Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *15 He geitr up los, as Paulus up de Korinther. (Ostfries.) - Buerren, 524; Frommann, V, 524, 582.


Daraus.

* Er macht sich so viel daraus als aus einem Pappenstiel (hölzernen Breilöffel.).

Lat.: Susque deque habere aliquid. (Plautus.) (Wiegand, 509.)


Darben.

1 Besser gedarbt, als sich das Brot in die Schüssel gelogen.

2 Wer sich selbst darben lässt, der lässt seinen Nachbar verhungern.

*3 A dorbt's am Holse, an frist's salber. - Robinson, 635; hochdeutsch bei Simrock, 1498.


Darein.

1 Drein oder drüber, Bischof oder Bader.

*2 Ar gett drei, wi d'r Hans in die Nüss'. (Franken.) - Frommann, VI, 315, 156.

D. h. unüberlegt.

*3 Er fährt drein wie eine Ländersau in einen Bohnenplatz. (Schweiz.) - Jeremias Gotthelf, Der Geldstag, S. 264.

*4 Er fahrt dri wie 'ne Mus in e Grishäfe. (Luzern.)

*5 Er fällt drein wie der Ochs ins Gebund Stroh. (Schles.)

*6 Er lugt dri, als hätt er e Pfanne voll Hornisse g'fresse. (Luzern.)

*7 Er lugt dri wie der Vollmond. (Luzern.)

*8 Er lugt dri wie ne g'stochni Geiss. (Luzern.)

*9 Er platzt darein, wie der Pfeifer ins Wirthshaus.

*10 Er platzt darein, wie eine San in den Rübenacker.

*11 Er schaut drein wie Sanct-Meph.

*12 Er schlägt drein, wie ein Narr in die Nüsse. (Eifel.)

Handelt ohne Verstand und Ueberlegung.

*13 Er sieht darein wie ein Waldteufel.

*14 Er sieht drein, als wann er auf dem Pranger gestanden. - Sutar, 169.

*15 Er sieht drein, als wenn er den Process verloren hätte. - Mayer, II, 228.

*16 Er sieht drein, als wenn er mit Ruthen wäre ausgestrichen worden. - Sutor, 169.

*17 Er sieht drein wie ein Donnerwetter. - Mayer, II, 228.

*18 Er sieht dri, wie d' Hühner i Regn. (Luzern.)

*19 Er sieht dri wie ne Pfau. (Luzern.)

*20 Er sihet drein wie ein geschossener Wolff. - Sutor, 990.

*21 Er sihet drein wie ein gestochenes Kalb. - Sutor, 990.

*22 Er tappt darein, wie der Blinde in die Nüsse.

Greift es unüberlegt und tölpisch an.

Frz.: Il y va comme une corneille qui abat les noix.

*23 He fallt dertoin as de Fleg in de Bre. (Ostfries.) - Bueren, 644.

Holl.: Hij valt er in, als eene eend in de bijt (order: in een vreemd wak). (Harrebomee, I, 171.)

*24 Hei geit derin, äs de Advokoate in de Helle. (Westf.)

*25 Ich blas' ihm drein. (Nürtingen.)

*26 Ich pfeif' ihm drein.

*27 Ich scheiss' ihm drein. (Rottenburg.)


Darin.

1 Darin und daneben hat viel Platz. - Kirchhofer, 261.

*2 Er geht darinnen wie eine Kuh in der Streue. - Crusius, II, 149a.

*3 Er liegt drin wie d' Katz in den Flöhen. (Rottenburg.)

*4 Er sitzt darin wie der Kanzel-Hänsel. (Wien.)

Bezieht sich auf ein Steinbild in der Sanct-Stephanskirche in Wien. (Vgl. Alte 5; Gamatzen, Grübbler, und Illustrirte Zeitung, Nr. 741, S. 182, den Artikel Wiener Städtewahrzeichen.)

*5 Er steht drin wie d' Gais im Simri. (Nürtingen.)

*6 He sitt der inn als de Parl in't Gold. (Ostfries.)


Darm.

1 Auf leeren Därmen ist gut liegen.

Andere Sprichwörter sind anderer Ansicht, z. B. Bauch 95.

2 Bässer den Darm gesprängd, als dem Maasder was geschenkt. (Trier.) - Laven, 176, 6.

[Spaltenumbruch] 3 Besser e Darm versprengt, als Gottes Gabe g'schängt. - Schweiz.

Engl.: Better belly burst than tea wasted.

4 Besser was im Darm, als Ringe am Finger und Arm.

Dän.: Bedre noget paa armen end alt i tarmen. (Prov. dan., 56.)

5 Füll' nicht zu sehr den Darm, halt den Kragen warm, mach dich der Grete nicht zu nah, also wirst du langsam graw.

Holl.: Die matig den darm vult, van pas den nek warm houdt, en zijne vrouw verre van zijne zijde verwijdert, leeft in gezendheid. (Harrebomee, I, 121.)

6 Lieber einen Darm im Leibe zersprengt, als dem Wirth ein Tröpflein geschenkt. - Steiger, 440.

Engl.: Better belly burst than good drink or meat lost. (Bohn II, 71.)

7 Lieber leeren Darm als müden Arm. - Körte, 827; Simrock, 1501.

Grundsatz der Bettler von Gewerbe, denen jede nützliche Thätigkeit verhasst ist und die lieber von dem Schweisse anderer als dem eigenen leben.

8 Lieber sich den Darm verrenken, als dem Wirth 'nen Tropfen schenken. - Simrock, 1502; Eiselein, 112.

9 Met ledigen Darmen is nich gaud larmen. (Göttingen.) - Schambach, 230.

*10 Da Doabm (Darm) ged'n nian aus. (Steiermark.) - Firmenich, II, 764, 11.

D. h. es fehlt ihm nie an Gesprächs- und Unterhaltungsstoff.

*11 Dass dir Sanct-Asmus Haspel die Därme verwirr'. - Fischart.

*12 Des feisten Darms flecken. - Henisch, 654.

Lat.: Omasi tabulae.

*13 Ein Darm kriecht bei ihm (mir) in den andern.

So ausgehungert ist er.

Holl.: Zijne darmen zijn zoo ledig, dat ze van honger in malkander kruipen. (Harrebomee, I, 122.)

*14 Er hat Därmen im Balge. (Lippe.)

Soviel wie Grütze im Kopfe.


Darmstadt.

Zu Darmstadt in den Schranken blieben neun Hessen und siebzehn Franken. - Reinsberg VI, 124.

Bezieht sich auf das im Jahre 1403 dort stattgefundene Turnier.


Darre.

* Dass dich die höllische Darr' ankomme. - Fischart.


Darschen.

Er darscht schön, sein Thun is nit schön. (Jüd.-deutsch.) - Tendlau, 327.

Von einem, der andern gute Lehren gibt, schön predigt, aber selbst nicht danach thut. Vom hebräischen darasch = predigen, mit deutscher Endung.


Darten.

He is so darten1, as'n Enterfahl2. (Ostfries.) - Frommann, V, 527, 571; Hauskalender, III; Bueren, 598.

1) Auch dartel, dartelig = ausgelassen, muthwillig munter.

2) Ein einjähriges Füllen oder Rind.


Dartragen.

Er trägt dar, wie auf Matthesen Hochzeit. (Eifel.)


Darüber.

1 Darüber ist längst Gras gewachsen.

2 Doriwer giht nischt, sagte der Kühjunge, im Bette liegen un an Quorrkschneite1 ei der Hand.

1) Eine Schnitte Brot mit Weichkäse (Quark) bestrichen.

Holl.: Niets beter, zei de boer, dan gezond te bed te liggen met eene boterham in de hand. (Harrebomee, I, 25.)

3 Es geht nichts darüber als das Hemde.

4 Wer immer drüber will, kommt drunter.

*5 Er laufft darüber als eyn hane (s. d.) vber die heysen kolen. - Tappius, 100a; Sutor, 275; Sailer, 310.

Von oberflächlicher Behandlung einer Sache.

Lat.: Ut canis e Nilo. (Philippi, II, 235.)

*6 Hä es drüöwer heär as de Fos üäwer de Hennen. (Iserlohn.) - Frommann, V, 59, 50.

*7 Hä fällt drüöwer hiär as de Bock üower de Hawerkiste. - Woeste, 84, 23.

*8 He is der over as Sirop over de Görte. - Bueren, 537.

[Spaltenumbruch] *15 He geitr up lôs, as Paulus up de Korinther. (Ostfries.) – Buerren, 524; Frommann, V, 524, 582.


Daraus.

* Er macht sich so viel daraus als aus einem Pappenstiel (hölzernen Breilöffel.).

Lat.: Susque deque habere aliquid. (Plautus.) (Wiegand, 509.)


Darben.

1 Besser gedarbt, als sich das Brot in die Schüssel gelogen.

2 Wer sich selbst darben lässt, der lässt seinen Nachbar verhungern.

*3 A dorbt's am Holse, an frist's salber.Robinson, 635; hochdeutsch bei Simrock, 1498.


Darein.

1 Drein oder drüber, Bischof oder Bader.

*2 Ar gett drei, wi d'r Hans in die Nüss'. (Franken.) – Frommann, VI, 315, 156.

D. h. unüberlegt.

*3 Er fährt drein wie eine Ländersau in einen Bohnenplatz. (Schweiz.) – Jeremias Gotthelf, Der Geldstag, S. 264.

*4 Er fahrt dri wie 'ne Mus in e Grishäfe. (Luzern.)

*5 Er fällt drein wie der Ochs ins Gebund Stroh. (Schles.)

*6 Er lugt dri, als hätt er e Pfanne voll Hornisse g'fresse. (Luzern.)

*7 Er lugt dri wie der Vollmond. (Luzern.)

*8 Er lugt dri wie ne g'stochni Geiss. (Luzern.)

*9 Er platzt darein, wie der Pfeifer ins Wirthshaus.

*10 Er platzt darein, wie eine San in den Rübenacker.

*11 Er schaut drein wie Sanct-Meph.

*12 Er schlägt drein, wie ein Narr in die Nüsse. (Eifel.)

Handelt ohne Verstand und Ueberlegung.

*13 Er sieht darein wie ein Waldteufel.

*14 Er sieht drein, als wann er auf dem Pranger gestanden.Sutar, 169.

*15 Er sieht drein, als wenn er den Process verloren hätte.Mayer, II, 228.

*16 Er sieht drein, als wenn er mit Ruthen wäre ausgestrichen worden.Sutor, 169.

*17 Er sieht drein wie ein Donnerwetter.Mayer, II, 228.

*18 Er sieht dri, wie d' Hühner i Regn. (Luzern.)

*19 Er sieht dri wie ne Pfau. (Luzern.)

*20 Er sihet drein wie ein geschossener Wolff.Sutor, 990.

*21 Er sihet drein wie ein gestochenes Kalb.Sutor, 990.

*22 Er tappt darein, wie der Blinde in die Nüsse.

Greift es unüberlegt und tölpisch an.

Frz.: Il y va comme une corneille qui abat les noix.

*23 He fallt dertoin as de Flêg in de Brê. (Ostfries.) – Bueren, 644.

Holl.: Hij valt er in, als eene eend in de bijt (order: in een vreemd wak). (Harrebomée, I, 171.)

*24 Hei geit derin, äs de Advokoate in de Helle. (Westf.)

*25 Ich blas' ihm drein. (Nürtingen.)

*26 Ich pfeif' ihm drein.

*27 Ich scheiss' ihm drein. (Rottenburg.)


Darin.

1 Darin und daneben hat viel Platz.Kirchhofer, 261.

*2 Er geht darinnen wie eine Kuh in der Streue.Crusius, II, 149a.

*3 Er liegt drin wie d' Katz in den Flöhen. (Rottenburg.)

*4 Er sitzt darin wie der Kanzel-Hänsel. (Wien.)

Bezieht sich auf ein Steinbild in der Sanct-Stephanskirche in Wien. (Vgl. Alte 5; Gamatzen, Grübbler, und Illustrirte Zeitung, Nr. 741, S. 182, den Artikel Wiener Städtewahrzeichen.)

*5 Er steht drin wie d' Gais im Simri. (Nürtingen.)

*6 He sitt der inn als de Parl in't Gold. (Ostfries.)


Darm.

1 Auf leeren Därmen ist gut liegen.

Andere Sprichwörter sind anderer Ansicht, z. B. Bauch 95.

2 Bässer den Darm gesprängd, als dem Maasder was geschenkt. (Trier.) – Laven, 176, 6.

[Spaltenumbruch] 3 Besser e Darm versprengt, als Gottes Gabe g'schängt.Schweiz.

Engl.: Better belly burst than tea wasted.

4 Besser was im Darm, als Ringe am Finger und Arm.

Dän.: Bedre noget paa armen end alt i tarmen. (Prov. dan., 56.)

5 Füll' nicht zu sehr den Darm, halt den Kragen warm, mach dich der Grete nicht zu nah, also wirst du langsam graw.

Holl.: Die matig den darm vult, van pas den nek warm houdt, en zijne vrouw verre van zijne zijde verwijdert, leeft in gezendheid. (Harrebomée, I, 121.)

6 Lieber einen Darm im Leibe zersprengt, als dem Wirth ein Tröpflein geschenkt.Steiger, 440.

Engl.: Better belly burst than good drink or meat lost. (Bohn II, 71.)

7 Lieber leeren Darm als müden Arm.Körte, 827; Simrock, 1501.

Grundsatz der Bettler von Gewerbe, denen jede nützliche Thätigkeit verhasst ist und die lieber von dem Schweisse anderer als dem eigenen leben.

8 Lieber sich den Darm verrenken, als dem Wirth 'nen Tropfen schenken.Simrock, 1502; Eiselein, 112.

9 Met ledigen Darmen is nich gaud larmen. (Göttingen.) – Schambach, 230.

*10 Da Doabm (Darm) ged'n nian aus. (Steiermark.) – Firmenich, II, 764, 11.

D. h. es fehlt ihm nie an Gesprächs- und Unterhaltungsstoff.

*11 Dass dir Sanct-Asmus Haspel die Därme verwirr'.Fischart.

*12 Des feisten Darms flecken.Henisch, 654.

Lat.: Omasi tabulae.

*13 Ein Darm kriecht bei ihm (mir) in den andern.

So ausgehungert ist er.

Holl.: Zijne darmen zijn zoo ledig, dat ze van honger in malkander kruipen. (Harrebomée, I, 122.)

*14 Er hat Därmen im Balge. (Lippe.)

Soviel wie Grütze im Kopfe.


Darmstadt.

Zu Darmstadt in den Schranken blieben neun Hessen und siebzehn Franken.Reinsberg VI, 124.

Bezieht sich auf das im Jahre 1403 dort stattgefundene Turnier.


Darre.

* Dass dich die höllische Darr' ankomme.Fischart.


Darschen.

Er darscht schön, sein Thun is nit schön. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 327.

Von einem, der andern gute Lehren gibt, schön predigt, aber selbst nicht danach thut. Vom hebräischen darasch = predigen, mit deutscher Endung.


Darten.

He is so darten1, as'n Enterfahl2. (Ostfries.) – Frommann, V, 527, 571; Hauskalender, III; Bueren, 598.

1) Auch dartel, dartelig = ausgelassen, muthwillig munter.

2) Ein einjähriges Füllen oder Rind.


Dartragen.

Er trägt dar, wie auf Matthesen Hochzeit. (Eifel.)


Darüber.

1 Darüber ist längst Gras gewachsen.

2 Doriwer giht nischt, sagte der Kühjunge, im Bette liegen un an Quorrkschnîte1 ei der Hand.

1) Eine Schnitte Brot mit Weichkäse (Quark) bestrichen.

Holl.: Niets beter, zei de boer, dan gezond te bed te liggen met eene boterham in de hand. (Harrebomée, I, 25.)

3 Es geht nichts darüber als das Hemde.

4 Wer immer drüber will, kommt drunter.

*5 Er laufft darüber als eyn hane (s. d.) vber die heysen kolen.Tappius, 100a; Sutor, 275; Sailer, 310.

Von oberflächlicher Behandlung einer Sache.

Lat.: Ut canis e Nilo. (Philippi, II, 235.)

*6 Hä es drüöwer héär as de Fos üäwer de Hennen. (Iserlohn.) – Frommann, V, 59, 50.

*7 Hä fällt drüöwer hiär as de Bock üower de Hawerkiste.Woeste, 84, 23.

*8 He is der over as Sirop over de Görte.Bueren, 537.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0306" n="[278]"/><cb n="555"/>
*15 He geitr up lôs, as Paulus up de Korinther.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Buerren, 524; Frommann, V, 524, 582.</hi></p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daraus.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er macht sich so viel daraus als aus einem Pappenstiel (hölzernen Breilöffel.).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Susque deque habere aliquid. (<hi rendition="#i">Plautus.</hi>) (<hi rendition="#i">Wiegand, 509.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Besser gedarbt, als sich das Brot in die Schüssel gelogen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wer sich selbst darben lässt, der lässt seinen Nachbar verhungern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 A dorbt's am Holse, an frist's salber.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Robinson, 635;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Simrock, 1498.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Drein oder drüber, Bischof oder Bader.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Ar gett drei, wi d'r Hans in die Nüss'.</hi> (<hi rendition="#i">Franken.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 315, 156.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. unüberlegt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Er fährt drein wie eine Ländersau in einen Bohnenplatz.</hi> (<hi rendition="#i">Schweiz.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Jeremias Gotthelf, Der Geldstag, S. 264.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Er fahrt dri wie 'ne Mus in e Grishäfe.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Er fällt drein wie der Ochs ins Gebund Stroh.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Er lugt dri, als hätt er e Pfanne voll Hornisse g'fresse.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Er lugt dri wie der Vollmond.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 Er lugt dri wie ne g'stochni Geiss.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*9 Er platzt darein, wie der Pfeifer ins Wirthshaus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*10 Er platzt darein, wie eine San in den Rübenacker.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*11 Er schaut drein wie Sanct-Meph.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Er schlägt drein, wie ein Narr in die Nüsse.</hi> (<hi rendition="#i">Eifel.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Handelt ohne Verstand und Ueberlegung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*13 Er sieht darein wie ein Waldteufel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Er sieht drein, als wann er auf dem Pranger gestanden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutar, 169.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Er sieht drein, als wenn er den Process verloren hätte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mayer, II, 228.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 Er sieht drein, als wenn er mit Ruthen wäre ausgestrichen worden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 169.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Er sieht drein wie ein Donnerwetter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mayer, II, 228.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Er sieht dri, wie d' Hühner i Regn.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Er sieht dri wie ne Pfau.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 Er sihet drein wie ein geschossener Wolff.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 990.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Er sihet drein wie ein gestochenes Kalb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 990.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*22 Er tappt darein, wie der Blinde in die Nüsse.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Greift es unüberlegt und tölpisch an.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il y va comme une corneille qui abat les noix.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 He fallt dertoin as de Flêg in de Brê.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 644.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij valt er in, als eene eend in de bijt (order: in een vreemd wak). (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 171.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*24 Hei geit derin, äs de Advokoate in de Helle.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*25 Ich blas' ihm drein.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*26 Ich pfeif' ihm drein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*27 Ich scheiss' ihm drein.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darin.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Darin und daneben hat viel Platz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 261.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er geht darinnen wie eine Kuh in der Streue.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Crusius, II, 149<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Er liegt drin wie d' Katz in den Flöhen.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Er sitzt darin wie der Kanzel-Hänsel.</hi> (<hi rendition="#i">Wien.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Bezieht sich auf ein Steinbild in der Sanct-Stephanskirche in Wien. (Vgl. <hi rendition="#i">Alte 5; Gamatzen, Grübbler, und Illustrirte Zeitung, Nr. 741, S. 182,</hi> den Artikel Wiener Städtewahrzeichen.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Er steht drin wie d' Gais im Simri.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 He sitt der inn als de Parl in't Gold.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>)</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darm.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Auf leeren Därmen ist gut liegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Andere Sprichwörter sind anderer Ansicht, z. B. Bauch 95.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Bässer den Darm gesprängd, als dem Maasder was geschenkt.</hi> (<hi rendition="#i">Trier.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Laven, 176, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="556"/>
3 Besser e Darm versprengt, als Gottes Gabe g'schängt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schweiz.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Better belly burst than tea wasted.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Besser was im Darm, als Ringe am Finger und Arm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bedre noget paa armen end alt i tarmen. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 56.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Füll' nicht zu sehr den Darm, halt den Kragen warm, mach dich der Grete nicht zu nah, also wirst du langsam graw.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die matig den darm vult, van pas den nek warm houdt, en zijne vrouw verre van zijne zijde verwijdert, leeft in gezendheid. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 121.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Lieber einen Darm im Leibe zersprengt, als dem Wirth ein Tröpflein geschenkt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Steiger, 440.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Better belly burst than good drink or meat lost. (<hi rendition="#i">Bohn II, 71.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Lieber leeren Darm als müden Arm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 827; Simrock, 1501.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Grundsatz der Bettler von Gewerbe, denen jede nützliche Thätigkeit verhasst ist und die lieber von dem Schweisse anderer als dem eigenen leben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Lieber sich den Darm verrenken, als dem Wirth 'nen Tropfen schenken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1502; Eiselein, 112.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Met ledigen Darmen is nich gaud larmen.</hi> (<hi rendition="#i">Göttingen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, 230.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Da Doabm (Darm) ged'n nian aus.</hi> (<hi rendition="#i">Steiermark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, II, 764, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. es fehlt ihm nie an Gesprächs- und Unterhaltungsstoff.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Dass dir Sanct-Asmus Haspel die Därme verwirr'.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Des feisten Darms flecken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 654.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Omasi tabulae.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*13 Ein Darm kriecht bei ihm (mir) in den andern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So ausgehungert ist er.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zijne darmen zijn zoo ledig, dat ze van honger in malkander kruipen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 122.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Er hat Därmen im Balge.</hi> (<hi rendition="#i">Lippe.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Soviel wie Grütze im Kopfe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darmstadt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Zu Darmstadt in den Schranken blieben neun Hessen und siebzehn Franken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg VI, 124.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bezieht sich auf das im Jahre 1403 dort stattgefundene Turnier.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darre.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dass dich die höllische Darr' ankomme.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darschen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Er darscht schön, sein Thun is nit schön.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 327.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem, der andern gute Lehren gibt, schön predigt, aber selbst nicht danach thut. Vom hebräischen <hi rendition="#i">darasch</hi> = predigen, mit deutscher Endung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">He is so darten<hi rendition="#sup">1</hi>, as'n Enterfahl<hi rendition="#sup">2</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 527, 571; Hauskalender, III; Bueren, 598.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Auch dartel, dartelig = ausgelassen, muthwillig munter.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Ein einjähriges Füllen oder Rind.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dartragen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Er trägt dar, wie auf Matthesen Hochzeit.</hi> (<hi rendition="#i">Eifel.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darüber.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Darüber ist längst Gras gewachsen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Doriwer giht nischt, sagte der Kühjunge, im Bette liegen un an Quorrkschnîte<hi rendition="#sup">1</hi> ei der Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Eine Schnitte Brot mit Weichkäse (Quark) bestrichen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Niets beter, zei de boer, dan gezond te bed te liggen met eene boterham in de hand. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 25.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Es geht nichts darüber als das Hemde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Wer immer drüber will, kommt drunter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Er laufft darüber als eyn hane (s. d.) vber die heysen kolen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 100<hi rendition="#sup">a</hi>; Sutor, 275; Sailer, 310.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von oberflächlicher Behandlung einer Sache.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ut canis e Nilo. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 235.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Hä es drüöwer héär as de Fos üäwer de Hennen.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 59, 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Hä fällt drüöwer hiär as de Bock üower de Hawerkiste.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 84, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 He is der over as Sirop over de Görte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 537.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[278]/0306] *15 He geitr up lôs, as Paulus up de Korinther. (Ostfries.) – Buerren, 524; Frommann, V, 524, 582. Daraus. * Er macht sich so viel daraus als aus einem Pappenstiel (hölzernen Breilöffel.). Lat.: Susque deque habere aliquid. (Plautus.) (Wiegand, 509.) Darben. 1 Besser gedarbt, als sich das Brot in die Schüssel gelogen. 2 Wer sich selbst darben lässt, der lässt seinen Nachbar verhungern. *3 A dorbt's am Holse, an frist's salber. – Robinson, 635; hochdeutsch bei Simrock, 1498. Darein. 1 Drein oder drüber, Bischof oder Bader. *2 Ar gett drei, wi d'r Hans in die Nüss'. (Franken.) – Frommann, VI, 315, 156. D. h. unüberlegt. *3 Er fährt drein wie eine Ländersau in einen Bohnenplatz. (Schweiz.) – Jeremias Gotthelf, Der Geldstag, S. 264. *4 Er fahrt dri wie 'ne Mus in e Grishäfe. (Luzern.) *5 Er fällt drein wie der Ochs ins Gebund Stroh. (Schles.) *6 Er lugt dri, als hätt er e Pfanne voll Hornisse g'fresse. (Luzern.) *7 Er lugt dri wie der Vollmond. (Luzern.) *8 Er lugt dri wie ne g'stochni Geiss. (Luzern.) *9 Er platzt darein, wie der Pfeifer ins Wirthshaus. *10 Er platzt darein, wie eine San in den Rübenacker. *11 Er schaut drein wie Sanct-Meph. *12 Er schlägt drein, wie ein Narr in die Nüsse. (Eifel.) Handelt ohne Verstand und Ueberlegung. *13 Er sieht darein wie ein Waldteufel. *14 Er sieht drein, als wann er auf dem Pranger gestanden. – Sutar, 169. *15 Er sieht drein, als wenn er den Process verloren hätte. – Mayer, II, 228. *16 Er sieht drein, als wenn er mit Ruthen wäre ausgestrichen worden. – Sutor, 169. *17 Er sieht drein wie ein Donnerwetter. – Mayer, II, 228. *18 Er sieht dri, wie d' Hühner i Regn. (Luzern.) *19 Er sieht dri wie ne Pfau. (Luzern.) *20 Er sihet drein wie ein geschossener Wolff. – Sutor, 990. *21 Er sihet drein wie ein gestochenes Kalb. – Sutor, 990. *22 Er tappt darein, wie der Blinde in die Nüsse. Greift es unüberlegt und tölpisch an. Frz.: Il y va comme une corneille qui abat les noix. *23 He fallt dertoin as de Flêg in de Brê. (Ostfries.) – Bueren, 644. Holl.: Hij valt er in, als eene eend in de bijt (order: in een vreemd wak). (Harrebomée, I, 171.) *24 Hei geit derin, äs de Advokoate in de Helle. (Westf.) *25 Ich blas' ihm drein. (Nürtingen.) *26 Ich pfeif' ihm drein. *27 Ich scheiss' ihm drein. (Rottenburg.) Darin. 1 Darin und daneben hat viel Platz. – Kirchhofer, 261. *2 Er geht darinnen wie eine Kuh in der Streue. – Crusius, II, 149a. *3 Er liegt drin wie d' Katz in den Flöhen. (Rottenburg.) *4 Er sitzt darin wie der Kanzel-Hänsel. (Wien.) Bezieht sich auf ein Steinbild in der Sanct-Stephanskirche in Wien. (Vgl. Alte 5; Gamatzen, Grübbler, und Illustrirte Zeitung, Nr. 741, S. 182, den Artikel Wiener Städtewahrzeichen.) *5 Er steht drin wie d' Gais im Simri. (Nürtingen.) *6 He sitt der inn als de Parl in't Gold. (Ostfries.) Darm. 1 Auf leeren Därmen ist gut liegen. Andere Sprichwörter sind anderer Ansicht, z. B. Bauch 95. 2 Bässer den Darm gesprängd, als dem Maasder was geschenkt. (Trier.) – Laven, 176, 6. 3 Besser e Darm versprengt, als Gottes Gabe g'schängt. – Schweiz. Engl.: Better belly burst than tea wasted. 4 Besser was im Darm, als Ringe am Finger und Arm. Dän.: Bedre noget paa armen end alt i tarmen. (Prov. dan., 56.) 5 Füll' nicht zu sehr den Darm, halt den Kragen warm, mach dich der Grete nicht zu nah, also wirst du langsam graw. Holl.: Die matig den darm vult, van pas den nek warm houdt, en zijne vrouw verre van zijne zijde verwijdert, leeft in gezendheid. (Harrebomée, I, 121.) 6 Lieber einen Darm im Leibe zersprengt, als dem Wirth ein Tröpflein geschenkt. – Steiger, 440. Engl.: Better belly burst than good drink or meat lost. (Bohn II, 71.) 7 Lieber leeren Darm als müden Arm. – Körte, 827; Simrock, 1501. Grundsatz der Bettler von Gewerbe, denen jede nützliche Thätigkeit verhasst ist und die lieber von dem Schweisse anderer als dem eigenen leben. 8 Lieber sich den Darm verrenken, als dem Wirth 'nen Tropfen schenken. – Simrock, 1502; Eiselein, 112. 9 Met ledigen Darmen is nich gaud larmen. (Göttingen.) – Schambach, 230. *10 Da Doabm (Darm) ged'n nian aus. (Steiermark.) – Firmenich, II, 764, 11. D. h. es fehlt ihm nie an Gesprächs- und Unterhaltungsstoff. *11 Dass dir Sanct-Asmus Haspel die Därme verwirr'. – Fischart. *12 Des feisten Darms flecken. – Henisch, 654. Lat.: Omasi tabulae. *13 Ein Darm kriecht bei ihm (mir) in den andern. So ausgehungert ist er. Holl.: Zijne darmen zijn zoo ledig, dat ze van honger in malkander kruipen. (Harrebomée, I, 122.) *14 Er hat Därmen im Balge. (Lippe.) Soviel wie Grütze im Kopfe. Darmstadt. Zu Darmstadt in den Schranken blieben neun Hessen und siebzehn Franken. – Reinsberg VI, 124. Bezieht sich auf das im Jahre 1403 dort stattgefundene Turnier. Darre. * Dass dich die höllische Darr' ankomme. – Fischart. Darschen. Er darscht schön, sein Thun is nit schön. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 327. Von einem, der andern gute Lehren gibt, schön predigt, aber selbst nicht danach thut. Vom hebräischen darasch = predigen, mit deutscher Endung. Darten. He is so darten1, as'n Enterfahl2. (Ostfries.) – Frommann, V, 527, 571; Hauskalender, III; Bueren, 598. 1) Auch dartel, dartelig = ausgelassen, muthwillig munter. 2) Ein einjähriges Füllen oder Rind. Dartragen. Er trägt dar, wie auf Matthesen Hochzeit. (Eifel.) Darüber. 1 Darüber ist längst Gras gewachsen. 2 Doriwer giht nischt, sagte der Kühjunge, im Bette liegen un an Quorrkschnîte1 ei der Hand. 1) Eine Schnitte Brot mit Weichkäse (Quark) bestrichen. Holl.: Niets beter, zei de boer, dan gezond te bed te liggen met eene boterham in de hand. (Harrebomée, I, 25.) 3 Es geht nichts darüber als das Hemde. 4 Wer immer drüber will, kommt drunter. *5 Er laufft darüber als eyn hane (s. d.) vber die heysen kolen. – Tappius, 100a; Sutor, 275; Sailer, 310. Von oberflächlicher Behandlung einer Sache. Lat.: Ut canis e Nilo. (Philippi, II, 235.) *6 Hä es drüöwer héär as de Fos üäwer de Hennen. (Iserlohn.) – Frommann, V, 59, 50. *7 Hä fällt drüöwer hiär as de Bock üower de Hawerkiste. – Woeste, 84, 23. *8 He is der over as Sirop over de Görte. – Bueren, 537.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/306
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [278]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/306>, abgerufen am 26.04.2024.