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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] die schöne Rachel (vmb gross ehr vnd nutz) dient und wird mit der schelen Lea bezahlt. - Lehmann, 126, 67.

39 Eingeborene Diener geben den besten Rath.

40 Es gehört kein diener in die Welt, dann der Teuffel vnd sein Muter. - Henisch, 701.

41 Es gibt keine treuern Diener als Advocaten, denn sie ziehen die Kleider aus bis auf den nackten Leib. (Rheinhessen.)

42 Es ist ein guter Diener, aber er ist nicht da, wenn man ihn braucht.

Lat.: Bene malo non facias et malum non continget tibi. (Sutor, 72.)

43 Es ist ein thörichter Diener, der nicht etwas Schatten auf sein eigenes Haupt fallen lässt, wenn er den Schirm trägt.

44 Es ist loblich wann ain Diener lange an ainem orte dienet. - Agricola II, 172.

45 Es muss ein diener leiden vil. - Henisch, 701.

Engl.: Servants should put on patience, when they put on a livery. (Bohn II, 483.)

46 Gehorsamer Dyner, saghte Här Smeiemann, doa liäwede hä noch. (Iserlohn.) - Frommann, III, 256, 46.

D. h. da er noch lebte.

47 Getrewe diener findt man nicht auffm Grempel-(Trödel-)markt. - Lehmann, 122, 18; Günther, 61; Kirchhofer, 205; Simrock, 1602; Körte, 865.

48 Glückselig, der keinen Diener vonnöthen und selbst nit dienen darff. - Sutor, 234.

49 Ihr Diener, Herr Esel mit Namen, wie kommen wir also zusammen? - Eiselein, 150.

50 Je mehr Diener, je schlechter bedient.

Holl.: Hoe meerder dienstboden, hoe slechter dienst. - Hoe meerder hoop, hoe minder dienst. (Harrebomee, I, 132.)

51 Jeder wählt sich seine Diener nach Gefallen.

52 Man muss einem Diener die Haare nicht zu lang wachsen lassen.

Span.: A tu criado no le hartes de pan, no pedira queso. (Bohn I, 203.)

53 Man muss einem guten Diener nicht zu viel aufladen.

Dän.: Man skal ei drifve en god svend formeget. (Prov. dan., 119.)

54 Mancher Diener betreifft sich mit seim eygenen Schmaltz. - Lehmann, 73, 25.

55 Mancher Diener geht seinem Herrn nach vnnd wolt jhm lieber auffm Kopff stehen. - Lehmann, 124, 40.

56 Mancher Diener wermt sich beym Fewer, dass jhme die Augen davon schwitzen. - Lehmann, 126, 66.

57 Mancher Diener zeucht wie ein müder Ochs. - Lehmann, 124, 32.

58 Trewen dienern soll man wol lohnen. - Henisch, 701.

59 Trewen dienern spart Gott den danck zusamen. - Henisch, 701; Simrock, 1599b; Körte, 864.

60 Viel Diener, viel Diebe.

Holl.: Die veel dienstboden heeft, die heeft veel dieven. (Harrebomee, I, 130.)

61 Viel Diener, wenig Dienst.

62 Von einem bösen Diener ist die Zunge das Aergste.

63 Was man an getreuen Dienern (oder Arbeitern) erspart, das faselt nicht. - Lehmann, 74, 51.

64 Was man an trewen dienern erspart, das gehet an galgen (vnd macht, das man desto weniger trew gesind find). - Henisch, 701.

65 Was man gibt einem trewen diener, das ist alles zu wenig, widerumb was man einem vntrewen, ist alles zu viel. - Henisch, 701; Egenolff, 170b; Sailer, 265; Simrock, 1603; Körte, 866; Sutor, 897; Gaal, 291; Sprichwort, 177; Schottel, 1133b.

Lat.: Canescunt dulci rore concreta gramina, at delicata mancipia fastidire delitias. (Sutor, 897.)


[Spaltenumbruch]

66 Welcher Diener jhm selbst nicht nutz ist, der nutzt auch seinem Herrn nicht. - Lehmann, 126, 61.

So antwortete der Pfalzgraf Kasimir, als man ihm sagte, dass seinen Dienern die Federn wüchsen.

67 Wenn der Diener reich wird und der Herr arm, so taugen beide nichts. - Simrock, 1604; Körte, 867.

68 Wenn Diener die Herren zu Gaste bitten, muss es der Rechenpfennig bezahlen. - Mathesy, 208b.

69 Wenn einem treuen Diener die Welt nicht dankt, so dankt ihm Gott.

70 Wenn man dem schlechten Diener einen Pfennig gibt, so betrügt er den Herrn um einen Thaler.

71 Wenn man den Diener ehrt, so ehrt man seinen Herrn.

72 Wenn sich die Diener zanken, nehmen die Herren Abschied.

73 Wer dem Diener Ehr' und Lohn abschneidet, bläst seinem Fleisse das Licht aus.

74 Wer den Diener nach Wasser schickt und es sich selber holt, der kann gut trinken.

Der Russe sagt: Wenn du deinem Diener pfeifst, so schadet es nichts; aber es nützt, wenn du dir selber das Glas Wasser holst. (Altmann V.)

75 Wer einen guten Diener haben will, der muss sich's was kosten lassen.

76 Wer einen trewen diener hat, der hat einen schatz ym hause. - Agricola I, 102; Latendorf, 135; Henisch, 701; Sprichwort, 176.

Holl.: Wie een' getrouwen dienaar heeft, die heeft een' schat in zijn huis. (Campen, 14; Harrebomee, I, 131.)

77 Wer einen vntrewen diener hat, der hat einen dieb vnd feind im hauss. - Henisch, 701.

78 Wer gute Diener will, muss sie gut halten.

Frz.: Qui veult avoir bon serviteur il le fait nourrir. (Leroux, II, 313.)

79 Wer nicht zuvor Diener gewesen, kann nicht wohl Herr sein. - Körte, 4555.

80 Willst du einen treuen Diener haben, so diene dir selbst.

81 Willst du treue Diener haben, so halte sie danach. - Sutor, 234.

82 Wird der Diener reich und der Herr arm, kriegt der Herr einen leeren Darm. (Sachsen.) - Boebel, 161.

83 Wunderliche diener bleiben jr lebenlang betler. - Henisch, 701.

*84 Er ist immer ein gehorsamer Diener, aber wenn man ihn braucht, ist er nicht zu Hause.


Dienst.

1 Anbotten dienst ist halb vmbsonst. - Franck, II, 6b; Simrock, 1618; Lehmann, 128, 92; Körte, 869; Eiselein, 118.

Engl.: Proffer' d service stinks. (Bohn II, 126.)

Holl.: Aangeboden dienst is onwaard. (Bohn I, 296.)

2 Angebotener Dienst ist henkenswerth. - Simrock, 1619.

Lat.: Merx ultronea putet. (Binder II, 1851; Buchler, 51.)

3 Angebotener Dienst ist selten angenehm.

Der Gedanke, dass der, welcher zur Unzeit gefällig sein wolle, lästig werde, findet sich sprichwörtlich auch bei den Alten: Intempestiva benevolentia nihil a simultate differt. (Erasm., 61 u. 511.)

It.: Servitu offerta non e mai stimata. (Gaal, 295; Pazzaglia, 332, 2.)

4 Angebotten dienst ist vnwerth. - Henisch, 705; Simrock, 1618; Sutor, 895; Schottel, 1133a.

Holl.: Aangeboden dienst is zelden aangenaam. (Harrebomee, I, 132.)

Lat.: Officium oblatum saepe ingratum.

5 Angebotten dienst ward nie werdt. - Tappius, 7b; Eyering, I, 90; Lehmann, II, 28, 2.

Holl.: Gheboden dienst is onweert. (Tunn., 4, 17; Fallersleben, 123.)

Lat.: Dicitur oblatum fore servitium male gratum. (Sutor, 895.)

6 Auffgerupffter (vorgeworfener) Dienst ist verwust. - Lehmann, II, 31, 55.

7 Beim Dienst der Könige findet sich zweierlei: Hoffnung auf Brot und Gefahr zum Tod.

[Spaltenumbruch] die schöne Rachel (vmb gross ehr vnd nutz) dient und wird mit der schelen Lea bezahlt.Lehmann, 126, 67.

39 Eingeborene Diener geben den besten Rath.

40 Es gehört kein diener in die Welt, dann der Teuffel vnd sein Muter.Henisch, 701.

41 Es gibt keine treuern Diener als Advocaten, denn sie ziehen die Kleider aus bis auf den nackten Leib. (Rheinhessen.)

42 Es ist ein guter Diener, aber er ist nicht da, wenn man ihn braucht.

Lat.: Bene malo non facias et malum non continget tibi. (Sutor, 72.)

43 Es ist ein thörichter Diener, der nicht etwas Schatten auf sein eigenes Haupt fallen lässt, wenn er den Schirm trägt.

44 Es ist loblich wann ain Diener lange an ainem orte dienet.Agricola II, 172.

45 Es muss ein diener leiden vil.Henisch, 701.

Engl.: Servants should put on patience, when they put on a livery. (Bohn II, 483.)

46 Gehorsamer Dyner, saghte Här Smîëmann, doa liäwede hä noch. (Iserlohn.) – Frommann, III, 256, 46.

D. h. da er noch lebte.

47 Getrewe diener findt man nicht auffm Grempel-(Trödel-)markt.Lehmann, 122, 18; Günther, 61; Kirchhofer, 205; Simrock, 1602; Körte, 865.

48 Glückselig, der keinen Diener vonnöthen und selbst nit dienen darff.Sutor, 234.

49 Ihr Diener, Herr Esel mit Namen, wie kommen wir also zusammen?Eiselein, 150.

50 Je mehr Diener, je schlechter bedient.

Holl.: Hoe meerder dienstboden, hoe slechter dienst. – Hoe meerder hoop, hoe minder dienst. (Harrebomée, I, 132.)

51 Jeder wählt sich seine Diener nach Gefallen.

52 Man muss einem Diener die Haare nicht zu lang wachsen lassen.

Span.: A tu criado no le hartes de pan, no pedirá queso. (Bohn I, 203.)

53 Man muss einem guten Diener nicht zu viel aufladen.

Dän.: Man skal ei drifve en god svend formeget. (Prov. dan., 119.)

54 Mancher Diener betreifft sich mit seim eygenen Schmaltz.Lehmann, 73, 25.

55 Mancher Diener geht seinem Herrn nach vnnd wolt jhm lieber auffm Kopff stehen.Lehmann, 124, 40.

56 Mancher Diener wermt sich beym Fewer, dass jhme die Augen davon schwitzen.Lehmann, 126, 66.

57 Mancher Diener zeucht wie ein müder Ochs.Lehmann, 124, 32.

58 Trewen dienern soll man wol lohnen.Henisch, 701.

59 Trewen dienern spart Gott den danck zusamen.Henisch, 701; Simrock, 1599b; Körte, 864.

60 Viel Diener, viel Diebe.

Holl.: Die veel dienstboden heeft, die heeft veel dieven. (Harrebomée, I, 130.)

61 Viel Diener, wenig Dienst.

62 Von einem bösen Diener ist die Zunge das Aergste.

63 Was man an getreuen Dienern (oder Arbeitern) erspart, das faselt nicht.Lehmann, 74, 51.

64 Was man an trewen dienern erspart, das gehet an galgen (vnd macht, das man desto weniger trew gesind find).Henisch, 701.

65 Was man gibt einem trewen diener, das ist alles zu wenig, widerumb was man einem vntrewen, ist alles zu viel.Henisch, 701; Egenolff, 170b; Sailer, 265; Simrock, 1603; Körte, 866; Sutor, 897; Gaal, 291; Sprichwort, 177; Schottel, 1133b.

Lat.: Canescunt dulci rore concreta gramina, at delicata mancipia fastidire delitias. (Sutor, 897.)


[Spaltenumbruch]

66 Welcher Diener jhm selbst nicht nutz ist, der nutzt auch seinem Herrn nicht.Lehmann, 126, 61.

So antwortete der Pfalzgraf Kasimir, als man ihm sagte, dass seinen Dienern die Federn wüchsen.

67 Wenn der Diener reich wird und der Herr arm, so taugen beide nichts.Simrock, 1604; Körte, 867.

68 Wenn Diener die Herren zu Gaste bitten, muss es der Rechenpfennig bezahlen.Mathesy, 208b.

69 Wenn einem treuen Diener die Welt nicht dankt, so dankt ihm Gott.

70 Wenn man dem schlechten Diener einen Pfennig gibt, so betrügt er den Herrn um einen Thaler.

71 Wenn man den Diener ehrt, so ehrt man seinen Herrn.

72 Wenn sich die Diener zanken, nehmen die Herren Abschied.

73 Wer dem Diener Ehr' und Lohn abschneidet, bläst seinem Fleisse das Licht aus.

74 Wer den Diener nach Wasser schickt und es sich selber holt, der kann gut trinken.

Der Russe sagt: Wenn du deinem Diener pfeifst, so schadet es nichts; aber es nützt, wenn du dir selber das Glas Wasser holst. (Altmann V.)

75 Wer einen guten Diener haben will, der muss sich's was kosten lassen.

76 Wer einen trewen diener hat, der hat einen schatz ym hause.Agricola I, 102; Latendorf, 135; Henisch, 701; Sprichwort, 176.

Holl.: Wie een' getrouwen dienaar heeft, die heeft een' schat in zijn huis. (Campen, 14; Harrebomée, I, 131.)

77 Wer einen vntrewen diener hat, der hat einen dieb vnd feind im hauss.Henisch, 701.

78 Wer gute Diener will, muss sie gut halten.

Frz.: Qui veult avoir bon serviteur il le fait nourrir. (Leroux, II, 313.)

79 Wer nicht zuvor Diener gewesen, kann nicht wohl Herr sein.Körte, 4555.

80 Willst du einen treuen Diener haben, so diene dir selbst.

81 Willst du treue Diener haben, so halte sie danach.Sutor, 234.

82 Wird der Diener reich und der Herr arm, kriegt der Herr einen leeren Darm. (Sachsen.) – Boebel, 161.

83 Wunderliche diener bleiben jr lebenlang betler.Henisch, 701.

*84 Er ist immer ein gehorsamer Diener, aber wenn man ihn braucht, ist er nicht zu Hause.


Dienst.

1 Anbotten dienst ist halb vmbsonst.Franck, II, 6b; Simrock, 1618; Lehmann, 128, 92; Körte, 869; Eiselein, 118.

Engl.: Proffer' d service stinks. (Bohn II, 126.)

Holl.: Aangeboden dienst is onwaard. (Bohn I, 296.)

2 Angebotener Dienst ist henkenswerth.Simrock, 1619.

Lat.: Merx ultronea putet. (Binder II, 1851; Buchler, 51.)

3 Angebotener Dienst ist selten angenehm.

Der Gedanke, dass der, welcher zur Unzeit gefällig sein wolle, lästig werde, findet sich sprichwörtlich auch bei den Alten: Intempestiva benevolentia nihil a simultate differt. (Erasm., 61 u. 511.)

It.: Servitù offerta non è mai stimata. (Gaal, 295; Pazzaglia, 332, 2.)

4 Angebotten dienst ist vnwerth.Henisch, 705; Simrock, 1618; Sutor, 895; Schottel, 1133a.

Holl.: Aangeboden dienst is zelden aangenaam. (Harrebomée, I, 132.)

Lat.: Officium oblatum saepe ingratum.

5 Angebotten dienst ward nie werdt.Tappius, 7b; Eyering, I, 90; Lehmann, II, 28, 2.

Holl.: Gheboden dienst is onweert. (Tunn., 4, 17; Fallersleben, 123.)

Lat.: Dicitur oblatum fore servitium male gratum. (Sutor, 895.)

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[[300]/0328] die schöne Rachel (vmb gross ehr vnd nutz) dient und wird mit der schelen Lea bezahlt. – Lehmann, 126, 67. 39 Eingeborene Diener geben den besten Rath. 40 Es gehört kein diener in die Welt, dann der Teuffel vnd sein Muter. – Henisch, 701. 41 Es gibt keine treuern Diener als Advocaten, denn sie ziehen die Kleider aus bis auf den nackten Leib. (Rheinhessen.) 42 Es ist ein guter Diener, aber er ist nicht da, wenn man ihn braucht. Lat.: Bene malo non facias et malum non continget tibi. (Sutor, 72.) 43 Es ist ein thörichter Diener, der nicht etwas Schatten auf sein eigenes Haupt fallen lässt, wenn er den Schirm trägt. 44 Es ist loblich wann ain Diener lange an ainem orte dienet. – Agricola II, 172. 45 Es muss ein diener leiden vil. – Henisch, 701. Engl.: Servants should put on patience, when they put on a livery. (Bohn II, 483.) 46 Gehorsamer Dyner, saghte Här Smîëmann, doa liäwede hä noch. (Iserlohn.) – Frommann, III, 256, 46. D. h. da er noch lebte. 47 Getrewe diener findt man nicht auffm Grempel-(Trödel-)markt. – Lehmann, 122, 18; Günther, 61; Kirchhofer, 205; Simrock, 1602; Körte, 865. 48 Glückselig, der keinen Diener vonnöthen und selbst nit dienen darff. – Sutor, 234. 49 Ihr Diener, Herr Esel mit Namen, wie kommen wir also zusammen? – Eiselein, 150. 50 Je mehr Diener, je schlechter bedient. Holl.: Hoe meerder dienstboden, hoe slechter dienst. – Hoe meerder hoop, hoe minder dienst. (Harrebomée, I, 132.) 51 Jeder wählt sich seine Diener nach Gefallen. 52 Man muss einem Diener die Haare nicht zu lang wachsen lassen. Span.: A tu criado no le hartes de pan, no pedirá queso. (Bohn I, 203.) 53 Man muss einem guten Diener nicht zu viel aufladen. Dän.: Man skal ei drifve en god svend formeget. (Prov. dan., 119.) 54 Mancher Diener betreifft sich mit seim eygenen Schmaltz. – Lehmann, 73, 25. 55 Mancher Diener geht seinem Herrn nach vnnd wolt jhm lieber auffm Kopff stehen. – Lehmann, 124, 40. 56 Mancher Diener wermt sich beym Fewer, dass jhme die Augen davon schwitzen. – Lehmann, 126, 66. 57 Mancher Diener zeucht wie ein müder Ochs. – Lehmann, 124, 32. 58 Trewen dienern soll man wol lohnen. – Henisch, 701. 59 Trewen dienern spart Gott den danck zusamen. – Henisch, 701; Simrock, 1599b; Körte, 864. 60 Viel Diener, viel Diebe. Holl.: Die veel dienstboden heeft, die heeft veel dieven. (Harrebomée, I, 130.) 61 Viel Diener, wenig Dienst. 62 Von einem bösen Diener ist die Zunge das Aergste. 63 Was man an getreuen Dienern (oder Arbeitern) erspart, das faselt nicht. – Lehmann, 74, 51. 64 Was man an trewen dienern erspart, das gehet an galgen (vnd macht, das man desto weniger trew gesind find). – Henisch, 701. 65 Was man gibt einem trewen diener, das ist alles zu wenig, widerumb was man einem vntrewen, ist alles zu viel. – Henisch, 701; Egenolff, 170b; Sailer, 265; Simrock, 1603; Körte, 866; Sutor, 897; Gaal, 291; Sprichwort, 177; Schottel, 1133b. Lat.: Canescunt dulci rore concreta gramina, at delicata mancipia fastidire delitias. (Sutor, 897.) 66 Welcher Diener jhm selbst nicht nutz ist, der nutzt auch seinem Herrn nicht. – Lehmann, 126, 61. So antwortete der Pfalzgraf Kasimir, als man ihm sagte, dass seinen Dienern die Federn wüchsen. 67 Wenn der Diener reich wird und der Herr arm, so taugen beide nichts. – Simrock, 1604; Körte, 867. 68 Wenn Diener die Herren zu Gaste bitten, muss es der Rechenpfennig bezahlen. – Mathesy, 208b. 69 Wenn einem treuen Diener die Welt nicht dankt, so dankt ihm Gott. 70 Wenn man dem schlechten Diener einen Pfennig gibt, so betrügt er den Herrn um einen Thaler. 71 Wenn man den Diener ehrt, so ehrt man seinen Herrn. 72 Wenn sich die Diener zanken, nehmen die Herren Abschied. 73 Wer dem Diener Ehr' und Lohn abschneidet, bläst seinem Fleisse das Licht aus. 74 Wer den Diener nach Wasser schickt und es sich selber holt, der kann gut trinken. Der Russe sagt: Wenn du deinem Diener pfeifst, so schadet es nichts; aber es nützt, wenn du dir selber das Glas Wasser holst. (Altmann V.) 75 Wer einen guten Diener haben will, der muss sich's was kosten lassen. 76 Wer einen trewen diener hat, der hat einen schatz ym hause. – Agricola I, 102; Latendorf, 135; Henisch, 701; Sprichwort, 176. Holl.: Wie een' getrouwen dienaar heeft, die heeft een' schat in zijn huis. (Campen, 14; Harrebomée, I, 131.) 77 Wer einen vntrewen diener hat, der hat einen dieb vnd feind im hauss. – Henisch, 701. 78 Wer gute Diener will, muss sie gut halten. Frz.: Qui veult avoir bon serviteur il le fait nourrir. (Leroux, II, 313.) 79 Wer nicht zuvor Diener gewesen, kann nicht wohl Herr sein. – Körte, 4555. 80 Willst du einen treuen Diener haben, so diene dir selbst. 81 Willst du treue Diener haben, so halte sie danach. – Sutor, 234. 82 Wird der Diener reich und der Herr arm, kriegt der Herr einen leeren Darm. (Sachsen.) – Boebel, 161. 83 Wunderliche diener bleiben jr lebenlang betler. – Henisch, 701. *84 Er ist immer ein gehorsamer Diener, aber wenn man ihn braucht, ist er nicht zu Hause. Dienst. 1 Anbotten dienst ist halb vmbsonst. – Franck, II, 6b; Simrock, 1618; Lehmann, 128, 92; Körte, 869; Eiselein, 118. Engl.: Proffer' d service stinks. (Bohn II, 126.) Holl.: Aangeboden dienst is onwaard. (Bohn I, 296.) 2 Angebotener Dienst ist henkenswerth. – Simrock, 1619. Lat.: Merx ultronea putet. (Binder II, 1851; Buchler, 51.) 3 Angebotener Dienst ist selten angenehm. Der Gedanke, dass der, welcher zur Unzeit gefällig sein wolle, lästig werde, findet sich sprichwörtlich auch bei den Alten: Intempestiva benevolentia nihil a simultate differt. (Erasm., 61 u. 511.) It.: Servitù offerta non è mai stimata. (Gaal, 295; Pazzaglia, 332, 2.) 4 Angebotten dienst ist vnwerth. – Henisch, 705; Simrock, 1618; Sutor, 895; Schottel, 1133a. Holl.: Aangeboden dienst is zelden aangenaam. (Harrebomée, I, 132.) Lat.: Officium oblatum saepe ingratum. 5 Angebotten dienst ward nie werdt. – Tappius, 7b; Eyering, I, 90; Lehmann, II, 28, 2. Holl.: Gheboden dienst is onweert. (Tunn., 4, 17; Fallersleben, 123.) Lat.: Dicitur oblatum fore servitium male gratum. (Sutor, 895.) 6 Auffgerupffter (vorgeworfener) Dienst ist verwust. – Lehmann, II, 31, 55. 7 Beim Dienst der Könige findet sich zweierlei: Hoffnung auf Brot und Gefahr zum Tod.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [300]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/328>, abgerufen am 26.04.2024.