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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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10 Vier Festungen beschirmen die Welt: Goldenberg, Nideck, Hohenzorn vnd Haderwig. - Gruter, III, 89; Lehmann, II, 800, 76.

11 Zu einer solchen Festung gehört eine solche Schanze. - Parömiakon, 379 u. 2967.

Jedem was ihm gebührt. Die Behandlung richtet sich nach dem Betragen.

*12 Die Festung Kandelberg belagern. - Megerle.

Von tapfern Zechern.

*13 Die Festung (ein-)nehmen.

Holl.: De vesting is ingenomen. (Harrebomee, II, 375.)

*14 Er baut seine Festungen alle in die Luft. - Sailer, 300.

*15 Er belagert keine Festung lieber als Magdeburg. - Parömiakon, 2022.

Der Weiberfreund im übeln Sinne.


Fett (Subst.).

1 Aus dem Fette entstehen keine Eingeweide.

2 Dat Fett drifft doch bawen, all is't ok van'n doden Hund. - Bueren, 92; Frommann, II, 536, 133; Firmenich, III, 27, 60.

3 Dat Fett mutt alltyd bawen (oben) dryven. - Richey, 11.

4 Des Fettes wegen leckt die Katze die Bratpfanne.

Holl.: Om het vet likt de kat de braadpan. (Harrebomee, II, 376.)

5 Es fehlt ihm nichts als Fett, wenn er nur Kohl hätte.

Holl.: Hem ontbreekt niets dan vet, had hij maar kool. (Harrebomee, II, 376.)

6 Et Fett will uowen swemmen, un wann 't ak vanner Uise (Kröte) is. (Salzkotten.) - Firmenich, I, 361, 1.

7 Fett gehört obenan, sagte der alte dürre Hund und nahm den ersten Platz.

8 Fett hat keine Nerven. - Scheidemünze, I, 2739.

9 Fett schwemmt baob'n. (Altmark.)

Danneil (S. 206) bemerkt dazu: Mit einem Einflussreichen ist schlecht streiten. Auch: Der Wohlhabende erreicht durch irgendeinen (gesetzlichen oder ungesetzlichen) Einfluss leicht seinen Zweck.

10 Fett schwemmt bowen, on wenn et mar Hondsfett es. (Meurs.) - Firmenich, I, 401, 80; für Altmark: Danneil, 260.

11 Fett schwimmt oben, sagte Barthel, da lebte er noch. - Simrock, 2399; Hoefer, 45.

12 Fett schwömmt ovve, effel1 der Schum noch derbovve. (Aachen.) - Firmenich, I, 491, 6.

1) Aber, jedoch.

13 Fett settet Fett. (Hannover.) - Schambach, 233.

Fett setzt Fett an; trocken Brot gibt schmale Bäuche; aus nichts wird nichts.

14 Fett swemmt baoben, ok wenn 't man von' Sweinägel iss. - Danneil, 205.

In der Altmark soll dies die Bedeutung haben, dass Gerechtigkeit doch endlich den Sieg erhalte. Leider ist "endlich" ein sehr dehnbarer Begriff.

15 Fett swemmt bawen, säd' de Jung, dar schet he in de Bottermelk. (Hamburg.) - Hoefer, 528.

16 Fett swemmt boben, un ess et auk men Rüenfett. (Lippe.) - Firmenich, I, 267; für Hannover: Schambach, 220; hochdeutsch bei Simrock, 2398.

Holl.: Het vet wil altijd boven drijven, behalve in de rozijnenworst. (Harrebomee, II, 376.)

17 Fett un Salz äs das beste Schmalz. - Curtze, 365, 625.

18 Man kann das Fett nur so lange schöpfen, als es fliesst.

19 Old Fett un Malligkeit is good in brune Kohl. (Ostfries.) - Bueren, 963.

20 Sich im eigenen Fett zu braten, ist eine von den grössten Thaten.

21 Stinkend Fett bringt klingend Geld.

22 Tweerlei Fett up dem Brode is ungesund. - Schütze, IV, 292.

Gegen Uebermuth und Verschwendung.

23 Wenig Fett gibt magere Suppen. (Eifel.) - Schmitz, 189, 91.

24 Wenn das Fett vom Feuer kommt, erstarrt es wieder.

[Spaltenumbruch] 25 Wer Fett übrig hat, schmiere des Nachbars Wagen.

Der Araber sagt: Wenn Fett an deiner Hand klebt, so wische es an deinen nächsten Freunden ab. (Burckhardt, 25.) Wer Ueberfluss hat, vertheile ihn unter seine Verwandten und nächsten Freunde und lasse sie nicht darben, um Fremde zu beschenken.

26 Wer gern Fett isst, sucht es wol.

*27 Das Fett von den Lippen abschöpfen.

Ein Mädchen zuerst küssen, mit sinnlichen Nebenbegriffen.

*28 Davon ist das Fett abgeschöpft.

Dabei ist nichts mehr zu gewinnen.

Frz.: Il n'y a plus rien a grapiller. (Lendroy, 851.)

*29 Davon wird er kein Fett bekommen.

Holl.: Hij zal er geen vetje van halen. (Harrebomee, II, 376.)

*30 Der (er) wird nicht in seinem Fett ersticken.

Von sehr Magern.

Frz.: Il ne mourra pas de gras-fondu. (Starschedel, 199.)

Holl.: Het vet zit hem niet in den weg. - Hij stikt niet in zijn vet. (Harrebomee, II, 376.)

*31 Einen in seinem eigenen Fette backen (braten).

Auch bei den Negern in Surinam. - Ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen.

Holl.: Hij moet in zijn eigen vet gaar braden (koken, smoren). (Harrebomee, II, 376.)

*32 Einen mit seinem eigenen Fette beträufeln (schmieren).

Dän.: At dryppe en i sit eget fedt. (Prov. dan., 127.)

Holl.: Dat bedruipt zich met zijn eigen vet. (Harrebomee, II, 375.)

*33 Er hat das beste Fett herunter.

*34 Er hat immer Fett in Händen.

Zerbricht leicht etwas.

*35 Er hat sein Fett gekriegt.

*36 Er hat sein Fett inwendig.

Holl.: Het is een binnen-vetter. (Harrebomee, II, 376.)

*37 Er kriegt seine Fett'n. (Wien.)

Seinen Verweis.

*38 Er schwätzt einem das Fett von der Suppe. (Eifel.)

Der Zudringliche.

*39 Er weiss das beste Fett abzuschöpfen.

Holl.: Hij weet het beste vet van den pot met den vischspaan af te schuimen. (Harrebomee, II, 385.)

*40 Ich hab' ihm sein Fett gegeben.

Holl.: Hij geeft hem zijn vet. (Harrebomee, II, 376.)

*41 In seinem eigenen Fett wird er sich wenig braten.

Holl.: Hij zal in zijn vet niet smoren. (Harrebomee, II, 376.)

*42 In seinem eigenen Fette ersticken.

Von sehr Dicken.

*43 Sin Fett hewwen. (Westf.)

Seinen Lohn, sein gebührend Theil haben; auch ironisch: seine Lection, seine Vorwürfe.

*44 Vom eigenen Fette zehren bis zur Ernte.

Seinen Aufwand nach seinem Vermögen bemessen.

Holl.: Hij teert op zijn eigen vet (smeer). (Harrebomee, II, 376.)

*45 Vom Fette zehren wie der Dachs.

Vom gesammelten, ersparten Vermögen leben.

Lat.: Suapte vivere pinguedine. (Bovill, I, 122.)


Fett (Adj.).

1 Bar wess, bovu me fett werd, von Schpek oder von Drek. (Meiningen.)

Wer weiss, wovon man fett wird, von Speck oder Dreck.

2 Es ist immer fett in anderer Leute Schüssel.

3 Es können nicht alle gleich fett werden.

Die Verpflegungsbeamten beim Militär, besonders im Kriege, sind häufig fetter als die Mannschaft und die (Schlacht-)Ochsen.

4 Et is beater einmoal fett, äs alltiyt mager. (Westf.)

5 Fett vnd dicke kan bald mager vnd schmal werden. - Henisch, 1079; Petri, III, 311.

6 Je fetter der Ochs, je schlechter das Fell. - Simrock, 2401a.

7 Manchen (mancher) hält man (sich) für fett und er ist nur geschwollen. - Simrock, 2402; Mayer, II, 93; Siebenkees, 161.

Holl.: Menigeen schijnt vet, en is maar gezwollen. (Harrebomee, II, 376.)

8 Was wir zusammen fett werden, sagte der spindeldürre (Armen-)Vogt zum schnaufenden Schulzen, als er eine Thrantonne ausgewischt hatte.

9 Wer fett werden will, muss sich selbst mästen. - Scheidemünze, I, 1862.

[Spaltenumbruch]

10 Vier Festungen beschirmen die Welt: Goldenberg, Nideck, Hohenzorn vnd Haderwig.Gruter, III, 89; Lehmann, II, 800, 76.

11 Zu einer solchen Festung gehört eine solche Schanze.Parömiakon, 379 u. 2967.

Jedem was ihm gebührt. Die Behandlung richtet sich nach dem Betragen.

*12 Die Festung Kandelberg belagern.Megerle.

Von tapfern Zechern.

*13 Die Festung (ein-)nehmen.

Holl.: De vesting is ingenomen. (Harrebomée, II, 375.)

*14 Er baut seine Festungen alle in die Luft.Sailer, 300.

*15 Er belagert keine Festung lieber als Magdeburg.Parömiakon, 2022.

Der Weiberfreund im übeln Sinne.


Fett (Subst.).

1 Aus dem Fette entstehen keine Eingeweide.

2 Dat Fett drifft doch bâwen, all is't ôk van'n dôden Hund.Bueren, 92; Frommann, II, 536, 133; Firmenich, III, 27, 60.

3 Dat Fett mutt alltyd bawen (oben) dryven.Richey, 11.

4 Des Fettes wegen leckt die Katze die Bratpfanne.

Holl.: Om het vet likt de kat de braadpan. (Harrebomée, II, 376.)

5 Es fehlt ihm nichts als Fett, wenn er nur Kohl hätte.

Holl.: Hem ontbreekt niets dan vet, had hij maar kool. (Harrebomée, II, 376.)

6 Et Fett will uowen swemmen, un wann 't ak vanner Uise (Kröte) is. (Salzkotten.) – Firmenich, I, 361, 1.

7 Fett gehört obenan, sagte der alte dürre Hund und nahm den ersten Platz.

8 Fett hat keine Nerven.Scheidemünze, I, 2739.

9 Fett schwemmt baob'n. (Altmark.)

Danneil (S. 206) bemerkt dazu: Mit einem Einflussreichen ist schlecht streiten. Auch: Der Wohlhabende erreicht durch irgendeinen (gesetzlichen oder ungesetzlichen) Einfluss leicht seinen Zweck.

10 Fett schwemmt bowen, on wenn et mâr Hondsfett es. (Meurs.) – Firmenich, I, 401, 80; für Altmark: Danneil, 260.

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12 Fett schwömmt ovve, effel1 der Schum noch derbovve. (Aachen.) – Firmenich, I, 491, 6.

1) Aber, jedoch.

13 Fett settet Fett. (Hannover.) – Schambach, 233.

Fett setzt Fett an; trocken Brot gibt schmale Bäuche; aus nichts wird nichts.

14 Fett swemmt baoben, ôk wenn 't man von' Swînägel iss.Danneil, 205.

In der Altmark soll dies die Bedeutung haben, dass Gerechtigkeit doch endlich den Sieg erhalte. Leider ist „endlich“ ein sehr dehnbarer Begriff.

15 Fett swemmt bâwen, säd' de Jung, dar schêt he in de Bottermelk. (Hamburg.) – Hoefer, 528.

16 Fett swemmt boben, un ess et auk men Rüenfett. (Lippe.) – Firmenich, I, 267; für Hannover: Schambach, 220; hochdeutsch bei Simrock, 2398.

Holl.: Het vet wil altijd boven drijven, behalve in de rozijnenworst. (Harrebomée, II, 376.)

17 Fett un Salz äs das beste Schmalz.Curtze, 365, 625.

18 Man kann das Fett nur so lange schöpfen, als es fliesst.

19 Old Fett un Malligkeit is good in brune Kohl. (Ostfries.) – Bueren, 963.

20 Sich im eigenen Fett zu braten, ist eine von den grössten Thaten.

21 Stinkend Fett bringt klingend Geld.

22 Twêerlei Fett up dem Brode is ungesund.Schütze, IV, 292.

Gegen Uebermuth und Verschwendung.

23 Wenig Fett gibt magere Suppen. (Eifel.) – Schmitz, 189, 91.

24 Wenn das Fett vom Feuer kommt, erstarrt es wieder.

[Spaltenumbruch] 25 Wer Fett übrig hat, schmiere des Nachbars Wagen.

Der Araber sagt: Wenn Fett an deiner Hand klebt, so wische es an deinen nächsten Freunden ab. (Burckhardt, 25.) Wer Ueberfluss hat, vertheile ihn unter seine Verwandten und nächsten Freunde und lasse sie nicht darben, um Fremde zu beschenken.

26 Wer gern Fett isst, sucht es wol.

*27 Das Fett von den Lippen abschöpfen.

Ein Mädchen zuerst küssen, mit sinnlichen Nebenbegriffen.

*28 Davon ist das Fett abgeschöpft.

Dabei ist nichts mehr zu gewinnen.

Frz.: Il n'y a plus rien à grapiller. (Lendroy, 851.)

*29 Davon wird er kein Fett bekommen.

Holl.: Hij zal er geen vetje van halen. (Harrebomée, II, 376.)

*30 Der (er) wird nicht in seinem Fett ersticken.

Von sehr Magern.

Frz.: Il ne mourra pas de gras-fondu. (Starschedel, 199.)

Holl.: Het vet zit hem niet in den weg. – Hij stikt niet in zijn vet. (Harrebomée, II, 376.)

*31 Einen in seinem eigenen Fette backen (braten).

Auch bei den Negern in Surinam. – Ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen.

Holl.: Hij moet in zijn eigen vet gaar braden (koken, smoren). (Harrebomée, II, 376.)

*32 Einen mit seinem eigenen Fette beträufeln (schmieren).

Dän.: At dryppe en i sit eget fedt. (Prov. dan., 127.)

Holl.: Dat bedruipt zich met zijn eigen vet. (Harrebomée, II, 375.)

*33 Er hat das beste Fett herunter.

*34 Er hat immer Fett in Händen.

Zerbricht leicht etwas.

*35 Er hat sein Fett gekriegt.

*36 Er hat sein Fett inwendig.

Holl.: Het is een binnen-vetter. (Harrebomée, II, 376.)

*37 Er kriegt seine Fett'n. (Wien.)

Seinen Verweis.

*38 Er schwätzt einem das Fett von der Suppe. (Eifel.)

Der Zudringliche.

*39 Er weiss das beste Fett abzuschöpfen.

Holl.: Hij weet het beste vet van den pot met den vischspaan af te schuimen. (Harrebomée, II, 385.)

*40 Ich hab' ihm sein Fett gegeben.

Holl.: Hij geeft hem zijn vet. (Harrebomée, II, 376.)

*41 In seinem eigenen Fett wird er sich wenig braten.

Holl.: Hij zal in zijn vet niet smoren. (Harrebomée, II, 376.)

*42 In seinem eigenen Fette ersticken.

Von sehr Dicken.

*43 Sin Fett hewwen. (Westf.)

Seinen Lohn, sein gebührend Theil haben; auch ironisch: seine Lection, seine Vorwürfe.

*44 Vom eigenen Fette zehren bis zur Ernte.

Seinen Aufwand nach seinem Vermögen bemessen.

Holl.: Hij teert op zijn eigen vet (smeer). (Harrebomée, II, 376.)

*45 Vom Fette zehren wie der Dachs.

Vom gesammelten, ersparten Vermögen leben.

Lat.: Suapte vivere pinguedine. (Bovill, I, 122.)


Fett (Adj.).

1 Bar wess, bovu me fett werd, von Schpêk oder von Drêk. (Meiningen.)

Wer weiss, wovon man fett wird, von Speck oder Dreck.

2 Es ist immer fett in anderer Leute Schüssel.

3 Es können nicht alle gleich fett werden.

Die Verpflegungsbeamten beim Militär, besonders im Kriege, sind häufig fetter als die Mannschaft und die (Schlacht-)Ochsen.

4 Et is beater einmoal fett, äs alltiyt mager. (Westf.)

5 Fett vnd dicke kan bald mager vnd schmal werden.Henisch, 1079; Petri, III, 311.

6 Je fetter der Ochs, je schlechter das Fell.Simrock, 2401a.

7 Manchen (mancher) hält man (sich) für fett und er ist nur geschwollen.Simrock, 2402; Mayer, II, 93; Siebenkees, 161.

Holl.: Menigeen schijnt vet, en is maar gezwollen. (Harrebomée, II, 376.)

8 Was wir zusammen fett werden, sagte der spindeldürre (Armen-)Vogt zum schnaufenden Schulzen, als er eine Thrantonne ausgewischt hatte.

9 Wer fett werden will, muss sich selbst mästen.Scheidemünze, I, 1862.

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[[495]/0523] 10 Vier Festungen beschirmen die Welt: Goldenberg, Nideck, Hohenzorn vnd Haderwig. – Gruter, III, 89; Lehmann, II, 800, 76. 11 Zu einer solchen Festung gehört eine solche Schanze. – Parömiakon, 379 u. 2967. Jedem was ihm gebührt. Die Behandlung richtet sich nach dem Betragen. *12 Die Festung Kandelberg belagern. – Megerle. Von tapfern Zechern. *13 Die Festung (ein-)nehmen. Holl.: De vesting is ingenomen. (Harrebomée, II, 375.) *14 Er baut seine Festungen alle in die Luft. – Sailer, 300. *15 Er belagert keine Festung lieber als Magdeburg. – Parömiakon, 2022. Der Weiberfreund im übeln Sinne. Fett (Subst.). 1 Aus dem Fette entstehen keine Eingeweide. 2 Dat Fett drifft doch bâwen, all is't ôk van'n dôden Hund. – Bueren, 92; Frommann, II, 536, 133; Firmenich, III, 27, 60. 3 Dat Fett mutt alltyd bawen (oben) dryven. – Richey, 11. 4 Des Fettes wegen leckt die Katze die Bratpfanne. Holl.: Om het vet likt de kat de braadpan. (Harrebomée, II, 376.) 5 Es fehlt ihm nichts als Fett, wenn er nur Kohl hätte. Holl.: Hem ontbreekt niets dan vet, had hij maar kool. (Harrebomée, II, 376.) 6 Et Fett will uowen swemmen, un wann 't ak vanner Uise (Kröte) is. (Salzkotten.) – Firmenich, I, 361, 1. 7 Fett gehört obenan, sagte der alte dürre Hund und nahm den ersten Platz. 8 Fett hat keine Nerven. – Scheidemünze, I, 2739. 9 Fett schwemmt baob'n. (Altmark.) Danneil (S. 206) bemerkt dazu: Mit einem Einflussreichen ist schlecht streiten. Auch: Der Wohlhabende erreicht durch irgendeinen (gesetzlichen oder ungesetzlichen) Einfluss leicht seinen Zweck. 10 Fett schwemmt bowen, on wenn et mâr Hondsfett es. (Meurs.) – Firmenich, I, 401, 80; für Altmark: Danneil, 260. 11 Fett schwimmt oben, sagte Barthel, da lebte er noch. – Simrock, 2399; Hoefer, 45. 12 Fett schwömmt ovve, effel1 der Schum noch derbovve. (Aachen.) – Firmenich, I, 491, 6. 1) Aber, jedoch. 13 Fett settet Fett. (Hannover.) – Schambach, 233. Fett setzt Fett an; trocken Brot gibt schmale Bäuche; aus nichts wird nichts. 14 Fett swemmt baoben, ôk wenn 't man von' Swînägel iss. – Danneil, 205. In der Altmark soll dies die Bedeutung haben, dass Gerechtigkeit doch endlich den Sieg erhalte. Leider ist „endlich“ ein sehr dehnbarer Begriff. 15 Fett swemmt bâwen, säd' de Jung, dar schêt he in de Bottermelk. (Hamburg.) – Hoefer, 528. 16 Fett swemmt boben, un ess et auk men Rüenfett. (Lippe.) – Firmenich, I, 267; für Hannover: Schambach, 220; hochdeutsch bei Simrock, 2398. Holl.: Het vet wil altijd boven drijven, behalve in de rozijnenworst. (Harrebomée, II, 376.) 17 Fett un Salz äs das beste Schmalz. – Curtze, 365, 625. 18 Man kann das Fett nur so lange schöpfen, als es fliesst. 19 Old Fett un Malligkeit is good in brune Kohl. (Ostfries.) – Bueren, 963. 20 Sich im eigenen Fett zu braten, ist eine von den grössten Thaten. 21 Stinkend Fett bringt klingend Geld. 22 Twêerlei Fett up dem Brode is ungesund. – Schütze, IV, 292. Gegen Uebermuth und Verschwendung. 23 Wenig Fett gibt magere Suppen. (Eifel.) – Schmitz, 189, 91. 24 Wenn das Fett vom Feuer kommt, erstarrt es wieder. 25 Wer Fett übrig hat, schmiere des Nachbars Wagen. Der Araber sagt: Wenn Fett an deiner Hand klebt, so wische es an deinen nächsten Freunden ab. (Burckhardt, 25.) Wer Ueberfluss hat, vertheile ihn unter seine Verwandten und nächsten Freunde und lasse sie nicht darben, um Fremde zu beschenken. 26 Wer gern Fett isst, sucht es wol. *27 Das Fett von den Lippen abschöpfen. Ein Mädchen zuerst küssen, mit sinnlichen Nebenbegriffen. *28 Davon ist das Fett abgeschöpft. Dabei ist nichts mehr zu gewinnen. Frz.: Il n'y a plus rien à grapiller. (Lendroy, 851.) *29 Davon wird er kein Fett bekommen. Holl.: Hij zal er geen vetje van halen. (Harrebomée, II, 376.) *30 Der (er) wird nicht in seinem Fett ersticken. Von sehr Magern. Frz.: Il ne mourra pas de gras-fondu. (Starschedel, 199.) Holl.: Het vet zit hem niet in den weg. – Hij stikt niet in zijn vet. (Harrebomée, II, 376.) *31 Einen in seinem eigenen Fette backen (braten). Auch bei den Negern in Surinam. – Ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen. Holl.: Hij moet in zijn eigen vet gaar braden (koken, smoren). (Harrebomée, II, 376.) *32 Einen mit seinem eigenen Fette beträufeln (schmieren). Dän.: At dryppe en i sit eget fedt. (Prov. dan., 127.) Holl.: Dat bedruipt zich met zijn eigen vet. (Harrebomée, II, 375.) *33 Er hat das beste Fett herunter. *34 Er hat immer Fett in Händen. Zerbricht leicht etwas. *35 Er hat sein Fett gekriegt. *36 Er hat sein Fett inwendig. Holl.: Het is een binnen-vetter. (Harrebomée, II, 376.) *37 Er kriegt seine Fett'n. (Wien.) Seinen Verweis. *38 Er schwätzt einem das Fett von der Suppe. (Eifel.) Der Zudringliche. *39 Er weiss das beste Fett abzuschöpfen. Holl.: Hij weet het beste vet van den pot met den vischspaan af te schuimen. (Harrebomée, II, 385.) *40 Ich hab' ihm sein Fett gegeben. Holl.: Hij geeft hem zijn vet. (Harrebomée, II, 376.) *41 In seinem eigenen Fett wird er sich wenig braten. Holl.: Hij zal in zijn vet niet smoren. (Harrebomée, II, 376.) *42 In seinem eigenen Fette ersticken. Von sehr Dicken. *43 Sin Fett hewwen. (Westf.) Seinen Lohn, sein gebührend Theil haben; auch ironisch: seine Lection, seine Vorwürfe. *44 Vom eigenen Fette zehren bis zur Ernte. Seinen Aufwand nach seinem Vermögen bemessen. Holl.: Hij teert op zijn eigen vet (smeer). (Harrebomée, II, 376.) *45 Vom Fette zehren wie der Dachs. Vom gesammelten, ersparten Vermögen leben. Lat.: Suapte vivere pinguedine. (Bovill, I, 122.) Fett (Adj.). 1 Bar wess, bovu me fett werd, von Schpêk oder von Drêk. (Meiningen.) Wer weiss, wovon man fett wird, von Speck oder Dreck. 2 Es ist immer fett in anderer Leute Schüssel. 3 Es können nicht alle gleich fett werden. Die Verpflegungsbeamten beim Militär, besonders im Kriege, sind häufig fetter als die Mannschaft und die (Schlacht-)Ochsen. 4 Et is beater einmoal fett, äs alltiyt mager. (Westf.) 5 Fett vnd dicke kan bald mager vnd schmal werden. – Henisch, 1079; Petri, III, 311. 6 Je fetter der Ochs, je schlechter das Fell. – Simrock, 2401a. 7 Manchen (mancher) hält man (sich) für fett und er ist nur geschwollen. – Simrock, 2402; Mayer, II, 93; Siebenkees, 161. Holl.: Menigeen schijnt vet, en is maar gezwollen. (Harrebomée, II, 376.) 8 Was wir zusammen fett werden, sagte der spindeldürre (Armen-)Vogt zum schnaufenden Schulzen, als er eine Thrantonne ausgewischt hatte. 9 Wer fett werden will, muss sich selbst mästen. – Scheidemünze, I, 1862.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [495]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/523>, abgerufen am 26.04.2024.