Gebäude bey den Rö-
mern, worinne Comödien, Tra-
gödien und Mimi gespielet wor-
den. Sie hatten die Gestalt ei-
nes halben Circkels, und bestan-
den aus ihrer Scena, Proscenio,
Postseenio, Pulpito, Orchestra
und
den Sedilibus. Scena war der Ort,
worauf die Spieler sich zuerst se-
hen liessen; Proscenium, ein et-
was niedrigerer Ort, dienete den
Spielern darzu, daß sie darauf
agiren und reden konten; Post-
scenium
war hinter der Scena, wo
sich die Actores ankleideten, und
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The
das verrichteten, was die Zu-
schauer nicht sehen solten; Pulpi-
tum
ein erhabener Ort auf dem
Proscenio, worauf die Redenden
standen; Orchestra war der letzte
und niedrigste Ort, worauf in son-
derheit getantzet ward, und neben
welchem die Rathsherren sassen.

Theatralische Schreibart,

Begreifft folgende Gattungen
unter sich: 1) die eigentliche Dra-
matische, dessen Abzeichen ist, daß
sie so singen lehret, als ob man re-
dete, davon oben an seinem Orte.
2) Den Jnstrumenten-Styl,
Stylum symphoniacum, welcher
hier gantz anderer Natur als in
Kirchen-Musicken ist. Ob man
gleich manchmal in theatralischen
Sachen ernsthafte Vorspiele an-
trifft, so haben sie doch den Reich-
thum und die innerliche Wichtig-
keit nicht, als in Kirchen. Bey
theatralischen Sätzen ist auch der-
gleichen Gründlichkeit nicht nö-
thig; ja es läufft einiger massen
wider die Eigenschaft und Absicht
der Schauspiele, deren Kennzei-
chen doch allemal etwas spielen-
des bleibet, das eben keinen gros-
sen ernstlichen Eindruck, sondern
nur eine nützliche, und dabey mehr
ergötzliche, als einnehmende Vor-
stellung zu wege bringen soll. 3)
Stylum hyporchematicum, s. Hy-
porchematische Schreibart. 4)
Stylum phantasticum. Die phan-
tastische Schreibart hat haupt-
sächlich ihren Sitz auf der Schau-
bühne nicht nur für Jnstrumente,
sondern auch für Sing-Stimmen.
Er bestehet mehr im Singen und
im Spielen, das ex tempore ge-
schiehet, als im Setzen, ohngeacht
die Fantasie, Capriccie, Ricerca-
te &c.
hieher gehören. Die Jta-

liener

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Tha
Stand und ein Mitglied des
Fraͤnckiſchen Kreiſes, hat auch
bey Kreis-Taͤgen ſeine Stelle
zwiſchen Brandenburg-Onoltz-
bach und Henneberg. Der
Hochmeiſter fuͤhret hinter ſeinem
Geſchlechts-Wappen das ſchwar-
tze und mit guͤldenen Lilien be-
ſtreuete Ordens-Creutz, welches
an allen 4 Enden etwas hervor ra-
get. Das eigentliche Wappen
aber des Hochmeiſters iſt ein
ſchwartzes Creutz im ſilbern Felde,
worauf wieder ein klein guͤldenes
und mit Lilien an Ecken geziertes
Creutzlein, in deſſen Mittel-
Punct ein guͤlden Schildlein mit
dem ſchwartzen Reichs-Adler er-
ſcheinet. Das uͤbrige Geſchlechts-
Wappen des itzigen Teutſchmei-
ſters, welcher ein gebohrner Her-
tzog von Bayern iſt, koͤmmt gantz
mit dem Bayriſchen uͤberein.
Siehe Bayern und Coͤln.

Thauſchlaͤchtig,

Nennen die Jaͤger, wenn ein
wildes Thier im Thau gegangen,
und die Tropfen am Korne oder
Graſe abgeſchlagen.

Theatrum,

War ein Gebaͤude bey den Roͤ-
mern, worinne Comoͤdien, Tra-
goͤdien und Mimi geſpielet wor-
den. Sie hatten die Geſtalt ei-
nes halben Circkels, und beſtan-
den aus ihrer Scena, Proſcenio,
Poſtſeenio, Pulpito, Orcheſtra
und
den Sedilibus. Scena war der Ort,
worauf die Spieler ſich zuerſt ſe-
hen lieſſen; Proſcenium, ein et-
was niedrigerer Ort, dienete den
Spielern darzu, daß ſie darauf
agiren und reden konten; Poſt-
ſcenium
war hinter der Scena, wo
ſich die Actores ankleideten, und
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The
das verrichteten, was die Zu-
ſchauer nicht ſehen ſolten; Pulpi-
tum
ein erhabener Ort auf dem
Proſcenio, worauf die Redenden
ſtanden; Orcheſtra war der letzte
und niedrigſte Ort, worauf in ſon-
derheit getantzet ward, und neben
welchem die Rathsherren ſaſſen.

Theatraliſche Schreibart,

Begreifft folgende Gattungen
unter ſich: 1) die eigentliche Dra-
matiſche, deſſen Abzeichen iſt, daß
ſie ſo ſingen lehret, als ob man re-
dete, davon oben an ſeinem Orte.
2) Den Jnſtrumenten-Styl,
Stylum ſymphoniacum, welcher
hier gantz anderer Natur als in
Kirchen-Muſicken iſt. Ob man
gleich manchmal in theatraliſchen
Sachen ernſthafte Vorſpiele an-
trifft, ſo haben ſie doch den Reich-
thum und die innerliche Wichtig-
keit nicht, als in Kirchen. Bey
theatraliſchen Saͤtzen iſt auch der-
gleichen Gruͤndlichkeit nicht noͤ-
thig; ja es laͤufft einiger maſſen
wider die Eigenſchaft und Abſicht
der Schauſpiele, deren Kennzei-
chen doch allemal etwas ſpielen-
des bleibet, das eben keinen groſ-
ſen ernſtlichen Eindruck, ſondern
nur eine nuͤtzliche, und dabey mehr
ergoͤtzliche, als einnehmende Vor-
ſtellung zu wege bringen ſoll. 3)
Stylum hyporchematicum, ſ. Hy-
porchematiſche Schreibart. 4)
Stylum phantaſticum. Die phan-
taſtiſche Schreibart hat haupt-
ſaͤchlich ihren Sitz auf der Schau-
buͤhne nicht nur fuͤr Jnſtrumente,
ſondern auch fuͤr Sing-Stimmen.
Er beſtehet mehr im Singen und
im Spielen, das ex tempore ge-
ſchiehet, als im Setzen, ohngeacht
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[1128] Tha The Stand und ein Mitglied des Fraͤnckiſchen Kreiſes, hat auch bey Kreis-Taͤgen ſeine Stelle zwiſchen Brandenburg-Onoltz- bach und Henneberg. Der Hochmeiſter fuͤhret hinter ſeinem Geſchlechts-Wappen das ſchwar- tze und mit guͤldenen Lilien be- ſtreuete Ordens-Creutz, welches an allen 4 Enden etwas hervor ra- get. Das eigentliche Wappen aber des Hochmeiſters iſt ein ſchwartzes Creutz im ſilbern Felde, worauf wieder ein klein guͤldenes und mit Lilien an Ecken geziertes Creutzlein, in deſſen Mittel- Punct ein guͤlden Schildlein mit dem ſchwartzen Reichs-Adler er- ſcheinet. Das uͤbrige Geſchlechts- Wappen des itzigen Teutſchmei- ſters, welcher ein gebohrner Her- tzog von Bayern iſt, koͤmmt gantz mit dem Bayriſchen uͤberein. Siehe Bayern und Coͤln. Thauſchlaͤchtig, Nennen die Jaͤger, wenn ein wildes Thier im Thau gegangen, und die Tropfen am Korne oder Graſe abgeſchlagen. Theatrum, War ein Gebaͤude bey den Roͤ- mern, worinne Comoͤdien, Tra- goͤdien und Mimi geſpielet wor- den. Sie hatten die Geſtalt ei- nes halben Circkels, und beſtan- den aus ihrer Scena, Proſcenio, Poſtſeenio, Pulpito, Orcheſtra und den Sedilibus. Scena war der Ort, worauf die Spieler ſich zuerſt ſe- hen lieſſen; Proſcenium, ein et- was niedrigerer Ort, dienete den Spielern darzu, daß ſie darauf agiren und reden konten; Poſt- ſcenium war hinter der Scena, wo ſich die Actores ankleideten, und das verrichteten, was die Zu- ſchauer nicht ſehen ſolten; Pulpi- tum ein erhabener Ort auf dem Proſcenio, worauf die Redenden ſtanden; Orcheſtra war der letzte und niedrigſte Ort, worauf in ſon- derheit getantzet ward, und neben welchem die Rathsherren ſaſſen. Theatraliſche Schreibart, Begreifft folgende Gattungen unter ſich: 1) die eigentliche Dra- matiſche, deſſen Abzeichen iſt, daß ſie ſo ſingen lehret, als ob man re- dete, davon oben an ſeinem Orte. 2) Den Jnſtrumenten-Styl, Stylum ſymphoniacum, welcher hier gantz anderer Natur als in Kirchen-Muſicken iſt. Ob man gleich manchmal in theatraliſchen Sachen ernſthafte Vorſpiele an- trifft, ſo haben ſie doch den Reich- thum und die innerliche Wichtig- keit nicht, als in Kirchen. Bey theatraliſchen Saͤtzen iſt auch der- gleichen Gruͤndlichkeit nicht noͤ- thig; ja es laͤufft einiger maſſen wider die Eigenſchaft und Abſicht der Schauſpiele, deren Kennzei- chen doch allemal etwas ſpielen- des bleibet, das eben keinen groſ- ſen ernſtlichen Eindruck, ſondern nur eine nuͤtzliche, und dabey mehr ergoͤtzliche, als einnehmende Vor- ſtellung zu wege bringen ſoll. 3) Stylum hyporchematicum, ſ. Hy- porchematiſche Schreibart. 4) Stylum phantaſticum. Die phan- taſtiſche Schreibart hat haupt- ſaͤchlich ihren Sitz auf der Schau- buͤhne nicht nur fuͤr Jnſtrumente, ſondern auch fuͤr Sing-Stimmen. Er beſtehet mehr im Singen und im Spielen, das ex tempore ge- ſchiehet, als im Setzen, ohngeacht die Fantaſie, Capriccie, Ricerca- te &c. hieher gehoͤren. Die Jta- liener

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1128>, abgerufen am 29.04.2024.