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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 51 Grosser Gewinn, grosser Betrug.

Die Russen: Gewinn hat oft Betrug zur Mutter, Betrug aber nicht immer Gewinn zum Sohne. (Altmann VI, 448.)

Dän.: Stor vinding, tidt stor bedrag. (Prov. dan., 563.)

52 Grosser Gewinn macht schwere Arbeit leicht.

It.: La speranza del guadagno diminuisce e rende insensibile la fatica. (Pazzaglia, 124, 5.)

53 Grosser Gewinn verkehrt des Mannes Sinn.

Mhd.: Minne, schaz und groz gewin verkeren guotes mannes sin. (Freidank.) (Eiselein, 235.)

54 Hab für Gewinn den guten Tag, der dir im Vnglück werden mag. - Petri, I, 55.

55 Ich neme zwey gewinn für ein. - Tappius, 123a; Henisch, 1601, 15; Lehmann, II, 277, 27.

56 Im chline G'wünn isch Sege drinn. (Hauenstein im Aargau.) - Schweiz, II, 184, 28.

57 Jeder Gewinn ist gut, sagte Hans, da war sein Los mit einer Niete herausgekommen.

58 Kein besserer gewinn als ein gab oder geschenck. - Henisch, 1329, 26.

Lat.: Nulla melior acquisitio est quam donum. (Henisch, 1329.)

59 Kein Gewinn ohne Mühe.

Oder er ist danach. Der römische Verschwender Mänius bat am Neujahrstage den Jupiter im Capitol um die Gnade, 40000 schuldig zu sein; dabei meinte er 40000 zu gewinnen, da seine Schuld 80000 betrug. In ähnlicher Weise bat ein junger Mann einen reichen Kaufmann um dessen Tochter, die ein Vermögen von 90000 Thlrn. besass; er wollte mit 30000 Thlrn. fürlieb nehmen; dabei, meinte er, gewinne der Vater 60000 Thlr.

60 Klein gewinn macht den hauffen nit klein. - Franck, I, 87b; Henisch, 1601, 5; Lehmann, 314, 56.

61 Kleiner gewin, guter gewin. - Henisch, 1601, 4.

Holl.: Een klein gewin brengt rijkdom in. (Harrebomee, I, 235.)

62 Kleiner gewin macht grosse Dieb. - Henisch, 1601, 7; Petri, II, 424; Graf, 364, 453.

Die stets wachsende Habsucht reizt zu unerlaubten Mitteln und Wegen.

63 Kleiner gewin macht grossen gewin. - Lehmann, 427, 19.

64 Kleiner gewinn bessert auch den hauffen. - Lehmann, 561, 53.

65 Kleiner Gewinn füllt den Beutel.

Frz.: Petit gain emplit la bourse. (Kritzinger, 528b.)

66 Kleiner Gewinn hält den Hauptstock (Haufen) beisammen. - Körte, 2128; Simrock, 3601; Braun, I, 793.

67 Kleiner gewinn ist auch gewinn. - Lehmann, 560, 32.

68 Kleiner Gewinn macht den Hauffen auch grösser. - Petri, II, 424.

69 Lass dich eines ziemlichen Gewinns begnügen. - Lehmann, 372, 41.

70 Leichter Gewinn ist bald dahin.

It.: Il guadagnar insegna a spendere. (Pazzaglia, 150, 7.)

71 Leichter Gewinn macht schwere Beutel. - Winckler, II, 98.

Holl.: Ligt gewin maakt zware beurzen. (Harrebomee, I, 235.)

72 Nicht aller Gewinn ist gut.

Dän.: Det er ei alt godt der gavnes vil. (Prov. dan., 246.)

73 Selten ein Gewinn ohne Betrug. - Winckler, XIX, 86.

It.: Raramente vi fu guadagno senza qualche ingan no. (Pazzaglia, 164, 9.)

74 Soll der Gewinn gedeihen, muss man ihn nicht beschreien.

Mache kein Geschrei im Angesicht des Gewinns, sonst fliegt er davon, sagt man in Aegypten. (Burckhardt, 734.)

75 Ungerechter Gewinn ist bald dahin (oder: geht mit Schaden hin). - Parömiakon, 947.

Frz.: Ce que gantelet saisit, gorgeret l'engloutit. (Cahier, 796.) - D'injuste gain juste daim (dommage). (Leroux, II, 97; Cahier, 792.)

It.: D' ingiusto guadagno giusto danno. - Del guadagno con inganno non vedrai allegrezza in capo all' anno. - Guadagno illecito presto va in fumo. (Pazzaglia, 150, 4-6.)

76 Unrechter Gewinn ist ein Feuer im Gut, das alles frisst und verthut.

77 Vmb gewin gehet der Priester an den Altar. - Henisch, 1601, 50; Petri, II, 555.


[Spaltenumbruch]

78 Vmb gewin raiset der Kauffmann zur See werts. - Henisch, 1601, 51; Petri, II, 555.

79 Vmb klein gewin gibt mancher grossen vortheil hin. - Petri, II, 436.

80 Vnrechter gewin ist ein Fewer im gut, das alles frist. - Lehmann, 852, 21.

It.: Dall' ingiusto guadagno del padre ne viene alle vuolte la ruina del figlio. (Pazzaglia, 148, 3.)

81 Vnrechter gewin ist schab vnd schin. - Franck, I, 67b; Henisch, 1601, 14; Körte, 2136.

Engl.: Gain got by a lie will burn one's fingers. (Bohn II, 360.)

82 Vnrechter Gewinn ist nur für schaden zu achten. - Petri, II, 561.

83 Vnrechter gwin schlegt nit für. - Franck, I, 157a.

84 Von vnrechtem gewinn kommet gerechte straff. - Lehmann, 913, 15.

85 Was des einen Gewinn, das ist des andern Schade. - Kirchhofer, 153.

86 Wenn dir Gewinn wohl thut, so lass dir Verlust nicht wehe thun. - Körte, 2130.

It.: Tanto e mercante colui che pende, quanto colui che guadagna. (Körte, 2130.)

87 Wer auf Gewinn setzt, spielt nicht für kurze Weile.

88 Wer ein zimblichen1 gewin nimpt, der gibt seinem Nechsten ein Almosen. - Lehmann, 421, 76.

1) Einen mässigen, sich ziemenden.

89 Wer grossem Gewinn nachjagt, bekommt leicht einen Judasstrick in die Hände.

Böhm.: Kdo zamiluje zisk, Jidasovu pisen zpiva. (Celakovsky, 53.)

90 Wer hat den Gewinn, der nehme auch den Schaden hin.

Lat.: Ejus debet esse damnum cujus est praemium. (Zeiller, 101.)

91 Wer kleinen gewin veracht, bekompt nimmer gross Gut. - Henisch, 1601, 8; Petri, II, 729.

92 Wer zu grossen Gewinn sucht, verliert zuletzt das Kapital.

93 Wer's thut aus Gewinn, hat seinen Lohn dahin.

94 Zehre sparlich vom Gewinn, dass die Nahrung nicht zurin. - Petri, II, 820.

*95 Er kann vor Gewinn nicht reich werden. - Simrock, 3608.

*96 Er nimmt den Gewinn (nicht) allein in seinen Beutel.

Frz.: Je ne mange pas mon gateau dans ma poche. (Kritzinger, 344b.)

*97 Er nimmt zwei Gewinne für einen. - Parömiakon, 402, 945, 2708, 2710 u. 2788.

*98 He is in de Winnst. (Holst.) - Schütze, I, 364.

Er ist in der Besserung.

*99 He kann de Winnst nig kriegen. (Holst.) - Schütze, IV, 364.

Er kann nicht wieder zu Kräften kommen. - Von Kranken an Leib und Beutel.

*100 Sein Gewinn ist ihm in hölzerner Münze ausgezahlt worden.

Er hat Prügel bekommen.

*101 Solchen Gewinn schmiert man an die Peitsche. - Braun, I, 798; Eiselein, 235; Simrock, 3609.

*102 Solchen Gewinn schmiert man wol auf die Schuhe.

*103 Wenn ihm der Gewinn auch an den Mund käme, er kehrte ihm den Rücken zu.

Von einem nachlässigen, das Seine in keiner Hinsicht wahrnehmenden Menschen.


Gewinnen.

1 Allzeit gewinnen, macht verdächtig, allzeit verlieren, macht verächtlich. - Eiselein, 236; Simrock, 3597.

2 Bi gebonnen, a son zerronnen. (Ungar. Bergland.) - Schröer.

3 Dat erste Winn'n holt de kieler Jungs nich för god. (Süderdithmarschen.)

Gleich anfangs beim Spiel zu gewinnen, halten die Knaben in Kiel nicht für gut.

[Spaltenumbruch] 51 Grosser Gewinn, grosser Betrug.

Die Russen: Gewinn hat oft Betrug zur Mutter, Betrug aber nicht immer Gewinn zum Sohne. (Altmann VI, 448.)

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52 Grosser Gewinn macht schwere Arbeit leicht.

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53 Grosser Gewinn verkehrt des Mannes Sinn.

Mhd.: Minne, schaz und groz gewin verkeren guotes mannes sin. (Freidank.) (Eiselein, 235.)

54 Hab für Gewinn den guten Tag, der dir im Vnglück werden mag.Petri, I, 55.

55 Ich neme zwey gewinn für ein.Tappius, 123a; Henisch, 1601, 15; Lehmann, II, 277, 27.

56 Im chline G'wünn isch Sege drinn. (Hauenstein im Aargau.) – Schweiz, II, 184, 28.

57 Jeder Gewinn ist gut, sagte Hans, da war sein Los mit einer Niete herausgekommen.

58 Kein besserer gewinn als ein gab oder geschenck.Henisch, 1329, 26.

Lat.: Nulla melior acquisitio est quam donum. (Henisch, 1329.)

59 Kein Gewinn ohne Mühe.

Oder er ist danach. Der römische Verschwender Mänius bat am Neujahrstage den Jupiter im Capitol um die Gnade, 40000 schuldig zu sein; dabei meinte er 40000 zu gewinnen, da seine Schuld 80000 betrug. In ähnlicher Weise bat ein junger Mann einen reichen Kaufmann um dessen Tochter, die ein Vermögen von 90000 Thlrn. besass; er wollte mit 30000 Thlrn. fürlieb nehmen; dabei, meinte er, gewinne der Vater 60000 Thlr.

60 Klein gewinn macht den hauffen nit klein.Franck, I, 87b; Henisch, 1601, 5; Lehmann, 314, 56.

61 Kleiner gewin, guter gewin.Henisch, 1601, 4.

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Die stets wachsende Habsucht reizt zu unerlaubten Mitteln und Wegen.

63 Kleiner gewin macht grossen gewin.Lehmann, 427, 19.

64 Kleiner gewinn bessert auch den hauffen.Lehmann, 561, 53.

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73 Selten ein Gewinn ohne Betrug.Winckler, XIX, 86.

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74 Soll der Gewinn gedeihen, muss man ihn nicht beschreien.

Mache kein Geschrei im Angesicht des Gewinns, sonst fliegt er davon, sagt man in Aegypten. (Burckhardt, 734.)

75 Ungerechter Gewinn ist bald dahin (oder: geht mit Schaden hin).Parömiakon, 947.

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76 Unrechter Gewinn ist ein Feuer im Gut, das alles frisst und verthut.

77 Vmb gewin gehet der Priester an den Altar.Henisch, 1601, 50; Petri, II, 555.


[Spaltenumbruch]

78 Vmb gewin raiset der Kauffmann zur See werts.Henisch, 1601, 51; Petri, II, 555.

79 Vmb klein gewin gibt mancher grossen vortheil hin.Petri, II, 436.

80 Vnrechter gewin ist ein Fewer im gut, das alles frist.Lehmann, 852, 21.

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84 Von vnrechtem gewinn kommet gerechte straff.Lehmann, 913, 15.

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86 Wenn dir Gewinn wohl thut, so lass dir Verlust nicht wehe thun.Körte, 2130.

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*95 Er kann vor Gewinn nicht reich werden.Simrock, 3608.

*96 Er nimmt den Gewinn (nicht) allein in seinen Beutel.

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Er ist in der Besserung.

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*102 Solchen Gewinn schmiert man wol auf die Schuhe.

*103 Wenn ihm der Gewinn auch an den Mund käme, er kehrte ihm den Rücken zu.

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Gewinnen.

1 Allzeit gewinnen, macht verdächtig, allzeit verlieren, macht verächtlich.Eiselein, 236; Simrock, 3597.

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[[829]/0857] 51 Grosser Gewinn, grosser Betrug. Die Russen: Gewinn hat oft Betrug zur Mutter, Betrug aber nicht immer Gewinn zum Sohne. (Altmann VI, 448.) Dän.: Stor vinding, tidt stor bedrag. (Prov. dan., 563.) 52 Grosser Gewinn macht schwere Arbeit leicht. It.: La speranza del guadagno diminuisce e rende insensibile la fatica. (Pazzaglia, 124, 5.) 53 Grosser Gewinn verkehrt des Mannes Sinn. Mhd.: Minne, schaz und groz gewin verkeren guotes mannes sin. (Freidank.) (Eiselein, 235.) 54 Hab für Gewinn den guten Tag, der dir im Vnglück werden mag. – Petri, I, 55. 55 Ich neme zwey gewinn für ein. – Tappius, 123a; Henisch, 1601, 15; Lehmann, II, 277, 27. 56 Im chline G'wünn isch Sege drinn. (Hauenstein im Aargau.) – Schweiz, II, 184, 28. 57 Jeder Gewinn ist gut, sagte Hans, da war sein Los mit einer Niete herausgekommen. 58 Kein besserer gewinn als ein gab oder geschenck. – Henisch, 1329, 26. Lat.: Nulla melior acquisitio est quam donum. (Henisch, 1329.) 59 Kein Gewinn ohne Mühe. Oder er ist danach. Der römische Verschwender Mänius bat am Neujahrstage den Jupiter im Capitol um die Gnade, 40000 schuldig zu sein; dabei meinte er 40000 zu gewinnen, da seine Schuld 80000 betrug. In ähnlicher Weise bat ein junger Mann einen reichen Kaufmann um dessen Tochter, die ein Vermögen von 90000 Thlrn. besass; er wollte mit 30000 Thlrn. fürlieb nehmen; dabei, meinte er, gewinne der Vater 60000 Thlr. 60 Klein gewinn macht den hauffen nit klein. – Franck, I, 87b; Henisch, 1601, 5; Lehmann, 314, 56. 61 Kleiner gewin, guter gewin. – Henisch, 1601, 4. Holl.: Een klein gewin brengt rijkdom in. (Harrebomée, I, 235.) 62 Kleiner gewin macht grosse Dieb. – Henisch, 1601, 7; Petri, II, 424; Graf, 364, 453. Die stets wachsende Habsucht reizt zu unerlaubten Mitteln und Wegen. 63 Kleiner gewin macht grossen gewin. – Lehmann, 427, 19. 64 Kleiner gewinn bessert auch den hauffen. – Lehmann, 561, 53. 65 Kleiner Gewinn füllt den Beutel. Frz.: Petit gain emplit la bourse. (Kritzinger, 528b.) 66 Kleiner Gewinn hält den Hauptstock (Haufen) beisammen. – Körte, 2128; Simrock, 3601; Braun, I, 793. 67 Kleiner gewinn ist auch gewinn. – Lehmann, 560, 32. 68 Kleiner Gewinn macht den Hauffen auch grösser. – Petri, II, 424. 69 Lass dich eines ziemlichen Gewinns begnügen. – Lehmann, 372, 41. 70 Leichter Gewinn ist bald dahin. It.: Il guadagnar insegna a spendere. (Pazzaglia, 150, 7.) 71 Leichter Gewinn macht schwere Beutel. – Winckler, II, 98. Holl.: Ligt gewin maakt zware beurzen. (Harrebomée, I, 235.) 72 Nicht aller Gewinn ist gut. Dän.: Det er ei alt godt der gavnes vil. (Prov. dan., 246.) 73 Selten ein Gewinn ohne Betrug. – Winckler, XIX, 86. It.: Raramente vi fù guadagno senza qualche ingan no. (Pazzaglia, 164, 9.) 74 Soll der Gewinn gedeihen, muss man ihn nicht beschreien. Mache kein Geschrei im Angesicht des Gewinns, sonst fliegt er davon, sagt man in Aegypten. (Burckhardt, 734.) 75 Ungerechter Gewinn ist bald dahin (oder: geht mit Schaden hin). – Parömiakon, 947. Frz.: Ce que gantelet saisit, gorgeret l'engloutit. (Cahier, 796.) – D'injuste gain juste daim (dommage). (Leroux, II, 97; Cahier, 792.) It.: D' ingiusto guadagno giusto danno. – Del guadagno con inganno non vedrai allegrezza in capo all' anno. – Guadagno illecito presto va in fumo. (Pazzaglia, 150, 4-6.) 76 Unrechter Gewinn ist ein Feuer im Gut, das alles frisst und verthut. 77 Vmb gewin gehet der Priester an den Altar. – Henisch, 1601, 50; Petri, II, 555. 78 Vmb gewin raiset der Kauffmann zur See werts. – Henisch, 1601, 51; Petri, II, 555. 79 Vmb klein gewin gibt mancher grossen vortheil hin. – Petri, II, 436. 80 Vnrechter gewin ist ein Fewer im gut, das alles frist. – Lehmann, 852, 21. It.: Dall' ingiusto guadagno del padre ne viene alle vuolte la ruina del figlio. (Pazzaglia, 148, 3.) 81 Vnrechter gewin ist schab vnd schin. – Franck, I, 67b; Henisch, 1601, 14; Körte, 2136. Engl.: Gain got by a lie will burn one's fingers. (Bohn II, 360.) 82 Vnrechter Gewinn ist nur für schaden zu achten. – Petri, II, 561. 83 Vnrechter gwin schlegt nit für. – Franck, I, 157a. 84 Von vnrechtem gewinn kommet gerechte straff. – Lehmann, 913, 15. 85 Was des einen Gewinn, das ist des andern Schade. – Kirchhofer, 153. 86 Wenn dir Gewinn wohl thut, so lass dir Verlust nicht wehe thun. – Körte, 2130. It.: Tanto è mercante colui che pende, quanto colui che guadagna. (Körte, 2130.) 87 Wer auf Gewinn setzt, spielt nicht für kurze Weile. 88 Wer ein zimblichen1 gewin nimpt, der gibt seinem Nechsten ein Almosen. – Lehmann, 421, 76. 1) Einen mässigen, sich ziemenden. 89 Wer grossem Gewinn nachjagt, bekommt leicht einen Judasstrick in die Hände. Böhm.: Kdo zamiluje zisk, Jidášovu píseň zpívá. (Čelakovský, 53.) 90 Wer hat den Gewinn, der nehme auch den Schaden hin. Lat.: Ejus debet esse damnum cujus est praemium. (Zeiller, 101.) 91 Wer kleinen gewin veracht, bekompt nimmer gross Gut. – Henisch, 1601, 8; Petri, II, 729. 92 Wer zu grossen Gewinn sucht, verliert zuletzt das Kapital. 93 Wer's thut aus Gewinn, hat seinen Lohn dahin. 94 Zehre sparlich vom Gewinn, dass die Nahrung nicht zurin. – Petri, II, 820. *95 Er kann vor Gewinn nicht reich werden. – Simrock, 3608. *96 Er nimmt den Gewinn (nicht) allein in seinen Beutel. Frz.: Je ne mange pas mon gâteau dans ma poche. (Kritzinger, 344b.) *97 Er nimmt zwei Gewinne für einen. – Parömiakon, 402, 945, 2708, 2710 u. 2788. *98 He is in de Winnst. (Holst.) – Schütze, I, 364. Er ist in der Besserung. *99 He kann de Winnst nig kriegen. (Holst.) – Schütze, IV, 364. Er kann nicht wieder zu Kräften kommen. – Von Kranken an Leib und Beutel. *100 Sein Gewinn ist ihm in hölzerner Münze ausgezahlt worden. Er hat Prügel bekommen. *101 Solchen Gewinn schmiert man an die Peitsche. – Braun, I, 798; Eiselein, 235; Simrock, 3609. *102 Solchen Gewinn schmiert man wol auf die Schuhe. *103 Wenn ihm der Gewinn auch an den Mund käme, er kehrte ihm den Rücken zu. Von einem nachlässigen, das Seine in keiner Hinsicht wahrnehmenden Menschen. Gewinnen. 1 Allzeit gewinnen, macht verdächtig, allzeit verlieren, macht verächtlich. – Eiselein, 236; Simrock, 3597. 2 Bi gebonnen, a son zerronnen. (Ungar. Bergland.) – Schröer. 3 Dat erste Winn'n hôlt de kieler Jungs nich för gôd. (Süderdithmarschen.) Gleich anfangs beim Spiel zu gewinnen, halten die Knaben in Kiel nicht für gut.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [829]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/857>, abgerufen am 28.04.2024.