Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

Es kommet auch zu dem Turinischen Rossoli, welcher nach Doct. Spleissen Annot. Ad Zapat. Mirabil. pag. 39. also gemacht wird: R. [unleserliches Material]. Cinam. Caryoph. Lign. Rhod. Ana [unleserliches Material] Moschi, Ambr. ana gr. iij. Sacch. [unleserliches Material] Ros. Spiritus Vini ana lib. j. M. S. A. filtrentur. Von andern Compositis, als Speciebus Diacinam. Balsam. &amp;amp;c. findet man die Beschreibungen in den Dispensatoriis, wie auch bey dem Schroedero und dessen Außlegern Doct. Hoffmann, Doct. Ettmiillern und andern Seribenten.

Das III. Capitel

Von dem CORTICE WINTERANO und dem weissen Zimmet.

[Abbildung]

§. 1.

UNter die bißher erzehlete aromatische Rinden gehöret nicht unbillich der so genandte CORTEX WINTERANUS, welcher aus einer dicken und dichten zusammen gerolten Rinde bestehet/ so eusserlich mit einer Asch-farben/ mosichten und von vielen Rissen gespaltenen ungleichen Schaale umbgeben/ inwendig aber braunlicht anzusehen ist/ eines scharffen aromatischen Geschmacks und sehr wohlriechenden Geruchs: kommet aus West-Indien/ allwo er zum erstenmahl von einem Englischen Ritter/ nahmens Wilhelmo Wintero gefunden und in Engeland gebracht worden / von welchem er den Nahmen hat: wird auch von etlichen CHAQUERILLE oder SCHACHARILLA genennet / welches Wort sonsten in Spanischer Sprach eine Rinde bedeutet/ welche deßwegen auch die Chinam Chinae Cascarillam de la Oja, das ist/ die Fieber-Rinde heissen soll/ wie Stisserus in Febr. Intermittentium Consid. Nova cap. 16. pag. 95. schreibet.

§. 2.

Den Baum dieser Rinde nennen einige Kräuter-verständige Canellam Laurifoliam Magellanicam cortice acri, welche Samuel Dale p 379. Phytol. vor das Pericly menon odoratum hält: Trägt Blätter/ wie der Lorbeer-Baum/ wohlriechende weisse Blümlein/ und nach diesen grünlichte Beerlein/ wie etwa die erste Figur/ welche Pomet in seiner Material-Kammer pag. 125. bat / zeigen möchte.

§. 3.

Viele stehen in der Meynung es wäre der Cortex Winteranus nichts anders/ als der weisse Zimmet/ welcher sonsten auch Costus Ventricosus genennet wird; wie dann jetztgemeldter Pomet selbsten auch in den Gedancken stehet: allein dieses findet sich gantz falsch/ indem diese zwey Cortices gantz von einander unterschieden sind/ von zwey unterschiedenen Bäumen herrühren / auch sich dem Ansehen nach gantz nicht

Es kommet auch zu dem Turinischen Rossoli, welcher nach Doct. Spleissen Annot. Ad Zapat. Mirabil. pag. 39. also gemacht wird: R. [unleserliches Material]. Cinam. Caryoph. Lign. Rhod. Ana [unleserliches Material] Moschi, Ambr. ana gr. iij. Sacch. [unleserliches Material] Ros. Spiritus Vini ana lib. j. M. S. A. filtrentur. Von andern Compositis, als Speciebus Diacinam. Balsam. &amp;amp;c. findet man die Beschreibungen in den Dispensatoriis, wie auch bey dem Schroedero und dessen Außlegern Doct. Hoffmann, Doct. Ettmiillern und andern Seribenten.

Das III. Capitel

Von dem CORTICE WINTERANO und dem weissen Zimmet.

[Abbildung]

§. 1.

UNter die bißher erzehlete aromatische Rinden gehöret nicht unbillich der so genandte CORTEX WINTERANUS, welcher aus einer dicken und dichten zusammen gerolten Rinde bestehet/ so eusserlich mit einer Asch-farben/ mosichten und von vielen Rissen gespaltenen ungleichen Schaale umbgeben/ inwendig aber braunlicht anzusehen ist/ eines scharffen aromatischen Geschmacks und sehr wohlriechenden Geruchs: kommet aus West-Indien/ allwo er zum erstenmahl von einem Englischen Ritter/ nahmens Wilhelmo Wintero gefunden und in Engeland gebracht worden / von welchem er den Nahmen hat: wird auch von etlichen CHAQUERILLE oder SCHACHARILLA genennet / welches Wort sonsten in Spanischer Sprach eine Rinde bedeutet/ welche deßwegen auch die Chinam Chinae Cascarillam de la Oja, das ist/ die Fieber-Rinde heissen soll/ wie Stisserus in Febr. Intermittentium Consid. Nová cap. 16. pag. 95. schreibet.

§. 2.

Den Baum dieser Rinde nennen einige Kräuter-verständige Canellam Laurifoliam Magellanicam cortice acri, welche Samuel Dale p 379. Phytol. vor das Pericly menon odoratum hält: Trägt Blätter/ wie der Lorbeer-Baum/ wohlriechende weisse Blümlein/ und nach diesen grünlichte Beerlein/ wie etwa die erste Figur/ welche Pomet in seiner Material-Kammer pag. 125. bat / zeigen möchte.

§. 3.

Viele stehen in der Meynung es wäre der Cortex Winteranus nichts anders/ als der weisse Zimmet/ welcher sonsten auch Costus Ventricosus genennet wird; wie dann jetztgemeldter Pomet selbsten auch in den Gedancken stehet: allein dieses findet sich gantz falsch/ indem diese zwey Cortices gantz von einander unterschieden sind/ von zwey unterschiedenen Bäumen herrühren / auch sich dem Ansehen nach gantz nicht

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0299" n="253"/>
Es kommet auch zu dem Turinischen       Rossoli, welcher nach Doct. Spleissen Annot. Ad Zapat. Mirabil. pag. 39. also gemacht wird: R.       <gap reason="illegible"/>. Cinam. Caryoph. Lign. Rhod. Ana <gap reason="illegible"/> Moschi, Ambr. ana gr. iij. Sacch. <gap reason="illegible"/> Ros. Spiritus       Vini ana lib. j. M. S. A. filtrentur. Von andern Compositis, als Speciebus Diacinam. Balsam.       &amp;amp;amp;c. findet man die Beschreibungen in den Dispensatoriis, wie auch bey dem       Schroedero und dessen Außlegern Doct. Hoffmann, Doct. Ettmiillern und andern Seribenten.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Das III. Capitel</head>
        <p>Von dem <hi rendition="#k">CORTICE WINTERANO</hi> <hi rendition="#b">und dem weissen Zimmet.</hi></p>
        <p>
          <figure/>
        </p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 1.</head>
        <p>UNter die bißher erzehlete aromatische Rinden gehöret nicht unbillich der so genandte CORTEX       WINTERANUS, welcher aus einer dicken und dichten zusammen gerolten Rinde bestehet/ so       eusserlich mit einer Asch-farben/ mosichten und von vielen Rissen gespaltenen ungleichen       Schaale umbgeben/ inwendig aber braunlicht anzusehen ist/ eines scharffen aromatischen       Geschmacks und sehr wohlriechenden Geruchs: kommet aus West-Indien/ allwo er zum erstenmahl       von einem Englischen Ritter/ nahmens Wilhelmo Wintero gefunden und in Engeland gebracht worden      / von welchem er den Nahmen hat: wird auch von etlichen CHAQUERILLE oder SCHACHARILLA genennet      / welches Wort sonsten in Spanischer Sprach eine Rinde bedeutet/ welche deßwegen auch die       Chinam Chinae Cascarillam de la Oja, das ist/ die Fieber-Rinde heissen soll/ wie Stisserus in       Febr. Intermittentium Consid. Nová cap. 16. pag. 95. schreibet.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 2.</head>
        <p>Den Baum dieser Rinde nennen einige Kräuter-verständige Canellam Laurifoliam Magellanicam       cortice acri, welche Samuel Dale p 379. Phytol. vor das Pericly menon odoratum hält: Trägt       Blätter/ wie der Lorbeer-Baum/ wohlriechende weisse Blümlein/ und nach diesen grünlichte       Beerlein/ wie etwa die erste Figur/ welche Pomet in seiner Material-Kammer pag. 125. bat /       zeigen möchte.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 3.</head>
        <p>Viele stehen in der Meynung es wäre der Cortex Winteranus nichts anders/ als der weisse       Zimmet/ welcher sonsten auch Costus Ventricosus genennet wird; wie dann jetztgemeldter Pomet       selbsten auch in den Gedancken stehet: allein dieses findet sich gantz falsch/ indem diese       zwey Cortices gantz von einander unterschieden sind/ von zwey unterschiedenen Bäumen herrühren      / auch sich dem Ansehen nach gantz nicht
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[253/0299] Es kommet auch zu dem Turinischen Rossoli, welcher nach Doct. Spleissen Annot. Ad Zapat. Mirabil. pag. 39. also gemacht wird: R. _ . Cinam. Caryoph. Lign. Rhod. Ana _ Moschi, Ambr. ana gr. iij. Sacch. _ Ros. Spiritus Vini ana lib. j. M. S. A. filtrentur. Von andern Compositis, als Speciebus Diacinam. Balsam. &amp;amp;c. findet man die Beschreibungen in den Dispensatoriis, wie auch bey dem Schroedero und dessen Außlegern Doct. Hoffmann, Doct. Ettmiillern und andern Seribenten. Das III. Capitel Von dem CORTICE WINTERANO und dem weissen Zimmet. [Abbildung] §. 1. UNter die bißher erzehlete aromatische Rinden gehöret nicht unbillich der so genandte CORTEX WINTERANUS, welcher aus einer dicken und dichten zusammen gerolten Rinde bestehet/ so eusserlich mit einer Asch-farben/ mosichten und von vielen Rissen gespaltenen ungleichen Schaale umbgeben/ inwendig aber braunlicht anzusehen ist/ eines scharffen aromatischen Geschmacks und sehr wohlriechenden Geruchs: kommet aus West-Indien/ allwo er zum erstenmahl von einem Englischen Ritter/ nahmens Wilhelmo Wintero gefunden und in Engeland gebracht worden / von welchem er den Nahmen hat: wird auch von etlichen CHAQUERILLE oder SCHACHARILLA genennet / welches Wort sonsten in Spanischer Sprach eine Rinde bedeutet/ welche deßwegen auch die Chinam Chinae Cascarillam de la Oja, das ist/ die Fieber-Rinde heissen soll/ wie Stisserus in Febr. Intermittentium Consid. Nová cap. 16. pag. 95. schreibet. §. 2. Den Baum dieser Rinde nennen einige Kräuter-verständige Canellam Laurifoliam Magellanicam cortice acri, welche Samuel Dale p 379. Phytol. vor das Pericly menon odoratum hält: Trägt Blätter/ wie der Lorbeer-Baum/ wohlriechende weisse Blümlein/ und nach diesen grünlichte Beerlein/ wie etwa die erste Figur/ welche Pomet in seiner Material-Kammer pag. 125. bat / zeigen möchte. §. 3. Viele stehen in der Meynung es wäre der Cortex Winteranus nichts anders/ als der weisse Zimmet/ welcher sonsten auch Costus Ventricosus genennet wird; wie dann jetztgemeldter Pomet selbsten auch in den Gedancken stehet: allein dieses findet sich gantz falsch/ indem diese zwey Cortices gantz von einander unterschieden sind/ von zwey unterschiedenen Bäumen herrühren / auch sich dem Ansehen nach gantz nicht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/299
Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/299>, abgerufen am 26.04.2024.