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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Wol
dünstungen der wilden Thiere,
welche von den Spür-Hunden
wahrgenommen werden.

Wolckenstein,

Von dem Ursprunge dieser
Reichs-Grafen kan das Adels-
Lexicon nachgesehen werden. Jhr
Wappen ist aus dem obern rech-
ten Winckel wolcken-weise durch-
schnitten, oben roth, unten Sil-
ber, als das Wolckensteinische
Stamm-Wappen; ein blaues
Feld mit einem rothen Schildes-
Fuß, daraus 3 silberne Pfähle
hervorkommen; auf dem Mittel-
Schilde präsentiret sich oben eine
rothe Rose im silbernen, und un-
ten ein schwartzer Eber im gülde-
nen Felde, wegen der Grafschafft
Eberstein. Dieses Wappen be-
deckt eine Grafen-Krone.

Wolf, Lupus, Loup,

Jst ein arglistiges, reissendes,
schädliches Thier, sonderlich den
Schafen aufsätzig, in der Grösse
eines starcken Hundes. Jm Win-
ter, wenn er sehr hungerig, greif-
fet er auch Menschen an; die
Wölffe thun auch sonsten dem
Wildpret grossen Schaden. Sei-
ne Stärcke bestehet meistentheils
in dem Vordertheile des Leibes,
der Brust, Schultern, Halse und
Kopf, hinten aber ist er schwach,
daß er daselbst leicht kan erschla-
gen werden. Jhren Gang nen-
nen die Jäger Traben, und die
Spur das Schnuren. Jhre Jun-
gen bleiben 9 Tage blind, und
verlassen die Mutter nicht eher,
als bis sie jährig sind. Jhre Bisse
haben etwas gifftiges an sich, und
heilen ungerne. Die Augen glän-
tzen ihnen des Nachts wie ein
Licht. Sie sind heiß-hungerig,
[Spaltenumbruch]

Wol
und fressen ihren Raub mit Haut
und Haar, hernach können sie
wol etliche Tage fasten. Jm
December gehen sie auf die Bruust
oder rantzen, welches etwan 12
Tage währet: Sie tragen 2 Mo-
nat lang und haben so viel Junge
als die Hunde; wenn sie ihren
Jungen Speise zutragen wollen,
fressen sie sich dicke voll, und ko-
tzen oder speyen es in ihren Höh-
len wieder heraus. So die Jun-
gen aber ein wenig stärcker sind,
bringen sie ihnen wol lebendige
Gänse, Ferckel, Lämmer und der-
gleichen, damit sie solche erwür-
gen lernen. Wenn sie in einen
Schafstall einbrechen, erwürgen
sie zuvor die gantze Heerde, her-
nach fressen sie erst davon. An
den vördern Füssen haben sie 5 Ze-
hen, an den hintern aber nur 4,
und im Winter pflegen sie grau-
sam zu heulen. Jhr Alter erstre-
cket sich auf 12 bis 14 Jahr. Wenn
ihn die Jäger schiessen wollen, lu-
dern sie ihn zuerst, legen Aas vom
Pferde oder Rinde hin, halten
dabey des Nachts auf einem Bau-
me oder in einer Hütte Wache;
wenn er nun kömmt und davon
frißt, geben sie ihm den Rest. Sie
werden auch in den Wolfs-Gru-
ben und Wolfs-Gärten gefangen,
mit Hunden gehetzt, und im Win-
ter mit Netzen gejagt. Weid-
männische Redens-Arten von
dem Wolffe sind, der Wolf heu-
let, frißt, zerreißt, hetzt, oder läuft,
trabet, wird geludert, gehetzt, ge-
jagt, gefangen, von Hunden er-
bissen, todt geschlagen, hat einen
Balg, wird gestreifft. Sein
Maul heist ein Gebiß, die Zähne
werden Wolffs-Fänge genannt.
Seine Füsse heissen Klauen, er
wird in Garn oder in der Grube

gefan-

[Spaltenumbruch]

Wol
duͤnſtungen der wilden Thiere,
welche von den Spuͤr-Hunden
wahrgenommen werden.

Wolckenſtein,

Von dem Urſprunge dieſer
Reichs-Grafen kan das Adels-
Lexicon nachgeſehen werden. Jhr
Wappen iſt aus dem obern rech-
ten Winckel wolcken-weiſe durch-
ſchnitten, oben roth, unten Sil-
ber, als das Wolckenſteiniſche
Stamm-Wappen; ein blaues
Feld mit einem rothen Schildes-
Fuß, daraus 3 ſilberne Pfaͤhle
hervorkommen; auf dem Mittel-
Schilde praͤſentiret ſich oben eine
rothe Roſe im ſilbernen, und un-
ten ein ſchwartzer Eber im guͤlde-
nen Felde, wegen der Grafſchafft
Eberſtein. Dieſes Wappen be-
deckt eine Grafen-Krone.

Wolf, Lupus, Loup,

Jſt ein argliſtiges, reiſſendes,
ſchaͤdliches Thier, ſonderlich den
Schafen aufſaͤtzig, in der Groͤſſe
eines ſtarcken Hundes. Jm Win-
ter, wenn er ſehr hungerig, greif-
fet er auch Menſchen an; die
Woͤlffe thun auch ſonſten dem
Wildpret groſſen Schaden. Sei-
ne Staͤrcke beſtehet meiſtentheils
in dem Vordertheile des Leibes,
der Bruſt, Schultern, Halſe und
Kopf, hinten aber iſt er ſchwach,
daß er daſelbſt leicht kan erſchla-
gen werden. Jhren Gang nen-
nen die Jaͤger Traben, und die
Spur das Schnuren. Jhre Jun-
gen bleiben 9 Tage blind, und
verlaſſen die Mutter nicht eher,
als bis ſie jaͤhrig ſind. Jhre Biſſe
haben etwas gifftiges an ſich, und
heilen ungerne. Die Augen glaͤn-
tzen ihnen des Nachts wie ein
Licht. Sie ſind heiß-hungerig,
[Spaltenumbruch]

Wol
und freſſen ihren Raub mit Haut
und Haar, hernach koͤnnen ſie
wol etliche Tage faſten. Jm
December gehen ſie auf die Bruuſt
oder rantzen, welches etwan 12
Tage waͤhret: Sie tragen 2 Mo-
nat lang und haben ſo viel Junge
als die Hunde; wenn ſie ihren
Jungen Speiſe zutragen wollen,
freſſen ſie ſich dicke voll, und ko-
tzen oder ſpeyen es in ihren Hoͤh-
len wieder heraus. So die Jun-
gen aber ein wenig ſtaͤrcker ſind,
bringen ſie ihnen wol lebendige
Gaͤnſe, Ferckel, Laͤmmer und der-
gleichen, damit ſie ſolche erwuͤr-
gen lernen. Wenn ſie in einen
Schafſtall einbrechen, erwuͤrgen
ſie zuvor die gantze Heerde, her-
nach freſſen ſie erſt davon. An
den voͤrdern Fuͤſſen haben ſie 5 Ze-
hen, an den hintern aber nur 4,
und im Winter pflegen ſie grau-
ſam zu heulen. Jhr Alter erſtre-
cket ſich auf 12 bis 14 Jahr. Wenn
ihn die Jaͤger ſchieſſen wollen, lu-
dern ſie ihn zuerſt, legen Aas vom
Pferde oder Rinde hin, halten
dabey des Nachts auf einem Bau-
me oder in einer Huͤtte Wache;
wenn er nun koͤmmt und davon
frißt, geben ſie ihm den Reſt. Sie
werden auch in den Wolfs-Gru-
ben und Wolfs-Gaͤrten gefangen,
mit Hunden gehetzt, und im Win-
ter mit Netzen gejagt. Weid-
maͤnniſche Redens-Arten von
dem Wolffe ſind, der Wolf heu-
let, frißt, zerreißt, hetzt, oder laͤuft,
trabet, wird geludert, gehetzt, ge-
jagt, gefangen, von Hunden er-
biſſen, todt geſchlagen, hat einen
Balg, wird geſtreifft. Sein
Maul heiſt ein Gebiß, die Zaͤhne
werden Wolffs-Faͤnge genannt.
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wird in Garn oder in der Grube

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[1190] Wol Wol duͤnſtungen der wilden Thiere, welche von den Spuͤr-Hunden wahrgenommen werden. Wolckenſtein, Von dem Urſprunge dieſer Reichs-Grafen kan das Adels- Lexicon nachgeſehen werden. Jhr Wappen iſt aus dem obern rech- ten Winckel wolcken-weiſe durch- ſchnitten, oben roth, unten Sil- ber, als das Wolckenſteiniſche Stamm-Wappen; ein blaues Feld mit einem rothen Schildes- Fuß, daraus 3 ſilberne Pfaͤhle hervorkommen; auf dem Mittel- Schilde praͤſentiret ſich oben eine rothe Roſe im ſilbernen, und un- ten ein ſchwartzer Eber im guͤlde- nen Felde, wegen der Grafſchafft Eberſtein. Dieſes Wappen be- deckt eine Grafen-Krone. Wolf, Lupus, Loup, Jſt ein argliſtiges, reiſſendes, ſchaͤdliches Thier, ſonderlich den Schafen aufſaͤtzig, in der Groͤſſe eines ſtarcken Hundes. Jm Win- ter, wenn er ſehr hungerig, greif- fet er auch Menſchen an; die Woͤlffe thun auch ſonſten dem Wildpret groſſen Schaden. Sei- ne Staͤrcke beſtehet meiſtentheils in dem Vordertheile des Leibes, der Bruſt, Schultern, Halſe und Kopf, hinten aber iſt er ſchwach, daß er daſelbſt leicht kan erſchla- gen werden. Jhren Gang nen- nen die Jaͤger Traben, und die Spur das Schnuren. Jhre Jun- gen bleiben 9 Tage blind, und verlaſſen die Mutter nicht eher, als bis ſie jaͤhrig ſind. Jhre Biſſe haben etwas gifftiges an ſich, und heilen ungerne. Die Augen glaͤn- tzen ihnen des Nachts wie ein Licht. Sie ſind heiß-hungerig, und freſſen ihren Raub mit Haut und Haar, hernach koͤnnen ſie wol etliche Tage faſten. Jm December gehen ſie auf die Bruuſt oder rantzen, welches etwan 12 Tage waͤhret: Sie tragen 2 Mo- nat lang und haben ſo viel Junge als die Hunde; wenn ſie ihren Jungen Speiſe zutragen wollen, freſſen ſie ſich dicke voll, und ko- tzen oder ſpeyen es in ihren Hoͤh- len wieder heraus. So die Jun- gen aber ein wenig ſtaͤrcker ſind, bringen ſie ihnen wol lebendige Gaͤnſe, Ferckel, Laͤmmer und der- gleichen, damit ſie ſolche erwuͤr- gen lernen. Wenn ſie in einen Schafſtall einbrechen, erwuͤrgen ſie zuvor die gantze Heerde, her- nach freſſen ſie erſt davon. An den voͤrdern Fuͤſſen haben ſie 5 Ze- hen, an den hintern aber nur 4, und im Winter pflegen ſie grau- ſam zu heulen. Jhr Alter erſtre- cket ſich auf 12 bis 14 Jahr. Wenn ihn die Jaͤger ſchieſſen wollen, lu- dern ſie ihn zuerſt, legen Aas vom Pferde oder Rinde hin, halten dabey des Nachts auf einem Bau- me oder in einer Huͤtte Wache; wenn er nun koͤmmt und davon frißt, geben ſie ihm den Reſt. Sie werden auch in den Wolfs-Gru- ben und Wolfs-Gaͤrten gefangen, mit Hunden gehetzt, und im Win- ter mit Netzen gejagt. Weid- maͤnniſche Redens-Arten von dem Wolffe ſind, der Wolf heu- let, frißt, zerreißt, hetzt, oder laͤuft, trabet, wird geludert, gehetzt, ge- jagt, gefangen, von Hunden er- biſſen, todt geſchlagen, hat einen Balg, wird geſtreifft. Sein Maul heiſt ein Gebiß, die Zaͤhne werden Wolffs-Faͤnge genannt. Seine Fuͤſſe heiſſen Klauen, er wird in Garn oder in der Grube gefan-

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1190>, abgerufen am 29.04.2024.