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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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bedeckten, blassen Greis vor, der im Innern der Erde wohnt Seine Kinder sind: Erebus, Erie und die Parcen.


Daemon (Gr. Glaube.), griechisches Wort für die allgemeine und unbestimmte Vorstellung eines einzelnen, entweder unbekannten, oder doch nicht mit der gewünschten Vollständigkeit der Eigenschaften erkannten göttlichen Wesens; zuweilen auch für die als Einheit gefasste, aber eben in ihrer Einheit unbegreifliche Gottheit. Der D. ist immer die Gottheit als solche, die für den Menschen etwas Unheimliches hat, ihm ein gewisses Grauen einflösst. Als daher das Christenthum unter den Griechen und Römern herrschende Religion wurde, eignete sich das Wort D. im Munde der christlichen Religionslehre vortrefflich dazu, die griechisch-römischen, wie alle anderen heidnischen Gottheiten, als Geister der Finsterniss und des Abgrunds, dem Lichtreiche des dreieinigen Gottes und seiner Engel und Heiligen gegenüber zu stellen, und in diesem Sinne ist es bis auf unsere Zeit aller Orten gebraucht worden.


Damtschuk (Mong. M.), ein grünes Pferd, das Reitthier des Gottes Maidari, des letzten Burchans, der zur Erde steigt, um die Menschen wieder zu ihrer vorigen Lebensdauer, ihrer Tugend und Schönheit zu erheben. Das grüne Pferd ist ein grosses Heiligthum (Dolon Erdeni), welches nebst sechs anderen Heiligthümern, der weissen Jungfrau, dem blauköpfigen Reiter etc. auf den Altären der mongolischen Tempel aufgestellt wird.


Damysus (Gr. M.), der schnellste der Giganten, dessen Körper der Centaur Chiron ausgrub, um seinen Knöchel dem Achilles einzusetzen.


Danae (Gr. M.), Tochter des Acrisius, des vierten Königs aus dem Danaiden - Stamme zu Argos, und der Eurydice, Tochter des Königs Lacedämon. Dem Acrisius war geweissagt worden, dass ihm von seinen Nachkommen der Tod drohe; desshalb war er, als er endlich eine Tochter bekommen hatte, so sehr in Angst vor der Erfüllung des Orakelspruches, dass er sie, nachdem sie mannbar geworden, in einem ehernen Thurme verwahren liess. Trotz der Strenge des Königs fand Jupiter doch Mittel, D., deren Schönheit ihn reizte, zu besuchen; er verwandelte sich in einen goldenen Regen, und fiel so in ihren Schooss. Die Folgen der Liebe des Gottes blieben nicht aus: Perseus ward geboren, Mutter und Kind aber von dem zornigen Vater in einem offenen Kasten dem Meer übergeben, welches die dem Tode Bestimmten zu Seriphus an's Land trieb, dessen König Polydectes sie auffing, und den jungen Perseus zum Helden erzog. D. kam später nach Italien, und ward, nach der Mythologie der Latiner, Gattin des alten Gottes Pilumnus, und durch ihn Mutter des Daunus.


Danaiden (Gr. M.), die fünfzig Töchter des ägyptischen Königs Danaus, welcher vor seinem Zwillingsbruder Aegyptus aus dem Vaterlande floh und sich in Argolis niederliess. Aegyptus hatte fünfzig Söhne, welche mit den D. vermählt werden sollten; ein Orakel hatte den Danaus vor dieser Verbindung gewarnt, desshalb entwich er, allein die fünfzig Söhne reisten den jungen Bräuten nach und wurden nun mit denselben verlobt, in der Hochzeitsnacht aber alle auf Befehl des grausamen Vaters ermordet; nur eine einzige, Hypermnestra, schonte ihres Verlobten, des Lynceus, und war ihm behülflich zur Flucht, wesshalb sie von ihrem Vater vor Gericht gestellt, hier aber freigesprochen wurde. - Die Grausamkeit der D. wurde nach ihrem Tode in der Unterwelt dadurch bestraft, dass sie Wasser in ein durchlöchertes Fass schöpfen mussten.


Danake (Gr. M.), eine kleine, ursprünglich persische Münze, einen Obolus an Werth; gewöhnliche Benennung für den Pfennig, welchen man dem Verstorbenen in den Mund steckte, um damit dem Charon das Fährgeld über den Acheron zu bezahlen.


Danaus (Gr. M.), Vater der Danaiden (s. d.), hatte von verschiedenen Frauen fünfzig Töchter, welche mit den Söhnen des Aegyptus auf folgende Art verbunden wurden: die Töchter der Elephantis, Hypermnestra und Gorgophone, bekamen den Lynceus und den Prötus. An Busiris, Enceladus, Lycus und Deiphron, kamen die Töchter der Europa, Automate, Amymone, Agave und Scäe. Ferner bekam Istrus die Hippodamia, Chalcodon die Rhodia, Agenor die Kleopatra, Chätus die Asteria, Diocorystes die Philodamia, Alcis die Glauce, Alcmenor die Hippomedus, Hippothous die Gorge, Euchenor die Iphimedusa, Hippolytus diese Rhode. Diese zehn Söhne des Aegyptus hatten eine arabische Mutter, die ihnen zugefallenen Bräute waren Töchter der Baumnymphen Atlantia und Phöbe. Agaptolomus erhielt die Pirene, Cercestes die Dorion, Eurydamas die Pharte, Aegius die Mnestra, Argius die Evippe, Archelaus die Anexibia, Menachus die Nelo. Diese sieben Männer hatten eine phönicische Mutter, ihre Mädchen eine äthiopische. Wegen Namensgleichheit wurden verbunden; Clitus und Clite, Sthenelus und Sthenele, Chrysippus und Chrysippe, Söhne einer tyrischen Mutter und Töchter der Memphis. Die zwölf Söhne der Nymphe Caliande loosten um die Töchter der Najade Polyxo, und so bekam Eurylochus die Autonoe, Phantes die Theano, Imbrus die Evippe, Bromius die Euroto, Polyctor die Stygne und Chthonius die Bryce. Die Söhne, welche Aegyptus von den Gorgonen hatte, loosten um die Tochter der Pieria; so erhielt Periphas die Actäa, Oeneus die Podarce, Aegyptus die Dioxippe, Metalces die Adyte, Lampus die Ocypete, Idmon die Pylarge. Die Söhne der Hephästine erhielten die Töchter der Crino, Pandion bekam die Callidice, Arbelus die Oeme, Hyperbius die Celäno, Hippocorystes die Hyperippe. Die jüngsten Söhne des Aegyptus bekamen die Töchter der Herse: Idas die Hippodice und Daiphron die Adiante. Hier sind die Töchter alle sowohl, als die Gattinnen des Danaus angeführt; die verschiedenen Mythographen stimmen aber durchaus nicht mit einander überein. Nach dem Morde der neun und vierzig Jünglinge wurden denselben die Köpfe abgeschnitten und auf dem Wege nach dem Schlosse von Argoa begraben, die Körper aber in den lernäischen Sumpf geworfen. Da sich für die Mörderinnen keine Freier landen, so wurden sie bei angestellten Wettkämpfen als Preise für die Sieger ausgestellt und auf diese Weise nach und nach vermählt.


Danawandri (Ind. M.), der Gott der Heilkunst, eine besondere Incarnation des Wischnu; doch werden ihm nicht eigene Tempel (Pagoden) erbaut, sondern nur sein Bild, die Statue eines alten, bärtigen, in einem Buch aus Talipotblättern lesenden Mannes auf Wischnu's Altar aufgestellt. Er entstand, als die Götter den Berg Mandar im Milchmeere umdrehten, um Amrita zu bereiten; da stieg er mit einem Gefässe, das diese indische Ambrosia enthielt, aus dem Meere herauf.


Danawas (Ind. M.), ein zahlreiches Gefolge böser Geister, welche oft welterschütternde Kämpfe veranlassten, und namentlich mit dem Reiche des Indra stets in Zwistigkeit lebten. Zweimal befreite Wischnu den Herrscher von der Schmach, den Dämonen zu unterliegen: auch der König Dschumanta, aus Kalidasas Sakontala bekannt, kam einmal demselben zu Hülfe.


Dandam (Ind. M.), ein Stab mit sieben Astknoten, welchen die Sanjasi, die indischen Heiligen, tragen, und dessen Knoten sie täglich mit Gangeswasser benetzen müssen, wodurch sie gegen alle Einflüsse böser Dämonen geschützt sind.


Dandawatren (Ind. M.), eine Wiedergeburt, und zwar die dritte Verkörperung des Riesendämons Eruniakassiaben, des einen der beiden Daidyas. Er ward von Wischnu in der Avatera des Krischna nach gewaltigem Kampfe überwunden und getödtet.


Danden (Ind. M.), Fürst aus dem Geschlechte der Sonnenkinder; er hatte neunundneunzig Brüder; der Vater Aller hiess Ikschuwaku.


Dandesuren (Ind. M.), ein Heiliger, grosser Büsser und Günstling des Schiwa, welcher befahl, man solle diesen Heiligen gleich ihm, dem Gotte selbst, verehren; daher steht in den Tempeln des Schiwa D.s Bildsäule gewöhnlich neben der des Zerstörers.


Danu (Ind. M.), ein mächtiger, böser Dämon, welcher ein zahlreiches Dämonengeschlecht erzeugte, das in der indischen Mythologie eine grosse Rolle spielte.


Danukobi (Ind. M.), ein berühmter Teich, ein Badeort, den Wischnu selbst für sich und Schiwa gegraben und mit Granit ausgemauert hat. Er liegt unfern Pondicheri, auf der Halbinsel diesseits des Ganges, bei einem grossen Tempel des Schiwa. Die Stelle ist noch aus einer andern Ursache heilig: hier war es, wo der Affenkönig Hanuman mit Rama zusammenkam, als beide den Zug nach Ceylon unternahmen. Der Teich wird von zahllosen Pilgerschaaren besucht; wer sich in demselben badet, ist von allen Sünden gereinigt, doch muss er Wasser aus dem Ganges mitbringen, um den Lingam der Pagode damit zu waschen,

bedeckten, blassen Greis vor, der im Innern der Erde wohnt Seine Kinder sind: Erebus, Erie und die Parcen.


Daemon (Gr. Glaube.), griechisches Wort für die allgemeine und unbestimmte Vorstellung eines einzelnen, entweder unbekannten, oder doch nicht mit der gewünschten Vollständigkeit der Eigenschaften erkannten göttlichen Wesens; zuweilen auch für die als Einheit gefasste, aber eben in ihrer Einheit unbegreifliche Gottheit. Der D. ist immer die Gottheit als solche, die für den Menschen etwas Unheimliches hat, ihm ein gewisses Grauen einflösst. Als daher das Christenthum unter den Griechen und Römern herrschende Religion wurde, eignete sich das Wort D. im Munde der christlichen Religionslehre vortrefflich dazu, die griechisch-römischen, wie alle anderen heidnischen Gottheiten, als Geister der Finsterniss und des Abgrunds, dem Lichtreiche des dreieinigen Gottes und seiner Engel und Heiligen gegenüber zu stellen, und in diesem Sinne ist es bis auf unsere Zeit aller Orten gebraucht worden.


Damtschuk (Mong. M.), ein grünes Pferd, das Reitthier des Gottes Maidari, des letzten Burchans, der zur Erde steigt, um die Menschen wieder zu ihrer vorigen Lebensdauer, ihrer Tugend und Schönheit zu erheben. Das grüne Pferd ist ein grosses Heiligthum (Dolon Erdeni), welches nebst sechs anderen Heiligthümern, der weissen Jungfrau, dem blauköpfigen Reiter etc. auf den Altären der mongolischen Tempel aufgestellt wird.


Damysus (Gr. M.), der schnellste der Giganten, dessen Körper der Centaur Chiron ausgrub, um seinen Knöchel dem Achilles einzusetzen.


Danaë (Gr. M.), Tochter des Acrisius, des vierten Königs aus dem Danaiden – Stamme zu Argos, und der Eurydice, Tochter des Königs Lacedämon. Dem Acrisius war geweissagt worden, dass ihm von seinen Nachkommen der Tod drohe; desshalb war er, als er endlich eine Tochter bekommen hatte, so sehr in Angst vor der Erfüllung des Orakelspruches, dass er sie, nachdem sie mannbar geworden, in einem ehernen Thurme verwahren liess. Trotz der Strenge des Königs fand Jupiter doch Mittel, D., deren Schönheit ihn reizte, zu besuchen; er verwandelte sich in einen goldenen Regen, und fiel so in ihren Schooss. Die Folgen der Liebe des Gottes blieben nicht aus: Perseus ward geboren, Mutter und Kind aber von dem zornigen Vater in einem offenen Kasten dem Meer übergeben, welches die dem Tode Bestimmten zu Seriphus an's Land trieb, dessen König Polydectes sie auffing, und den jungen Perseus zum Helden erzog. D. kam später nach Italien, und ward, nach der Mythologie der Latiner, Gattin des alten Gottes Pilumnus, und durch ihn Mutter des Daunus.


Danaïden (Gr. M.), die fünfzig Töchter des ägyptischen Königs Danaus, welcher vor seinem Zwillingsbruder Aegyptus aus dem Vaterlande floh und sich in Argolis niederliess. Aegyptus hatte fünfzig Söhne, welche mit den D. vermählt werden sollten; ein Orakel hatte den Danaus vor dieser Verbindung gewarnt, desshalb entwich er, allein die fünfzig Söhne reisten den jungen Bräuten nach und wurden nun mit denselben verlobt, in der Hochzeitsnacht aber alle auf Befehl des grausamen Vaters ermordet; nur eine einzige, Hypermnestra, schonte ihres Verlobten, des Lynceus, und war ihm behülflich zur Flucht, wesshalb sie von ihrem Vater vor Gericht gestellt, hier aber freigesprochen wurde. – Die Grausamkeit der D. wurde nach ihrem Tode in der Unterwelt dadurch bestraft, dass sie Wasser in ein durchlöchertes Fass schöpfen mussten.


Danake (Gr. M.), eine kleine, ursprünglich persische Münze, einen Obolus an Werth; gewöhnliche Benennung für den Pfennig, welchen man dem Verstorbenen in den Mund steckte, um damit dem Charon das Fährgeld über den Acheron zu bezahlen.


Danaus (Gr. M.), Vater der Danaïden (s. d.), hatte von verschiedenen Frauen fünfzig Töchter, welche mit den Söhnen des Aegyptus auf folgende Art verbunden wurden: die Töchter der Elephantis, Hypermnestra und Gorgophone, bekamen den Lynceus und den Prötus. An Busiris, Enceladus, Lycus und Deïphron, kamen die Töchter der Europa, Automate, Amymone, Agave und Scäë. Ferner bekam Istrus die Hippodamia, Chalcodon die Rhodia, Agenor die Kleopatra, Chätus die Asteria, Diocorystes die Philodamia, Alcis die Glauce, Alcmenor die Hippomedus, Hippothous die Gorge, Euchenor die Iphimedusa, Hippolytus diese Rhode. Diese zehn Söhne des Aegyptus hatten eine arabische Mutter, die ihnen zugefallenen Bräute waren Töchter der Baumnymphen Atlantia und Phöbe. Agaptolomus erhielt die Pirene, Cercestes die Dorion, Eurydamas die Pharte, Aegius die Mnestra, Argius die Evippe, Archelaus die Anexibia, Menachus die Nelo. Diese sieben Männer hatten eine phönicische Mutter, ihre Mädchen eine äthiopische. Wegen Namensgleichheit wurden verbunden; Clitus und Clite, Sthenelus und Sthenele, Chrysippus und Chrysippe, Söhne einer tyrischen Mutter und Töchter der Memphis. Die zwölf Söhne der Nymphe Caliande loosten um die Töchter der Najade Polyxo, und so bekam Eurylochus die Autonoë, Phantes die Theano, Imbrus die Evippe, Bromius die Euroto, Polyctor die Stygne und Chthonius die Bryce. Die Söhne, welche Aegyptus von den Gorgonen hatte, loosten um die Tochter der Pieria; so erhielt Periphas die Actäa, Oeneus die Podarce, Aegyptus die Dioxippe, Metalces die Adyte, Lampus die Ocypete, Idmon die Pylarge. Die Söhne der Hephästine erhielten die Töchter der Crino, Pandion bekam die Callidice, Arbelus die Oeme, Hyperbius die Celäno, Hippocorystes die Hyperippe. Die jüngsten Söhne des Aegyptus bekamen die Töchter der Herse: Idas die Hippodice und Daïphron die Adiante. Hier sind die Töchter alle sowohl, als die Gattinnen des Danaus angeführt; die verschiedenen Mythographen stimmen aber durchaus nicht mit einander überein. Nach dem Morde der neun und vierzig Jünglinge wurden denselben die Köpfe abgeschnitten und auf dem Wege nach dem Schlosse von Argoa begraben, die Körper aber in den lernäischen Sumpf geworfen. Da sich für die Mörderinnen keine Freier landen, so wurden sie bei angestellten Wettkämpfen als Preise für die Sieger ausgestellt und auf diese Weise nach und nach vermählt.


Danawandri (Ind. M.), der Gott der Heilkunst, eine besondere Incarnation des Wischnu; doch werden ihm nicht eigene Tempel (Pagoden) erbaut, sondern nur sein Bild, die Statue eines alten, bärtigen, in einem Buch aus Talipotblättern lesenden Mannes auf Wischnu's Altar aufgestellt. Er entstand, als die Götter den Berg Mandar im Milchmeere umdrehten, um Amrita zu bereiten; da stieg er mit einem Gefässe, das diese indische Ambrosia enthielt, aus dem Meere herauf.


Danawas (Ind. M.), ein zahlreiches Gefolge böser Geister, welche oft welterschütternde Kämpfe veranlassten, und namentlich mit dem Reiche des Indra stets in Zwistigkeit lebten. Zweimal befreite Wischnu den Herrscher von der Schmach, den Dämonen zu unterliegen: auch der König Dschumanta, aus Kalidasas Sakontala bekannt, kam einmal demselben zu Hülfe.


Dandam (Ind. M.), ein Stab mit sieben Astknoten, welchen die Sanjasi, die indischen Heiligen, tragen, und dessen Knoten sie täglich mit Gangeswasser benetzen müssen, wodurch sie gegen alle Einflüsse böser Dämonen geschützt sind.


Dandawatren (Ind. M.), eine Wiedergeburt, und zwar die dritte Verkörperung des Riesendämons Eruniakassiaben, des einen der beiden Daidyas. Er ward von Wischnu in der Avatera des Krischna nach gewaltigem Kampfe überwunden und getödtet.


Danden (Ind. M.), Fürst aus dem Geschlechte der Sonnenkinder; er hatte neunundneunzig Brüder; der Vater Aller hiess Ikschuwaku.


Dandesuren (Ind. M.), ein Heiliger, grosser Büsser und Günstling des Schiwa, welcher befahl, man solle diesen Heiligen gleich ihm, dem Gotte selbst, verehren; daher steht in den Tempeln des Schiwa D.s Bildsäule gewöhnlich neben der des Zerstörers.


Danu (Ind. M.), ein mächtiger, böser Dämon, welcher ein zahlreiches Dämonengeschlecht erzeugte, das in der indischen Mythologie eine grosse Rolle spielte.


Danukobi (Ind. M.), ein berühmter Teich, ein Badeort, den Wischnu selbst für sich und Schiwa gegraben und mit Granit ausgemauert hat. Er liegt unfern Pondicheri, auf der Halbinsel diesseits des Ganges, bei einem grossen Tempel des Schiwa. Die Stelle ist noch aus einer andern Ursache heilig: hier war es, wo der Affenkönig Hanuman mit Rama zusammenkam, als beide den Zug nach Ceylon unternahmen. Der Teich wird von zahllosen Pilgerschaaren besucht; wer sich in demselben badet, ist von allen Sünden gereinigt, doch muss er Wasser aus dem Ganges mitbringen, um den Lingam der Pagode damit zu waschen,

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[157/0227] bedeckten, blassen Greis vor, der im Innern der Erde wohnt Seine Kinder sind: Erebus, Erie und die Parcen. Daemon (Gr. Glaube.), griechisches Wort für die allgemeine und unbestimmte Vorstellung eines einzelnen, entweder unbekannten, oder doch nicht mit der gewünschten Vollständigkeit der Eigenschaften erkannten göttlichen Wesens; zuweilen auch für die als Einheit gefasste, aber eben in ihrer Einheit unbegreifliche Gottheit. Der D. ist immer die Gottheit als solche, die für den Menschen etwas Unheimliches hat, ihm ein gewisses Grauen einflösst. Als daher das Christenthum unter den Griechen und Römern herrschende Religion wurde, eignete sich das Wort D. im Munde der christlichen Religionslehre vortrefflich dazu, die griechisch-römischen, wie alle anderen heidnischen Gottheiten, als Geister der Finsterniss und des Abgrunds, dem Lichtreiche des dreieinigen Gottes und seiner Engel und Heiligen gegenüber zu stellen, und in diesem Sinne ist es bis auf unsere Zeit aller Orten gebraucht worden. Damtschuk (Mong. M.), ein grünes Pferd, das Reitthier des Gottes Maidari, des letzten Burchans, der zur Erde steigt, um die Menschen wieder zu ihrer vorigen Lebensdauer, ihrer Tugend und Schönheit zu erheben. Das grüne Pferd ist ein grosses Heiligthum (Dolon Erdeni), welches nebst sechs anderen Heiligthümern, der weissen Jungfrau, dem blauköpfigen Reiter etc. auf den Altären der mongolischen Tempel aufgestellt wird. Damysus (Gr. M.), der schnellste der Giganten, dessen Körper der Centaur Chiron ausgrub, um seinen Knöchel dem Achilles einzusetzen. Danaë (Gr. M.), Tochter des Acrisius, des vierten Königs aus dem Danaiden – Stamme zu Argos, und der Eurydice, Tochter des Königs Lacedämon. Dem Acrisius war geweissagt worden, dass ihm von seinen Nachkommen der Tod drohe; desshalb war er, als er endlich eine Tochter bekommen hatte, so sehr in Angst vor der Erfüllung des Orakelspruches, dass er sie, nachdem sie mannbar geworden, in einem ehernen Thurme verwahren liess. Trotz der Strenge des Königs fand Jupiter doch Mittel, D., deren Schönheit ihn reizte, zu besuchen; er verwandelte sich in einen goldenen Regen, und fiel so in ihren Schooss. Die Folgen der Liebe des Gottes blieben nicht aus: Perseus ward geboren, Mutter und Kind aber von dem zornigen Vater in einem offenen Kasten dem Meer übergeben, welches die dem Tode Bestimmten zu Seriphus an's Land trieb, dessen König Polydectes sie auffing, und den jungen Perseus zum Helden erzog. D. kam später nach Italien, und ward, nach der Mythologie der Latiner, Gattin des alten Gottes Pilumnus, und durch ihn Mutter des Daunus. Danaïden (Gr. M.), die fünfzig Töchter des ägyptischen Königs Danaus, welcher vor seinem Zwillingsbruder Aegyptus aus dem Vaterlande floh und sich in Argolis niederliess. Aegyptus hatte fünfzig Söhne, welche mit den D. vermählt werden sollten; ein Orakel hatte den Danaus vor dieser Verbindung gewarnt, desshalb entwich er, allein die fünfzig Söhne reisten den jungen Bräuten nach und wurden nun mit denselben verlobt, in der Hochzeitsnacht aber alle auf Befehl des grausamen Vaters ermordet; nur eine einzige, Hypermnestra, schonte ihres Verlobten, des Lynceus, und war ihm behülflich zur Flucht, wesshalb sie von ihrem Vater vor Gericht gestellt, hier aber freigesprochen wurde. – Die Grausamkeit der D. wurde nach ihrem Tode in der Unterwelt dadurch bestraft, dass sie Wasser in ein durchlöchertes Fass schöpfen mussten. Danake (Gr. M.), eine kleine, ursprünglich persische Münze, einen Obolus an Werth; gewöhnliche Benennung für den Pfennig, welchen man dem Verstorbenen in den Mund steckte, um damit dem Charon das Fährgeld über den Acheron zu bezahlen. Danaus (Gr. M.), Vater der Danaïden (s. d.), hatte von verschiedenen Frauen fünfzig Töchter, welche mit den Söhnen des Aegyptus auf folgende Art verbunden wurden: die Töchter der Elephantis, Hypermnestra und Gorgophone, bekamen den Lynceus und den Prötus. An Busiris, Enceladus, Lycus und Deïphron, kamen die Töchter der Europa, Automate, Amymone, Agave und Scäë. Ferner bekam Istrus die Hippodamia, Chalcodon die Rhodia, Agenor die Kleopatra, Chätus die Asteria, Diocorystes die Philodamia, Alcis die Glauce, Alcmenor die Hippomedus, Hippothous die Gorge, Euchenor die Iphimedusa, Hippolytus diese Rhode. Diese zehn Söhne des Aegyptus hatten eine arabische Mutter, die ihnen zugefallenen Bräute waren Töchter der Baumnymphen Atlantia und Phöbe. Agaptolomus erhielt die Pirene, Cercestes die Dorion, Eurydamas die Pharte, Aegius die Mnestra, Argius die Evippe, Archelaus die Anexibia, Menachus die Nelo. Diese sieben Männer hatten eine phönicische Mutter, ihre Mädchen eine äthiopische. Wegen Namensgleichheit wurden verbunden; Clitus und Clite, Sthenelus und Sthenele, Chrysippus und Chrysippe, Söhne einer tyrischen Mutter und Töchter der Memphis. Die zwölf Söhne der Nymphe Caliande loosten um die Töchter der Najade Polyxo, und so bekam Eurylochus die Autonoë, Phantes die Theano, Imbrus die Evippe, Bromius die Euroto, Polyctor die Stygne und Chthonius die Bryce. Die Söhne, welche Aegyptus von den Gorgonen hatte, loosten um die Tochter der Pieria; so erhielt Periphas die Actäa, Oeneus die Podarce, Aegyptus die Dioxippe, Metalces die Adyte, Lampus die Ocypete, Idmon die Pylarge. Die Söhne der Hephästine erhielten die Töchter der Crino, Pandion bekam die Callidice, Arbelus die Oeme, Hyperbius die Celäno, Hippocorystes die Hyperippe. Die jüngsten Söhne des Aegyptus bekamen die Töchter der Herse: Idas die Hippodice und Daïphron die Adiante. Hier sind die Töchter alle sowohl, als die Gattinnen des Danaus angeführt; die verschiedenen Mythographen stimmen aber durchaus nicht mit einander überein. Nach dem Morde der neun und vierzig Jünglinge wurden denselben die Köpfe abgeschnitten und auf dem Wege nach dem Schlosse von Argoa begraben, die Körper aber in den lernäischen Sumpf geworfen. Da sich für die Mörderinnen keine Freier landen, so wurden sie bei angestellten Wettkämpfen als Preise für die Sieger ausgestellt und auf diese Weise nach und nach vermählt. Danawandri (Ind. M.), der Gott der Heilkunst, eine besondere Incarnation des Wischnu; doch werden ihm nicht eigene Tempel (Pagoden) erbaut, sondern nur sein Bild, die Statue eines alten, bärtigen, in einem Buch aus Talipotblättern lesenden Mannes auf Wischnu's Altar aufgestellt. Er entstand, als die Götter den Berg Mandar im Milchmeere umdrehten, um Amrita zu bereiten; da stieg er mit einem Gefässe, das diese indische Ambrosia enthielt, aus dem Meere herauf. Danawas (Ind. M.), ein zahlreiches Gefolge böser Geister, welche oft welterschütternde Kämpfe veranlassten, und namentlich mit dem Reiche des Indra stets in Zwistigkeit lebten. Zweimal befreite Wischnu den Herrscher von der Schmach, den Dämonen zu unterliegen: auch der König Dschumanta, aus Kalidasas Sakontala bekannt, kam einmal demselben zu Hülfe. Dandam (Ind. M.), ein Stab mit sieben Astknoten, welchen die Sanjasi, die indischen Heiligen, tragen, und dessen Knoten sie täglich mit Gangeswasser benetzen müssen, wodurch sie gegen alle Einflüsse böser Dämonen geschützt sind. Dandawatren (Ind. M.), eine Wiedergeburt, und zwar die dritte Verkörperung des Riesendämons Eruniakassiaben, des einen der beiden Daidyas. Er ward von Wischnu in der Avatera des Krischna nach gewaltigem Kampfe überwunden und getödtet. Danden (Ind. M.), Fürst aus dem Geschlechte der Sonnenkinder; er hatte neunundneunzig Brüder; der Vater Aller hiess Ikschuwaku. Dandesuren (Ind. M.), ein Heiliger, grosser Büsser und Günstling des Schiwa, welcher befahl, man solle diesen Heiligen gleich ihm, dem Gotte selbst, verehren; daher steht in den Tempeln des Schiwa D.s Bildsäule gewöhnlich neben der des Zerstörers. Danu (Ind. M.), ein mächtiger, böser Dämon, welcher ein zahlreiches Dämonengeschlecht erzeugte, das in der indischen Mythologie eine grosse Rolle spielte. Danukobi (Ind. M.), ein berühmter Teich, ein Badeort, den Wischnu selbst für sich und Schiwa gegraben und mit Granit ausgemauert hat. Er liegt unfern Pondicheri, auf der Halbinsel diesseits des Ganges, bei einem grossen Tempel des Schiwa. Die Stelle ist noch aus einer andern Ursache heilig: hier war es, wo der Affenkönig Hanuman mit Rama zusammenkam, als beide den Zug nach Ceylon unternahmen. Der Teich wird von zahllosen Pilgerschaaren besucht; wer sich in demselben badet, ist von allen Sünden gereinigt, doch muss er Wasser aus dem Ganges mitbringen, um den Lingam der Pagode damit zu waschen,

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/227>, abgerufen am 15.05.2024.