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Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.

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Die XX. Anmerckung. (ff)
let, mehr inclinire, und das Gute
hingegen nicht so wohl attendire,
als es behörig seyn solte.

(ff) Gute Sachen) Die guten soDeren Ab-
handlung
wird denen
Special-
Reise-Ma-
ximen re-
servi
ret.

wohl als die schlimmen Sachen, werde
künfftig hin, wo GOtt Leben und Gesund-
heit verleihet, bey des getreuen Hofmeisters
besondern Reise-Maximen durch Engelland,
Holland, Franckreich, Jtalien, u. s. f. reisen-
den Cavaliers zur nützlichen Nachricht, ge-
treulich anzuweisen suchen.


Die XXI. Anmerckung.

JN grossen Compagnien zuAllzugrosse
Reise-
Compagnie
ist schäd-
lich.

reisen, soll man meiden;
nicht allein wegen vieler Un-
gelegenheit, die man haben kan:
Sondern auch dieweil wenige dar-
unter sind, die eine wahre Begierde
was rechtes zu sehen und zu lernen
haben, und also andere nur an ih-
rem guten Vornehmen hindern oder
davon abhalten. Da denn die we-
nigsten, weil sie per majora überstim-
met werden, sich alles müssen gefal-
len lassen, wollen sie nicht vor capri-

cieuse

Die XX. Anmerckung. (ff)
let, mehr inclinire, und das Gute
hingegen nicht ſo wohl attendire,
als es behoͤrig ſeyn ſolte.

(ff) Gute Sachen) Die guten ſoDeren Ab-
handlung
wiꝛd denen
Special-
Reiſe-Ma-
ximen re-
ſervi
ret.

wohl als die ſchlimmen Sachen, werde
kuͤnfftig hin, wo GOtt Leben und Geſund-
heit verleihet, bey des getreuen Hofmeiſters
beſondern Reiſe-Maximen durch Engelland,
Holland, Franckreich, Jtalien, u. ſ. f. reiſen-
den Cavaliers zur nuͤtzlichen Nachricht, ge-
treulich anzuweiſen ſuchen.


Die XXI. Anmerckung.

JN groſſen Compagnien zuAllzugroſſe
Reiſe-
Compagnie
iſt ſchaͤd-
lich.

reiſen, ſoll man meiden;
nicht allein wegen vieler Un-
gelegenheit, die man haben kan:
Sondern auch dieweil wenige dar-
unter ſind, die eine wahre Begierde
was rechtes zu ſehen und zu lernen
haben, und alſo andere nur an ih-
rem guten Vornehmen hindern oder
davon abhalten. Da denn die we-
nigſten, weil ſie per majora uͤberſtim-
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len laſſen, wollen ſie nicht vor capri-

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[157/0179] Die XX. Anmerckung. (ff) let, mehr inclinire, und das Gute hingegen nicht ſo wohl attendire, als es behoͤrig ſeyn ſolte. ⁽ff⁾ Gute Sachen) Die guten ſo wohl als die ſchlimmen Sachen, werde kuͤnfftig hin, wo GOtt Leben und Geſund- heit verleihet, bey des getreuen Hofmeiſters beſondern Reiſe-Maximen durch Engelland, Holland, Franckreich, Jtalien, u. ſ. f. reiſen- den Cavaliers zur nuͤtzlichen Nachricht, ge- treulich anzuweiſen ſuchen. Die XXI. Anmerckung. JN groſſen Compagnien zu reiſen, ſoll man meiden; nicht allein wegen vieler Un- gelegenheit, die man haben kan: Sondern auch dieweil wenige dar- unter ſind, die eine wahre Begierde was rechtes zu ſehen und zu lernen haben, und alſo andere nur an ih- rem guten Vornehmen hindern oder davon abhalten. Da denn die we- nigſten, weil ſie per majora uͤberſtim- met werden, ſich alles muͤſſen gefal- len laſſen, wollen ſie nicht vor capri- cieuſe Allzugroſſe Reiſe- Compagnie iſt ſchaͤd- lich.

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Zitationshilfe: Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/179>, abgerufen am 26.04.2024.