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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Ahimurgan. (Pers. M.) Eine Wunderquelle in Kohistan, um welche eine Art Vögel, genannt Samarmar, beständig herumfliegen. Wird eine Gegend von den Heuschrecken heimgesucht, so darf man nur etwas von dem Wasser dieser Quelle dahin bringen, und die Vögel folgen nach und vernichten die Heuschrecken.


Abiponer. (Rel. der Abiponer) Ein Nomadenvolk in der Ebene von Paraguay in Südamerika, schön, kräftig, kriegerisch, durch die Grausamkeit der Europäer bis auf wenige Tausend Seelen geschmolzen. Es theilt seine religiösen Ansichten und Gebräuche mit den meisten Urvölkern von Amerika, welche noch keinen eigentlichen, die Naturreligion verachtenden Cultus haben. Aharaigichi (s. d.) ist der Name ihres höchsten Gottes, den sie ihren Urvater nennen, und ausser dem sie keinen andern erkennen. Sie suchen in den Plejaden sein Bild. Bei Finsternissen an Sonne und Mond befürchten sie das Verlöschen dieser Gestirne. Sie glauben an die Unsterblichkeit der Seele und nehmen an, dass die Seelen nach dem Tode die Beschäftigung fortsetzen, welche sie im Leben hatten, und Nachts in Gestalt einer Art kleiner Enten unter traurig tönendem Gezische umherfliegen, auch das Echo verursachen. Sie haben gute und böse Zauberer, halten Krankheit und Tod für von den Letzteren verursachte Uebel, schneiden daher den Gestorbenen Herz und Zunge aus, und geben beides einem Hunde zu fressen, wodurch sie zu bewirken glauben, dass derjenige, welcher den Tod des Verblichenen verursacht, auch bald sterbe. Der Verstorbene wird in einem Walde mit seinen Geräthschaften begraben, ihm wird acht Tage lang ein Klaggeschrei gehalten, seine Hütte und alles ihm Gehörige wird verbrannt, die Familie zieht von dem Orte ihres Wohnsitzes fort, und der Name des Todten wird nie wieder ausgesprochen.


Ablaikit. Städtchen in dem russischen Gouvernement Orel, an dem Bache gleichen Namens, merkwürdig durch einen daselbst befindlichen Götzentempel des Fürsten Ablai (eines Kalmücken-Khans), in welchem man viele tatarische (kalmückische und mongolische) Inschriften gefunden hat.


Abobas. (Gr. M.) Von dem Worte Abuba (Flöte) hergeleiteter Beiname des Adonis bei den Pergäern in Pamphylien.


Aborigines. (Ital. M.) Das Volk, welches in vorhistorischer Zeit, aus seinen Wohnsitzen im Innern des Apennin, um den See Fucinus und den Berg Velinus, von den Sabinern verdrängt, gegen die westliche Ebene vordrang, die da wohnenden Siculer theils verdrängte, theils mit ihnen verschmolz, und so den Latinern und Römern den Ursprung gab. Sie sollen im goldenen Weltalter, frei von Herrschaft und Knechtschaft, von Alter und Tod, in ungestörtem Wohlsein den reichen Segen des Landes unter den väterlich milden Königen Saturnus und Janus genossen haben.


Abraha. (Arab. M.) Statthalter des abyssinischen Kaisers Negiaschi im glücklichen Arabien, liess in der Hauptstadt seiner Provinz, Sanna, einen prächtigen Tempel bauen, um die Araber von der Besuchung des Tempels zu Mekka abzuhalten. Obgleich nun die Völker jener Zeit so sehr an dem Hergebrachten hingen, dass sie selbst mit den Steinen, welche auf den Feldern um Mekka lagen, Abgötterei trieben, so bemerkten doch die Priester der Kaaba eine Abnahme der Pilger, und veranlassten daher eine Verunreinigung des neu gebauten Tempels, so dass er von den Arabern verachtet wurde. Dieses zu rächen, überzog A. Mekka mit Krieg; allein das Heer der Elephanten, seine vornehmste Macht, ward scheu vor den glänzenden Mauern, und eine ungeheure Anzahl grosser Vögel kam von dem Meere her, die hatten ein jeder drei Steine, einen im Schnabel und zwei in den Klauen, und auf jedem derselben stand der Name desjenigen, der davon getroffen werden sollte; diese liessen sie fallen, als sie über dem Heere des A. waren, so dass keiner davon kam, als der Heerführer selbst, der an den Hof des Kaisers floh, am Fusse seines Thrones ihm die Schreckensnachricht verkündete, und dort von einem solchen Steine getödtet wurde, den ihm ein Vogel bis in den Kaiserpalast nachgetragen hatte.


Abraham. Mehrere Gelehrte sind geneigt, diesen berühmten Patriarchen des jüdischen Volkes entweder zum Gott Brahma selbst, oder zu einem Bramanen zu machen, welcher in dem Streit zwischen Schiwaiten und Brahma-Verehrern Indien verlassen musste. - In der That ist viel vorhanden, was auf eine solche Vermuthung führen könnte; im Sanskrit kommt für das Wort Erde Brahm, oft Abrahm vor. Sara hiess Abrahams Gattin, und Frau Sara (Saraswati) heisst Brahma's Gattin. Die ganze Erzählung von A. ist selbst durch die Rabbinen auf ächt indische Weise ausgeschmückt. Die Stadt, aus welcher der Patriarch nach Canaan zog, heisst Ur, diess bedeutet Stadt des Feuers - Ort, wo das Feuer (das Symbol des Zerstörers Schiwa) verehrt wird. Sie geben - wie die Indier ihren frühesten Vorfahren - dem A. eine ungeheure Grösse, und lassen ihn für seine Kinder eine eiserne Stadt bauen, so hoch, dass die Sonne nicht über die Mauern scheinen konnte. Sara war so glänzend, dass sie, als sie nach Aegypten kam, Alles erleuchtete, wie es nach indischen Fabeln Saraswati, der Mond, thut etc.


Abrakadabra. (Rel. der Magier) Ob dieses Wort und das Wesen desselben wirklich zur Religionslehre der Parsen und Feueranbeter gehörte, müssen wir dahin gestellt sein lassen; doch ward von denjenigen, welche es als Amulet und Zaubermittel brauchten, dieses gesagt. Ein Nachfolger des aus der Ketzergeschichte bekannten Basilides, der Arzt Serenus Sammonicus, bediente sich desselben in gefährlichen Fiebern: theils ward es auf einen Zettel geschrieben in folgender Gestalt:

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aber auch hinten und vorne um einen Buchstaben verkürzt. So in ein leinenes Tuch gethan und um den Hals gebunden, schrieb man ihm entschieden heilsame Wirkung zu.


Abraxas. Mit diesem Namen bezeichnete Basilides, ein ägyptischer Gnostiker (100 n. Chr.), das ewige Urwesen, aus welchem die fünf Urkräfte, Geist, Wort, Vorsehung, Weisheit, Macht, hervorgegangen sein sollten. Es haben sich in Aegypten, Asien, Spanien, da, wo diese Lehre Eingang gefunden hatte, eine Menge sogenannter A.-Gemmen gefunden, d. h. geschnittene Steine, auf denen sich räthselhafte Zusammenstellungen von Menschen-, Thier- und Pflanzengestalten und Schriftzügen befinden.


Abretia. (Gr. M.) Eine Nymphe, nach welcher die Landschaft Abrettene in Mysien benannt ward. Von letzterer hat Jupiter, der daselbst besonders verehrt wurde, den Beinamen Abrettenus.


Abrizeykan. (Pers. M.) Ein - im Junius (am 13. des Monats Tir) gefeiertes - Fest der Chaldäer, Armenier und Perser. Es ist der Jahrestag eines alten Friedensschlusses zwischen Manutscheher und Afrasiab. Ein Pfeil, von dem Bogenschützen Aresch unter dem Beistande der Götter abgesendet, sollte die Gränze der beiden Reiche bestimmen. Der Fluss Oxus oder Amu, bei welchem er niederfiel, ward darnach die Gränze.


Abron. (Gr. M.) Ein griechischer Heros, Vater des Melissus, und durch diesen Grossvater des Actäon, doch nicht des von Diana verwandelten, sondern eines andern, der durch seine grosse Schönheit, die seinen Tod herbeiführte, berühmt war.


Abruz. (Pers. Rel.) Der heilige Berg in Persien, auf welchem die Götter das Feuer aufbewahrt hatten; daher Gegenstand der Anbetung. Es stehen noch jetzt viele Tempelruinen auf demselben, und in früheren Zeiten war die ganze Gegend von den eifrigsten Parsen bewohnt.


Abruzanum. (Pers. M.) Eine nach der Meinung der Perser von einem Liebesgeiste bewohnte Pflanze, daher sie dieselbe bei ihren Liebes- und Zaubertränken anwenden.


Abseus. (Gr. M.) Ein Gigant, Sohn des Tartarus und der Gäa (s. dd.).


Absyrtus, (Gr. M.) Bruder der Medea (s. d.), Es sind verschiedene Sagen über ihn vorhanden. Die eine

Ahimurgan. (Pers. M.) Eine Wunderquelle in Kohistan, um welche eine Art Vögel, genannt Samarmar, beständig herumfliegen. Wird eine Gegend von den Heuschrecken heimgesucht, so darf man nur etwas von dem Wasser dieser Quelle dahin bringen, und die Vögel folgen nach und vernichten die Heuschrecken.


Abiponer. (Rel. der Abiponer) Ein Nomadenvolk in der Ebene von Paraguay in Südamerika, schön, kräftig, kriegerisch, durch die Grausamkeit der Europäer bis auf wenige Tausend Seelen geschmolzen. Es theilt seine religiösen Ansichten und Gebräuche mit den meisten Urvölkern von Amerika, welche noch keinen eigentlichen, die Naturreligion verachtenden Cultus haben. Aharaigichi (s. d.) ist der Name ihres höchsten Gottes, den sie ihren Urvater nennen, und ausser dem sie keinen andern erkennen. Sie suchen in den Plejaden sein Bild. Bei Finsternissen an Sonne und Mond befürchten sie das Verlöschen dieser Gestirne. Sie glauben an die Unsterblichkeit der Seele und nehmen an, dass die Seelen nach dem Tode die Beschäftigung fortsetzen, welche sie im Leben hatten, und Nachts in Gestalt einer Art kleiner Enten unter traurig tönendem Gezische umherfliegen, auch das Echo verursachen. Sie haben gute und böse Zauberer, halten Krankheit und Tod für von den Letzteren verursachte Uebel, schneiden daher den Gestorbenen Herz und Zunge aus, und geben beides einem Hunde zu fressen, wodurch sie zu bewirken glauben, dass derjenige, welcher den Tod des Verblichenen verursacht, auch bald sterbe. Der Verstorbene wird in einem Walde mit seinen Geräthschaften begraben, ihm wird acht Tage lang ein Klaggeschrei gehalten, seine Hütte und alles ihm Gehörige wird verbrannt, die Familie zieht von dem Orte ihres Wohnsitzes fort, und der Name des Todten wird nie wieder ausgesprochen.


Ablaikit. Städtchen in dem russischen Gouvernement Orel, an dem Bache gleichen Namens, merkwürdig durch einen daselbst befindlichen Götzentempel des Fürsten Ablai (eines Kalmücken-Khans), in welchem man viele tatarische (kalmückische und mongolische) Inschriften gefunden hat.


Abobas. (Gr. M.) Von dem Worte Abuba (Flöte) hergeleiteter Beiname des Adonis bei den Pergäern in Pamphylien.


Aborigines. (Ital. M.) Das Volk, welches in vorhistorischer Zeit, aus seinen Wohnsitzen im Innern des Apennin, um den See Fucinus und den Berg Velinus, von den Sabinern verdrängt, gegen die westliche Ebene vordrang, die da wohnenden Siculer theils verdrängte, theils mit ihnen verschmolz, und so den Latinern und Römern den Ursprung gab. Sie sollen im goldenen Weltalter, frei von Herrschaft und Knechtschaft, von Alter und Tod, in ungestörtem Wohlsein den reichen Segen des Landes unter den väterlich milden Königen Saturnus und Janus genossen haben.


Abraha. (Arab. M.) Statthalter des abyssinischen Kaisers Negiaschi im glücklichen Arabien, liess in der Hauptstadt seiner Provinz, Sanna, einen prächtigen Tempel bauen, um die Araber von der Besuchung des Tempels zu Mekka abzuhalten. Obgleich nun die Völker jener Zeit so sehr an dem Hergebrachten hingen, dass sie selbst mit den Steinen, welche auf den Feldern um Mekka lagen, Abgötterei trieben, so bemerkten doch die Priester der Kaaba eine Abnahme der Pilger, und veranlassten daher eine Verunreinigung des neu gebauten Tempels, so dass er von den Arabern verachtet wurde. Dieses zu rächen, überzog A. Mekka mit Krieg; allein das Heer der Elephanten, seine vornehmste Macht, ward scheu vor den glänzenden Mauern, und eine ungeheure Anzahl grosser Vögel kam von dem Meere her, die hatten ein jeder drei Steine, einen im Schnabel und zwei in den Klauen, und auf jedem derselben stand der Name desjenigen, der davon getroffen werden sollte; diese liessen sie fallen, als sie über dem Heere des A. waren, so dass keiner davon kam, als der Heerführer selbst, der an den Hof des Kaisers floh, am Fusse seines Thrones ihm die Schreckensnachricht verkündete, und dort von einem solchen Steine getödtet wurde, den ihm ein Vogel bis in den Kaiserpalast nachgetragen hatte.


Abraham. Mehrere Gelehrte sind geneigt, diesen berühmten Patriarchen des jüdischen Volkes entweder zum Gott Brahma selbst, oder zu einem Bramanen zu machen, welcher in dem Streit zwischen Schiwaiten und Brahma-Verehrern Indien verlassen musste. – In der That ist viel vorhanden, was auf eine solche Vermuthung führen könnte; im Sanskrit kommt für das Wort Erde Brahm, oft Abrahm vor. Sara hiess Abrahams Gattin, und Frau Sara (Saraswati) heisst Brahma's Gattin. Die ganze Erzählung von A. ist selbst durch die Rabbinen auf ächt indische Weise ausgeschmückt. Die Stadt, aus welcher der Patriarch nach Canaan zog, heisst Ur, diess bedeutet Stadt des Feuers – Ort, wo das Feuer (das Symbol des Zerstörers Schiwa) verehrt wird. Sie geben – wie die Indier ihren frühesten Vorfahren – dem A. eine ungeheure Grösse, und lassen ihn für seine Kinder eine eiserne Stadt bauen, so hoch, dass die Sonne nicht über die Mauern scheinen konnte. Sara war so glänzend, dass sie, als sie nach Aegypten kam, Alles erleuchtete, wie es nach indischen Fabeln Saraswati, der Mond, thut etc.


Abrakadabra. (Rel. der Magier) Ob dieses Wort und das Wesen desselben wirklich zur Religionslehre der Parsen und Feueranbeter gehörte, müssen wir dahin gestellt sein lassen; doch ward von denjenigen, welche es als Amulet und Zaubermittel brauchten, dieses gesagt. Ein Nachfolger des aus der Ketzergeschichte bekannten Basilides, der Arzt Serenus Sammonicus, bediente sich desselben in gefährlichen Fiebern: theils ward es auf einen Zettel geschrieben in folgender Gestalt:

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aber auch hinten und vorne um einen Buchstaben verkürzt. So in ein leinenes Tuch gethan und um den Hals gebunden, schrieb man ihm entschieden heilsame Wirkung zu.


Abraxas. Mit diesem Namen bezeichnete Basilides, ein ägyptischer Gnostiker (100 n. Chr.), das ewige Urwesen, aus welchem die fünf Urkräfte, Geist, Wort, Vorsehung, Weisheit, Macht, hervorgegangen sein sollten. Es haben sich in Aegypten, Asien, Spanien, da, wo diese Lehre Eingang gefunden hatte, eine Menge sogenannter A.-Gemmen gefunden, d. h. geschnittene Steine, auf denen sich räthselhafte Zusammenstellungen von Menschen-, Thier- und Pflanzengestalten und Schriftzügen befinden.


Abretia. (Gr. M.) Eine Nymphe, nach welcher die Landschaft Abrettene in Mysien benannt ward. Von letzterer hat Jupiter, der daselbst besonders verehrt wurde, den Beinamen Abrettenus.


Abrizeykan. (Pers. M.) Ein – im Junius (am 13. des Monats Tir) gefeiertes – Fest der Chaldäer, Armenier und Perser. Es ist der Jahrestag eines alten Friedensschlusses zwischen Manutscheher und Afrasiab. Ein Pfeil, von dem Bogenschützen Aresch unter dem Beistande der Götter abgesendet, sollte die Gränze der beiden Reiche bestimmen. Der Fluss Oxus oder Amu, bei welchem er niederfiel, ward darnach die Gränze.


Abron. (Gr. M.) Ein griechischer Heros, Vater des Melissus, und durch diesen Grossvater des Actäon, doch nicht des von Diana verwandelten, sondern eines andern, der durch seine grosse Schönheit, die seinen Tod herbeiführte, berühmt war.


Abruz. (Pers. Rel.) Der heilige Berg in Persien, auf welchem die Götter das Feuer aufbewahrt hatten; daher Gegenstand der Anbetung. Es stehen noch jetzt viele Tempelruinen auf demselben, und in früheren Zeiten war die ganze Gegend von den eifrigsten Parsen bewohnt.


Abruzanum. (Pers. M.) Eine nach der Meinung der Perser von einem Liebesgeiste bewohnte Pflanze, daher sie dieselbe bei ihren Liebes- und Zaubertränken anwenden.


Abseus. (Gr. M.) Ein Gigant, Sohn des Tartarus und der Gäa (s. dd.).


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Sie glauben an die Unsterblichkeit der Seele und nehmen an, dass die Seelen nach dem Tode die Beschäftigung fortsetzen, welche sie im Leben hatten, und Nachts in Gestalt einer Art kleiner Enten unter traurig tönendem Gezische umherfliegen, auch das Echo verursachen. Sie haben gute und böse Zauberer, halten Krankheit und Tod für von den Letzteren verursachte Uebel, schneiden daher den Gestorbenen Herz und Zunge aus, und geben beides einem Hunde zu fressen, wodurch sie zu bewirken glauben, dass derjenige, welcher den Tod des Verblichenen verursacht, auch bald sterbe. Der Verstorbene wird in einem Walde mit seinen Geräthschaften begraben, ihm wird acht Tage lang ein Klaggeschrei gehalten, seine Hütte und alles ihm Gehörige wird verbrannt, die Familie zieht von dem Orte ihres Wohnsitzes fort, und der Name des Todten wird nie wieder ausgesprochen. Ablaikit. Städtchen in dem russischen Gouvernement Orel, an dem Bache gleichen Namens, merkwürdig durch einen daselbst befindlichen Götzentempel des Fürsten Ablai (eines Kalmücken-Khans), in welchem man viele tatarische (kalmückische und mongolische) Inschriften gefunden hat. Abobas. (Gr. M.) Von dem Worte Abuba (Flöte) hergeleiteter Beiname des Adonis bei den Pergäern in Pamphylien. Aborigines. (Ital. M.) Das Volk, welches in vorhistorischer Zeit, aus seinen Wohnsitzen im Innern des Apennin, um den See Fucinus und den Berg Velinus, von den Sabinern verdrängt, gegen die westliche Ebene vordrang, die da wohnenden Siculer theils verdrängte, theils mit ihnen verschmolz, und so den Latinern und Römern den Ursprung gab. Sie sollen im goldenen Weltalter, frei von Herrschaft und Knechtschaft, von Alter und Tod, in ungestörtem Wohlsein den reichen Segen des Landes unter den väterlich milden Königen Saturnus und Janus genossen haben. Abraha. (Arab. M.) Statthalter des abyssinischen Kaisers Negiaschi im glücklichen Arabien, liess in der Hauptstadt seiner Provinz, Sanna, einen prächtigen Tempel bauen, um die Araber von der Besuchung des Tempels zu Mekka abzuhalten. Obgleich nun die Völker jener Zeit so sehr an dem Hergebrachten hingen, dass sie selbst mit den Steinen, welche auf den Feldern um Mekka lagen, Abgötterei trieben, so bemerkten doch die Priester der Kaaba eine Abnahme der Pilger, und veranlassten daher eine Verunreinigung des neu gebauten Tempels, so dass er von den Arabern verachtet wurde. Dieses zu rächen, überzog A. Mekka mit Krieg; allein das Heer der Elephanten, seine vornehmste Macht, ward scheu vor den glänzenden Mauern, und eine ungeheure Anzahl grosser Vögel kam von dem Meere her, die hatten ein jeder drei Steine, einen im Schnabel und zwei in den Klauen, und auf jedem derselben stand der Name desjenigen, der davon getroffen werden sollte; diese liessen sie fallen, als sie über dem Heere des A. waren, so dass keiner davon kam, als der Heerführer selbst, der an den Hof des Kaisers floh, am Fusse seines Thrones ihm die Schreckensnachricht verkündete, und dort von einem solchen Steine getödtet wurde, den ihm ein Vogel bis in den Kaiserpalast nachgetragen hatte. Abraham. Mehrere Gelehrte sind geneigt, diesen berühmten Patriarchen des jüdischen Volkes entweder zum Gott Brahma selbst, oder zu einem Bramanen zu machen, welcher in dem Streit zwischen Schiwaiten und Brahma-Verehrern Indien verlassen musste. – In der That ist viel vorhanden, was auf eine solche Vermuthung führen könnte; im Sanskrit kommt für das Wort Erde Brahm, oft Abrahm vor. Sara hiess Abrahams Gattin, und Frau Sara (Saraswati) heisst Brahma's Gattin. Die ganze Erzählung von A. ist selbst durch die Rabbinen auf ächt indische Weise ausgeschmückt. Die Stadt, aus welcher der Patriarch nach Canaan zog, heisst Ur, diess bedeutet Stadt des Feuers – Ort, wo das Feuer (das Symbol des Zerstörers Schiwa) verehrt wird. Sie geben – wie die Indier ihren frühesten Vorfahren – dem A. eine ungeheure Grösse, und lassen ihn für seine Kinder eine eiserne Stadt bauen, so hoch, dass die Sonne nicht über die Mauern scheinen konnte. Sara war so glänzend, dass sie, als sie nach Aegypten kam, Alles erleuchtete, wie es nach indischen Fabeln Saraswati, der Mond, thut etc. Abrakadabra. (Rel. der Magier) Ob dieses Wort und das Wesen desselben wirklich zur Religionslehre der Parsen und Feueranbeter gehörte, müssen wir dahin gestellt sein lassen; doch ward von denjenigen, welche es als Amulet und Zaubermittel brauchten, dieses gesagt. Ein Nachfolger des aus der Ketzergeschichte bekannten Basilides, der Arzt Serenus Sammonicus, bediente sich desselben in gefährlichen Fiebern: theils ward es auf einen Zettel geschrieben in folgender Gestalt: A b r a k a d a b r a a b r a k a d a b r a b r a k a d a b a b r a k a d a a b r a k a d a b r a k a a b r a k a b r a a b r a b a aber auch hinten und vorne um einen Buchstaben verkürzt. So in ein leinenes Tuch gethan und um den Hals gebunden, schrieb man ihm entschieden heilsame Wirkung zu. Abraxas. Mit diesem Namen bezeichnete Basilides, ein ägyptischer Gnostiker (100 n. Chr.), das ewige Urwesen, aus welchem die fünf Urkräfte, Geist, Wort, Vorsehung, Weisheit, Macht, hervorgegangen sein sollten. Es haben sich in Aegypten, Asien, Spanien, da, wo diese Lehre Eingang gefunden hatte, eine Menge sogenannter A.-Gemmen gefunden, d. h. geschnittene Steine, auf denen sich räthselhafte Zusammenstellungen von Menschen-, Thier- und Pflanzengestalten und Schriftzügen befinden. Abretia. (Gr. M.) Eine Nymphe, nach welcher die Landschaft Abrettene in Mysien benannt ward. Von letzterer hat Jupiter, der daselbst besonders verehrt wurde, den Beinamen Abrettenus. Abrizeykan. (Pers. M.) Ein – im Junius (am 13. des Monats Tir) gefeiertes – Fest der Chaldäer, Armenier und Perser. Es ist der Jahrestag eines alten Friedensschlusses zwischen Manutscheher und Afrasiab. Ein Pfeil, von dem Bogenschützen Aresch unter dem Beistande der Götter abgesendet, sollte die Gränze der beiden Reiche bestimmen. Der Fluss Oxus oder Amu, bei welchem er niederfiel, ward darnach die Gränze. Abron. (Gr. M.) Ein griechischer Heros, Vater des Melissus, und durch diesen Grossvater des Actäon, doch nicht des von Diana verwandelten, sondern eines andern, der durch seine grosse Schönheit, die seinen Tod herbeiführte, berühmt war. Abruz. (Pers. Rel.) Der heilige Berg in Persien, auf welchem die Götter das Feuer aufbewahrt hatten; daher Gegenstand der Anbetung. Es stehen noch jetzt viele Tempelruinen auf demselben, und in früheren Zeiten war die ganze Gegend von den eifrigsten Parsen bewohnt. Abruzanum. (Pers. M.) Eine nach der Meinung der Perser von einem Liebesgeiste bewohnte Pflanze, daher sie dieselbe bei ihren Liebes- und Zaubertränken anwenden. Abseus. (Gr. M.) Ein Gigant, Sohn des Tartarus und der Gäa (s. dd.). Absyrtus, (Gr. M.) Bruder der Medea (s. d.), Es sind verschiedene Sagen über ihn vorhanden. Die eine

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/73>, abgerufen am 16.05.2024.