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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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hätte. Auff solches umbfiengen diese zwey keusche liebhabende Hertzen einander in Ihre Arme / waren auch darauff als bald zusammen gegeben/ und hielten Hochzeit in grossen Freuden/ lebeten auch nachmals mit einander in solcher beständigen unauff hörender Liebe/ daß unter ihnen beyden stets nur ein Hertz und ein Wille gespüret ward/ daß auch keines wieder das andere in wenigsten gewesen/ in solchen lieblichen Freuden-Bande lebten sie beysammen 32. Jahr. GOTT der HERR segnete sie auch mit drey Leibs-Erben. Als aber der Graff nach den Willen GOTTes von dieser Welt abgeschieden/ ist sie mit hertzlichem Wehklagen in kurtzer Zeit ihm nach gefolget.

1. Die Liebe machet grosse Freude und verursachet auch grosses Hertzeleid.

2. Der Teuffel/ und die es mit ihn halten/ könnens nicht leiden/ wenn zwey Personen einander auffrichtig lieben/ Aber GOTT der HERR weiß ihnen schon zu steuren/ und bleibet doch Aufrichtigkeit und Redligkeit am lengsten / die Falschheit aber und der Betrug kömbt endlich am Tag. Darumb handele ein jedweder nur redlich.

28.

Ein Edelmann probirte seines Dieners Treue.

hätte. Auff solches umbfiengen diese zwey keusche liebhabende Hertzen einander in Ihre Arme / waren auch darauff als bald zusammen gegeben/ und hielten Hochzeit in grossen Freuden/ lebeten auch nachmals mit einander in solcher beständigen unauff hörender Liebe/ daß unter ihnen beyden stets nur ein Hertz und ein Wille gespüret ward/ daß auch keines wieder das andere in wenigsten gewesen/ in solchen lieblichen Freuden-Bande lebten sie beysammen 32. Jahr. GOTT der HERR segnete sie auch mit drey Leibs-Erben. Als aber der Graff nach den Willen GOTTes von dieser Welt abgeschieden/ ist sie mit hertzlichem Wehklagen in kurtzer Zeit ihm nach gefolget.

1. Die Liebe machet grosse Freude und verursachet auch grosses Hertzeleid.

2. Der Teuffel/ und die es mit ihn halten/ könnens nicht leiden/ wenn zwey Personen einander auffrichtig lieben/ Aber GOTT der HERR weiß ihnen schon zu steuren/ und bleibet doch Aufrichtigkeit uñ Redligkeit am lengsten / die Falschheit aber und der Betrug kömbt endlich am Tag. Darumb handele ein jedweder nur redlich.

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Ein Edelmann probirte seines Dieners Treue.

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[77/0097] hätte. Auff solches umbfiengen diese zwey keusche liebhabende Hertzen einander in Ihre Arme / waren auch darauff als bald zusammen gegeben/ und hielten Hochzeit in grossen Freuden/ lebeten auch nachmals mit einander in solcher beständigen unauff hörender Liebe/ daß unter ihnen beyden stets nur ein Hertz und ein Wille gespüret ward/ daß auch keines wieder das andere in wenigsten gewesen/ in solchen lieblichen Freuden-Bande lebten sie beysammen 32. Jahr. GOTT der HERR segnete sie auch mit drey Leibs-Erben. Als aber der Graff nach den Willen GOTTes von dieser Welt abgeschieden/ ist sie mit hertzlichem Wehklagen in kurtzer Zeit ihm nach gefolget. 1. Die Liebe machet grosse Freude und verursachet auch grosses Hertzeleid. 2. Der Teuffel/ und die es mit ihn halten/ könnens nicht leiden/ wenn zwey Personen einander auffrichtig lieben/ Aber GOTT der HERR weiß ihnen schon zu steuren/ und bleibet doch Aufrichtigkeit uñ Redligkeit am lengsten / die Falschheit aber und der Betrug kömbt endlich am Tag. Darumb handele ein jedweder nur redlich. 28. Ein Edelmann probirte seines Dieners Treue.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/97>, abgerufen am 26.04.2024.