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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Müh
ret den schwartzen einköpffigten
Reichs-Adler im güldenen Felde
in ihrem Wappen.

Mühlhausen,

Jm Sundgau, 3 Meilen von
Basel, war ehemals eine freye
Reichs-Stadt, stehet aber mit
den Reformirten Cantons in der
Schweitz seit 1533 im Bunde, und
ist einer von den zugewandten
Oertern. Jhr Wappen ist ein
rothes Mühlrad im silbernen
Felde.

München,

Hauptstadt des Hertzogthums
Bayern, und die Churfürstl. Re-
sidentz, am Fluß Jser gelegen,
an Schönheit und Pracht nicht
viel in der Welt gefunden wer-
den. Die Häuser sind groß, schön
und prächtig erbauet; die Haupt-
Kirche zu unserer Frauen ist ein
schönes und grosses Gebäu, mit
einer schönen Cantzel und 2 hohen
gleichen Thürmen gezieret. Die
Orgel hat von Bux-Baum ge-
drehete Pfeiffen, in einer ziemli-
chen Grösse. S. Benno liegt all-
hier im Chor begraben. Die Je-
suiter-Kirche ist auf Jtalienische
Manier sehr schön und prächtig
erbauet, da insonderheit wohl zu
betrachten sind die schönen Ge-
mählde und Altäre, von dem
grossen Chor hanget eine silberne
Oel-Lampe, so 50 Marck Silber
wiegt, vorn unter dem Chor sind
der Hertzoge von Bayern Be-
gräbnisse. Jn dem Chor stehet
ein metallener Engel, so mit bey-
den Händen das Weih-Wasser
hält. Jn der Kirchen sind 2 Or-
geln neben einander: Das Pfla-
ster ist von schönem Marmor.
Hinter dem Chor liegt der Je-
[Spaltenumbruch]

Mün
suiter-Schatz, eine grosse Summe
Geldes werth, von gantz güldenen
und silbernen Trühlein, eingefasten
Crucifixen, Monstrantzen, Leuch-
tern, Behältern der Reliqvien,
vielen Geschirren und Gefässen
mit schönen Steinen versetzt, schö-
ne Tapezereyen, köstlichen Meß-
Gewandten, und bey demselben
eine schöne Capelle, unter wel-
chen ein Gewölbe zu ihren Be-
gräbnissen, die Kirche hat von aus-
sen 2 Haupt-Thore, eine schöne
Facciata, oben auf ist Christus
mit dem Apffel, unter ihm stehet
Otto, Hertzog in Bayern, und
unter diesem auch noch andere
Hertzoge und Kayser, alle in weis-
sen Marmorstein gehauen, in Le-
bens Grösse. Unter den 6 letzten
ist Hertzog Willhelm, welcher ei-
ne Kirche in der Hand hat, zu un-
terst zwischen diesen 2 Thoren ist
der Ertz-Engel Michael mit dem
Drachen, sehr schön und groß, wie
auch das Chur-Bayerische Wap-
pen von Metall gegossen, das
Collegium, so daran ist, hat ei-
ne überaus grosse Weite, also daß
der Grösse halben wol ein Kö-
nig darinne Hof halten könte; hat
verschiedene grosse Höfe und Gär-
ten, grosse und kleine Zimmer in
ziemlicher Anzahl, auch schöne
Speise-Stuben und Refectoria,
Schulen, Säle und Tafeln, und
800 Creutz-Fenster. Jn der Fran-
ciscaner-Kirche wird ein schönes
Uhrwerck gesehen, so den Engli-
schen Gruß schlägt, darzu ein En-
gel posaunet. Das Churfürstl.
Schloß, so ein rechter Pallast, ist
auch wohl zu besichtigen, hat
im Eingehen einen langen per-
spectivischen Hof, durch welchen
man in einen grossen runden
Hof siehet, darinnen ein grosser

Röhr-

[Spaltenumbruch]

Muͤh
ret den ſchwartzen einkoͤpffigten
Reichs-Adler im guͤldenen Felde
in ihrem Wappen.

Muͤhlhauſen,

Jm Sundgau, 3 Meilen von
Baſel, war ehemals eine freye
Reichs-Stadt, ſtehet aber mit
den Reformirten Cantons in der
Schweitz ſeit 1533 im Bunde, und
iſt einer von den zugewandten
Oertern. Jhr Wappen iſt ein
rothes Muͤhlrad im ſilbernen
Felde.

Muͤnchen,

Hauptſtadt des Hertzogthums
Bayern, und die Churfuͤrſtl. Re-
ſidentz, am Fluß Jſer gelegen,
an Schoͤnheit und Pracht nicht
viel in der Welt gefunden wer-
den. Die Haͤuſer ſind groß, ſchoͤn
und praͤchtig erbauet; die Haupt-
Kirche zu unſerer Frauen iſt ein
ſchoͤnes und groſſes Gebaͤu, mit
einer ſchoͤnen Cantzel und 2 hohen
gleichen Thuͤrmen gezieret. Die
Orgel hat von Bux-Baum ge-
drehete Pfeiffen, in einer ziemli-
chen Groͤſſe. S. Benno liegt all-
hier im Chor begraben. Die Je-
ſuiter-Kirche iſt auf Jtalieniſche
Manier ſehr ſchoͤn und praͤchtig
erbauet, da inſonderheit wohl zu
betrachten ſind die ſchoͤnen Ge-
maͤhlde und Altaͤre, von dem
groſſen Chor hanget eine ſilberne
Oel-Lampe, ſo 50 Marck Silber
wiegt, vorn unter dem Chor ſind
der Hertzoge von Bayern Be-
graͤbniſſe. Jn dem Chor ſtehet
ein metallener Engel, ſo mit bey-
den Haͤnden das Weih-Waſſer
haͤlt. Jn der Kirchen ſind 2 Or-
geln neben einander: Das Pfla-
ſter iſt von ſchoͤnem Marmor.
Hinter dem Chor liegt der Je-
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Muͤn
ſuiter-Schatz, eine groſſe Summe
Geldes werth, von gantz guͤldenen
und ſilbernen Truͤhlein, eingefaſten
Crucifixen, Monſtrantzen, Leuch-
tern, Behaͤltern der Reliqvien,
vielen Geſchirren und Gefaͤſſen
mit ſchoͤnen Steinen verſetzt, ſchoͤ-
ne Tapezereyen, koͤſtlichen Meß-
Gewandten, und bey demſelben
eine ſchoͤne Capelle, unter wel-
chen ein Gewoͤlbe zu ihren Be-
graͤbniſſen, die Kirche hat von auſ-
ſen 2 Haupt-Thore, eine ſchoͤne
Facciata, oben auf iſt Chriſtus
mit dem Apffel, unter ihm ſtehet
Otto, Hertzog in Bayern, und
unter dieſem auch noch andere
Hertzoge und Kayſer, alle in weiſ-
ſen Marmorſtein gehauen, in Le-
bens Groͤſſe. Unter den 6 letzten
iſt Hertzog Willhelm, welcher ei-
ne Kirche in der Hand hat, zu un-
terſt zwiſchen dieſen 2 Thoren iſt
der Ertz-Engel Michael mit dem
Drachen, ſehr ſchoͤn und groß, wie
auch das Chur-Bayeriſche Wap-
pen von Metall gegoſſen, das
Collegium, ſo daran iſt, hat ei-
ne uͤberaus groſſe Weite, alſo daß
der Groͤſſe halben wol ein Koͤ-
nig darinne Hof halten koͤnte; hat
verſchiedene groſſe Hoͤfe und Gaͤr-
ten, groſſe und kleine Zimmer in
ziemlicher Anzahl, auch ſchoͤne
Speiſe-Stuben und Refectoria,
Schulen, Saͤle und Tafeln, und
800 Creutz-Fenſter. Jn der Fran-
ciſcaner-Kirche wird ein ſchoͤnes
Uhrwerck geſehen, ſo den Engli-
ſchen Gruß ſchlaͤgt, darzu ein En-
gel poſaunet. Das Churfuͤrſtl.
Schloß, ſo ein rechter Pallaſt, iſt
auch wohl zu beſichtigen, hat
im Eingehen einen langen per-
ſpectiviſchen Hof, durch welchen
man in einen groſſen runden
Hof ſiehet, darinnen ein groſſer

Roͤhr-
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[0787] Muͤh Muͤn ret den ſchwartzen einkoͤpffigten Reichs-Adler im guͤldenen Felde in ihrem Wappen. Muͤhlhauſen, Jm Sundgau, 3 Meilen von Baſel, war ehemals eine freye Reichs-Stadt, ſtehet aber mit den Reformirten Cantons in der Schweitz ſeit 1533 im Bunde, und iſt einer von den zugewandten Oertern. Jhr Wappen iſt ein rothes Muͤhlrad im ſilbernen Felde. Muͤnchen, Hauptſtadt des Hertzogthums Bayern, und die Churfuͤrſtl. Re- ſidentz, am Fluß Jſer gelegen, an Schoͤnheit und Pracht nicht viel in der Welt gefunden wer- den. Die Haͤuſer ſind groß, ſchoͤn und praͤchtig erbauet; die Haupt- Kirche zu unſerer Frauen iſt ein ſchoͤnes und groſſes Gebaͤu, mit einer ſchoͤnen Cantzel und 2 hohen gleichen Thuͤrmen gezieret. Die Orgel hat von Bux-Baum ge- drehete Pfeiffen, in einer ziemli- chen Groͤſſe. S. Benno liegt all- hier im Chor begraben. Die Je- ſuiter-Kirche iſt auf Jtalieniſche Manier ſehr ſchoͤn und praͤchtig erbauet, da inſonderheit wohl zu betrachten ſind die ſchoͤnen Ge- maͤhlde und Altaͤre, von dem groſſen Chor hanget eine ſilberne Oel-Lampe, ſo 50 Marck Silber wiegt, vorn unter dem Chor ſind der Hertzoge von Bayern Be- graͤbniſſe. Jn dem Chor ſtehet ein metallener Engel, ſo mit bey- den Haͤnden das Weih-Waſſer haͤlt. Jn der Kirchen ſind 2 Or- geln neben einander: Das Pfla- ſter iſt von ſchoͤnem Marmor. Hinter dem Chor liegt der Je- ſuiter-Schatz, eine groſſe Summe Geldes werth, von gantz guͤldenen und ſilbernen Truͤhlein, eingefaſten Crucifixen, Monſtrantzen, Leuch- tern, Behaͤltern der Reliqvien, vielen Geſchirren und Gefaͤſſen mit ſchoͤnen Steinen verſetzt, ſchoͤ- ne Tapezereyen, koͤſtlichen Meß- Gewandten, und bey demſelben eine ſchoͤne Capelle, unter wel- chen ein Gewoͤlbe zu ihren Be- graͤbniſſen, die Kirche hat von auſ- ſen 2 Haupt-Thore, eine ſchoͤne Facciata, oben auf iſt Chriſtus mit dem Apffel, unter ihm ſtehet Otto, Hertzog in Bayern, und unter dieſem auch noch andere Hertzoge und Kayſer, alle in weiſ- ſen Marmorſtein gehauen, in Le- bens Groͤſſe. Unter den 6 letzten iſt Hertzog Willhelm, welcher ei- ne Kirche in der Hand hat, zu un- terſt zwiſchen dieſen 2 Thoren iſt der Ertz-Engel Michael mit dem Drachen, ſehr ſchoͤn und groß, wie auch das Chur-Bayeriſche Wap- pen von Metall gegoſſen, das Collegium, ſo daran iſt, hat ei- ne uͤberaus groſſe Weite, alſo daß der Groͤſſe halben wol ein Koͤ- nig darinne Hof halten koͤnte; hat verſchiedene groſſe Hoͤfe und Gaͤr- ten, groſſe und kleine Zimmer in ziemlicher Anzahl, auch ſchoͤne Speiſe-Stuben und Refectoria, Schulen, Saͤle und Tafeln, und 800 Creutz-Fenſter. Jn der Fran- ciſcaner-Kirche wird ein ſchoͤnes Uhrwerck geſehen, ſo den Engli- ſchen Gruß ſchlaͤgt, darzu ein En- gel poſaunet. Das Churfuͤrſtl. Schloß, ſo ein rechter Pallaſt, iſt auch wohl zu beſichtigen, hat im Eingehen einen langen per- ſpectiviſchen Hof, durch welchen man in einen groſſen runden Hof ſiehet, darinnen ein groſſer Roͤhr-

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/787>, abgerufen am 26.04.2024.