Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] (Bovill, III, 97.) - Fortuna favet ignavos. (Binder I, 582; II, 1187; Steinmeyer, 59; Seybold, 192.) - Omnia secunda saltat senex. (Binder II, 2402; Tappius, 31a; Lang, 132; Philippi, II, 70.)

*984 Er hat mehr glücks, dann rechts. - Franck, II, 22a, 34b u. 60b; Tappius, 31a u. 214b; Henisch, 1661, 53; Lehmann, II, 134, 126; Eyering, II, 296; Pistor., VII, 25; Sailer, 302; Körte, 2286.

Dän.: Han har meere lykke end ret. (Prov. dan., 401.)

Lat.: Fortuna plus, quam meretur, favet.

*985 Er hat's Glück hinten, wo die Pumpelhortigern drauf sitzt.

Hol.: Hij meent, dat hij de fortuin bij het haar heeft, en het is maar bij de bloote billen. (Harrebomee, I, 269.)

*986 Er hat so vil glück, das eim erleyden möcht. - Franck, I, 14a.

*987 Er hat von Glück zu sagen.

*988 Er hat weder Glück no Stern. (Schaffhausen.) - Schweiz, II, 168, 24; Körte, 2286.

Lat.: Minxit in patrios cineres. (Horaz.) (Binder I, 989; II, 1868; Philippi, I, 251; Seybold, 307.)

*989 Er hat weniger Glück als ein Geissbock Federn. - Parömiakon, 2671.

Holl.: Hij is geboren op Sint Galperts nacht, drie dagen voor 't geluk. (Harrebomee, I, 227.)

*990 Er kan das glück dummlen. - Franck, I, 14a; Henisch, 1661, 54; Körte, 2286; Reinsberg IV, 135.

Seb. Franck hat a. a. O. folgende Redensarten zusammengestellt, welche, mit der obigen sinnverwandt, einen hohen Grad von Glück bezeichnen: Er ist got vnd der welt lieb. Er gewinnt all spil. Er kan keyn böss schanz werffen, sein würfel geben alweg zinck drey. Er hat glück über glück. Er hat mehr glück dann rechtes. Ein hand uol glück. Ein ganzer sommer mit glück. Er hat so viel glück, das eim erleyden möcht. Er wyss seins guts kein end. Sein eyr haben all zwen Dotter. Es geben nit alleyn sein küw, sonder auch sein Hennen milch. Diss jar ist sein. Es ist an jm. Er muss reich werden. Es wil alles in sein hauss.

Lat.: Diis hominibusque plaudentibus. ( Franck, I, 14a.)

*991 Er kann von Glück sagen, er ist wol todt, aber er hat doch den Hals nicht gebrochen.

Holl.: Het is een groot geluk, dat gij den hals niet brak. (Harrebomee, I, 227.)

*992 Er macht sein Glück wie ein Ochs, der glitscht.

*993 Er nimmt (ertappt) das Glück ohne Strick. - Parömiakon, 495.

Stiehlt, ohne dass er ergriffen wird.

*994 Er sitzt dem Glück im Schos.

Ist ein Schoskind des Glücks.

*995 Er sucht sein Glück in Polen. (Leipzig.)

*996 Er weiss mit seinem Glück nichts anzufangen.

Frz.: Ne scavoir user de sa fortune. (Bovill, II, 197.)

Lat.: Nescire uti sua fortuna. (Bovill, II, 197.)

*997 Er will das Glück hinten und vorn fassen.

Dän.: Han vil have lykken om baade ender. (Prov. dan., 276.)

Frz.: Il veut avoir tout pour lui.

*998 Er will das Glück zu Markt tragen. - Eyering, II, 459.

*999 Es gereicht ihm nicht zum Glück, sondern zum Strick.

*1000 Es ist eitel glück mit dem menschen in alle dem, das er anfahet. - Tappius, 31a u. 59a; Sutor, 275.

Lat.: Sic fato felix a dextris advolat ales. (Sutor, 275.)

*1001 Es ist eitel glück oder vnglück. - Henisch, 1667, 24; Franck, II, 144b.

*1002 Es ist Glück über Glück.

Frz.: C'est soye sur soye. (Kritzinger, 651b.)

*1003 Es regnet glück, dass man im dreck sitzt biss vber die Ohren. - Lehmann, 830, 13.

Wenn das Ungemach in Haufen kommt.

*1004 Glück auf den Weg! - Braun, I, 865.

*1005 Glück auf ist Bergmannlosung.

Wie Minerophilos sagt, empfinden es die Bergleute gar übel, wenn einer sagen wollte: "Glück, zu!" indem die Kluft und die Gänge sich nicht zu, sondern aufschliessen müssen. Grimm (Deutsche Mythologie, Anh. LXXXI) theilt aus der chemnitzer Rockenphilosophie als Aberglauben mit: "An den Bergzechen soll man nicht sagen: Glück zu, sondern Glück auf, es fällt sonst das Gebäude ein." Zacharias Werner hat in seiner Weihe der Kraft den Unterschied benutzt: Ein Bergmann kommt zu seinen Kameraden in die Grube und ruft: "Glück zu!" Die andern: "Bist du von Sinnen? Willst du uns die Grube über dem Kopfe zusammenstürzen?"

Lat.: Bene eveniat. (Cicero.) (Faselius, 87; Wiegand, 620.)

[Spaltenumbruch] *1006 Glück to, ick sall jo pannen. - Hauskalender, III.

*1007 Glück zu. - Braun, I, 865.

Nicht-bergmännisches Gruss- und Segenswort.

Holl.: Daar slaa geluk toe, God woud's. (Harrebomee, I, 226.)

*1008 Glück zu, wann du weit hinausskömst. - Gruter, III, 44; Lehmann, 237, 67.

*1009 Hei hefft Glück, emm starwe de Fruens. (Nehrung.) - Frischbier, 267a; Frischbier2, 1313.

*1010 Ich kann mein Glück schon ertragen.

*1011 Ich wünsch' dir Glück und gross Jück. - Kirchhofer, 340.

*1012 Man hat ihn im Glück gewalkt. - Sutor, 275.

*1013 Mein Glück steht bei ihnen (in ihrem Vermögen).

*1014 'S Glick kimmt eam af da Goass g'rid'n. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 77.

Wir begegnen der Geiss (s. d.) nicht blos im Sprichwort, sondern auch in Volksdichtung und Sage. In der Schweiz hüten ziegenfüssige Zwerge einem Aelpler seine Kühe. (Vgl. Rochholz, Schweizersagen, I, 333.) Im Traunkreise ist sie als "Habagoass" (Habergeiss) zum Popanz geworden. Der Zwergenkönig Laurin hat ein "Ross wie ein Geiss". Der Teufel hat einen Geiss- oder Bocksfuss. In der obigen Redensart kommt das Glück auf der Geiss geritten. (Vgl. Baumgarten, Progr., 4.)

*1015 'S Glück drolet em zum Dach (oder: zum Pfeister) y. (Solothurn.) - Schild, 77, 230.

*1016 'S war ein tausend Glück. (Schles.)

Ein Tausend-Gelicke woarsch nur, dass ... (dies und das nicht eintrat, sonst wäre die Sache noch schlimmer geworden).

*1017 Sein Glück an den Nagel hängen. - Parömiakon, 1661.

*1018 Sein Glück befestigen.

Frz.: Attacher un clou a la roue de la fortune. (Lendroy, 776.)

*1019 Sein Glück geht den Krebsgang. - Eyering, III, 299.

*1020 Sein Glück machen (oder: verscherzen).

*1021 Viel Glück!

Ein Grusswort unter Landleuten, das in Schlesien noch, wenn auch immer seltener, gehört wird. Es entspricht dem römischen: Felix et faustum sit lumen. (Faselius, 87; Wiegand, 407.)

*1022 Vom Glück bekommen, vom Glück genommen.

*1023 Wenn er das Glück vorn ausschlüge, es liefe ihm hinten wieder hinein. - Eiselein, 243; Sailer, 305; Sutor, 277.

*1024 Wenn 's Glück zu'm kummt, is er nit derhaam. - Tendlau, 635.

*1025 Wenn's Glück regnet, sitzt er im Trocknen. - Körte, 2286; Braun, I, 890.


Glucke.

1 Wenn e Gluggere zum Guggel chumd, so vergisst si d' Hüenli. (Luzern.)

Wenn die Witwe heirathet, so sind ihre Kinder weniger von ihr bedacht.

*2 Nun geht die Glucke von den Eiern. - Körte, 2205.

*3 Von de Kluck op't Perd spare. - Frischbier2, 1308.


Glucken.

Glucken ist leichter als Eierlegen.


Glücken.

1 Allzu grosses Glücken muss in sich ersticken.

2 Dem einen glückt, was Hunderten misglückt.

3 Em glückt allens, da wull hei 'nen Buck melken. (Mecklenburg.) - Raabe, 75.

4 Es glücket nicht jederman. - Henisch, 1654, 57; Petri, II, 249.

Frz.: Bien venu qui apporte. (Cahier, 119.)

5 Es glückt, wie man sich schickt.

6 Glucket es einem, so glucket es hunderten nicht. - Agricola I, 189; Egenolff, 110a; Henisch, 1654, 59; Gruter, I, 44; Petri, II, 342; Guttenstein, II, 36; Sailer, 210; Simrock, 3787.

Böhm.: Jeden se za list skryje, a druhy nemuz ani za dub zastoupiti. - Jednoho sidla holi, a druheho ani britvy nechti. - Jednomu se krupi, druhemu se mele. - Jednomu slunce sviti, a druhemu ani mesic nezaseri. (Celakovsky, 157.)

Holl.: Gelukt het er een, dan gelukt het er honderden niet. (Harrebomee, I, 170.)

It.: Tkogod se i za list skrije, a tkoga ne moze ni dub da zakrije. (Celakovsky, 157.)

[Spaltenumbruch] (Bovill, III, 97.) – Fortuna favet ignavos. (Binder I, 582; II, 1187; Steinmeyer, 59; Seybold, 192.) – Omnia secunda saltat senex. (Binder II, 2402; Tappius, 31a; Lang, 132; Philippi, II, 70.)

*984 Er hat mehr glücks, dann rechts.Franck, II, 22a, 34b u. 60b; Tappius, 31a u. 214b; Henisch, 1661, 53; Lehmann, II, 134, 126; Eyering, II, 296; Pistor., VII, 25; Sailer, 302; Körte, 2286.

Dän.: Han har meere lykke end ret. (Prov. dan., 401.)

Lat.: Fortuna plus, quam meretur, favet.

*985 Er hat's Glück hinten, wo die Pumpelhortigern drauf sitzt.

Hol.: Hij meent, dat hij de fortuin bij het haar heeft, en het is maar bij de bloote billen. (Harrebomée, I, 269.)

*986 Er hat so vil glück, das eim erleyden möcht.Franck, I, 14a.

*987 Er hat von Glück zu sagen.

*988 Er hat weder Glück no Stern. (Schaffhausen.) – Schweiz, II, 168, 24; Körte, 2286.

Lat.: Minxit in patrios cineres. (Horaz.) (Binder I, 989; II, 1868; Philippi, I, 251; Seybold, 307.)

*989 Er hat weniger Glück als ein Geissbock Federn.Parömiakon, 2671.

Holl.: Hij is geboren op Sint Galperts nacht, drie dagen voor 't geluk. (Harrebomée, I, 227.)

*990 Er kan das glück dummlen.Franck, I, 14a; Henisch, 1661, 54; Körte, 2286; Reinsberg IV, 135.

Seb. Franck hat a. a. O. folgende Redensarten zusammengestellt, welche, mit der obigen sinnverwandt, einen hohen Grad von Glück bezeichnen: Er ist got vnd der welt lieb. Er gewinnt all spil. Er kan keyn böss schanz werffen, sein würfel geben alweg zinck drey. Er hat glück über glück. Er hat mehr glück dann rechtes. Ein hand uol glück. Ein ganzer sommer mit glück. Er hat so viel glück, das eim erleyden möcht. Er wyss seins guts kein end. Sein eyr haben all zwen Dotter. Es geben nit alleyn sein küw, sonder auch sein Hennen milch. Diss jar ist sein. Es ist an jm. Er muss reich werden. Es wil alles in sein hauss.

Lat.: Diis hominibusque plaudentibus. ( Franck, I, 14a.)

*991 Er kann von Glück sagen, er ist wol todt, aber er hat doch den Hals nicht gebrochen.

Holl.: Het is een groot geluk, dat gij den hals niet brak. (Harrebomée, I, 227.)

*992 Er macht sein Glück wie ein Ochs, der glitscht.

*993 Er nimmt (ertappt) das Glück ohne Strick.Parömiakon, 495.

Stiehlt, ohne dass er ergriffen wird.

*994 Er sitzt dem Glück im Schos.

Ist ein Schoskind des Glücks.

*995 Er sucht sein Glück in Polen. (Leipzig.)

*996 Er weiss mit seinem Glück nichts anzufangen.

Frz.: Ne scavoir user de sa fortune. (Bovill, II, 197.)

Lat.: Nescire uti sua fortuna. (Bovill, II, 197.)

*997 Er will das Glück hinten und vorn fassen.

Dän.: Han vil have lykken om baade ender. (Prov. dan., 276.)

Frz.: Il veut avoir tout pour lui.

*998 Er will das Glück zu Markt tragen.Eyering, II, 459.

*999 Es gereicht ihm nicht zum Glück, sondern zum Strick.

*1000 Es ist eitel glück mit dem menschen in alle dem, das er anfahet.Tappius, 31a u. 59a; Sutor, 275.

Lat.: Sic fato felix a dextris advolat ales. (Sutor, 275.)

*1001 Es ist eitel glück oder vnglück.Henisch, 1667, 24; Franck, II, 144b.

*1002 Es ist Glück über Glück.

Frz.: C'est soye sur soye. (Kritzinger, 651b.)

*1003 Es regnet glück, dass man im dreck sitzt biss vber die Ohren.Lehmann, 830, 13.

Wenn das Ungemach in Haufen kommt.

*1004 Glück auf den Weg!Braun, I, 865.

*1005 Glück auf ist Bergmannlosung.

Wie Minerophilos sagt, empfinden es die Bergleute gar übel, wenn einer sagen wollte: „Glück, zu!“ indem die Kluft und die Gänge sich nicht zu, sondern aufschliessen müssen. Grimm (Deutsche Mythologie, Anh. LXXXI) theilt aus der chemnitzer Rockenphilosophie als Aberglauben mit: „An den Bergzechen soll man nicht sagen: Glück zu, sondern Glück auf, es fällt sonst das Gebäude ein.“ Zacharias Werner hat in seiner Weihe der Kraft den Unterschied benutzt: Ein Bergmann kommt zu seinen Kameraden in die Grube und ruft: „Glück zu!“ Die andern: „Bist du von Sinnen? Willst du uns die Grube über dem Kopfe zusammenstürzen?“

Lat.: Bene eveniat. (Cicero.) (Faselius, 87; Wiegand, 620.)

[Spaltenumbruch] *1006 Glück to, ick sall jo pannen.Hauskalender, III.

*1007 Glück zu.Braun, I, 865.

Nicht-bergmännisches Gruss- und Segenswort.

Holl.: Daar slaa geluk toe, God woud's. (Harrebomée, I, 226.)

*1008 Glück zu, wann du weit hinausskömst.Gruter, III, 44; Lehmann, 237, 67.

*1009 Hei hefft Glück, emm starwe de Fruens. (Nehrung.) – Frischbier, 267a; Frischbier2, 1313.

*1010 Ich kann mein Glück schon ertragen.

*1011 Ich wünsch' dir Glück und gross Jück.Kirchhofer, 340.

*1012 Man hat ihn im Glück gewalkt.Sutor, 275.

*1013 Mein Glück steht bei ihnen (in ihrem Vermögen).

*1014 'S Glick kimmt eam af da Goass g'rid'n. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 77.

Wir begegnen der Geiss (s. d.) nicht blos im Sprichwort, sondern auch in Volksdichtung und Sage. In der Schweiz hüten ziegenfüssige Zwerge einem Aelpler seine Kühe. (Vgl. Rochholz, Schweizersagen, I, 333.) Im Traunkreise ist sie als „Habagoass“ (Habergeiss) zum Popanz geworden. Der Zwergenkönig Laurin hat ein „Ross wie ein Geiss“. Der Teufel hat einen Geiss- oder Bocksfuss. In der obigen Redensart kommt das Glück auf der Geiss geritten. (Vgl. Baumgarten, Progr., 4.)

*1015 'S Glück drolet em zum Dach (oder: zum Pfeister) y. (Solothurn.) – Schild, 77, 230.

*1016 'S war ein tausend Glück. (Schles.)

Ein Tausend-Gelicke woarsch nur, dass ... (dies und das nicht eintrat, sonst wäre die Sache noch schlimmer geworden).

*1017 Sein Glück an den Nagel hängen.Parömiakon, 1661.

*1018 Sein Glück befestigen.

Frz.: Attacher un clou à la roue de la fortune. (Lendroy, 776.)

*1019 Sein Glück geht den Krebsgang.Eyering, III, 299.

*1020 Sein Glück machen (oder: verscherzen).

*1021 Viel Glück!

Ein Grusswort unter Landleuten, das in Schlesien noch, wenn auch immer seltener, gehört wird. Es entspricht dem römischen: Felix et faustum sit lumen. (Faselius, 87; Wiegand, 407.)

*1022 Vom Glück bekommen, vom Glück genommen.

*1023 Wenn er das Glück vorn ausschlüge, es liefe ihm hinten wieder hinein.Eiselein, 243; Sailer, 305; Sutor, 277.

*1024 Wenn 's Glück zu'm kummt, is er nit derhaam.Tendlau, 635.

*1025 Wenn's Glück regnet, sitzt er im Trocknen.Körte, 2286; Braun, I, 890.


Glucke.

1 Wenn e Gluggere zum Guggel chumd, so vergisst si d' Hüenli. (Luzern.)

Wenn die Witwe heirathet, so sind ihre Kinder weniger von ihr bedacht.

*2 Nun geht die Glucke von den Eiern.Körte, 2205.

*3 Von de Kluck op't Pêrd spare.Frischbier2, 1308.


Glucken.

Glucken ist leichter als Eierlegen.


Glücken.

1 Allzu grosses Glücken muss in sich ersticken.

2 Dem einen glückt, was Hunderten misglückt.

3 Em glückt allens, da wull hei 'nen Buck melken. (Mecklenburg.) – Raabe, 75.

4 Es glücket nicht jederman.Henisch, 1654, 57; Petri, II, 249.

Frz.: Bien venu qui apporte. (Cahier, 119.)

5 Es glückt, wie man sich schickt.

6 Glucket es einem, so glucket es hunderten nicht.Agricola I, 189; Egenolff, 110a; Henisch, 1654, 59; Gruter, I, 44; Petri, II, 342; Guttenstein, II, 36; Sailer, 210; Simrock, 3787.

Böhm.: Jeden se za list skryje, a druhý nemůž ani za dub zastoupiti. – Jednoho šídla holí, a druhého ani břitvy nechtí. – Jednomu se krupí, druhému se mele. – Jednomu slunce svíti, a druhému ani mĕsíc nezašeří. (Čelakovský, 157.)

Holl.: Gelukt het er één, dan gelukt het er honderden niet. (Harrebomée, I, 170.)

It.: Tkogod se i za list skrije, a tkoga ne može ni dub da zakrije. (Čelakovský, 157.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et2"><pb facs="#f0915" n="[887]"/><cb n="1773"/>
(<hi rendition="#i">Bovill, III, 97.</hi>) &#x2013; Fortuna favet ignavos. (<hi rendition="#i">Binder I, 582; II, 1187; Steinmeyer, 59; Seybold, 192.</hi>) &#x2013; Omnia secunda saltat senex. (<hi rendition="#i">Binder II, 2402; Tappius, 31<hi rendition="#sup">a</hi>; Lang, 132; Philippi, II, 70.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*984 Er hat mehr glücks, dann rechts.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 22<hi rendition="#sup">a</hi>, 34<hi rendition="#sup">b</hi> u. 60<hi rendition="#sup">b</hi>; Tappius, 31<hi rendition="#sup">a</hi> u. 214<hi rendition="#sup">b</hi>; Henisch, 1661, 53; Lehmann, II, 134, 126; Eyering, II, 296; Pistor., VII, 25; Sailer, 302; Körte, 2286.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Han har meere lykke end ret. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 401.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fortuna plus, quam meretur, favet.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*985 Er hat's Glück hinten, wo die Pumpelhortigern drauf sitzt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Hol.</hi>: Hij meent, dat hij de fortuin bij het haar heeft, en het is maar bij de bloote billen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 269.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*986 Er hat so vil glück, das eim erleyden möcht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 14<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*987 Er hat von Glück zu sagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*988 Er hat weder Glück no Stern.</hi> (<hi rendition="#i">Schaffhausen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schweiz, II, 168, 24; Körte, 2286.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Minxit in patrios cineres. (<hi rendition="#i">Horaz.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder I, 989; II, 1868; Philippi, I, 251; Seybold, 307.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*989 Er hat weniger Glück als ein Geissbock Federn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2671.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is geboren op Sint Galperts nacht, drie dagen voor 't geluk. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 227.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*990 Er kan das glück dummlen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 14<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1661, 54; Körte, 2286; Reinsberg IV, 135.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Seb. Franck</hi> hat a. a. O. folgende Redensarten zusammengestellt, welche, mit der obigen sinnverwandt, einen hohen Grad von Glück bezeichnen: Er ist got vnd der welt lieb. Er gewinnt all spil. Er kan keyn böss schanz werffen, sein würfel geben alweg zinck drey. Er hat glück über glück. Er hat mehr glück dann rechtes. Ein hand uol glück. Ein ganzer sommer mit glück. Er hat so viel glück, das eim erleyden möcht. Er wyss seins guts kein end. Sein eyr haben all zwen Dotter. Es geben nit alleyn sein küw, sonder auch sein Hennen milch. Diss jar ist sein. Es ist an jm. Er muss reich werden. Es wil alles in sein hauss.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Diis hominibusque plaudentibus. ( <hi rendition="#i">Franck, I, 14<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*991 Er kann von Glück sagen, er ist wol todt, aber er hat doch den Hals nicht gebrochen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is een groot geluk, dat gij den hals niet brak. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 227.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*992 Er macht sein Glück wie ein Ochs, der glitscht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*993 Er nimmt (ertappt) das Glück ohne Strick.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 495.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Stiehlt, ohne dass er ergriffen wird.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*994 Er sitzt dem Glück im Schos.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist ein Schoskind des Glücks.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*995 Er sucht sein Glück in Polen.</hi> (<hi rendition="#i">Leipzig.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*996 Er weiss mit seinem Glück nichts anzufangen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Ne scavoir user de sa fortune. (<hi rendition="#i">Bovill, II, 197.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nescire uti sua fortuna. (<hi rendition="#i">Bovill, II, 197.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*997 Er will das Glück hinten und vorn fassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Han vil have lykken om baade ender. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 276.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il veut avoir tout pour lui.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*998 Er will das Glück zu Markt tragen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, II, 459.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*999 Es gereicht ihm nicht zum Glück, sondern zum Strick.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1000 Es ist eitel glück mit dem menschen in alle dem, das er anfahet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 31<hi rendition="#sup">a</hi> u. 59<hi rendition="#sup">a</hi>; Sutor, 275.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sic fato felix a dextris advolat ales. (<hi rendition="#i">Sutor, 275.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1001 Es ist eitel glück oder vnglück.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1667, 24; Franck, II, 144<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1002 Es ist Glück über Glück.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: C'est soye sur soye. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 651<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1003 Es regnet glück, dass man im dreck sitzt biss vber die Ohren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 830, 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn das Ungemach in Haufen kommt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1004 Glück auf den Weg!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 865.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1005 Glück auf ist Bergmannlosung.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wie <hi rendition="#i">Minerophilos</hi> sagt, empfinden es die Bergleute gar übel, wenn einer sagen wollte: &#x201E;Glück, zu!&#x201C; indem die Kluft und die Gänge sich nicht zu, sondern aufschliessen müssen. <hi rendition="#i">Grimm (Deutsche Mythologie, Anh. LXXXI)</hi> theilt aus der chemnitzer Rockenphilosophie als Aberglauben mit: &#x201E;An den Bergzechen soll man nicht sagen: Glück zu, sondern Glück auf, es fällt sonst das Gebäude ein.&#x201C; <hi rendition="#i">Zacharias Werner hat in seiner Weihe der Kraft</hi> den Unterschied benutzt: Ein Bergmann kommt zu seinen Kameraden in die Grube und ruft: &#x201E;Glück zu!&#x201C; Die andern: &#x201E;Bist du von Sinnen? Willst du uns die Grube über dem Kopfe zusammenstürzen?&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Bene eveniat. (<hi rendition="#i">Cicero.</hi>) (<hi rendition="#i">Faselius, 87; Wiegand, 620.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1774"/>
*1006 Glück to, ick sall jo pannen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hauskalender, III.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1007 Glück zu.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 865.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Nicht-bergmännisches Gruss- und Segenswort.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar slaa geluk toe, God woud's. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 226.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1008 Glück zu, wann du weit hinausskömst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 44; Lehmann, 237, 67.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1009 Hei hefft Glück, emm starwe de Fruens.</hi> (<hi rendition="#i">Nehrung.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 267<hi rendition="#sup">a</hi>; Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1313.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1010 Ich kann mein Glück schon ertragen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1011 Ich wünsch' dir Glück und gross Jück.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 340.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1012 Man hat ihn im Glück gewalkt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 275.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1013 Mein Glück steht bei ihnen (in ihrem Vermögen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1014 'S Glick kimmt eam af da Goass g'rid'n.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Baumgarten, 77.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wir begegnen der  Geiss (s. d.) nicht blos im Sprichwort, sondern auch in Volksdichtung und Sage. In der Schweiz hüten ziegenfüssige Zwerge einem Aelpler seine Kühe. (Vgl. <hi rendition="#i">Rochholz, Schweizersagen, I, 333.</hi>) Im Traunkreise ist sie als &#x201E;Habagoass&#x201C; (Habergeiss) zum Popanz geworden. Der Zwergenkönig Laurin hat ein &#x201E;Ross wie ein Geiss&#x201C;. Der Teufel hat einen Geiss- oder Bocksfuss. In der obigen Redensart kommt das Glück auf der Geiss geritten. (Vgl. <hi rendition="#i">Baumgarten, Progr., 4.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1015 'S Glück drolet em zum Dach (oder: zum Pfeister) y.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schild, 77, 230.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1016 'S war ein tausend Glück.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Tausend-Gelicke woarsch nur, dass ... (dies und das nicht eintrat, sonst wäre die Sache noch schlimmer geworden).</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1017 Sein Glück an den Nagel hängen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1661.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1018 Sein Glück befestigen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Attacher un clou à la roue de la fortune. (<hi rendition="#i">Lendroy, 776.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1019 Sein Glück geht den Krebsgang.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, III, 299.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1020 Sein Glück machen (oder: verscherzen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1021 Viel Glück!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Grusswort unter Landleuten, das in Schlesien noch, wenn auch immer seltener, gehört wird. Es entspricht dem römischen: Felix et faustum sit lumen. (<hi rendition="#i">Faselius, 87; Wiegand, 407.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1022 Vom Glück bekommen, vom Glück genommen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1023 Wenn er das Glück vorn ausschlüge, es liefe ihm hinten wieder hinein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 243; Sailer, 305; Sutor, 277.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1024 Wenn 's Glück zu'm kummt, is er nit derhaam.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 635.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1025 Wenn's Glück regnet, sitzt er im Trocknen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 2286; Braun, I, 890.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Glucke.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Wenn e Gluggere zum Guggel chumd, so vergisst si d' Hüenli.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn die Witwe heirathet, so sind ihre Kinder weniger von ihr bedacht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Nun geht die Glucke von den Eiern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 2205.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Von de Kluck op't Pêrd spare.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1308.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Glucken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Glucken ist leichter als Eierlegen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Glücken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Allzu grosses Glücken muss in sich ersticken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Dem einen glückt, was Hunderten misglückt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Em glückt allens, da wull hei 'nen Buck melken.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Raabe, 75.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Es glücket nicht jederman.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1654, 57; Petri, II, 249.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Bien venu qui apporte. (<hi rendition="#i">Cahier, 119.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Es glückt, wie man sich schickt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Glucket es einem, so glucket es hunderten nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 189; Egenolff, 110<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1654, 59; Gruter, I, 44; Petri, II, 342; Guttenstein, II, 36; Sailer, 210; Simrock, 3787.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Jeden se za list skryje, a druhý nem&#x016F;&#x017E; ani za dub zastoupiti. &#x2013; Jednoho &#x0161;ídla holí, a druhého ani b&#x0159;itvy nechtí. &#x2013; Jednomu se krupí, druhému se mele. &#x2013; Jednomu slunce svíti, a druhému ani m&#x0115;síc neza&#x0161;e&#x0159;í. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 157.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Gelukt het er één, dan gelukt het er honderden niet. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 170.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Tkogod se i za list skrije, a tkoga ne mo&#x017E;e ni dub da zakrije. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 157.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"> <hi rendition="#i">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[887]/0915] (Bovill, III, 97.) – Fortuna favet ignavos. (Binder I, 582; II, 1187; Steinmeyer, 59; Seybold, 192.) – Omnia secunda saltat senex. (Binder II, 2402; Tappius, 31a; Lang, 132; Philippi, II, 70.) *984 Er hat mehr glücks, dann rechts. – Franck, II, 22a, 34b u. 60b; Tappius, 31a u. 214b; Henisch, 1661, 53; Lehmann, II, 134, 126; Eyering, II, 296; Pistor., VII, 25; Sailer, 302; Körte, 2286. Dän.: Han har meere lykke end ret. (Prov. dan., 401.) Lat.: Fortuna plus, quam meretur, favet. *985 Er hat's Glück hinten, wo die Pumpelhortigern drauf sitzt. Hol.: Hij meent, dat hij de fortuin bij het haar heeft, en het is maar bij de bloote billen. (Harrebomée, I, 269.) *986 Er hat so vil glück, das eim erleyden möcht. – Franck, I, 14a. *987 Er hat von Glück zu sagen. *988 Er hat weder Glück no Stern. (Schaffhausen.) – Schweiz, II, 168, 24; Körte, 2286. Lat.: Minxit in patrios cineres. (Horaz.) (Binder I, 989; II, 1868; Philippi, I, 251; Seybold, 307.) *989 Er hat weniger Glück als ein Geissbock Federn. – Parömiakon, 2671. Holl.: Hij is geboren op Sint Galperts nacht, drie dagen voor 't geluk. (Harrebomée, I, 227.) *990 Er kan das glück dummlen. – Franck, I, 14a; Henisch, 1661, 54; Körte, 2286; Reinsberg IV, 135. Seb. Franck hat a. a. O. folgende Redensarten zusammengestellt, welche, mit der obigen sinnverwandt, einen hohen Grad von Glück bezeichnen: Er ist got vnd der welt lieb. Er gewinnt all spil. Er kan keyn böss schanz werffen, sein würfel geben alweg zinck drey. Er hat glück über glück. Er hat mehr glück dann rechtes. Ein hand uol glück. Ein ganzer sommer mit glück. Er hat so viel glück, das eim erleyden möcht. Er wyss seins guts kein end. Sein eyr haben all zwen Dotter. Es geben nit alleyn sein küw, sonder auch sein Hennen milch. Diss jar ist sein. Es ist an jm. Er muss reich werden. Es wil alles in sein hauss. Lat.: Diis hominibusque plaudentibus. ( Franck, I, 14a.) *991 Er kann von Glück sagen, er ist wol todt, aber er hat doch den Hals nicht gebrochen. Holl.: Het is een groot geluk, dat gij den hals niet brak. (Harrebomée, I, 227.) *992 Er macht sein Glück wie ein Ochs, der glitscht. *993 Er nimmt (ertappt) das Glück ohne Strick. – Parömiakon, 495. Stiehlt, ohne dass er ergriffen wird. *994 Er sitzt dem Glück im Schos. Ist ein Schoskind des Glücks. *995 Er sucht sein Glück in Polen. (Leipzig.) *996 Er weiss mit seinem Glück nichts anzufangen. Frz.: Ne scavoir user de sa fortune. (Bovill, II, 197.) Lat.: Nescire uti sua fortuna. (Bovill, II, 197.) *997 Er will das Glück hinten und vorn fassen. Dän.: Han vil have lykken om baade ender. (Prov. dan., 276.) Frz.: Il veut avoir tout pour lui. *998 Er will das Glück zu Markt tragen. – Eyering, II, 459. *999 Es gereicht ihm nicht zum Glück, sondern zum Strick. *1000 Es ist eitel glück mit dem menschen in alle dem, das er anfahet. – Tappius, 31a u. 59a; Sutor, 275. Lat.: Sic fato felix a dextris advolat ales. (Sutor, 275.) *1001 Es ist eitel glück oder vnglück. – Henisch, 1667, 24; Franck, II, 144b. *1002 Es ist Glück über Glück. Frz.: C'est soye sur soye. (Kritzinger, 651b.) *1003 Es regnet glück, dass man im dreck sitzt biss vber die Ohren. – Lehmann, 830, 13. Wenn das Ungemach in Haufen kommt. *1004 Glück auf den Weg! – Braun, I, 865. *1005 Glück auf ist Bergmannlosung. Wie Minerophilos sagt, empfinden es die Bergleute gar übel, wenn einer sagen wollte: „Glück, zu!“ indem die Kluft und die Gänge sich nicht zu, sondern aufschliessen müssen. Grimm (Deutsche Mythologie, Anh. LXXXI) theilt aus der chemnitzer Rockenphilosophie als Aberglauben mit: „An den Bergzechen soll man nicht sagen: Glück zu, sondern Glück auf, es fällt sonst das Gebäude ein.“ Zacharias Werner hat in seiner Weihe der Kraft den Unterschied benutzt: Ein Bergmann kommt zu seinen Kameraden in die Grube und ruft: „Glück zu!“ Die andern: „Bist du von Sinnen? Willst du uns die Grube über dem Kopfe zusammenstürzen?“ Lat.: Bene eveniat. (Cicero.) (Faselius, 87; Wiegand, 620.) *1006 Glück to, ick sall jo pannen. – Hauskalender, III. *1007 Glück zu. – Braun, I, 865. Nicht-bergmännisches Gruss- und Segenswort. Holl.: Daar slaa geluk toe, God woud's. (Harrebomée, I, 226.) *1008 Glück zu, wann du weit hinausskömst. – Gruter, III, 44; Lehmann, 237, 67. *1009 Hei hefft Glück, emm starwe de Fruens. (Nehrung.) – Frischbier, 267a; Frischbier2, 1313. *1010 Ich kann mein Glück schon ertragen. *1011 Ich wünsch' dir Glück und gross Jück. – Kirchhofer, 340. *1012 Man hat ihn im Glück gewalkt. – Sutor, 275. *1013 Mein Glück steht bei ihnen (in ihrem Vermögen). *1014 'S Glick kimmt eam af da Goass g'rid'n. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 77. Wir begegnen der Geiss (s. d.) nicht blos im Sprichwort, sondern auch in Volksdichtung und Sage. In der Schweiz hüten ziegenfüssige Zwerge einem Aelpler seine Kühe. (Vgl. Rochholz, Schweizersagen, I, 333.) Im Traunkreise ist sie als „Habagoass“ (Habergeiss) zum Popanz geworden. Der Zwergenkönig Laurin hat ein „Ross wie ein Geiss“. Der Teufel hat einen Geiss- oder Bocksfuss. In der obigen Redensart kommt das Glück auf der Geiss geritten. (Vgl. Baumgarten, Progr., 4.) *1015 'S Glück drolet em zum Dach (oder: zum Pfeister) y. (Solothurn.) – Schild, 77, 230. *1016 'S war ein tausend Glück. (Schles.) Ein Tausend-Gelicke woarsch nur, dass ... (dies und das nicht eintrat, sonst wäre die Sache noch schlimmer geworden). *1017 Sein Glück an den Nagel hängen. – Parömiakon, 1661. *1018 Sein Glück befestigen. Frz.: Attacher un clou à la roue de la fortune. (Lendroy, 776.) *1019 Sein Glück geht den Krebsgang. – Eyering, III, 299. *1020 Sein Glück machen (oder: verscherzen). *1021 Viel Glück! Ein Grusswort unter Landleuten, das in Schlesien noch, wenn auch immer seltener, gehört wird. Es entspricht dem römischen: Felix et faustum sit lumen. (Faselius, 87; Wiegand, 407.) *1022 Vom Glück bekommen, vom Glück genommen. *1023 Wenn er das Glück vorn ausschlüge, es liefe ihm hinten wieder hinein. – Eiselein, 243; Sailer, 305; Sutor, 277. *1024 Wenn 's Glück zu'm kummt, is er nit derhaam. – Tendlau, 635. *1025 Wenn's Glück regnet, sitzt er im Trocknen. – Körte, 2286; Braun, I, 890. Glucke. 1 Wenn e Gluggere zum Guggel chumd, so vergisst si d' Hüenli. (Luzern.) Wenn die Witwe heirathet, so sind ihre Kinder weniger von ihr bedacht. *2 Nun geht die Glucke von den Eiern. – Körte, 2205. *3 Von de Kluck op't Pêrd spare. – Frischbier2, 1308. Glucken. Glucken ist leichter als Eierlegen. Glücken. 1 Allzu grosses Glücken muss in sich ersticken. 2 Dem einen glückt, was Hunderten misglückt. 3 Em glückt allens, da wull hei 'nen Buck melken. (Mecklenburg.) – Raabe, 75. 4 Es glücket nicht jederman. – Henisch, 1654, 57; Petri, II, 249. Frz.: Bien venu qui apporte. (Cahier, 119.) 5 Es glückt, wie man sich schickt. 6 Glucket es einem, so glucket es hunderten nicht. – Agricola I, 189; Egenolff, 110a; Henisch, 1654, 59; Gruter, I, 44; Petri, II, 342; Guttenstein, II, 36; Sailer, 210; Simrock, 3787. Böhm.: Jeden se za list skryje, a druhý nemůž ani za dub zastoupiti. – Jednoho šídla holí, a druhého ani břitvy nechtí. – Jednomu se krupí, druhému se mele. – Jednomu slunce svíti, a druhému ani mĕsíc nezašeří. (Čelakovský, 157.) Holl.: Gelukt het er één, dan gelukt het er honderden niet. (Harrebomée, I, 170.) It.: Tkogod se i za list skrije, a tkoga ne može ni dub da zakrije. (Čelakovský, 157.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/915
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [887]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/915>, abgerufen am 28.04.2024.