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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] *231 'S is durch Gold g'flossa, hat nichts d'rvou ganossa. (Würzburg.) - Sartorius, 162.

So sagt man, um falsches Geld oder schlechte Vergoldung oder den Mangel aller edeln Metalltheile anzudeuten.

*232 Sitt ma doch Guld und Silber, ock ihn nich. - Robinson, 327.

*233 Und wenn sie im Golde sässe bis über die Ohren. (Schles.)

Hinzuzudenken: so wollte ich sie doch nicht heirathen.

Holl.: Al was zij ook in goud beslagen. (Harrebomee, I, 252.)

*234 Wenn ihm das Gold zum Dache hineinregnet, wird er damit fertig. - Kirchhofer, 177.

Der Verschwender.

*235 Wie Gold bewährt im Feuer. - Eiselein, 246.

Lat.: Aurum igni probatum. (Erasm., 438; Eiselein, 246.)


Goldader.

*1 Dem muss man die Goldader schlagen, so wirdt er wider reden. - Henisch, 1674, 66.

"Wenn einer mit gelt bestochen, nicht reden darff noch will."

*2 Wenn man ihm die Goldader schlägt, wird er wieder gesund.


Goldammer.

1 Goldammern sind gute Fürsprecher.

Holl.: Gouden vinken zijn de beste voorspraak. (Harrebomee, II, 405.)

2 Je mehr Goldammern, je höherer Schnee. - Bair. Hauskalender.

3 Wenn man die Goldammer lockt, verspricht man ihr Körner, und wenn sie kommt, erhält sie kaum Brosamen.


Goldapp.

Goldapp brennt. - Frischbier2, 1329.

Scherzhaft zur Bezeichnung des Stuhlganges.


Goldbach.

Am Goldbach wachsen die Freunde wie Erlen am Ufer. - Altmann VI, 502.


Golden.

1 Es ist niemandt gar gulden. - Gruter, I, 35; Henisch, 1776; Eiselein, 262.

Jede Bohne hat ihr Schwarzes, sagen die Engländer. Jeder Wein seine Hefe, die Franzosen. Jedes Holz seine Knoten, die Italiener. Jeder Busch seinen Schatten, die Basken. Jedes Korn seine Spreu, die Letten. Jedes Fleisch seine Knochen, die Parmesaner. Jedes Alter sein Kreuzchen, die Illyrer. Jedes Getreide sein Stroh, die Picarden. Jeder Brunnen seinen Schlamm, die englischen Neger. Jede Stube ihre Mücken, die französischen Neger. (Reinsberg II, 75.)

Lat.: Nihil ex omni parte beatum. (Eiselein, 262.)

2 Golden die Praxis, hülzin die Theorie.

Lat.: Aurea praxis, sterilis theoria.

3 Jeder will jetzo gülden vnnd silbern werden vnd viel werden drüber eysern. - Lehmann, 417, 31.


Goldfink.

Seine Goldfinken sind ausgeflogen.

Holl.: Zijne goudvinken zijn gevlogen. (Harrebomee, I, 254.)


Goldgelb.

Goldgelb im Beutel ist besser als leibfarb im Gesicht. - Parömiakon, 854.

Von denen, die eine reiche Heirath einer durch äussere Liebenswürdigkeit veranlassten vorziehen.


Goldgrube.

* Das ist eine wahre Goldgrube für ihn.

In Brasilien sagt man von einem, der plötzlich und ohne auffallende Umstände reich geworden ist: Er hat das Gold der Pinheiros gefunden. (S. Gold 200.) Das traurige Ereigniss, was zu dieser sprichwörtlichen Redensart Anlass gegeben hat, ist in kurzem folgendes: Zwei Familien, die Ramalhos und Pinheiros, welche sich in Sanct-Paul ununterbrochen befehdeten, wollte der Gouverneur dadurch zur Ruhe bringen oder unschädlich machen, dass er von beiden eine Expedition ins Innere des Landes unternehmen liess, um Gold zu suchen. Nach ein paar Jahren kam von den Pinheiros nur der Führer zurück, alle seine Begleiter waren umgekommen oder von den Ramalhos niedergemacht worden. Es war Johann Manoel Cabral, der Neffe des noch lebenden Stammvaters der Pinheiros. Er versicherte, ungeheuere Schätze Goldes gefunden und an einem bestimmten Orte verborgen zu haben. Da er aber so schwach war, um nur wenige Minuten noch zu leben, diese [Spaltenumbruch] aber der Priester zur Seelenrettung in Anspruch nahm; so verschied er, bevor er seinem alten Onkel den betreffenden Ort bezeichnen konnte. Dessenungeachtet gingen viele aus, um es zu suchen, daher das eine der vorstehenden Sprichwörter. Gefunden wurde es indess von keinem; aber man sagte von einem, der plötzlich sehr reich geworden war, ohne dass man wusste, auf welchem Wege, er habe es gefunden. Vgl. darüber die ausführliche Erzählung im Ausland, 1835, Nr. 163-167.

Holl.: Het is eene goudmijn voor hem. (Harrebomee, I, 253.)


Goldhaube.

* Eine schweinerne Goldhaube tragen. - Baumgarten, Ms.

Spottweise von einem fetten Rothhaarigen.


Goldkäfer.

Wenn viel Goldkäfer laufen, braucht der Wirth den Wein nicht zu taufen. - Bair. Hauskalender.


Goldkorn.

* Ein Goldkorn aus einem Sandhaufen schlemmen.

Entweder das Gute hervorsuchen, wo es verborgen ist, als auch etwas betreiben, was mehr kostet als einbringt.


Goldlieb.

Goldlieb weiss nicht, wo die Sterne stehen.

Er vergisst über seinen Geldinteressen die höhern geistigen.


Goldliebe.

Goldliebe macht das Leben trübe.


Goldmachen.

1 Goldmachen wäre die beste Kunst, wäre nicht alle Mühe umsunst. - Parömiakon, 2178.

2 Zum Goldmachen gehören sechs Sachen: Tag und Nacht laboriren, ohne Unterlass das Feuer schüren, Rauch und Dampf spüren, sich selber inficiren, Gesicht und Gesundheit verlieren und endlich den Betrug mit trübem Herzen spüren. - Parömiakon, 2177.

Aus der Zeit, wo die Goldmacherkunst in ihrer Blüte stand.


Goldmacher.

Wer ein Goldmacher werden will, muss zu keinem Bettler in die Lehre gehen.


Goldmacherei.

1 Die beste Goldmacherei ist viel erwerben und wenig verderben.

Span.: Alquimia provada, tener renta y no gastar nada. (Bohn I, 198.)

2 Goldmacherei und Lotto-Lotterie, wie Schatzgräberei, die fromma-frommen nie. - Eiselein, 246.

Der Volksmund wiederholt in diesem Spruche die Silben oder Worte, die er besonders betonen will.


Goldmann.

Goldmann's Töchter findet jeder schön. (Wend. Lausitz.)


Goldmünze.

1 Eine kleine Goldmünze gilt mehr als viel grosse Kupferstücke.

Die Russen: Rothes Gold gilt vor gelbem Kupfer (Altmann VI, 404.)

2 Goldmünze ist klein, aber sie gilt viel. - Eiselein, 246.

Darum sagen die Dänen, man müsse sie mehr als einmal zählen: Tael sölv-penge to gange, men guld tre gange. (Prov. dan., 542.) Die Russen: Gold hat immer unter den Münzen die höchste Währung. (Altmann VI, 451.)


Goldrubel.

In einem Goldrubel liegt viel Ueberredung.


Goldsand.

* Einem Goldsand in die Augen streuen.


Goldscheisser.

Ein Goldscheisser sitzt nirgends im Wege.

Die Russen: Wer Gold hofiren kann, darf sich an die Strasse setzen. (Altmann VI, 467.)


Goldschmied.

1 Der Goldschmied kennt das Gold, auch wenn es unter Messing liegt (oder: auch wenn es mit Schmuz bedeckt ist).

Böhm.: Zlato zlatnika najde. (Celakovsky, 30.)

2 Goldschmid sind Herrn, wenn sie gleich keinen Heller im Beutel hetten. - Petri, II, 343.

"Ist jhr eigen spruch."

[Spaltenumbruch] *231 'S is durch Gold g'flossa, hat nichts d'rvou ganossa. (Würzburg.) – Sartorius, 162.

So sagt man, um falsches Geld oder schlechte Vergoldung oder den Mangel aller edeln Metalltheile anzudeuten.

*232 Sitt ma doch Guld und Silber, ock ihn nich.Robinson, 327.

*233 Und wenn sie im Golde sässe bis über die Ohren. (Schles.)

Hinzuzudenken: so wollte ich sie doch nicht heirathen.

Holl.: Al was zij ook in goud beslagen. (Harrebomée, I, 252.)

*234 Wenn ihm das Gold zum Dache hineinregnet, wird er damit fertig.Kirchhofer, 177.

Der Verschwender.

*235 Wie Gold bewährt im Feuer.Eiselein, 246.

Lat.: Aurum igni probatum. (Erasm., 438; Eiselein, 246.)


Goldader.

*1 Dem muss man die Goldader schlagen, so wirdt er wider reden.Henisch, 1674, 66.

„Wenn einer mit gelt bestochen, nicht reden darff noch will.“

*2 Wenn man ihm die Goldader schlägt, wird er wieder gesund.


Goldammer.

1 Goldammern sind gute Fürsprecher.

Holl.: Gouden vinken zijn de beste voorspraak. (Harrebomée, II, 405.)

2 Je mehr Goldammern, je höherer Schnee.Bair. Hauskalender.

3 Wenn man die Goldammer lockt, verspricht man ihr Körner, und wenn sie kommt, erhält sie kaum Brosamen.


Goldapp.

Goldapp brennt.Frischbier2, 1329.

Scherzhaft zur Bezeichnung des Stuhlganges.


Goldbach.

Am Goldbach wachsen die Freunde wie Erlen am Ufer.Altmann VI, 502.


Golden.

1 Es ist niemandt gar gulden.Gruter, I, 35; Henisch, 1776; Eiselein, 262.

Jede Bohne hat ihr Schwarzes, sagen die Engländer. Jeder Wein seine Hefe, die Franzosen. Jedes Holz seine Knoten, die Italiener. Jeder Busch seinen Schatten, die Basken. Jedes Korn seine Spreu, die Letten. Jedes Fleisch seine Knochen, die Parmesaner. Jedes Alter sein Kreuzchen, die Illyrer. Jedes Getreide sein Stroh, die Picarden. Jeder Brunnen seinen Schlamm, die englischen Neger. Jede Stube ihre Mücken, die französischen Neger. (Reinsberg II, 75.)

Lat.: Nihil ex omni parte beatum. (Eiselein, 262.)

2 Golden die Praxis, hülzin die Theorie.

Lat.: Aurea praxis, sterilis theoria.

3 Jeder will jetzo gülden vnnd silbern werden vnd viel werden drüber eysern.Lehmann, 417, 31.


Goldfink.

Seine Goldfinken sind ausgeflogen.

Holl.: Zijne goudvinken zijn gevlogen. (Harrebomée, I, 254.)


Goldgelb.

Goldgelb im Beutel ist besser als leibfarb im Gesicht.Parömiakon, 854.

Von denen, die eine reiche Heirath einer durch äussere Liebenswürdigkeit veranlassten vorziehen.


Goldgrube.

* Das ist eine wahre Goldgrube für ihn.

In Brasilien sagt man von einem, der plötzlich und ohne auffallende Umstände reich geworden ist: Er hat das Gold der Pinheiros gefunden. (S. Gold 200.) Das traurige Ereigniss, was zu dieser sprichwörtlichen Redensart Anlass gegeben hat, ist in kurzem folgendes: Zwei Familien, die Ramalhos und Pinheiros, welche sich in Sanct-Paul ununterbrochen befehdeten, wollte der Gouverneur dadurch zur Ruhe bringen oder unschädlich machen, dass er von beiden eine Expedition ins Innere des Landes unternehmen liess, um Gold zu suchen. Nach ein paar Jahren kam von den Pinheiros nur der Führer zurück, alle seine Begleiter waren umgekommen oder von den Ramalhos niedergemacht worden. Es war Johann Manoel Cabral, der Neffe des noch lebenden Stammvaters der Pinheiros. Er versicherte, ungeheuere Schätze Goldes gefunden und an einem bestimmten Orte verborgen zu haben. Da er aber so schwach war, um nur wenige Minuten noch zu leben, diese [Spaltenumbruch] aber der Priester zur Seelenrettung in Anspruch nahm; so verschied er, bevor er seinem alten Onkel den betreffenden Ort bezeichnen konnte. Dessenungeachtet gingen viele aus, um es zu suchen, daher das eine der vorstehenden Sprichwörter. Gefunden wurde es indess von keinem; aber man sagte von einem, der plötzlich sehr reich geworden war, ohne dass man wusste, auf welchem Wege, er habe es gefunden. Vgl. darüber die ausführliche Erzählung im Ausland, 1835, Nr. 163-167.

Holl.: Het is eene goudmijn voor hem. (Harrebomée, I, 253.)


Goldhaube.

* Eine schweinerne Goldhaube tragen.Baumgarten, Ms.

Spottweise von einem fetten Rothhaarigen.


Goldkäfer.

Wenn viel Goldkäfer laufen, braucht der Wirth den Wein nicht zu taufen.Bair. Hauskalender.


Goldkorn.

* Ein Goldkorn aus einem Sandhaufen schlemmen.

Entweder das Gute hervorsuchen, wo es verborgen ist, als auch etwas betreiben, was mehr kostet als einbringt.


Goldlieb.

Goldlieb weiss nicht, wo die Sterne stehen.

Er vergisst über seinen Geldinteressen die höhern geistigen.


Goldliebe.

Goldliebe macht das Leben trübe.


Goldmachen.

1 Goldmachen wäre die beste Kunst, wäre nicht alle Mühe umsunst.Parömiakon, 2178.

2 Zum Goldmachen gehören sechs Sachen: Tag und Nacht laboriren, ohne Unterlass das Feuer schüren, Rauch und Dampf spüren, sich selber inficiren, Gesicht und Gesundheit verlieren und endlich den Betrug mit trübem Herzen spüren.Parömiakon, 2177.

Aus der Zeit, wo die Goldmacherkunst in ihrer Blüte stand.


Goldmacher.

Wer ein Goldmacher werden will, muss zu keinem Bettler in die Lehre gehen.


Goldmacherei.

1 Die beste Goldmacherei ist viel erwerben und wenig verderben.

Span.: Alquimia provada, tener renta y no gastar nada. (Bohn I, 198.)

2 Goldmacherei und Lotto-Lotterie, wie Schatzgräberei, die fromma-frommen nie.Eiselein, 246.

Der Volksmund wiederholt in diesem Spruche die Silben oder Worte, die er besonders betonen will.


Goldmann.

Goldmann's Töchter findet jeder schön. (Wend. Lausitz.)


Goldmünze.

1 Eine kleine Goldmünze gilt mehr als viel grosse Kupferstücke.

Die Russen: Rothes Gold gilt vor gelbem Kupfer (Altmann VI, 404.)

2 Goldmünze ist klein, aber sie gilt viel.Eiselein, 246.

Darum sagen die Dänen, man müsse sie mehr als einmal zählen: Tæl sølv-penge to gange, men guld tre gange. (Prov. dan., 542.) Die Russen: Gold hat immer unter den Münzen die höchste Währung. (Altmann VI, 451.)


Goldrubel.

In einem Goldrubel liegt viel Ueberredung.


Goldsand.

* Einem Goldsand in die Augen streuen.


Goldscheisser.

Ein Goldscheisser sitzt nirgends im Wege.

Die Russen: Wer Gold hofiren kann, darf sich an die Strasse setzen. (Altmann VI, 467.)


Goldschmied.

1 Der Goldschmied kennt das Gold, auch wenn es unter Messing liegt (oder: auch wenn es mit Schmuz bedeckt ist).

Böhm.: Zlato zlatníka najde. (Čelakovský, 30.)

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[[899]/0927] *231 'S is durch Gold g'flossa, hat nichts d'rvou ganossa. (Würzburg.) – Sartorius, 162. So sagt man, um falsches Geld oder schlechte Vergoldung oder den Mangel aller edeln Metalltheile anzudeuten. *232 Sitt ma doch Guld und Silber, ock ihn nich. – Robinson, 327. *233 Und wenn sie im Golde sässe bis über die Ohren. (Schles.) Hinzuzudenken: so wollte ich sie doch nicht heirathen. Holl.: Al was zij ook in goud beslagen. (Harrebomée, I, 252.) *234 Wenn ihm das Gold zum Dache hineinregnet, wird er damit fertig. – Kirchhofer, 177. Der Verschwender. *235 Wie Gold bewährt im Feuer. – Eiselein, 246. Lat.: Aurum igni probatum. (Erasm., 438; Eiselein, 246.) Goldader. *1 Dem muss man die Goldader schlagen, so wirdt er wider reden. – Henisch, 1674, 66. „Wenn einer mit gelt bestochen, nicht reden darff noch will.“ *2 Wenn man ihm die Goldader schlägt, wird er wieder gesund. Goldammer. 1 Goldammern sind gute Fürsprecher. Holl.: Gouden vinken zijn de beste voorspraak. (Harrebomée, II, 405.) 2 Je mehr Goldammern, je höherer Schnee. – Bair. Hauskalender. 3 Wenn man die Goldammer lockt, verspricht man ihr Körner, und wenn sie kommt, erhält sie kaum Brosamen. Goldapp. Goldapp brennt. – Frischbier2, 1329. Scherzhaft zur Bezeichnung des Stuhlganges. Goldbach. Am Goldbach wachsen die Freunde wie Erlen am Ufer. – Altmann VI, 502. Golden. 1 Es ist niemandt gar gulden. – Gruter, I, 35; Henisch, 1776; Eiselein, 262. Jede Bohne hat ihr Schwarzes, sagen die Engländer. Jeder Wein seine Hefe, die Franzosen. Jedes Holz seine Knoten, die Italiener. Jeder Busch seinen Schatten, die Basken. Jedes Korn seine Spreu, die Letten. Jedes Fleisch seine Knochen, die Parmesaner. Jedes Alter sein Kreuzchen, die Illyrer. Jedes Getreide sein Stroh, die Picarden. Jeder Brunnen seinen Schlamm, die englischen Neger. Jede Stube ihre Mücken, die französischen Neger. (Reinsberg II, 75.) Lat.: Nihil ex omni parte beatum. (Eiselein, 262.) 2 Golden die Praxis, hülzin die Theorie. Lat.: Aurea praxis, sterilis theoria. 3 Jeder will jetzo gülden vnnd silbern werden vnd viel werden drüber eysern. – Lehmann, 417, 31. Goldfink. Seine Goldfinken sind ausgeflogen. Holl.: Zijne goudvinken zijn gevlogen. (Harrebomée, I, 254.) Goldgelb. Goldgelb im Beutel ist besser als leibfarb im Gesicht. – Parömiakon, 854. Von denen, die eine reiche Heirath einer durch äussere Liebenswürdigkeit veranlassten vorziehen. Goldgrube. * Das ist eine wahre Goldgrube für ihn. In Brasilien sagt man von einem, der plötzlich und ohne auffallende Umstände reich geworden ist: Er hat das Gold der Pinheiros gefunden. (S. Gold 200.) Das traurige Ereigniss, was zu dieser sprichwörtlichen Redensart Anlass gegeben hat, ist in kurzem folgendes: Zwei Familien, die Ramalhos und Pinheiros, welche sich in Sanct-Paul ununterbrochen befehdeten, wollte der Gouverneur dadurch zur Ruhe bringen oder unschädlich machen, dass er von beiden eine Expedition ins Innere des Landes unternehmen liess, um Gold zu suchen. Nach ein paar Jahren kam von den Pinheiros nur der Führer zurück, alle seine Begleiter waren umgekommen oder von den Ramalhos niedergemacht worden. Es war Johann Manoel Cabral, der Neffe des noch lebenden Stammvaters der Pinheiros. Er versicherte, ungeheuere Schätze Goldes gefunden und an einem bestimmten Orte verborgen zu haben. Da er aber so schwach war, um nur wenige Minuten noch zu leben, diese aber der Priester zur Seelenrettung in Anspruch nahm; so verschied er, bevor er seinem alten Onkel den betreffenden Ort bezeichnen konnte. Dessenungeachtet gingen viele aus, um es zu suchen, daher das eine der vorstehenden Sprichwörter. Gefunden wurde es indess von keinem; aber man sagte von einem, der plötzlich sehr reich geworden war, ohne dass man wusste, auf welchem Wege, er habe es gefunden. Vgl. darüber die ausführliche Erzählung im Ausland, 1835, Nr. 163-167. Holl.: Het is eene goudmijn voor hem. (Harrebomée, I, 253.) Goldhaube. * Eine schweinerne Goldhaube tragen. – Baumgarten, Ms. Spottweise von einem fetten Rothhaarigen. Goldkäfer. Wenn viel Goldkäfer laufen, braucht der Wirth den Wein nicht zu taufen. – Bair. Hauskalender. Goldkorn. * Ein Goldkorn aus einem Sandhaufen schlemmen. Entweder das Gute hervorsuchen, wo es verborgen ist, als auch etwas betreiben, was mehr kostet als einbringt. Goldlieb. Goldlieb weiss nicht, wo die Sterne stehen. Er vergisst über seinen Geldinteressen die höhern geistigen. Goldliebe. Goldliebe macht das Leben trübe. Goldmachen. 1 Goldmachen wäre die beste Kunst, wäre nicht alle Mühe umsunst. – Parömiakon, 2178. 2 Zum Goldmachen gehören sechs Sachen: Tag und Nacht laboriren, ohne Unterlass das Feuer schüren, Rauch und Dampf spüren, sich selber inficiren, Gesicht und Gesundheit verlieren und endlich den Betrug mit trübem Herzen spüren. – Parömiakon, 2177. Aus der Zeit, wo die Goldmacherkunst in ihrer Blüte stand. Goldmacher. Wer ein Goldmacher werden will, muss zu keinem Bettler in die Lehre gehen. Goldmacherei. 1 Die beste Goldmacherei ist viel erwerben und wenig verderben. Span.: Alquimia provada, tener renta y no gastar nada. (Bohn I, 198.) 2 Goldmacherei und Lotto-Lotterie, wie Schatzgräberei, die fromma-frommen nie. – Eiselein, 246. Der Volksmund wiederholt in diesem Spruche die Silben oder Worte, die er besonders betonen will. Goldmann. Goldmann's Töchter findet jeder schön. (Wend. Lausitz.) Goldmünze. 1 Eine kleine Goldmünze gilt mehr als viel grosse Kupferstücke. Die Russen: Rothes Gold gilt vor gelbem Kupfer (Altmann VI, 404.) 2 Goldmünze ist klein, aber sie gilt viel. – Eiselein, 246. Darum sagen die Dänen, man müsse sie mehr als einmal zählen: Tæl sølv-penge to gange, men guld tre gange. (Prov. dan., 542.) Die Russen: Gold hat immer unter den Münzen die höchste Währung. (Altmann VI, 451.) Goldrubel. In einem Goldrubel liegt viel Ueberredung. Goldsand. * Einem Goldsand in die Augen streuen. Goldscheisser. Ein Goldscheisser sitzt nirgends im Wege. Die Russen: Wer Gold hofiren kann, darf sich an die Strasse setzen. (Altmann VI, 467.) Goldschmied. 1 Der Goldschmied kennt das Gold, auch wenn es unter Messing liegt (oder: auch wenn es mit Schmuz bedeckt ist). Böhm.: Zlato zlatníka najde. (Čelakovský, 30.) 2 Goldschmid sind Herrn, wenn sie gleich keinen Heller im Beutel hetten. – Petri, II, 343. „Ist jhr eigen spruch.“

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [899]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/927>, abgerufen am 27.04.2024.