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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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nigen hergegen/ welche als ein Arm in der Dicke hinaus schlagen / nehmen/ je dicker sie werden/ je mehr an Gütigkeit ab. Ehe sie aber zur Zeitigung gelangen / treiben sie oben/ recht mitten aus den öbersten Blättern/ einen sehr langen Stengel/ auff dessen Spitze eine lange Silberfarbe Blume/ wie ein Feder-Pusch anzusehen/ wie gleichfals aus obiger Figur zu ersehen.

§. 4.

Sobalden nun die Zucker-Röhr zur Zeitigung gelanget sind/ werden sie von Americaner abgeschnitten/ von den Blättern gelöset/ in Büchlein zusammen gebunden und zur Trapiche / (Trapetti) oder diejenigen Häusser und Hütten/ allwo man den Zucker heraus presset/ getragen / wie in folgendem Capitel soll gezeiget werden. Die öberste Stengel und Binsen aber brauchen die Wilde zu ihren Bogen und Pfeilen/ deren sie sich auff der Jagt und in den Kriegen gebrauchen.

§. 5.

Sonsten ehe man die Art den Zucker heraus zu pressen gewust/ haben sich die Alten nur des Saffts/ so von sich selbsten aus den Röhren gedrungen/ von der Sonnen-Hiß allda erhärtet / und von einigen Saccharum de Mambu, Tabaxir genennet wird/ gebrauchet; obwohlen andere/ als Wormius in Museo pag. 141. diesen von der Canna Saccharifera arborescente oder Zuckerbaum von den Indianern Hakra genandt/ herleiten/ und den Safft der gemeinen Zucker-Röhr mit dem Avicenna Mel Cannae nennen wollen; und kan also der Gelährten Streit: Ob der heutige Zucker mit der Alten Zucker eines sey? leicht geschlichtet werden/ worvon der berümbte Salmasius in Exerc. Plin. in C. Jul. Salin p. 926. weitläufftig handelt.

Das XVII. Capitel

Von dem Zucker und dessen Zubereitungen.

[Abbildung]

nigen hergegen/ welche als ein Arm in der Dicke hinaus schlagen / nehmen/ je dicker sie werden/ je mehr an Gütigkeit ab. Ehe sie aber zur Zeitigung gelangen / treiben sie oben/ recht mitten aus den öbersten Blättern/ einen sehr langen Stengel/ auff dessen Spitze eine lange Silberfarbe Blume/ wie ein Feder-Pusch anzusehen/ wie gleichfals aus obiger Figur zu ersehen.

§. 4.

Sobalden nun die Zucker-Röhr zur Zeitigung gelanget sind/ werden sie von Americaner abgeschnitten/ von den Blättern gelöset/ in Büchlein zusammen gebunden und zur Trapiche / (Trapetti) oder diejenigen Häusser und Hütten/ allwo man den Zucker heraus presset/ getragen / wie in folgendem Capitel soll gezeiget werden. Die öberste Stengel und Binsen aber brauchen die Wilde zu ihren Bogen und Pfeilen/ deren sie sich auff der Jagt und in den Kriegen gebrauchen.

§. 5.

Sonsten ehe man die Art den Zucker heraus zu pressen gewust/ haben sich die Alten nur des Saffts/ so von sich selbsten aus den Röhren gedrungen/ von der Sonnen-Hiß allda erhärtet / und von einigen Saccharum de Mambu, Tabaxir genennet wird/ gebrauchet; obwohlen andere/ als Wormius in Museo pag. 141. diesen von der Cannâ Saccharifera arborescente oder Zuckerbaum von den Indianern Hakra genandt/ herleiten/ und den Safft der gemeinen Zucker-Röhr mit dem Avicennâ Mel Cannae nennen wollen; und kan also der Gelährten Streit: Ob der heutige Zucker mit der Alten Zucker eines sey? leicht geschlichtet werden/ worvon der berümbte Salmasius in Exerc. Plin. in C. Jul. Salin p. 926. weitläufftig handelt.

Das XVII. Capitel

Von dem Zucker und dessen Zubereitungen.

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[241/0287] nigen hergegen/ welche als ein Arm in der Dicke hinaus schlagen / nehmen/ je dicker sie werden/ je mehr an Gütigkeit ab. Ehe sie aber zur Zeitigung gelangen / treiben sie oben/ recht mitten aus den öbersten Blättern/ einen sehr langen Stengel/ auff dessen Spitze eine lange Silberfarbe Blume/ wie ein Feder-Pusch anzusehen/ wie gleichfals aus obiger Figur zu ersehen. §. 4. Sobalden nun die Zucker-Röhr zur Zeitigung gelanget sind/ werden sie von Americaner abgeschnitten/ von den Blättern gelöset/ in Büchlein zusammen gebunden und zur Trapiche / (Trapetti) oder diejenigen Häusser und Hütten/ allwo man den Zucker heraus presset/ getragen / wie in folgendem Capitel soll gezeiget werden. Die öberste Stengel und Binsen aber brauchen die Wilde zu ihren Bogen und Pfeilen/ deren sie sich auff der Jagt und in den Kriegen gebrauchen. §. 5. Sonsten ehe man die Art den Zucker heraus zu pressen gewust/ haben sich die Alten nur des Saffts/ so von sich selbsten aus den Röhren gedrungen/ von der Sonnen-Hiß allda erhärtet / und von einigen Saccharum de Mambu, Tabaxir genennet wird/ gebrauchet; obwohlen andere/ als Wormius in Museo pag. 141. diesen von der Cannâ Saccharifera arborescente oder Zuckerbaum von den Indianern Hakra genandt/ herleiten/ und den Safft der gemeinen Zucker-Röhr mit dem Avicennâ Mel Cannae nennen wollen; und kan also der Gelährten Streit: Ob der heutige Zucker mit der Alten Zucker eines sey? leicht geschlichtet werden/ worvon der berümbte Salmasius in Exerc. Plin. in C. Jul. Salin p. 926. weitläufftig handelt. Das XVII. Capitel Von dem Zucker und dessen Zubereitungen. [Abbildung]

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/287>, abgerufen am 27.04.2024.