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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Zeichenkohle gesetzt war, welches man zuvor zur Weißgluth erhitzt und dann in
Quecksilber getaucht hatte; mit Platinchlorid getränkte Holzkohle oder durch Eisen
metallisirte Kohle erwiesen sich ebenfalls als brauchbar. Eine, wenn möglich, noch
einfachere Anordnung veranschaulicht Fig. 648; zwei Drahtstiften sind parallel
nebeneinander und ein
dritter quer darüber gelegt.
Die unterhalb liegenden
Stifte sind bei x und y
in den Stromkreis ein-
geschaltet. Bei dieser An-
ordnung bilden die Con-
tacte des quergelegten
Stiftes mit den beiden
darunter liegenden Stiften
den veränderlichen Wider-
stand, welcher die Er-
reichung der oben an-
gegebenen mikrophonischen
Wirkungen ermöglichte.

Mikrophone von
großer Empfindlichkeit zei-
gen die in den Fig. 649
und 650 abgebildeten
Formen. In Fig. 649
ist auf dem Grundbrette D
ein Resonanzboden vertical
befestigt. Dieser trägt die
beiden Kohlenklötzchen C C,
welche an den einander
zugewandten Flächen kleine
Aushöhlungen zeigen, in
deren unterer der beider-
seits zugespitzte Kohlenstab
A aufruht, während die
obere dazu dient, den
Kohlenstab in einer verti-
calen Stellung zu erhalten.
An die beiden Kohlen-
klötzchen C C sind die
Drähte x y zur Ein-
schaltung in den Strom-
kreis angebracht. Um mit

[Abbildung] Fig. 649.
[Abbildung] Fig. 650.

Mikrophone von Hughes.

diesem Mikrophone zu experimentiren, stellt man dasselbe auf ein mehrfach zu-
sammengelegtes Tuch, oder auf eine Unterlage aus Watte oder endlich auf zwei
Stücke eines Kautschukrohres. Man verhindert hierdurch die Aufnahme fremder
Schwingungen durch das Mikrophon. Die Drähte x y werden ebenso mit einem
Bell'schen Telephone und einer Batterie (von 1 bis 2 Leclanche- oder 3 Daniell-
Elementen) verbunden, wie bei den vorbeschriebenen Anordnungen. Dieses Mikrophon

Zeichenkohle geſetzt war, welches man zuvor zur Weißgluth erhitzt und dann in
Queckſilber getaucht hatte; mit Platinchlorid getränkte Holzkohle oder durch Eiſen
metalliſirte Kohle erwieſen ſich ebenfalls als brauchbar. Eine, wenn möglich, noch
einfachere Anordnung veranſchaulicht Fig. 648; zwei Drahtſtiften ſind parallel
nebeneinander und ein
dritter quer darüber gelegt.
Die unterhalb liegenden
Stifte ſind bei x und y
in den Stromkreis ein-
geſchaltet. Bei dieſer An-
ordnung bilden die Con-
tacte des quergelegten
Stiftes mit den beiden
darunter liegenden Stiften
den veränderlichen Wider-
ſtand, welcher die Er-
reichung der oben an-
gegebenen mikrophoniſchen
Wirkungen ermöglichte.

Mikrophone von
großer Empfindlichkeit zei-
gen die in den Fig. 649
und 650 abgebildeten
Formen. In Fig. 649
iſt auf dem Grundbrette D
ein Reſonanzboden vertical
befeſtigt. Dieſer trägt die
beiden Kohlenklötzchen C C,
welche an den einander
zugewandten Flächen kleine
Aushöhlungen zeigen, in
deren unterer der beider-
ſeits zugeſpitzte Kohlenſtab
A aufruht, während die
obere dazu dient, den
Kohlenſtab in einer verti-
calen Stellung zu erhalten.
An die beiden Kohlen-
klötzchen C C ſind die
Drähte x y zur Ein-
ſchaltung in den Strom-
kreis angebracht. Um mit

[Abbildung] Fig. 649.
[Abbildung] Fig. 650.

Mikrophone von Hughes.

dieſem Mikrophone zu experimentiren, ſtellt man dasſelbe auf ein mehrfach zu-
ſammengelegtes Tuch, oder auf eine Unterlage aus Watte oder endlich auf zwei
Stücke eines Kautſchukrohres. Man verhindert hierdurch die Aufnahme fremder
Schwingungen durch das Mikrophon. Die Drähte x y werden ebenſo mit einem
Bell’ſchen Telephone und einer Batterie (von 1 bis 2 Leclanché- oder 3 Daniell-
Elementen) verbunden, wie bei den vorbeſchriebenen Anordnungen. Dieſes Mikrophon

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[893/0907] Zeichenkohle geſetzt war, welches man zuvor zur Weißgluth erhitzt und dann in Queckſilber getaucht hatte; mit Platinchlorid getränkte Holzkohle oder durch Eiſen metalliſirte Kohle erwieſen ſich ebenfalls als brauchbar. Eine, wenn möglich, noch einfachere Anordnung veranſchaulicht Fig. 648; zwei Drahtſtiften ſind parallel nebeneinander und ein dritter quer darüber gelegt. Die unterhalb liegenden Stifte ſind bei x und y in den Stromkreis ein- geſchaltet. Bei dieſer An- ordnung bilden die Con- tacte des quergelegten Stiftes mit den beiden darunter liegenden Stiften den veränderlichen Wider- ſtand, welcher die Er- reichung der oben an- gegebenen mikrophoniſchen Wirkungen ermöglichte. Mikrophone von großer Empfindlichkeit zei- gen die in den Fig. 649 und 650 abgebildeten Formen. In Fig. 649 iſt auf dem Grundbrette D ein Reſonanzboden vertical befeſtigt. Dieſer trägt die beiden Kohlenklötzchen C C, welche an den einander zugewandten Flächen kleine Aushöhlungen zeigen, in deren unterer der beider- ſeits zugeſpitzte Kohlenſtab A aufruht, während die obere dazu dient, den Kohlenſtab in einer verti- calen Stellung zu erhalten. An die beiden Kohlen- klötzchen C C ſind die Drähte x y zur Ein- ſchaltung in den Strom- kreis angebracht. Um mit [Abbildung Fig. 649.] [Abbildung Fig. 650. Mikrophone von Hughes.] dieſem Mikrophone zu experimentiren, ſtellt man dasſelbe auf ein mehrfach zu- ſammengelegtes Tuch, oder auf eine Unterlage aus Watte oder endlich auf zwei Stücke eines Kautſchukrohres. Man verhindert hierdurch die Aufnahme fremder Schwingungen durch das Mikrophon. Die Drähte x y werden ebenſo mit einem Bell’ſchen Telephone und einer Batterie (von 1 bis 2 Leclanché- oder 3 Daniell- Elementen) verbunden, wie bei den vorbeſchriebenen Anordnungen. Dieſes Mikrophon

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 893. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/907>, abgerufen am 26.04.2024.