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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 3 Ich bin keinem Goldschmiede und kein Wirth ist mir etwas schuldig. - Eiselein, 341.


Goldschmiere.

Goldschmier' macht schmeidige Hände. - Winckler, III, 61.


Goldselig.

Goldselig ist holdselig. - Parömiakon, 1902.


Goldstaub.

Goldstaub ist auch Gold.

Die Russen: Beim Gold ehrt man auch die Abfälle. (Altmann VI, 511.)


Goldstück.

1 Wer keine Goldstücke hat, gibt Scheidemünze. - Sprichwörtergarten, 354.

Die Gedanken eines grossen Mannes sind Goldstücke, die von kleinern Leuten in eine Menge Scheidemünze verwechselt und für den Verkehr des alltäglichen Lebens ausgeprägt werden.

2 Wer seine Goldstücke am Morgen wegwirft (verstreut), kann am Abend Pfennige sammeln.

Dän.: Den der begynder med et guld-hoved, ender gierne med to leer-födder. (Prov. dan., 62.)


Goldtinctur.

*1 Er meint, er hat die Goldtinctur gefunden.

*2 Mit Goldtinctur schreiben und mit Dreck besiegeln.

Bielski in seiner Kronika polska sagt von Boleslaw dem Kühnen, dessen Regierungsantritt viel Gutes erwarten liess, während die spätere Zeit alle diese Hoffnungen zerstörte: Was er mit Goldschrift begonnen, hat er mit Koth verwischt: Co nieborak napisal zlotem, to zamazal, blotem. (Wurzbach I, 265.)


Goldwage.

1 Die Goldwage sinkt, auch wenn man Blei darauflegt. - Altmann VI, 430.

2 Man kann (muss) nicht auf der Goldwage wägen, was der Mensch im Scherz spricht.

Holl.: Wij kunnen het niet op een goudschaaltje leggen. (Harrebomee, I, 254.)

*3 Als wenn es auf der Goldwage gewogen wäre.

Holl.: Het is, als of het in een goudschaaltje gewogen is. (Harrebomee, I, 253.)

*4 Bei dem muss man alles auf die Goldwage legen.

*5 Er bringt alles auf die Goldwage.

*6 Etwas auf die Goldwage legen. - Luther's Tischr., 295a.


Goldwurz.

Goldwurz eingenommen genug, ist vor Armuth gut.


Golf.

Der Golf ist stolzer als das Meer. - Altmann V, 75.


Goliath.

1 Wenn's dem Goliath nicht passt, so passt's dem David.

Holl.: Past het Goliath niet, dan past het David. (Harrebomee, I, 251.)

*2 Er ist ein (wahrer) Goliath. - Henisch, 1678, 8.

Lat.: Alter Hercules. - Simsone robustior. (Henisch, 1678, 9.)

*3 Goliath's Schwert, Spiess und ganze Rüstung wider jemand haben. - Luther's Tischr., 230b.


Gollubien.

* In Gollubien sönd de Tein (Zäune) mit Bradworscht verflochte. (Goldapp.) - Frischbier2, 1330.


Gölz.

* Den Gölz aufs Dach stellen. (Oberösterreich.)

Haben Braut oder Bräutigam vorher eine Liebschaft mit einer andern dritten Person gehabt, so wird ihnen eine ausgestopfte Figur, in männlicher oder weiblicher Form, wie es das Verhältniss fordert, und mit dem entsprechenden Handwerkszeug oder Berufsemblem versehen, Gölz oder Korb genannt, aufs Hausdach oder sonst augenfällig hingestellt. (Baumgarten.)


Gönnen.

1 Das man mir nicht gann, dess war ich ein Mann. - Petri, II, 68.

2 Deu mui nicks günnt un nicks gifft, mott luien1 dat mui dat Lieven2 blifft. (Lippe.) - Firmenich, I, 269; Simrock, 7536; für Waldeck: Curtze, 363, 583.

1) Muss leiden.

2) Leben.

3 Ein jeder gönt jhm selber am meisten. - Petri, II, 200.

4 Es gönt keiner mehr dem andern Ehr. - Petri, II, 249.

[Spaltenumbruch] 5 Es gönt niemand dem andern was guts. - Petri, II, 249.

6 Gönnen, Lassen und Geben- wie man selbst sich's wünscht, das ist goldene Zeit.

7 Was du nicht gönnst deinem Mund, das frisst Katz' und Hund. - Frischbier2, 1332.

8 Was einer ihm selber gönnet, das sol er auch einem andern gönnen. - Colerus, 526a.

9 Was man uns gönnt, ist nicht immer das Beste.

Böhm.: Ceho se nam preje to mene chutna. (Celakovsky, 148.)

Poln.: Co sie godzi, to niesmakuje. Cowolno, to nie smaczno. (Celakovsky, 148.)

10 Wat nich gegunnt war, schmeckt am besten. (Gerdauen.) - Frischbier2, 1333.

11 Wei dem anderen nix gann, de was selwer en armen Mann. (Waldeck.) - Curtze, 349, 437.

12 Wei miy nicks günnt un nicks giwt, mot liyen, dat mi dat Laawen bliwt. (Büren.)

13 Wer andern nicht gönnt, der hat selber auch selten etwas. - Henisch, 1682, 46.

14 Wie man's einem gönnt, so gibt man's ihm. - Simrock, 3342; Eiselein, 246; Braun, I, 898.

*15 A ginnt ehme weders kalte nochs warme. - Gomolcke, 32.

*16 A ginnt enem nicht die Luft. - Gomolcke, 37.

Holl.: Hij gunt niemand iets goeds dan zich zelven. (Harrebomee, I, 250.)

*17 A ginnt kenem Menschen nischte. - Gomolcke, 36.

*18 A günnt em olss vun Hünern, ock de Eere nich. - Robinson, 721; Gomolcke, 1129.

*19 Einem nicht gönnen, was man selbst nicht mag. - Eyering, II, 39.

*20 Er gönnt dir's, als hätt's ihm ein Dieb gestohlen. - Eiselein, 246.

*21 Er gönnt einem nicht die Augen im Kopf. - Frischbier2, 1331.

*22 Er gönnt ihm das Licht in die Augen nicht.

*23 He günnt em dat witt in d' Og nich. (Altmark.) - Danneil, 149.

Vom Neidischen.

*24 Hei günnet me nit dat Swarte vam Nagel. (Büren.)

Schwäbisch bei Nefflen (456): Ear gonnt oam es Schwarz am Nagel net. D. h. auch das nicht, was wenig oder gar keinen Werth hat.


Gönner.

Mit Gönnern und Leitern kommt man leicht hinauf.

Frz.: Il s'est leve des le patron Jacquet. (Leroux, II, 39.)


Gonten.

Wer in Gonten got, gu1 schicken, untern Rain, gu Heu kaufen und in Kau, gu wiben; der trägt Dreck in dem Korbe heim. - Kirchhofer, 92.

1) Um, sonst auch: gen.


Gorgon.

1 Bringt Sanct-Gorgon (9. Sept.) Regen, folgt ein Herbst mit wenig Segen (oder: mit bösen Wegen). - Orakel, 760.

2 Bringt Sanct-Gorgon Regen, so strömt das Wasser in Gärten und auf Wegen.

It.: Se piove da San Gorgon sete brentane e un brentanon. (Orakel, 761.)

3 Ist Gorgon schön, so wird man vierzig schöne Tage sehn. - Orakel, 759.

4 Sanct-Gorgon treibt die Lerchen davon. - Orakel, 768.


Gorneschgetränk.

Gorneschgedräinj macht der Käler äinj. Schmeijereinj kräinit gade W'einj. Maschketäler lert de Käler. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 62.

Zur Charakterisirung siebenbürgischer Traubengattungen und Weinsorten, worüber sich im mediascher Gymnasialprogramm für 1860 ein Aufsatz von Johann Fabinis befindet.


Gorneschstock.

Gorneschschtok git der Med de sangtisch Rok.

(S. Gorneschgetränk.) - Schuster, 69b.


Gosche.

*1 A hot anne schlipfrige Gusche. (Schles.) - Robinson, 172; Gomolcke, 1137.

[Spaltenumbruch] 3 Ich bin keinem Goldschmiede und kein Wirth ist mir etwas schuldig.Eiselein, 341.


Goldschmiere.

Goldschmier' macht schmeidige Hände.Winckler, III, 61.


Goldselig.

Goldselig ist holdselig.Parömiakon, 1902.


Goldstaub.

Goldstaub ist auch Gold.

Die Russen: Beim Gold ehrt man auch die Abfälle. (Altmann VI, 511.)


Goldstück.

1 Wer keine Goldstücke hat, gibt Scheidemünze.Sprichwörtergarten, 354.

Die Gedanken eines grossen Mannes sind Goldstücke, die von kleinern Leuten in eine Menge Scheidemünze verwechselt und für den Verkehr des alltäglichen Lebens ausgeprägt werden.

2 Wer seine Goldstücke am Morgen wegwirft (verstreut), kann am Abend Pfennige sammeln.

Dän.: Den der begynder med et guld-hoved, ender gierne med to leer-fødder. (Prov. dan., 62.)


Goldtinctur.

*1 Er meint, er hat die Goldtinctur gefunden.

*2 Mit Goldtinctur schreiben und mit Dreck besiegeln.

Bielski in seiner Kronika polska sagt von Boleslaw dem Kühnen, dessen Regierungsantritt viel Gutes erwarten liess, während die spätere Zeit alle diese Hoffnungen zerstörte: Was er mit Goldschrift begonnen, hat er mit Koth verwischt: Co nieborak napisał złotem, to zamazał, błotem. (Wurzbach I, 265.)


Goldwage.

1 Die Goldwage sinkt, auch wenn man Blei darauflegt.Altmann VI, 430.

2 Man kann (muss) nicht auf der Goldwage wägen, was der Mensch im Scherz spricht.

Holl.: Wij kunnen het niet op een goudschaaltje leggen. (Harrebomée, I, 254.)

*3 Als wenn es auf der Goldwage gewogen wäre.

Holl.: Het is, als of het in een goudschaaltje gewogen is. (Harrebomée, I, 253.)

*4 Bei dem muss man alles auf die Goldwage legen.

*5 Er bringt alles auf die Goldwage.

*6 Etwas auf die Goldwage legen.Luther's Tischr., 295a.


Goldwurz.

Goldwurz eingenommen genug, ist vor Armuth gut.


Golf.

Der Golf ist stolzer als das Meer.Altmann V, 75.


Goliath.

1 Wenn's dem Goliath nicht passt, so passt's dem David.

Holl.: Past het Goliath niet, dan past het David. (Harrebomée, I, 251.)

*2 Er ist ein (wahrer) Goliath.Henisch, 1678, 8.

Lat.: Alter Hercules. – Simsone robustior. (Henisch, 1678, 9.)

*3 Goliath's Schwert, Spiess und ganze Rüstung wider jemand haben.Luther's Tischr., 230b.


Gollubien.

* In Gollubien sönd de Tîn (Zäune) mit Bradworscht verflochte. (Goldapp.) – Frischbier2, 1330.


Gölz.

* Den Gölz aufs Dach stellen. (Oberösterreich.)

Haben Braut oder Bräutigam vorher eine Liebschaft mit einer andern dritten Person gehabt, so wird ihnen eine ausgestopfte Figur, in männlicher oder weiblicher Form, wie es das Verhältniss fordert, und mit dem entsprechenden Handwerkszeug oder Berufsemblem versehen, Gölz oder Korb genannt, aufs Hausdach oder sonst augenfällig hingestellt. (Baumgarten.)


Gönnen.

1 Das man mir nicht gann, dess war ich ein Mann.Petri, II, 68.

2 Deu mui nicks günnt un nicks gifft, mott luien1 dat mui dat Lieven2 blifft. (Lippe.) – Firmenich, I, 269; Simrock, 7536; für Waldeck: Curtze, 363, 583.

1) Muss leiden.

2) Leben.

3 Ein jeder gönt jhm selber am meisten.Petri, II, 200.

4 Es gönt keiner mehr dem andern Ehr.Petri, II, 249.

[Spaltenumbruch] 5 Es gönt niemand dem andern was guts.Petri, II, 249.

6 Gönnen, Lassen und Geben- wie man selbst sich's wünscht, das ist goldene Zeit.

7 Was du nicht gönnst deinem Mund, das frisst Katz' und Hund.Frischbier2, 1332.

8 Was einer ihm selber gönnet, das sol er auch einem andern gönnen.Colerus, 526a.

9 Was man uns gönnt, ist nicht immer das Beste.

Böhm.: Čeho se nám přeje to ménĕ chutná. (Čelakovský, 148.)

Poln.: Co się godzi, to niesmakuje. Cowolno, to nie smaczno. (Čelakovský, 148.)

10 Wat nich gegunnt war, schmeckt am besten. (Gerdauen.) – Frischbier2, 1333.

11 Wei dem anderen nix gann, de was selwer en ârmen Mann. (Waldeck.) – Curtze, 349, 437.

12 Wei miy nicks günnt un nicks giwt, mot liyen, dat mi dat Laawen bliwt. (Büren.)

13 Wer andern nicht gönnt, der hat selber auch selten etwas.Henisch, 1682, 46.

14 Wie man's einem gönnt, so gibt man's ihm.Simrock, 3342; Eiselein, 246; Braun, I, 898.

*15 A ginnt ehme weders kalte nochs warme.Gomolcke, 32.

*16 A ginnt enem nicht die Luft.Gomolcke, 37.

Holl.: Hij gunt niemand iets goeds dan zich zelven. (Harrebomée, I, 250.)

*17 A ginnt kenem Menschen nischte.Gomolcke, 36.

*18 A günnt em olss vun Hünern, ock de Eere nich.Robinson, 721; Gomolcke, 1129.

*19 Einem nicht gönnen, was man selbst nicht mag.Eyering, II, 39.

*20 Er gönnt dir's, als hätt's ihm ein Dieb gestohlen.Eiselein, 246.

*21 Er gönnt einem nicht die Augen im Kopf.Frischbier2, 1331.

*22 Er gönnt ihm das Licht in die Augen nicht.

*23 Hê günnt êm dat witt in d' Ôg nich. (Altmark.) – Danneil, 149.

Vom Neidischen.

*24 Hei günnet me nit dat Swarte vam Nagel. (Büren.)

Schwäbisch bei Nefflen (456): Ear gonnt oam es Schwarz am Nagel net. D. h. auch das nicht, was wenig oder gar keinen Werth hat.


Gönner.

Mit Gönnern und Leitern kommt man leicht hinauf.

Frz.: Il s'est levé dès le patron Jacquet. (Leroux, II, 39.)


Gonten.

Wer in Gonten got, gu1 schicken, untern Rain, gu Heu kaufen und in Kau, gu wiben; der trägt Dreck in dem Korbe heim.Kirchhofer, 92.

1) Um, sonst auch: gen.


Gorgon.

1 Bringt Sanct-Gorgon (9. Sept.) Regen, folgt ein Herbst mit wenig Segen (oder: mit bösen Wegen).Orakel, 760.

2 Bringt Sanct-Gorgon Regen, so strömt das Wasser in Gärten und auf Wegen.

It.: Se piove da San Gorgon sete brentane e un brentanon. (Orakel, 761.)

3 Ist Gorgon schön, so wird man vierzig schöne Tage sehn.Orakel, 759.

4 Sanct-Gorgon treibt die Lerchen davon.Orakel, 768.


Gorneschgetränk.

Gorneschgedräinj mâcht der Käler äinj. Schmîjereinj kräinit gâde W'einj. Maschketäler lêrt de Käler. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 62.

Zur Charakterisirung siebenbürgischer Traubengattungen und Weinsorten, worüber sich im mediascher Gymnasialprogramm für 1860 ein Aufsatz von Johann Fabinis befindet.


Gorneschstock.

Gorneschschtôk git der Mêd de sangtisch Rôk.

(S. Gorneschgetränk.) – Schuster, 69b.


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*1 A hot anne schlipfrige Gusche. (Schles.) – Robinson, 172; Gomolcke, 1137.

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[[900]/0928] 3 Ich bin keinem Goldschmiede und kein Wirth ist mir etwas schuldig. – Eiselein, 341. Goldschmiere. Goldschmier' macht schmeidige Hände. – Winckler, III, 61. Goldselig. Goldselig ist holdselig. – Parömiakon, 1902. Goldstaub. Goldstaub ist auch Gold. Die Russen: Beim Gold ehrt man auch die Abfälle. (Altmann VI, 511.) Goldstück. 1 Wer keine Goldstücke hat, gibt Scheidemünze. – Sprichwörtergarten, 354. Die Gedanken eines grossen Mannes sind Goldstücke, die von kleinern Leuten in eine Menge Scheidemünze verwechselt und für den Verkehr des alltäglichen Lebens ausgeprägt werden. 2 Wer seine Goldstücke am Morgen wegwirft (verstreut), kann am Abend Pfennige sammeln. Dän.: Den der begynder med et guld-hoved, ender gierne med to leer-fødder. (Prov. dan., 62.) Goldtinctur. *1 Er meint, er hat die Goldtinctur gefunden. *2 Mit Goldtinctur schreiben und mit Dreck besiegeln. Bielski in seiner Kronika polska sagt von Boleslaw dem Kühnen, dessen Regierungsantritt viel Gutes erwarten liess, während die spätere Zeit alle diese Hoffnungen zerstörte: Was er mit Goldschrift begonnen, hat er mit Koth verwischt: Co nieborak napisał złotem, to zamazał, błotem. (Wurzbach I, 265.) Goldwage. 1 Die Goldwage sinkt, auch wenn man Blei darauflegt. – Altmann VI, 430. 2 Man kann (muss) nicht auf der Goldwage wägen, was der Mensch im Scherz spricht. Holl.: Wij kunnen het niet op een goudschaaltje leggen. (Harrebomée, I, 254.) *3 Als wenn es auf der Goldwage gewogen wäre. Holl.: Het is, als of het in een goudschaaltje gewogen is. (Harrebomée, I, 253.) *4 Bei dem muss man alles auf die Goldwage legen. *5 Er bringt alles auf die Goldwage. *6 Etwas auf die Goldwage legen. – Luther's Tischr., 295a. Goldwurz. Goldwurz eingenommen genug, ist vor Armuth gut. Golf. Der Golf ist stolzer als das Meer. – Altmann V, 75. Goliath. 1 Wenn's dem Goliath nicht passt, so passt's dem David. Holl.: Past het Goliath niet, dan past het David. (Harrebomée, I, 251.) *2 Er ist ein (wahrer) Goliath. – Henisch, 1678, 8. Lat.: Alter Hercules. – Simsone robustior. (Henisch, 1678, 9.) *3 Goliath's Schwert, Spiess und ganze Rüstung wider jemand haben. – Luther's Tischr., 230b. Gollubien. * In Gollubien sönd de Tîn (Zäune) mit Bradworscht verflochte. (Goldapp.) – Frischbier2, 1330. Gölz. * Den Gölz aufs Dach stellen. (Oberösterreich.) Haben Braut oder Bräutigam vorher eine Liebschaft mit einer andern dritten Person gehabt, so wird ihnen eine ausgestopfte Figur, in männlicher oder weiblicher Form, wie es das Verhältniss fordert, und mit dem entsprechenden Handwerkszeug oder Berufsemblem versehen, Gölz oder Korb genannt, aufs Hausdach oder sonst augenfällig hingestellt. (Baumgarten.) Gönnen. 1 Das man mir nicht gann, dess war ich ein Mann. – Petri, II, 68. 2 Deu mui nicks günnt un nicks gifft, mott luien1 dat mui dat Lieven2 blifft. (Lippe.) – Firmenich, I, 269; Simrock, 7536; für Waldeck: Curtze, 363, 583. 1) Muss leiden. 2) Leben. 3 Ein jeder gönt jhm selber am meisten. – Petri, II, 200. 4 Es gönt keiner mehr dem andern Ehr. – Petri, II, 249. 5 Es gönt niemand dem andern was guts. – Petri, II, 249. 6 Gönnen, Lassen und Geben- wie man selbst sich's wünscht, das ist goldene Zeit. 7 Was du nicht gönnst deinem Mund, das frisst Katz' und Hund. – Frischbier2, 1332. 8 Was einer ihm selber gönnet, das sol er auch einem andern gönnen. – Colerus, 526a. 9 Was man uns gönnt, ist nicht immer das Beste. Böhm.: Čeho se nám přeje to ménĕ chutná. (Čelakovský, 148.) Poln.: Co się godzi, to niesmakuje. Cowolno, to nie smaczno. (Čelakovský, 148.) 10 Wat nich gegunnt war, schmeckt am besten. (Gerdauen.) – Frischbier2, 1333. 11 Wei dem anderen nix gann, de was selwer en ârmen Mann. (Waldeck.) – Curtze, 349, 437. 12 Wei miy nicks günnt un nicks giwt, mot liyen, dat mi dat Laawen bliwt. (Büren.) 13 Wer andern nicht gönnt, der hat selber auch selten etwas. – Henisch, 1682, 46. 14 Wie man's einem gönnt, so gibt man's ihm. – Simrock, 3342; Eiselein, 246; Braun, I, 898. *15 A ginnt ehme weders kalte nochs warme. – Gomolcke, 32. *16 A ginnt enem nicht die Luft. – Gomolcke, 37. Holl.: Hij gunt niemand iets goeds dan zich zelven. (Harrebomée, I, 250.) *17 A ginnt kenem Menschen nischte. – Gomolcke, 36. *18 A günnt em olss vun Hünern, ock de Eere nich. – Robinson, 721; Gomolcke, 1129. *19 Einem nicht gönnen, was man selbst nicht mag. – Eyering, II, 39. *20 Er gönnt dir's, als hätt's ihm ein Dieb gestohlen. – Eiselein, 246. *21 Er gönnt einem nicht die Augen im Kopf. – Frischbier2, 1331. *22 Er gönnt ihm das Licht in die Augen nicht. *23 Hê günnt êm dat witt in d' Ôg nich. (Altmark.) – Danneil, 149. Vom Neidischen. *24 Hei günnet me nit dat Swarte vam Nagel. (Büren.) Schwäbisch bei Nefflen (456): Ear gonnt oam es Schwarz am Nagel net. D. h. auch das nicht, was wenig oder gar keinen Werth hat. Gönner. Mit Gönnern und Leitern kommt man leicht hinauf. Frz.: Il s'est levé dès le patron Jacquet. (Leroux, II, 39.) Gonten. Wer in Gonten got, gu1 schicken, untern Rain, gu Heu kaufen und in Kau, gu wiben; der trägt Dreck in dem Korbe heim. – Kirchhofer, 92. 1) Um, sonst auch: gen. Gorgon. 1 Bringt Sanct-Gorgon (9. Sept.) Regen, folgt ein Herbst mit wenig Segen (oder: mit bösen Wegen). – Orakel, 760. 2 Bringt Sanct-Gorgon Regen, so strömt das Wasser in Gärten und auf Wegen. It.: Se piove da San Gorgon sete brentane e un brentanon. (Orakel, 761.) 3 Ist Gorgon schön, so wird man vierzig schöne Tage sehn. – Orakel, 759. 4 Sanct-Gorgon treibt die Lerchen davon. – Orakel, 768. Gorneschgetränk. Gorneschgedräinj mâcht der Käler äinj. Schmîjereinj kräinit gâde W'einj. Maschketäler lêrt de Käler. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 62. Zur Charakterisirung siebenbürgischer Traubengattungen und Weinsorten, worüber sich im mediascher Gymnasialprogramm für 1860 ein Aufsatz von Johann Fabinis befindet. Gorneschstock. Gorneschschtôk git der Mêd de sangtisch Rôk. (S. Gorneschgetränk.) – Schuster, 69b. Gosche. *1 A hot anne schlipfrige Gusche. (Schles.) – Robinson, 172; Gomolcke, 1137.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [900]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/928>, abgerufen am 27.04.2024.