Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

ren soll. So wirder auch als ein Alexipharmacum gerühmet/ wann jemand den [unleserliches Material] eingenommen/ wiewohlen ihm allein in solchem Fall nicht zu trauen ist/ sondern andere oleosa; als Milch und dergleichen mitzugeben sind. Weilen aber seine Krafft meistens darin bestehet/ daß er die böse Säuer in dem Magen und Gedärme versüsse und in sich schlucke/ so ist er nur zu Pulver gestossen meines Erachtens viel besser/ als andere daraus gemachte Salia, Magisteria, Olea, Tincturae &amp;amp;c. welche bey dem Schroedero und dessen Außlegern/ als D. Hoffmann und D. Ettmüllern, zu finden sind.

§. 4.

Dem Crystall ist an der Farbe und Durchsichtigkeit das so genandte Moscovische Glas/ wie auch das Frauen-Eiß nicht viel ungleich/ welche beyde von denen meisten Naturkündigern confundiret und vor ein Ding gehalten werden/ indem sie doch bey erstem Anblick sehr unterschieden anzusehen sind/ weilen das Frauen-Eiß sich in viele Blätter und laminas gar leicht zertheilen/ und wie ein Talc angreiffen läst/ welches beydes an dem Moscovischen Glas nicht zu mercken ist. Weßwegen wir auch von beyden absonderlich handeln wollen.

§. 5.

Das Moscovische Glas

oder

LAPIS SPECULARIS

ist ein weisser/ außwendig dick und ungleicher/ inwendig streifficht und gläntzender Stein / welcher gegen das Liecht gehalten etwas durchscheinet: kommet häuffig auß der Moßcau/ und wird deßwegen auch Rysch-Glas/ quasi Russen-Glas/ geheissen; wiewohlen es auch in Spanien und anderstwo zu finden. Es hat in der Medicin sonderlich keinen Nutzen/ ausser daß auß demselben / wann es zuvor calciniret wird/ eine Schmincke vor die Frauen und Jungfrauen gemacht werden könne.

§. 6.

Das Frauen-Eiß

oder

GLACIES MARIAE

hergegen ist ein platter/ doch auch weisser und wie Glas durchsichtiger Stein/ welcher in viele dünne Täffelein und Blätter kan zerleget und gerissen werden/ so an statt des Glases zu Fenstern können gebrauchet werden/ dergleichen in etlichen Kirchen zu sehen sind; wie dann auch ein gemeiner Aberglauben ist/ daß die Mutter Gottes dergleichen Glas gehabt habe/ daher es Marien-Glas und bey andern Sperr-Glas heisset; und weilen sich auch der Mond/ wie andere Sachen in diesem Stein spiegeln/ so ist er vor diesem auch SELENITES benahmset worden/ und mag darvon der gemeine/ doch falsche Wahn entstanden seyn/ daß er nach dem Mond zu- und abnehme: wächset insgemein in einer länglicht - viereckichten Figur/ als ein Rhombus, wie oben auß der Abbildung zu sehen ist/ allwo zugleich Achates selenites stehet.

§. 7.

Einige meynen/ daß das so genandte Alumen Scajolae nichts anderst/ als das Frauen-Eiß sey: allein es ist unter beyden noch dieser Unterscheid/ daß ob schon beyde in dünne Blättlein leichtlich können getheilet werden/ jenes doch viel härter/ als dieses/ auch nicht so durchscheinend ist/ ehe es zertheilet worden. Uber diß kan man durch das blosse Fühlen den Unter scheid mercken/ indem das Frauen-Eiß viel zarter und fast wie Talc anzugreiffen ist / daheiro es auch von vielen vor eine Art Talc gehalten/ auch der rothe Talc offters vor das Frauen-Glas gegeben wird.

§. 8.

Was seine Qualitäten anlanget/ so ist es in der Artzney-Kunst innerlich gegen die schwere Geburts-Arbeit/ wie auch die todte Frucht wegzutreiben gebräuchlich; zu welchem Ende es mit dem Vorres/ Myrrhen und dergleichen verschrieben wird/ weilen es gewaltig treibet und stimuliret: weßwegen es auch die Monatliche Reinigung der Weiber befördern kan. Eusserlich wird es gleicherweis zum Schmincken gebrauchet. Auß den Blättern machen die Closter-Jungfern aller hand Galanterien und legen solche gemeiniglich über ihre Bilder und Heiligthümmer. Ein gewisser curioser und mir wohlbekandter Freund hat sich auch unterstanden einen grossen Brenn-Spiegel darmit zu verfertigen/ indem er die hole Seite einer auß Gips gemachten Scheiben damit belegen wollen. Ob er aber dieses Werck zur Perfection gebracht habe/ ist mir noch nicht kund gethan worden. Zum wenigsten ist wohl zu glauben/ daß ein solcher Spiegel die Radios solares mit eben solcher Vehemens reflectiren könne/ als ein anderer metallischer Brenn. Spiegel.

ren soll. So wirder auch als ein Alexipharmacum gerühmet/ wann jemand den [unleserliches Material] eingenommen/ wiewohlen ihm allein in solchem Fall nicht zu trauen ist/ sondern andere oleosa; als Milch und dergleichen mitzugeben sind. Weilen aber seine Krafft meistens darin bestehet/ daß er die böse Säuer in dem Magen und Gedärme versüsse und in sich schlucke/ so ist er nur zu Pulver gestossen meines Erachtens viel besser/ als andere daraus gemachte Salia, Magisteria, Olea, Tincturae &amp;amp;c. welche bey dem Schroedero und dessen Außlegern/ als D. Hoffmann und D. Ettmüllern, zu finden sind.

§. 4.

Dem Crystall ist an der Farbe und Durchsichtigkeit das so genandte Moscovische Glas/ wie auch das Frauen-Eiß nicht viel ungleich/ welche beyde von denen meisten Naturkündigern confundiret und vor ein Ding gehalten werden/ indem sie doch bey erstem Anblick sehr unterschieden anzusehen sind/ weilen das Frauen-Eiß sich in viele Blätter und laminas gar leicht zertheilen/ und wie ein Talc angreiffen läst/ welches beydes an dem Moscovischen Glas nicht zu mercken ist. Weßwegen wir auch von beyden absonderlich handeln wollen.

§. 5.

Das Moscovische Glas

oder

LAPIS SPECULARIS

ist ein weisser/ außwendig dick und ungleicher/ inwendig streifficht und gläntzender Stein / welcher gegen das Liecht gehalten etwas durchscheinet: kommet häuffig auß der Moßcau/ und wird deßwegen auch Rysch-Glas/ quasi Russen-Glas/ geheissen; wiewohlen es auch in Spanien und anderstwo zu finden. Es hat in der Medicin sonderlich keinen Nutzen/ ausser daß auß demselben / wann es zuvor calciniret wird/ eine Schmincke vor die Frauen und Jungfrauen gemacht werden könne.

§. 6.

Das Frauen-Eiß

oder

GLACIES MARIAE

hergegen ist ein platter/ doch auch weisser und wie Glas durchsichtiger Stein/ welcher in viele dünne Täffelein und Blätter kan zerleget und gerissen werden/ so an statt des Glases zu Fenstern können gebrauchet werden/ dergleichen in etlichen Kirchen zu sehen sind; wie dann auch ein gemeiner Aberglauben ist/ daß die Mutter Gottes dergleichen Glas gehabt habe/ daher es Marien-Glas und bey andern Sperr-Glas heisset; und weilen sich auch der Mond/ wie andere Sachen in diesem Stein spiegeln/ so ist er vor diesem auch SELENITES benahmset worden/ und mag darvon der gemeine/ doch falsche Wahn entstanden seyn/ daß er nach dem Mond zu- und abnehme: wächset insgemein in einer länglicht - viereckichten Figur/ als ein Rhombus, wie oben auß der Abbildung zu sehen ist/ allwo zugleich Achates selenites stehet.

§. 7.

Einige meynen/ daß das so genandte Alumen Scajolae nichts anderst/ als das Frauen-Eiß sey: allein es ist unter beyden noch dieser Unterscheid/ daß ob schon beyde in dünne Blättlein leichtlich können getheilet werden/ jenes doch viel härter/ als dieses/ auch nicht so durchscheinend ist/ ehe es zertheilet worden. Uber diß kan man durch das blosse Fühlen den Unter scheid mercken/ indem das Frauen-Eiß viel zarter und fast wie Talc anzugreiffen ist / daheiro es auch von vielen vor eine Art Talc gehalten/ auch der rothe Talc offters vor das Frauen-Glas gegeben wird.

§. 8.

Was seine Qualitäten anlanget/ so ist es in der Artzney-Kunst innerlich gegen die schwere Geburts-Arbeit/ wie auch die todte Frucht wegzutreiben gebräuchlich; zu welchem Ende es mit dem Vorres/ Myrrhen und dergleichen verschrieben wird/ weilen es gewaltig treibet und stimuliret: weßwegen es auch die Monatliche Reinigung der Weiber befördern kan. Eusserlich wird es gleicherweis zum Schmincken gebrauchet. Auß den Blättern machen die Closter-Jungfern aller hand Galanterien und legen solche gemeiniglich über ihre Bilder und Heiligthümmer. Ein gewisser curioser und mir wohlbekandter Freund hat sich auch unterstanden einen grossen Brenn-Spiegel darmit zu verfertigen/ indem er die hole Seite einer auß Gips gemachten Scheiben damit belegen wollen. Ob er aber dieses Werck zur Perfection gebracht habe/ ist mir noch nicht kund gethan worden. Zum wenigsten ist wohl zu glauben/ daß ein solcher Spiegel die Radios solares mit eben solcher Vehemens reflectiren könne/ als ein anderer metallischer Brenn. Spiegel.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0090" n="46"/>
ren soll. So wirder auch       als ein Alexipharmacum gerühmet/ wann jemand den <gap reason="illegible"/> eingenommen/ wiewohlen ihm allein in       solchem Fall nicht zu trauen ist/ sondern andere oleosa; als Milch und dergleichen mitzugeben       sind. Weilen aber seine Krafft meistens darin bestehet/ daß er die böse Säuer in dem Magen und       Gedärme versüsse und in sich schlucke/ so ist er nur zu Pulver gestossen meines Erachtens viel       besser/ als andere daraus gemachte Salia, Magisteria, Olea, Tincturae &amp;amp;amp;c. welche       bey dem Schroedero und dessen Außlegern/ als D. Hoffmann und D. Ettmüllern, zu finden       sind.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 4.</head>
        <p>Dem Crystall ist an der Farbe und Durchsichtigkeit das so genandte Moscovische Glas/ wie       auch das Frauen-Eiß nicht viel ungleich/ welche beyde von denen meisten Naturkündigern       confundiret und vor ein Ding gehalten werden/ indem sie doch bey erstem Anblick sehr       unterschieden anzusehen sind/ weilen das Frauen-Eiß sich in viele Blätter und laminas gar       leicht zertheilen/ und wie ein Talc angreiffen läst/ welches beydes an dem Moscovischen Glas       nicht zu mercken ist. Weßwegen wir auch von beyden absonderlich handeln wollen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 5.</head>
        <p>Das Moscovische Glas</p>
        <p>oder</p>
        <p> <hi rendition="#k">LAPIS SPECULARIS</hi> </p>
        <p>ist ein weisser/ außwendig dick und ungleicher/ inwendig streifficht und gläntzender Stein      / welcher gegen das Liecht gehalten etwas durchscheinet: kommet häuffig auß der Moßcau/ und       wird deßwegen auch Rysch-Glas/ quasi Russen-Glas/ geheissen; wiewohlen es auch in Spanien und       anderstwo zu finden. Es hat in der Medicin sonderlich keinen Nutzen/ ausser daß auß demselben      / wann es zuvor calciniret wird/ eine Schmincke vor die Frauen und Jungfrauen gemacht werden       könne.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 6.</head>
        <p>Das Frauen-Eiß</p>
        <p>oder</p>
        <p> <hi rendition="#k">GLACIES MARIAE</hi> </p>
        <p>hergegen ist ein platter/ doch auch weisser und wie Glas durchsichtiger Stein/ welcher in       viele dünne Täffelein und Blätter kan zerleget und gerissen werden/ so an statt des Glases zu       Fenstern können gebrauchet werden/ dergleichen in etlichen Kirchen zu sehen sind; wie dann       auch ein gemeiner Aberglauben ist/ daß die Mutter Gottes dergleichen Glas gehabt habe/ daher       es Marien-Glas und bey andern Sperr-Glas heisset; und weilen sich auch der Mond/ wie andere       Sachen in diesem Stein spiegeln/ so ist er vor diesem auch SELENITES benahmset worden/ und       mag darvon der gemeine/ doch falsche Wahn entstanden seyn/ daß er nach dem Mond zu- und       abnehme: wächset insgemein in einer länglicht - viereckichten Figur/ als ein Rhombus, wie oben       auß der Abbildung zu sehen ist/ allwo zugleich Achates selenites stehet.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 7.</head>
        <p>Einige meynen/ daß das so genandte Alumen Scajolae nichts anderst/ als das Frauen-Eiß sey:       allein es ist unter beyden noch dieser Unterscheid/ daß ob schon beyde in dünne Blättlein       leichtlich können getheilet werden/ jenes doch viel härter/ als dieses/ auch nicht so       durchscheinend ist/ ehe es zertheilet worden. Uber diß kan man durch das blosse Fühlen den       Unter scheid mercken/ indem das Frauen-Eiß viel zarter und fast wie Talc anzugreiffen ist /       daheiro es auch von vielen vor eine Art Talc gehalten/ auch der rothe Talc offters vor das       Frauen-Glas gegeben wird.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 8.</head>
        <p>Was seine Qualitäten anlanget/ so ist es in der Artzney-Kunst innerlich gegen die schwere       Geburts-Arbeit/ wie auch die todte Frucht wegzutreiben gebräuchlich; zu welchem Ende es mit       dem Vorres/ Myrrhen und dergleichen verschrieben wird/ weilen es gewaltig treibet und       stimuliret: weßwegen es auch die Monatliche Reinigung der Weiber befördern kan. Eusserlich wird       es gleicherweis zum Schmincken gebrauchet. Auß den Blättern machen die Closter-Jungfern aller       hand Galanterien und legen solche gemeiniglich über ihre Bilder und Heiligthümmer. Ein gewisser       curioser und mir wohlbekandter Freund hat sich auch unterstanden einen grossen Brenn-Spiegel       darmit zu verfertigen/ indem er die hole Seite einer auß Gips gemachten Scheiben damit belegen       wollen. Ob er aber dieses Werck zur Perfection gebracht habe/ ist mir noch nicht kund gethan       worden. Zum wenigsten ist wohl zu glauben/ daß ein solcher Spiegel die Radios solares mit eben       solcher Vehemens reflectiren könne/ als ein anderer metallischer Brenn. Spiegel.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[46/0090] ren soll. So wirder auch als ein Alexipharmacum gerühmet/ wann jemand den _ eingenommen/ wiewohlen ihm allein in solchem Fall nicht zu trauen ist/ sondern andere oleosa; als Milch und dergleichen mitzugeben sind. Weilen aber seine Krafft meistens darin bestehet/ daß er die böse Säuer in dem Magen und Gedärme versüsse und in sich schlucke/ so ist er nur zu Pulver gestossen meines Erachtens viel besser/ als andere daraus gemachte Salia, Magisteria, Olea, Tincturae &amp;amp;c. welche bey dem Schroedero und dessen Außlegern/ als D. Hoffmann und D. Ettmüllern, zu finden sind. §. 4. Dem Crystall ist an der Farbe und Durchsichtigkeit das so genandte Moscovische Glas/ wie auch das Frauen-Eiß nicht viel ungleich/ welche beyde von denen meisten Naturkündigern confundiret und vor ein Ding gehalten werden/ indem sie doch bey erstem Anblick sehr unterschieden anzusehen sind/ weilen das Frauen-Eiß sich in viele Blätter und laminas gar leicht zertheilen/ und wie ein Talc angreiffen läst/ welches beydes an dem Moscovischen Glas nicht zu mercken ist. Weßwegen wir auch von beyden absonderlich handeln wollen. §. 5. Das Moscovische Glas oder LAPIS SPECULARIS ist ein weisser/ außwendig dick und ungleicher/ inwendig streifficht und gläntzender Stein / welcher gegen das Liecht gehalten etwas durchscheinet: kommet häuffig auß der Moßcau/ und wird deßwegen auch Rysch-Glas/ quasi Russen-Glas/ geheissen; wiewohlen es auch in Spanien und anderstwo zu finden. Es hat in der Medicin sonderlich keinen Nutzen/ ausser daß auß demselben / wann es zuvor calciniret wird/ eine Schmincke vor die Frauen und Jungfrauen gemacht werden könne. §. 6. Das Frauen-Eiß oder GLACIES MARIAE hergegen ist ein platter/ doch auch weisser und wie Glas durchsichtiger Stein/ welcher in viele dünne Täffelein und Blätter kan zerleget und gerissen werden/ so an statt des Glases zu Fenstern können gebrauchet werden/ dergleichen in etlichen Kirchen zu sehen sind; wie dann auch ein gemeiner Aberglauben ist/ daß die Mutter Gottes dergleichen Glas gehabt habe/ daher es Marien-Glas und bey andern Sperr-Glas heisset; und weilen sich auch der Mond/ wie andere Sachen in diesem Stein spiegeln/ so ist er vor diesem auch SELENITES benahmset worden/ und mag darvon der gemeine/ doch falsche Wahn entstanden seyn/ daß er nach dem Mond zu- und abnehme: wächset insgemein in einer länglicht - viereckichten Figur/ als ein Rhombus, wie oben auß der Abbildung zu sehen ist/ allwo zugleich Achates selenites stehet. §. 7. Einige meynen/ daß das so genandte Alumen Scajolae nichts anderst/ als das Frauen-Eiß sey: allein es ist unter beyden noch dieser Unterscheid/ daß ob schon beyde in dünne Blättlein leichtlich können getheilet werden/ jenes doch viel härter/ als dieses/ auch nicht so durchscheinend ist/ ehe es zertheilet worden. Uber diß kan man durch das blosse Fühlen den Unter scheid mercken/ indem das Frauen-Eiß viel zarter und fast wie Talc anzugreiffen ist / daheiro es auch von vielen vor eine Art Talc gehalten/ auch der rothe Talc offters vor das Frauen-Glas gegeben wird. §. 8. Was seine Qualitäten anlanget/ so ist es in der Artzney-Kunst innerlich gegen die schwere Geburts-Arbeit/ wie auch die todte Frucht wegzutreiben gebräuchlich; zu welchem Ende es mit dem Vorres/ Myrrhen und dergleichen verschrieben wird/ weilen es gewaltig treibet und stimuliret: weßwegen es auch die Monatliche Reinigung der Weiber befördern kan. Eusserlich wird es gleicherweis zum Schmincken gebrauchet. Auß den Blättern machen die Closter-Jungfern aller hand Galanterien und legen solche gemeiniglich über ihre Bilder und Heiligthümmer. Ein gewisser curioser und mir wohlbekandter Freund hat sich auch unterstanden einen grossen Brenn-Spiegel darmit zu verfertigen/ indem er die hole Seite einer auß Gips gemachten Scheiben damit belegen wollen. Ob er aber dieses Werck zur Perfection gebracht habe/ ist mir noch nicht kund gethan worden. Zum wenigsten ist wohl zu glauben/ daß ein solcher Spiegel die Radios solares mit eben solcher Vehemens reflectiren könne/ als ein anderer metallischer Brenn. Spiegel.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/90
Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/90>, abgerufen am 27.04.2024.