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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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wild auff einem Baum/ so groß/ wie ein Apffel-Baum/ dessen Figur oben zu sehen ist. Die besten sind groß/ schwer und vollkommen: Je weniger Runtzeln sie haben/ je besser sie sind/ absonderlich wann sie mehr braun als schwartz / auch gleichsam hartzig inwendig sind/ am Geschmack anziehend und etwas bitter.

§. 4.

Die MYROBALANI BELLERICAE

oder

Bellerische Myrobalanen

sind runde/ bißweilen auch eckichte Früchte/ so groß wie ein Gall-Apffel/ außwendig lichtbraun/ inwendig gelbicht/ mit einem harten Kern: haben einen scharfficht- und etwas anhaltenden Geschmack/ deren Baum Blätter/ wie der Lorbeer-Baum/ haben soll: Müssen vollkommen/ wohl gewachsen und noch frisch seyn/ weilen sie leicht wurmstichicht werden.

§. 5.

Die MYROBALANI EMBLICAE

oder

Asch-farbichte Myrobalanen

bestehen aus kleinen Asch-farbichten Schnitzlein/ welche eusserlich gantz krauß/ wie Schagren, außsehen/ und einen ziemlich sauren Geschmack haben. Sie wachsen auff glossen Bäumen / welche lange rund-gekerbte Blätter haben/ an welchen die Myrobalanen/ in der Grösse eines Gall-Apffels/ rund und glatt wachsen; und weilen sie zur Zeit der Zeitigung von sich selbsten in vier biß sechs Theile auffspringen/ wie Theodorus Tabernamont. l. 3. pag. 641. solches artlich zeiget/ so kommen sie insgemein an kleinen eingeschrumpfften Schnitzlein ohne Kern heraus/ welche doch fleischicht/ schwer und groß/ auch mit sonst keinem Unrath vermischet seyn müssen/ wann sie vor gut passiren sollen.

§. 6.

Letzlich sind die MYROBALANI INDAE,

das ist /

Die Indianische oder schwartze

Myrobalanen

noch übrig/ welche aus kleinen und länglichtrunden Früchten bestehen/ so etwa eines Dattel-Kerns groß/ außwendig schwartz und runtzelicht/ inwendig aber schwartz/ glatt und gläntzend/ wie Ebenholtz/ anzusehen sind: haben aber gantz keinen Kern/ woran sie von den andern leicht können unterschieden werden/ obwohlen sie am Geschmack (welcher säuerlich und anhaltend) den vorigen sehr gleich kommen. Sie wachsen in Ost-Indien (worvon sie den Nahmen haben) auff einem grossen Baum/ dessen Blätter/ wie die Weiden/ anzusehen sind/ und die Figur oben/ nebst denen übrigen/ im Kupffer-Stück zu sehen ist. Die beste sind/ welche dick und vollkommen/ reckt schwartz/ schwer und doch recht trucken sind und einen sauren anhaltenden Geschmack haben.

§. 7.

Was die Krafft und Würckung dieser Früchten anbelanget/ so werden sie insgemein unter die purgierende Mittel gerechnet/ und zwar also/ daß man vorgeben will/ die gelbe Myrobalanen führten die Gall aus: die schwartze die Melancholey/ und die Asch-farbe und Bellerische den Schleim/ wie bey dem Schroedero und andern zu sehen ist. Andere hergegen schreiben ihnen vielmehr eine stopffende Krafft zu/ so gar/ daß Marxius in seiner Material-Kammer pag. 117. außdrücklich schreibet/ sie haben/ wie der Gallus eine stopffende Krafft/ welche aus dero herben und sauren Geschmack auch probiret werden könte. Solchen Streit nun suchet der Seel. D. Ettmüller in seinem Comment Schroed. pag. 750. also beyzulegen/ daß er statuiret/ die Mytobalanen könten zwar in Ansehung ihres schleimichten Fleisches etwas erweichen und laxieren / wann sie über Nacht eingeweichet oder nur ein wenig gekocht würden/ absonderlich die etwas hartzicht sind/ wie die grosse und schwartz-braune: wann sie aber selbsten/ in substantia oder auch sehr außgekocht genommen würden/ thäten sie mehr anhalten und stopffen. Indessen bekennen alle einmüthig/ daß sie sehr gelind laxieren und zugleich etwas anhalten; weswegen sie auch nur in dem Durchbruch/ rothen Ruhr/ wie das Rhabarbarun, oder wo von der gärenden und auffwallenden Gall fliegende Hitze vorhanden/ verordnet werden/ welche sie in Ansehung ihrer Säurigkeit stillen können. Weswegen dann auch Sennertus, Mynsicht und andere einige Säffte oder Syrupos davon kochen lassen/ welche in dergleichen Fällen verschrieben werden. Sonsten sollen die Indianer auch einige/ absonderlich die Asch-farbe/ zum Leder-ferben/ wie wir hier zu Land den Schmack oder Sumach, gebrauchen.

wild auff einem Baum/ so groß/ wie ein Apffel-Baum/ dessen Figur oben zu sehen ist. Die besten sind groß/ schwer und vollkommen: Je weniger Runtzeln sie haben/ je besser sie sind/ absonderlich wann sie mehr braun als schwartz / auch gleichsam hartzig inwendig sind/ am Geschmack anziehend und etwas bitter.

§. 4.

Die MYROBALANI BELLERICÆ

oder

Bellerische Myrobalanen

sind runde/ bißweilen auch eckichte Früchte/ so groß wie ein Gall-Apffel/ außwendig lichtbraun/ inwendig gelbicht/ mit einem harten Kern: haben einen scharfficht- und etwas anhaltenden Geschmack/ deren Baum Blätter/ wie der Lorbeer-Baum/ haben soll: Müssen vollkommen/ wohl gewachsen und noch frisch seyn/ weilen sie leicht wurmstichicht werden.

§. 5.

Die MYROBALANI EMBLICÆ

oder

Asch-farbichte Myrobalanen

bestehen aus kleinen Asch-farbichten Schnitzlein/ welche eusserlich gantz krauß/ wie Schagren, außsehen/ und einen ziemlich sauren Geschmack haben. Sie wachsen auff glossen Bäumen / welche lange rund-gekerbte Blätter haben/ an welchen die Myrobalanen/ in der Grösse eines Gall-Apffels/ rund und glatt wachsen; und weilen sie zur Zeit der Zeitigung von sich selbsten in vier biß sechs Theile auffspringen/ wie Theodorus Tabernamont. l. 3. pag. 641. solches artlich zeiget/ so kommen sie insgemein an kleinen eingeschrumpfften Schnitzlein ohne Kern heraus/ welche doch fleischicht/ schwer und groß/ auch mit sonst keinem Unrath vermischet seyn müssen/ wann sie vor gut passiren sollen.

§. 6.

Letzlich sind die MYROBALANI INDAE,

das ist /

Die Indianische oder schwartze

Myrobalanen

noch übrig/ welche aus kleinen und länglichtrunden Früchten bestehen/ so etwa eines Dattel-Kerns groß/ außwendig schwartz und runtzelicht/ inwendig aber schwartz/ glatt und gläntzend/ wie Ebenholtz/ anzusehen sind: haben aber gantz keinen Kern/ woran sie von den andern leicht können unterschieden werden/ obwohlen sie am Geschmack (welcher säuerlich und anhaltend) den vorigen sehr gleich kommen. Sie wachsen in Ost-Indien (worvon sie den Nahmen haben) auff einem grossen Baum/ dessen Blätter/ wie die Weiden/ anzusehen sind/ und die Figur oben/ nebst denen übrigen/ im Kupffer-Stück zu sehen ist. Die beste sind/ welche dick und vollkommen/ reckt schwartz/ schwer und doch recht trucken sind und einen sauren anhaltenden Geschmack haben.

§. 7.

Was die Krafft und Würckung dieser Früchten anbelanget/ so werden sie insgemein unter die purgierende Mittel gerechnet/ und zwar also/ daß man vorgeben will/ die gelbe Myrobalanen führten die Gall aus: die schwartze die Melancholey/ und die Asch-farbe und Bellerische den Schleim/ wie bey dem Schrœdero und andern zu sehen ist. Andere hergegen schreiben ihnen vielmehr eine stopffende Krafft zu/ so gar/ daß Marxius in seiner Material-Kammer pag. 117. außdrücklich schreibet/ sie haben/ wie der Gallus eine stopffende Krafft/ welche aus dero herben und sauren Geschmack auch probiret werden könte. Solchen Streit nun suchet der Seel. D. Ettmüller in seinem Comment Schrœd. pag. 750. also beyzulegen/ daß er statuiret/ die Mytobalanen könten zwar in Ansehung ihres schleimichten Fleisches etwas erweichen und laxieren / wann sie über Nacht eingeweichet oder nur ein wenig gekocht würden/ absonderlich die etwas hartzicht sind/ wie die grosse und schwartz-braune: wann sie aber selbsten/ in substantiâ oder auch sehr außgekocht genommen würden/ thäten sie mehr anhalten und stopffen. Indessen bekennen alle einmüthig/ daß sie sehr gelind laxieren und zugleich etwas anhalten; weswegen sie auch nur in dem Durchbruch/ rothen Ruhr/ wie das Rhabarbarun, oder wo von der gärenden und auffwallenden Gall fliegende Hitze vorhanden/ verordnet werden/ welche sie in Ansehung ihrer Säurigkeit stillen können. Weswegen dann auch Sennertus, Mynsicht und andere einige Säffte oder Syrupos davon kochen lassen/ welche in dergleichen Fällen verschrieben werden. Sonsten sollen die Indianer auch einige/ absonderlich die Asch-farbe/ zum Leder-ferben/ wie wir hier zu Land den Schmack oder Sumach, gebrauchen.

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[340/0386] wild auff einem Baum/ so groß/ wie ein Apffel-Baum/ dessen Figur oben zu sehen ist. Die besten sind groß/ schwer und vollkommen: Je weniger Runtzeln sie haben/ je besser sie sind/ absonderlich wann sie mehr braun als schwartz / auch gleichsam hartzig inwendig sind/ am Geschmack anziehend und etwas bitter. §. 4. Die MYROBALANI BELLERICÆ oder Bellerische Myrobalanen sind runde/ bißweilen auch eckichte Früchte/ so groß wie ein Gall-Apffel/ außwendig lichtbraun/ inwendig gelbicht/ mit einem harten Kern: haben einen scharfficht- und etwas anhaltenden Geschmack/ deren Baum Blätter/ wie der Lorbeer-Baum/ haben soll: Müssen vollkommen/ wohl gewachsen und noch frisch seyn/ weilen sie leicht wurmstichicht werden. §. 5. Die MYROBALANI EMBLICÆ oder Asch-farbichte Myrobalanen bestehen aus kleinen Asch-farbichten Schnitzlein/ welche eusserlich gantz krauß/ wie Schagren, außsehen/ und einen ziemlich sauren Geschmack haben. Sie wachsen auff glossen Bäumen / welche lange rund-gekerbte Blätter haben/ an welchen die Myrobalanen/ in der Grösse eines Gall-Apffels/ rund und glatt wachsen; und weilen sie zur Zeit der Zeitigung von sich selbsten in vier biß sechs Theile auffspringen/ wie Theodorus Tabernamont. l. 3. pag. 641. solches artlich zeiget/ so kommen sie insgemein an kleinen eingeschrumpfften Schnitzlein ohne Kern heraus/ welche doch fleischicht/ schwer und groß/ auch mit sonst keinem Unrath vermischet seyn müssen/ wann sie vor gut passiren sollen. §. 6. Letzlich sind die MYROBALANI INDAE, das ist / Die Indianische oder schwartze Myrobalanen noch übrig/ welche aus kleinen und länglichtrunden Früchten bestehen/ so etwa eines Dattel-Kerns groß/ außwendig schwartz und runtzelicht/ inwendig aber schwartz/ glatt und gläntzend/ wie Ebenholtz/ anzusehen sind: haben aber gantz keinen Kern/ woran sie von den andern leicht können unterschieden werden/ obwohlen sie am Geschmack (welcher säuerlich und anhaltend) den vorigen sehr gleich kommen. Sie wachsen in Ost-Indien (worvon sie den Nahmen haben) auff einem grossen Baum/ dessen Blätter/ wie die Weiden/ anzusehen sind/ und die Figur oben/ nebst denen übrigen/ im Kupffer-Stück zu sehen ist. Die beste sind/ welche dick und vollkommen/ reckt schwartz/ schwer und doch recht trucken sind und einen sauren anhaltenden Geschmack haben. §. 7. Was die Krafft und Würckung dieser Früchten anbelanget/ so werden sie insgemein unter die purgierende Mittel gerechnet/ und zwar also/ daß man vorgeben will/ die gelbe Myrobalanen führten die Gall aus: die schwartze die Melancholey/ und die Asch-farbe und Bellerische den Schleim/ wie bey dem Schrœdero und andern zu sehen ist. Andere hergegen schreiben ihnen vielmehr eine stopffende Krafft zu/ so gar/ daß Marxius in seiner Material-Kammer pag. 117. außdrücklich schreibet/ sie haben/ wie der Gallus eine stopffende Krafft/ welche aus dero herben und sauren Geschmack auch probiret werden könte. Solchen Streit nun suchet der Seel. D. Ettmüller in seinem Comment Schrœd. pag. 750. also beyzulegen/ daß er statuiret/ die Mytobalanen könten zwar in Ansehung ihres schleimichten Fleisches etwas erweichen und laxieren / wann sie über Nacht eingeweichet oder nur ein wenig gekocht würden/ absonderlich die etwas hartzicht sind/ wie die grosse und schwartz-braune: wann sie aber selbsten/ in substantiâ oder auch sehr außgekocht genommen würden/ thäten sie mehr anhalten und stopffen. Indessen bekennen alle einmüthig/ daß sie sehr gelind laxieren und zugleich etwas anhalten; weswegen sie auch nur in dem Durchbruch/ rothen Ruhr/ wie das Rhabarbarun, oder wo von der gärenden und auffwallenden Gall fliegende Hitze vorhanden/ verordnet werden/ welche sie in Ansehung ihrer Säurigkeit stillen können. Weswegen dann auch Sennertus, Mynsicht und andere einige Säffte oder Syrupos davon kochen lassen/ welche in dergleichen Fällen verschrieben werden. Sonsten sollen die Indianer auch einige/ absonderlich die Asch-farbe/ zum Leder-ferben/ wie wir hier zu Land den Schmack oder Sumach, gebrauchen.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/386>, abgerufen am 27.04.2024.