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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 80 Ein geitziger ist wie ein Hund, der auff dem Hew ligt, vnd es selbst nicht frisst, will es auch andern nicht essen lassen. - Henisch, 1449, 17; Petri, II, 189.

81 Ein geitziger nems Gott wol vom Altar wegk. - Henisch, 1449, 50; Petri, II, 327.

82 Ein geitziger siehet lieber Gelt, als die Sonn. - Lehmann, 256, 45.

83 Ein geitziger sorget vor das, was er hat, vnnd vor das, was er nit hat. - Lehmann, 251, 27.

Dän.: En gierrig sörger baade for det han har, og ikke har. (Prov. dan., 227.)

Lat.: Avaro tam deest, quod habet, quam quod non habet. (Gaal, 630.)

84 Ein geitziger trachtet nach dem, was er nicht hat, vnnd was er hat, dessen geneusst er nit. - Lehmann, 251, 33; Luther, 273.

Böhm.: Lakomy cizim chvatil, a sve z huby ztratil. (Celakovsky, 54.)

Ung.: A fösveny a nelkül in szükölködik, a mie van a nelkül is, a mie nints. (Gaal, 629.)

85 Ein geitziger thut nichts bessers sein lebenlang, als wenn er stirbt. - Petri, II, 189.

86 Ein geitziger thut niemand gut, jhm selber auch das ärgste thut. - Henisch, 1449, 23; Petri, II, 189; Gruter, III, 42; Lehmann, II, 235, 26.

87 Ein Geiziger hat nie genug. - Kirchhofer, 152.

In Finland sagt man, um den Gedanken auszudrücken, dass der Geizige nicht zu erfüllen ist: Gib dem Geizigen, so lange er verlangt, dem Hunde, so lange er sieht. (Bertram, 46.)

It.: L'avaro non e mai ricco. (Pazzaglia, 22.)

88 Ein Geiziger ist elender als ein Schwein, er hat weder Lust noch Freude im Leben und auch nicht nach seinem Tode.

It.: L'avaro e il piu miserabile de mortali. (Pazzaglia, 22.)

89 Ein Geiziger und ein kranker Hund sind beide ungesund.

90 Ein reicher Geiziger ist Salomo's Esel. - Simrock, 3217.

"Man schilt keinen Bettler wegen seines Geizes, den Reichen schilt man." (Börne, Briefe aus Paris, IV.)

91 Einem Geizigen ist bös nachähren.

92 Einem Geizigen wächst nimmer genug.

93 Es ist einem geitzigen wie einem Hund, der alles, was man jhm darwirfft, inn einem huy verschlickt vnd nach einem andern auffgienet. - Henisch, 1449, 29.

94 Geitzige reiten auch zuweil den Esel. - Henisch, 1449, 37; Petri, II, 327.

95 Geitzigem mangelt sowol das er hat, als das er nicht hat. - Lehmann, II, 225, 46.

96 Geitzigen fellt allzeit ein Blutstropffen, so offt sie einen Heller vmb Gotteswillen geben. - Gruter, III, 42; Lehmann, II, 235, 24.

97 Geitziger Frass würget den Menschen. - Petri, II, 327.

98 Geitziger ist allein die Vrsach seines grossen Elends. - Lehmann, II, 226, 52.

99 Geitziger ist niemand gut oder Nutz, aber jhm selbst am schädlichsten. - Lehmann, II, 226, 54.

100 Geitziger ist seines guts selber nicht Maister. - Gruter, III, 42; Lehmann, II, 235, 25.

101 Geitziger ist wie ein Hungeriger Hund, der frist, wovon er bekompt. - Lehmann, 252, 49.

Dän.: Saa figer fuld er efter goda, som ravn efter aadsel. (Prov. dan., 165.)

102 Geitziger thut niemahls recht, er sterbe dann. - Lehmann, II, 226, 53.

103 Geizige essen keinen Vogel lieber als den Habich. - Parömiakon, 3115.

104 Geizige fasten vorm vollen Kasten.

Dän.: Vil leve fattig for at döe riig. (Prov. dan., 226.)

105 Hette der geitzige die gantz Erden, so möcht jhm doch nicht gnug werden. - Henisch, 1449, 41.

106 Je mehr der geitzige hat, je mehr er haben will. - Petri, II, 394.

107 Je mehr der geitzige hat, je mehr ihm abgeht. - Petri, II, 394.

[Spaltenumbruch] 108 Je mehr der Geizige hat, je weniger wird er satt. - Körte, 1881; Körte2, 2325; Simrock, 3209.

109 Je mehr man den Geizigen bittet, je weniger gibt er.

Frz.: Prier le vilain il en fera moins. (Leroux, II, 82.)

110 Man kan eim geitzigen nit mehr vnglücks wünschen, dann das er lang leb. - Franck, I, 65a; Simrock, 3215; Müller, 23, 5.

Lat.: Avaro quid mali optes, nisi ut vivat diu.

111 Was der Geitzig hat, das braucht er nicht; darnach er tracht, dass wird jhm nicht. - Lehmann, 251, 17.

112 Weil dem Geitzigen der Odem geht, ist er zu nemen stets bereit. - Petri, II, 615.

113 Wenn der geitzige fröhlich ist, so tantzet ein Kamel. - Henisch, 1449, 51; Petri, II, 634.

114 Wenn der Geizige das Schwein verkauft, möcht' er das Wurstfleisch noch besonders verkaufen.

115 Wenn der Geizige könnte, er verpachtete das Sonnenlicht.

116 Wenn der Geizige stirbt, streckt er noch die Hand nach Geld aus.

Dän.: Den gierrige raekker endnu haanden frem naar han skal döe. (Prov. dan., 227.)

117 Wenn die Geitzigen einem ein Heller abschinden können, so meinen sie, sie haben einen Gülden gewonnen. - Petri, II, 642.

118 Wer dem Geizigen wohlthut, hat wenig Danks.

Frz.: Graissez les bottes d'un vilain, il dira qu'on les lui braule. (Leroux, II, 82.)

119 Wer einen Geizigen um Geld bringt, greift ihm ans Herz.

Frz.: Tirer de l'argent d'un avare, c'est lui arrocher une dent. (Lendroy, 63.)

120 Wer mit dem Geizigen zu Tische geht, überladet den Magen nicht.

Mit dem Geizigen muss man den Geizigen spielen, sagt man in Venetien. (Reinsberg III, 94.)

121 Wer sich bei einem Geizigen wärmen will, muss das Feuer mitbringen.

122 Wer vom Geizigen etwas haben will, der fischt auf dem Dache.

Der will im Meere graben, sagen die Osmanen. (Schlechta, 294.)

123 Wo ein Geiziger schneidet, da ist das Aehrenlesen umsonst.

124 Ye mehr der geitzig hat, ye mehr jm abgeht. - Franck, II, 136a; Petri, II, 394; Gruter, I, 50; Eyering, III, 87; Egenolff, 147a; Braun, I, 617: Körte, 1881.

Böhm.: Lakomec nikdy dost neni, by mel vseho sveta jmeni. (Haug.)

Frz.: Homme chiche n'est jamais riche. (Körte, 1881.)

It.: L' avaro quanto piu ha, tanto piu e bisognoso. (Pazzaglia, 21, 11.)

Lat.: Avarus non impletur pecunia. - Omnia des cupido, sua non perit inde cupido. ( Gaal, 627.)


Geizigkeit.

1 Geitzigkeit betreugt die Weissheit. - Lehmann, II, 225, 32.

2 Geytzigkeit hat an jr alle vntugendt.


Geizkragen.

* Et äs e Getzkrogen. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 35, 61.


Geizler.

Der geitzler kan nicht voll werden. - Henisch, 1447, 19.


Geizmagen.

Gizmage - Fiddelbage. - Frischbier2, 1195.

Friedland in Preussen; ohne Erklärung.


Gekautes.

Wo Gekautes will hinein, kann kein Gebrautes sein.

Wer viel isst, kann nicht gleichzeitig auch viel trinken.


Gekomm.

Wu vil Gekumm, do vil Gegeng, wu vil Leib1, do viel Geseng. (Nassau.)

1) Leib, Läib = Liebe.


Gekreit.

Völ Gekreit1 un weinig Wulle, sä de Düvel, do schor he 'n Schwein. - Stürenburg, 67.

1) Geschrei (s. d.).


[Spaltenumbruch] 80 Ein geitziger ist wie ein Hund, der auff dem Hew ligt, vnd es selbst nicht frisst, will es auch andern nicht essen lassen.Henisch, 1449, 17; Petri, II, 189.

81 Ein geitziger nems Gott wol vom Altar wegk.Henisch, 1449, 50; Petri, II, 327.

82 Ein geitziger siehet lieber Gelt, als die Sonn.Lehmann, 256, 45.

83 Ein geitziger sorget vor das, was er hat, vnnd vor das, was er nit hat.Lehmann, 251, 27.

Dän.: En gierrig sørger baade for det han har, og ikke har. (Prov. dan., 227.)

Lat.: Avaro tam deest, quod habet, quam quod non habet. (Gaal, 630.)

84 Ein geitziger trachtet nach dem, was er nicht hat, vnnd was er hat, dessen geneusst er nit.Lehmann, 251, 33; Luther, 273.

Böhm.: Lakomý cizím chvátil, a své z huby ztratil. (Čelakovský, 54.)

Ung.: A fösvény a nélkül in szükölködik, a mie van a nélkül is, a mie nints. (Gaal, 629.)

85 Ein geitziger thut nichts bessers sein lebenlang, als wenn er stirbt.Petri, II, 189.

86 Ein geitziger thut niemand gut, jhm selber auch das ärgste thut.Henisch, 1449, 23; Petri, II, 189; Gruter, III, 42; Lehmann, II, 235, 26.

87 Ein Geiziger hat nie genug.Kirchhofer, 152.

In Finland sagt man, um den Gedanken auszudrücken, dass der Geizige nicht zu erfüllen ist: Gib dem Geizigen, so lange er verlangt, dem Hunde, so lange er sieht. (Bertram, 46.)

It.: L'avaro non è mai ricco. (Pazzaglia, 22.)

88 Ein Geiziger ist elender als ein Schwein, er hat weder Lust noch Freude im Leben und auch nicht nach seinem Tode.

It.: L'avaro è il più miserabile de mortali. (Pazzaglia, 22.)

89 Ein Geiziger und ein kranker Hund sind beide ungesund.

90 Ein reicher Geiziger ist Salomo's Esel.Simrock, 3217.

„Man schilt keinen Bettler wegen seines Geizes, den Reichen schilt man.“ (Börne, Briefe aus Paris, IV.)

91 Einem Geizigen ist bös nachähren.

92 Einem Geizigen wächst nimmer genug.

93 Es ist einem geitzigen wie einem Hund, der alles, was man jhm darwirfft, inn einem huy verschlickt vnd nach einem andern auffgienet.Henisch, 1449, 29.

94 Geitzige reiten auch zuweil den Esel.Henisch, 1449, 37; Petri, II, 327.

95 Geitzigem mangelt sowol das er hat, als das er nicht hat.Lehmann, II, 225, 46.

96 Geitzigen fellt allzeit ein Blutstropffen, so offt sie einen Heller vmb Gotteswillen geben.Gruter, III, 42; Lehmann, II, 235, 24.

97 Geitziger Frass würget den Menschen.Petri, II, 327.

98 Geitziger ist allein die Vrsach seines grossen Elends.Lehmann, II, 226, 52.

99 Geitziger ist niemand gut oder Nutz, aber jhm selbst am schädlichsten.Lehmann, II, 226, 54.

100 Geitziger ist seines guts selber nicht Maister.Gruter, III, 42; Lehmann, II, 235, 25.

101 Geitziger ist wie ein Hungeriger Hund, der frist, wovon er bekompt.Lehmann, 252, 49.

Dän.: Saa figer fuld er efter goda, som ravn efter aadsel. (Prov. dan., 165.)

102 Geitziger thut niemahls recht, er sterbe dann.Lehmann, II, 226, 53.

103 Geizige essen keinen Vogel lieber als den Habich.Parömiakon, 3115.

104 Geizige fasten vorm vollen Kasten.

Dän.: Vil leve fattig for at døe riig. (Prov. dan., 226.)

105 Hette der geitzige die gantz Erden, so möcht jhm doch nicht gnug werden.Henisch, 1449, 41.

106 Je mehr der geitzige hat, je mehr er haben will.Petri, II, 394.

107 Je mehr der geitzige hat, je mehr ihm abgeht.Petri, II, 394.

[Spaltenumbruch] 108 Je mehr der Geizige hat, je weniger wird er satt.Körte, 1881; Körte2, 2325; Simrock, 3209.

109 Je mehr man den Geizigen bittet, je weniger gibt er.

Frz.: Prier le vilain il en fera moins. (Leroux, II, 82.)

110 Man kan eim geitzigen nit mehr vnglücks wünschen, dann das er lang leb.Franck, I, 65a; Simrock, 3215; Müller, 23, 5.

Lat.: Avaro quid mali optes, nisi ut vivat diu.

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112 Weil dem Geitzigen der Odem geht, ist er zu nemen stets bereit.Petri, II, 615.

113 Wenn der geitzige fröhlich ist, so tantzet ein Kamel.Henisch, 1449, 51; Petri, II, 634.

114 Wenn der Geizige das Schwein verkauft, möcht' er das Wurstfleisch noch besonders verkaufen.

115 Wenn der Geizige könnte, er verpachtete das Sonnenlicht.

116 Wenn der Geizige stirbt, streckt er noch die Hand nach Geld aus.

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118 Wer dem Geizigen wohlthut, hat wenig Danks.

Frz.: Graissez les bottes d'un vilain, il dira qu'on les lui brûle. (Leroux, II, 82.)

119 Wer einen Geizigen um Geld bringt, greift ihm ans Herz.

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120 Wer mit dem Geizigen zu Tische geht, überladet den Magen nicht.

Mit dem Geizigen muss man den Geizigen spielen, sagt man in Venetien. (Reinsberg III, 94.)

121 Wer sich bei einem Geizigen wärmen will, muss das Feuer mitbringen.

122 Wer vom Geizigen etwas haben will, der fischt auf dem Dache.

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123 Wo ein Geiziger schneidet, da ist das Aehrenlesen umsonst.

124 Ye mehr der geitzig hat, ye mehr jm abgeht.Franck, II, 136a; Petri, II, 394; Gruter, I, 50; Eyering, III, 87; Egenolff, 147a; Braun, I, 617: Körte, 1881.

Böhm.: Lakomec nikdy dost není, by mel všeho svĕta jmĕni. (Haug.)

Frz.: Homme chiche n'est jamais riche. (Körte, 1881.)

It.: L' avaro quanto più ha, tanto più è bisognoso. (Pazzaglia, 21, 11.)

Lat.: Avarus non impletur pecunia. – Omnia des cupido, sua non perit inde cupido. ( Gaal, 627.)


Geizigkeit.

1 Geitzigkeit betreugt die Weissheit.Lehmann, II, 225, 32.

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Geizkragen.

* Et äs e Getzkrôgen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 35, 61.


Geizler.

Der geitzler kan nicht voll werden.Henisch, 1447, 19.


Geizmagen.

Gizmage – Fiddelbage.Frischbier2, 1195.

Friedland in Preussen; ohne Erklärung.


Gekautes.

Wo Gekautes will hinein, kann kein Gebrautes sein.

Wer viel isst, kann nicht gleichzeitig auch viel trinken.


Gekomm.

Wu vil Gekumm, do vil Gegeng, wu vil Léib1, do viel Geseng. (Nassau.)

1) Leib, Läib = Liebe.


Gekrît.

Völ Gekrît1 un weinig Wulle, sä de Düvel, do schor he 'n Schwîn.Stürenburg, 67.

1) Geschrei (s. d.).


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[[732]/0760] 80 Ein geitziger ist wie ein Hund, der auff dem Hew ligt, vnd es selbst nicht frisst, will es auch andern nicht essen lassen. – Henisch, 1449, 17; Petri, II, 189. 81 Ein geitziger nems Gott wol vom Altar wegk. – Henisch, 1449, 50; Petri, II, 327. 82 Ein geitziger siehet lieber Gelt, als die Sonn. – Lehmann, 256, 45. 83 Ein geitziger sorget vor das, was er hat, vnnd vor das, was er nit hat. – Lehmann, 251, 27. Dän.: En gierrig sørger baade for det han har, og ikke har. (Prov. dan., 227.) Lat.: Avaro tam deest, quod habet, quam quod non habet. (Gaal, 630.) 84 Ein geitziger trachtet nach dem, was er nicht hat, vnnd was er hat, dessen geneusst er nit. – Lehmann, 251, 33; Luther, 273. Böhm.: Lakomý cizím chvátil, a své z huby ztratil. (Čelakovský, 54.) Ung.: A fösvény a nélkül in szükölködik, a mie van a nélkül is, a mie nints. (Gaal, 629.) 85 Ein geitziger thut nichts bessers sein lebenlang, als wenn er stirbt. – Petri, II, 189. 86 Ein geitziger thut niemand gut, jhm selber auch das ärgste thut. – Henisch, 1449, 23; Petri, II, 189; Gruter, III, 42; Lehmann, II, 235, 26. 87 Ein Geiziger hat nie genug. – Kirchhofer, 152. In Finland sagt man, um den Gedanken auszudrücken, dass der Geizige nicht zu erfüllen ist: Gib dem Geizigen, so lange er verlangt, dem Hunde, so lange er sieht. (Bertram, 46.) It.: L'avaro non è mai ricco. (Pazzaglia, 22.) 88 Ein Geiziger ist elender als ein Schwein, er hat weder Lust noch Freude im Leben und auch nicht nach seinem Tode. It.: L'avaro è il più miserabile de mortali. (Pazzaglia, 22.) 89 Ein Geiziger und ein kranker Hund sind beide ungesund. 90 Ein reicher Geiziger ist Salomo's Esel. – Simrock, 3217. „Man schilt keinen Bettler wegen seines Geizes, den Reichen schilt man.“ (Börne, Briefe aus Paris, IV.) 91 Einem Geizigen ist bös nachähren. 92 Einem Geizigen wächst nimmer genug. 93 Es ist einem geitzigen wie einem Hund, der alles, was man jhm darwirfft, inn einem huy verschlickt vnd nach einem andern auffgienet. – Henisch, 1449, 29. 94 Geitzige reiten auch zuweil den Esel. – Henisch, 1449, 37; Petri, II, 327. 95 Geitzigem mangelt sowol das er hat, als das er nicht hat. – Lehmann, II, 225, 46. 96 Geitzigen fellt allzeit ein Blutstropffen, so offt sie einen Heller vmb Gotteswillen geben. – Gruter, III, 42; Lehmann, II, 235, 24. 97 Geitziger Frass würget den Menschen. – Petri, II, 327. 98 Geitziger ist allein die Vrsach seines grossen Elends. – Lehmann, II, 226, 52. 99 Geitziger ist niemand gut oder Nutz, aber jhm selbst am schädlichsten. – Lehmann, II, 226, 54. 100 Geitziger ist seines guts selber nicht Maister. – Gruter, III, 42; Lehmann, II, 235, 25. 101 Geitziger ist wie ein Hungeriger Hund, der frist, wovon er bekompt. – Lehmann, 252, 49. Dän.: Saa figer fuld er efter goda, som ravn efter aadsel. (Prov. dan., 165.) 102 Geitziger thut niemahls recht, er sterbe dann. – Lehmann, II, 226, 53. 103 Geizige essen keinen Vogel lieber als den Habich. – Parömiakon, 3115. 104 Geizige fasten vorm vollen Kasten. Dän.: Vil leve fattig for at døe riig. (Prov. dan., 226.) 105 Hette der geitzige die gantz Erden, so möcht jhm doch nicht gnug werden. – Henisch, 1449, 41. 106 Je mehr der geitzige hat, je mehr er haben will. – Petri, II, 394. 107 Je mehr der geitzige hat, je mehr ihm abgeht. – Petri, II, 394. 108 Je mehr der Geizige hat, je weniger wird er satt. – Körte, 1881; Körte2, 2325; Simrock, 3209. 109 Je mehr man den Geizigen bittet, je weniger gibt er. Frz.: Prier le vilain il en fera moins. (Leroux, II, 82.) 110 Man kan eim geitzigen nit mehr vnglücks wünschen, dann das er lang leb. – Franck, I, 65a; Simrock, 3215; Müller, 23, 5. Lat.: Avaro quid mali optes, nisi ut vivat diu. 111 Was der Geitzig hat, das braucht er nicht; darnach er tracht, dass wird jhm nicht. – Lehmann, 251, 17. 112 Weil dem Geitzigen der Odem geht, ist er zu nemen stets bereit. – Petri, II, 615. 113 Wenn der geitzige fröhlich ist, so tantzet ein Kamel. – Henisch, 1449, 51; Petri, II, 634. 114 Wenn der Geizige das Schwein verkauft, möcht' er das Wurstfleisch noch besonders verkaufen. 115 Wenn der Geizige könnte, er verpachtete das Sonnenlicht. 116 Wenn der Geizige stirbt, streckt er noch die Hand nach Geld aus. Dän.: Den gierrige rækker endnu haanden frem naar han skal døe. (Prov. dan., 227.) 117 Wenn die Geitzigen einem ein Heller abschinden können, so meinen sie, sie haben einen Gülden gewonnen. – Petri, II, 642. 118 Wer dem Geizigen wohlthut, hat wenig Danks. Frz.: Graissez les bottes d'un vilain, il dira qu'on les lui brûle. (Leroux, II, 82.) 119 Wer einen Geizigen um Geld bringt, greift ihm ans Herz. Frz.: Tirer de l'argent d'un avare, c'est lui arrocher une dent. (Lendroy, 63.) 120 Wer mit dem Geizigen zu Tische geht, überladet den Magen nicht. Mit dem Geizigen muss man den Geizigen spielen, sagt man in Venetien. (Reinsberg III, 94.) 121 Wer sich bei einem Geizigen wärmen will, muss das Feuer mitbringen. 122 Wer vom Geizigen etwas haben will, der fischt auf dem Dache. Der will im Meere graben, sagen die Osmanen. (Schlechta, 294.) 123 Wo ein Geiziger schneidet, da ist das Aehrenlesen umsonst. 124 Ye mehr der geitzig hat, ye mehr jm abgeht. – Franck, II, 136a; Petri, II, 394; Gruter, I, 50; Eyering, III, 87; Egenolff, 147a; Braun, I, 617: Körte, 1881. Böhm.: Lakomec nikdy dost není, by mel všeho svĕta jmĕni. (Haug.) Frz.: Homme chiche n'est jamais riche. (Körte, 1881.) It.: L' avaro quanto più ha, tanto più è bisognoso. (Pazzaglia, 21, 11.) Lat.: Avarus non impletur pecunia. – Omnia des cupido, sua non perit inde cupido. ( Gaal, 627.) Geizigkeit. 1 Geitzigkeit betreugt die Weissheit. – Lehmann, II, 225, 32. 2 Geytzigkeit hat an jr alle vntugendt. Geizkragen. * Et äs e Getzkrôgen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 35, 61. Geizler. Der geitzler kan nicht voll werden. – Henisch, 1447, 19. Geizmagen. Gizmage – Fiddelbage. – Frischbier2, 1195. Friedland in Preussen; ohne Erklärung. Gekautes. Wo Gekautes will hinein, kann kein Gebrautes sein. Wer viel isst, kann nicht gleichzeitig auch viel trinken. Gekomm. Wu vil Gekumm, do vil Gegeng, wu vil Léib1, do viel Geseng. (Nassau.) 1) Leib, Läib = Liebe. Gekrît. Völ Gekrît1 un weinig Wulle, sä de Düvel, do schor he 'n Schwîn. – Stürenburg, 67. 1) Geschrei (s. d.).

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [732]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/760>, abgerufen am 28.04.2024.