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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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[Spaltenumbruch]

Loc
Trinck-Geschirre sauber aus, und
wechselt von acht zu acht Tagen
den Hanff mit Mangold-Blät-
tern ab, giebt ihnen auch allezeit
über den fünfften Tag den Safft
davon im Trinck-Wasser, son-
derlich den Fincken, die gerne er-
blinden. Mit dieser Wartung
und Pflege continuiret man bis
auf Laurentii, purgieret sie denn
wieder wie anfangs, und bringet
sie von Tage zu Tage an einen
lichtern Ort, und nicht gleich jäh-
ling an das Sonnen-Licht, so
werden sie den Herbst über fein
gesund bleiben und wohl singen.
Mittlerweile man die Gesang-
Vögel auf dem Herde braucht,
soll man ihnen allezeit am dritten
Tage gar klein gehackte hart ge-
sottene Eyer nebst ein wenig ge-
stossenen Zucker, oder klein ge-
hackten Zirbel-Nüssen auf ihr
Geäse, auch zum öfftern frische
Hüner-Därme geben. Von un-
ter einander gehackten Eyern, Pe-
tersilien und Mangold singen sie
desto besser, und solche dabey zu
erhalten, giebt man ihnen bis-
weilen unter ihr Geäse ein wenig
Rüben-Saamen, und fünff oder
sechs Senff-Körnlein. Wenn
die Lock-Vögel erblinden wollen,
giebt man ihnen Wasser, welches
in einem Topffe mit Kühkot und
Schellkraut wohl durch einander
gerühret, und, nachdem es eine
Zeitlang gestanden, und sich das
Dicke an dem Boden gesetzet, von
demselben abgegossen worden, zu
trincken; oder menget ihr ordent-
liches Trinck-Wasser mit klein ge-
schabter Venedischer Seiffe, oder
mit Mangold-Safft; man giebt
ihnen anch Melonen-Kerne zwey
oder drey Tage zu fressen, sie vor
Augen-Weh zu verwahren.

[Spaltenumbruch]
Löf
Löffel,

Werden die Hasen-Ohren von
den Jägern genennet.

Löffel Gans Platea,

Ein Vogel nicht so groß, wie
eine Gans, mit einem langen
Hals, einem Schnabel, der an
dem End wie ein Löffel gestaltet,
und hohen Füssen, wie ein Reiger.
Seine Federn sind Schwanen-
weiß, der Schnabel und die Flü-
gel schwartz. Er hält sich meh-
rentheils an dem Meer auf, lebt
von Fischen, Gewürmen und
Wasser-Kräutern; soll um En-
gelland häuffig angetroffen, und
als ein Leckerbißlein geachtet wer-
den. Jn Böhmen soll er sich auch,
aber wenig finden lassen.

Lösen,

Sagt man von dem Wildpret,
wenn es sich erleichtert. Z. E. der
Hirsch hat gelöset, das ist, seine
Nothdurfft gethan. Daher auch
die

Lösung, das Gelooß,

Ein Jäger-Terminus, und heis-
set so viel, als der Kot oder Mist
wilder Thiere. Aus solchen pfle-
gen die Jäger sowol, als aus der
Fährte, das Wild zu erkennen. Die
Losung eines

Bären siehet meistentheils, wie
ein von Ameisen zusammen ge-
druckter Ballen aus, weil er die
Ameisen überall hervor suchet und
gleichsam an stat einer Würtze
geniesset. Die Losung des

Hirsches zur Hirsch-Feist-Zeit im
Sommer ist flach und breit, als
ein Zwey-Groschen-Stücke; hän-
get schleimigt an einander, wie
eine Wein-Traube. Je feister der
Hirsch, ie schleimigter ist seine Lo-

sung

[Spaltenumbruch]

Loc
Trinck-Geſchirre ſauber aus, und
wechſelt von acht zu acht Tagen
den Hanff mit Mangold-Blaͤt-
tern ab, giebt ihnen auch allezeit
uͤber den fuͤnfften Tag den Safft
davon im Trinck-Waſſer, ſon-
derlich den Fincken, die gerne er-
blinden. Mit dieſer Wartung
und Pflege continuiret man bis
auf Laurentii, purgieret ſie denn
wieder wie anfangs, und bringet
ſie von Tage zu Tage an einen
lichtern Ort, und nicht gleich jaͤh-
ling an das Sonnen-Licht, ſo
werden ſie den Herbſt uͤber fein
geſund bleiben und wohl ſingen.
Mittlerweile man die Geſang-
Voͤgel auf dem Herde braucht,
ſoll man ihnen allezeit am dritten
Tage gar klein gehackte hart ge-
ſottene Eyer nebſt ein wenig ge-
ſtoſſenen Zucker, oder klein ge-
hackten Zirbel-Nuͤſſen auf ihr
Geaͤſe, auch zum oͤfftern friſche
Huͤner-Daͤrme geben. Von un-
ter einander gehackten Eyern, Pe-
terſilien und Mangold ſingen ſie
deſto beſſer, und ſolche dabey zu
erhalten, giebt man ihnen bis-
weilen unter ihr Geaͤſe ein wenig
Ruͤben-Saamen, und fuͤnff oder
ſechs Senff-Koͤrnlein. Wenn
die Lock-Voͤgel erblinden wollen,
giebt man ihnen Waſſer, welches
in einem Topffe mit Kuͤhkot und
Schellkraut wohl durch einander
geruͤhret, und, nachdem es eine
Zeitlang geſtanden, und ſich das
Dicke an dem Boden geſetzet, von
demſelben abgegoſſen worden, zu
trincken; oder menget ihr ordent-
liches Trinck-Waſſer mit klein ge-
ſchabter Venediſcher Seiffe, oder
mit Mangold-Safft; man giebt
ihnen anch Melonen-Kerne zwey
oder drey Tage zu freſſen, ſie vor
Augen-Weh zu verwahren.

[Spaltenumbruch]
Loͤf
Loͤffel,

Werden die Haſen-Ohren von
den Jaͤgern genennet.

Loͤffel Gans Platea,

Ein Vogel nicht ſo groß, wie
eine Gans, mit einem langen
Hals, einem Schnabel, der an
dem End wie ein Loͤffel geſtaltet,
und hohen Fuͤſſen, wie ein Reiger.
Seine Federn ſind Schwanen-
weiß, der Schnabel und die Fluͤ-
gel ſchwartz. Er haͤlt ſich meh-
rentheils an dem Meer auf, lebt
von Fiſchen, Gewuͤrmen und
Waſſer-Kraͤutern; ſoll um En-
gelland haͤuffig angetroffen, und
als ein Leckerbißlein geachtet wer-
den. Jn Boͤhmen ſoll er ſich auch,
aber wenig finden laſſen.

Loͤſen,

Sagt man von dem Wildpret,
wenn es ſich erleichtert. Z. E. der
Hirſch hat geloͤſet, das iſt, ſeine
Nothdurfft gethan. Daher auch
die

Loͤſung, das Gelooß,

Ein Jaͤger-Terminus, und heiſ-
ſet ſo viel, als der Kot oder Miſt
wilder Thiere. Aus ſolchen pfle-
gen die Jaͤger ſowol, als aus der
Faͤhrte, das Wild zu erkennen. Die
Loſung eines

Baͤren ſiehet meiſtentheils, wie
ein von Ameiſen zuſammen ge-
druckter Ballen aus, weil er die
Ameiſen uͤberall hervor ſuchet und
gleichſam an ſtat einer Wuͤrtze
genieſſet. Die Loſung des

Hirſches zur Hirſch-Feiſt-Zeit im
Sommer iſt flach und breit, als
ein Zwey-Groſchen-Stuͤcke; haͤn-
get ſchleimigt an einander, wie
eine Wein-Traube. Je feiſter der
Hirſch, ie ſchleimigter iſt ſeine Lo-

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[0704] Loc Loͤf Trinck-Geſchirre ſauber aus, und wechſelt von acht zu acht Tagen den Hanff mit Mangold-Blaͤt- tern ab, giebt ihnen auch allezeit uͤber den fuͤnfften Tag den Safft davon im Trinck-Waſſer, ſon- derlich den Fincken, die gerne er- blinden. Mit dieſer Wartung und Pflege continuiret man bis auf Laurentii, purgieret ſie denn wieder wie anfangs, und bringet ſie von Tage zu Tage an einen lichtern Ort, und nicht gleich jaͤh- ling an das Sonnen-Licht, ſo werden ſie den Herbſt uͤber fein geſund bleiben und wohl ſingen. Mittlerweile man die Geſang- Voͤgel auf dem Herde braucht, ſoll man ihnen allezeit am dritten Tage gar klein gehackte hart ge- ſottene Eyer nebſt ein wenig ge- ſtoſſenen Zucker, oder klein ge- hackten Zirbel-Nuͤſſen auf ihr Geaͤſe, auch zum oͤfftern friſche Huͤner-Daͤrme geben. Von un- ter einander gehackten Eyern, Pe- terſilien und Mangold ſingen ſie deſto beſſer, und ſolche dabey zu erhalten, giebt man ihnen bis- weilen unter ihr Geaͤſe ein wenig Ruͤben-Saamen, und fuͤnff oder ſechs Senff-Koͤrnlein. Wenn die Lock-Voͤgel erblinden wollen, giebt man ihnen Waſſer, welches in einem Topffe mit Kuͤhkot und Schellkraut wohl durch einander geruͤhret, und, nachdem es eine Zeitlang geſtanden, und ſich das Dicke an dem Boden geſetzet, von demſelben abgegoſſen worden, zu trincken; oder menget ihr ordent- liches Trinck-Waſſer mit klein ge- ſchabter Venediſcher Seiffe, oder mit Mangold-Safft; man giebt ihnen anch Melonen-Kerne zwey oder drey Tage zu freſſen, ſie vor Augen-Weh zu verwahren. Loͤffel, Werden die Haſen-Ohren von den Jaͤgern genennet. Loͤffel Gans Platea, Ein Vogel nicht ſo groß, wie eine Gans, mit einem langen Hals, einem Schnabel, der an dem End wie ein Loͤffel geſtaltet, und hohen Fuͤſſen, wie ein Reiger. Seine Federn ſind Schwanen- weiß, der Schnabel und die Fluͤ- gel ſchwartz. Er haͤlt ſich meh- rentheils an dem Meer auf, lebt von Fiſchen, Gewuͤrmen und Waſſer-Kraͤutern; ſoll um En- gelland haͤuffig angetroffen, und als ein Leckerbißlein geachtet wer- den. Jn Boͤhmen ſoll er ſich auch, aber wenig finden laſſen. Loͤſen, Sagt man von dem Wildpret, wenn es ſich erleichtert. Z. E. der Hirſch hat geloͤſet, das iſt, ſeine Nothdurfft gethan. Daher auch die Loͤſung, das Gelooß, Ein Jaͤger-Terminus, und heiſ- ſet ſo viel, als der Kot oder Miſt wilder Thiere. Aus ſolchen pfle- gen die Jaͤger ſowol, als aus der Faͤhrte, das Wild zu erkennen. Die Loſung eines Baͤren ſiehet meiſtentheils, wie ein von Ameiſen zuſammen ge- druckter Ballen aus, weil er die Ameiſen uͤberall hervor ſuchet und gleichſam an ſtat einer Wuͤrtze genieſſet. Die Loſung des Hirſches zur Hirſch-Feiſt-Zeit im Sommer iſt flach und breit, als ein Zwey-Groſchen-Stuͤcke; haͤn- get ſchleimigt an einander, wie eine Wein-Traube. Je feiſter der Hirſch, ie ſchleimigter iſt ſeine Lo- ſung

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/704>, abgerufen am 26.04.2024.