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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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Kreuzigung.

* Er hat an der Kreuzigung Jesu keinen Theil.

Zur Bezeichnung eines sanften, gutmüthigen Menschen.

Jüd.-deutsch: Der hot den Toole nit geratzt. (Tendlau, 414.)


Kreuzisch.

* Oem Kriezsche gift et ok noch ole Höd' (Hüte) genog. (Samland.) - Frischbier2, 2187.

In dem Kirchspiel Heiligen-Kreuz gibt es auch noch alte Mädchen.


Kreuzkerl.

* Du bist ein Kreuzkerl. - Klix, 31.


Kreuzkopf.

* Er hod ein Kreuzkopf. (Baiern.) - Klein, I, 257.

D. h. einen sehr guten Kopf.


Kreuzler.

Bei den Kreutzlern thut man den besten Kauff. - Petri, II, 42.


Kreuznach.

1 Zu Kreuznach auf der Brück', da wendet der Hundsrück. - Reinsberg, VII, 127.

Hier beginnt nämlich, wenn man vom rauhen Hundsrück kommt, die ganze mannichfaltige Schönheit der alten reichen Kurpfalz. (Vgl. A. Becker, Die Pfalz und die Pfälzer.)

*2 Er ist in Kreuznach geboren.

Wer mit viel Elend zu kämpfen hat.


Kreuzofen.

* Sich ducken vnd in Creutzofen kriechen. - Herberger, I, 2, 563.


Kreuzschlüssel.

1 Der Kreuzschlüssel macht (schliesst) den Himmel auf. - Parömiakon, 1099.

D. h. wenn er einen Bart von Tugend hat.

2 Wer nicht einen Kreuzschlüssel hat, der eröffnet den Himmel nicht. - Parömiakon, 2577.

"Den Himmel kauft man mit keiner andern Münze als mit Kreuzern, den Himmel sperrt kein anderer Schlüssel als ein Kreuzschlüssel." (Judas der Erzschelm, II.)


Kreuzspinne.

* Er ist wie eine Kreuzspinne. - Frischbier2, 2189; Orakel, 521.


Kreuztag.

Wenn es am heiligen Kreuztag (3. Mai) regnet, werden die Nüsse leer. - Reinsberg VIII, 132.

It.: Se piov a Santa crus, no fa cunt sora i to nus. (Orakel, 522.)


Kreuzthor.

Nur durch das Kreuzthor kommt man in den Himmel. - Parömiakon, 1107.


Kreuzträger.

* Er ist ein Kreuzträger geworden.

Er hat sich verheirathet, er hat sich ins Ehestandsjoch spannen lassen.

Frz.: Il a pris le collier de misere. (Lendroy, 471.)


Kreuzweg.

1 Kreuzweg - Lichtweg.

2 Wir sind (immer) auf dem Kreuzwege.


Kreuzweis.

* Kreuzweis, aber nicht 'nem Bauern in dem Arsch geleckt. (Pommern.)


Kreuzwoche.

1 Auf die Kreuzwoche folgt Ostern. - Parömiakon, 2540.

*2 Die Kreuzwoche steht vor der Himmelfahrtswoche. - Parömiakon, 2493.

3 In der Kreuzwoche singt man kein Halleluja. - Eiselein, 396; Simrock, 5917; Braun, I, 2017.

*4 Er ist in der Creutzwoch geborn. - Lehmann, 829, 1.


Krezde.

* Vber de Krezde lauffen. - Herberger, Herzpostilla, I, 614.

In dem Sinne: über die Schnur treten.


Kriänen.

* Hei kriänt1 sik as en spanischen Buck. (Hamm.)

1) Bläht sich auf.


Kribbelkopf.

* En Kribbelkop. (Lüneburg.) - Für Ostpreussen: Frischbier2, 2190.

Jemand, der sich leicht ärgert und zu zanken geneigt ist. (Frommann, V, 153.) Im Liefl. Idiot. wird es (S. 127) mit "mürrischer Mensch" erklärt und die Bemerkung beigefügt: "sollte wol Grübelkopf heissen".


Kribbken.

* De Kribbken1 inn Kopp krig'n. - Eichwald, 1124.

1) Grillen.


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Kribbkop.

Beter 'n Kribbkop as 'n Dudeldop. Bueren, 54; Hauskalender, I.

S. Kriddelkop. Welche von den beiden Formen die richtige ist, oder ob beide, wie nach den Quellen zu schliessen, im Volksmunde leben, habe ich mit Bestimmtheit nicht ermitteln können, (Ueber Kribbeln und Kribbelkopp vgl. Richey, 138; Stürenburg, 133.)


Kribsiskrabsis.

Es ist Kribsiskrabsis, ins Feuer damit, sagte der luzerner Mönch von griechischen Werken. - Klosterspiegel, 32, 5.


Kricken.

Bai well helpen kricken1, dai maut helpen bicken. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 72, 161.

1) Auch kraken = krachen, knarren.


Kriddelkop.

Bäter'n Kriddelkopp as 'n Dudelkopp (Tropf). (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4077; Firmenich, I, 233, 65.

Die grossen Leute gelten dort für schwer beweglich; man zieht die kleinen, lebendigern, leichter feuerfangenden vor. Dudelkopp ist ein Mensch, der sich alles gefallen, der sich ungestraft auf der Nase herumspielen lässt, dem Energie fehlt. Mit dem Sprichwort tröstet sich die Frau, die von der Heftigkeit ihres Mannes zu leiden hat, wehrt sich das Mädchen, dem man eine Schlafmütze von Mann aufdringen will.

Holl.: Ik heb liever een' kwaadkop dan een' doedeldop. (Harrebomee, I, 139.)


Kriddeln.

* Sik daröwer kriddeln. - Eichwald, 1125.


Kriebeldick.

*1 Er hat's kriebeldick hinter den Ohren. (Schles.)

*2 Ich ho se kriebeldick hintern Uhren.

Bei Keller (143b) in dem Sinne von "überdrüssig" angewandt; sonst sagt man auch von jemand, der voll Schalkheit steckt: Er hat's kriebeldick hinter den Ohren.

*3 'S koam olles kreibeldicke gelofen. (Schles.) - Frommann, III, 249, 293.


Kriebeln.

Da kribelt's vnnd wibelt's von leuten. - Mathesius, Postilla, III, XXXVa.

"Erde, Wasser, Luft, vnd alles was drinnen kriebelt vnd wiebelt." (Mathesius, Historia Jesu, XCLb.)


Kriebs.

* Dich werd' ich beim Kriebse nehmen. - Klix, 33.


Kriechen (s. Krupen).

1 Das Kriechen ist eine langsame und beschmuzte Methode, gehen zu lernen.

2 Durch Kriechen lernt man gehen.

Kinder mit kräftigen Gliedern treten bald auf.

Engl.: First creep, then go. (Bohn II, 355.)

3 Kriechen vnd schleichen ist auch etwas, da man nit weiter kan. - Petri, II, 427.

4 Man kreucht so hoch, als man fleugt. - Eiselein, 395; Simrock, 5939.

5 Säj uch, wate krecht, nit wate flecht. - Schuster, 861.

6 Sieh zu, wo sie kriechen, und nicht, wo sie fliegen.

Ermahnung, auf den Weg, statt in die Luft zu schauen.

7 Wer kriecht, fällt nicht hoch.

Holl.: Die kruipt en valt niet. (Harrebomee, I, 310.)

8 Wer kriecht, wird getreten, wer sich bückt, geschlagen, und wer sich fürchtet, den fasst man beim Kragen.

Von Rechts wegen.

9 Wier krecht, dier lecht. - Schuster, 1108.

*10 Er kriecht als wie eine Sehneck' und steckt doch zuletzt im Dreck.

*11 Er kriecht (vor ihm) wie ein Hund (Wurm).

Frz.: Cet homme est un bon chien couchant. (Lendroy, 508.)


Kriechingen.

* Er ist von Kriechingen.

D. h. ein Kriecher.


Krieg.

1 Auf Krieg folgt Sieg. - Sprichwörtergarten, 367; Parömiakon, 2541.

2 Aus einem Kriege entsteht der andere.

3 Beim Kriege ist's zu Ende am besten.

4 Besser ein ehrlicher (fröhlicher) Krieg, als ein schlechter Friede.

"Es soll kein Friede geschlossen werden, der den Keim eines künftigen Kriegs enthält." (Kant.) - Schon vor

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Kreuzigung.

* Er hat an der Kreuzigung Jesu keinen Theil.

Zur Bezeichnung eines sanften, gutmüthigen Menschen.

Jüd.-deutsch: Der hot den Toole nit geratzt. (Tendlau, 414.)


Kreuzisch.

* Oem Kriezsche gift et ok noch ôle Höd' (Hüte) genog. (Samland.) – Frischbier2, 2187.

In dem Kirchspiel Heiligen-Kreuz gibt es auch noch alte Mädchen.


Kreuzkerl.

* Du bist ein Kreuzkerl.Klix, 31.


Kreuzkopf.

* Er hod ein Kreuzkopf. (Baiern.) – Klein, I, 257.

D. h. einen sehr guten Kopf.


Kreuzler.

Bei den Kreutzlern thut man den besten Kauff.Petri, II, 42.


Kreuznach.

1 Zu Kreuznach auf der Brück', da wendet der Hundsrück.Reinsberg, VII, 127.

Hier beginnt nämlich, wenn man vom rauhen Hundsrück kommt, die ganze mannichfaltige Schönheit der alten reichen Kurpfalz. (Vgl. A. Becker, Die Pfalz und die Pfälzer.)

*2 Er ist in Kreuznach geboren.

Wer mit viel Elend zu kämpfen hat.


Kreuzofen.

* Sich ducken vnd in Creutzofen kriechen.Herberger, I, 2, 563.


Kreuzschlüssel.

1 Der Kreuzschlüssel macht (schliesst) den Himmel auf.Parömiakon, 1099.

D. h. wenn er einen Bart von Tugend hat.

2 Wer nicht einen Kreuzschlüssel hat, der eröffnet den Himmel nicht.Parömiakon, 2577.

„Den Himmel kauft man mit keiner andern Münze als mit Kreuzern, den Himmel sperrt kein anderer Schlüssel als ein Kreuzschlüssel.“ (Judas der Erzschelm, II.)


Kreuzspinne.

* Er ist wie eine Kreuzspinne.Frischbier2, 2189; Orakel, 521.


Kreuztag.

Wenn es am heiligen Kreuztag (3. Mai) regnet, werden die Nüsse leer.Reinsberg VIII, 132.

It.: Se piov a Santa crus, no fa cunt sora i to nus. (Orakel, 522.)


Kreuzthor.

Nur durch das Kreuzthor kommt man in den Himmel.Parömiakon, 1107.


Kreuzträger.

* Er ist ein Kreuzträger geworden.

Er hat sich verheirathet, er hat sich ins Ehestandsjoch spannen lassen.

Frz.: Il a pris le collier de misère. (Lendroy, 471.)


Kreuzweg.

1 Kreuzweg – Lichtweg.

2 Wir sind (immer) auf dem Kreuzwege.


Kreuzweis.

* Kreuzweis, aber nicht 'nem Bauern in dem Arsch geleckt. (Pommern.)


Kreuzwoche.

1 Auf die Kreuzwoche folgt Ostern.Parömiakon, 2540.

*2 Die Kreuzwoche steht vor der Himmelfahrtswoche.Parömiakon, 2493.

3 In der Kreuzwoche singt man kein Halleluja.Eiselein, 396; Simrock, 5917; Braun, I, 2017.

*4 Er ist in der Creutzwoch geborn.Lehmann, 829, 1.


Krezde.

* Vber de Krezde lauffen.Herberger, Herzpostilla, I, 614.

In dem Sinne: über die Schnur treten.


Kriänen.

* Hei kriänt1 sik as en spanischen Buck. (Hamm.)

1) Bläht sich auf.


Kribbelkopf.

* En Kribbelkop. (Lüneburg.) – Für Ostpreussen: Frischbier2, 2190.

Jemand, der sich leicht ärgert und zu zanken geneigt ist. (Frommann, V, 153.) Im Liefl. Idiot. wird es (S. 127) mit „mürrischer Mensch“ erklärt und die Bemerkung beigefügt: „sollte wol Grübelkopf heissen“.


Kribbken.

* De Kribbken1 inn Kopp krig'n.Eichwald, 1124.

1) Grillen.


[Spaltenumbruch]
Kribbkop.

Beter 'n Kribbkop as 'n Dudeldop. Bueren, 54; Hauskalender, I.

S. Kriddelkop. Welche von den beiden Formen die richtige ist, oder ob beide, wie nach den Quellen zu schliessen, im Volksmunde leben, habe ich mit Bestimmtheit nicht ermitteln können, (Ueber Kribbeln und Kribbelkopp vgl. Richey, 138; Stürenburg, 133.)


Kribsiskrabsis.

Es ist Kribsiskrabsis, ins Feuer damit, sagte der luzerner Mönch von griechischen Werken.Klosterspiegel, 32, 5.


Kricken.

Bai well helpen kricken1, dai maut helpen bicken. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 72, 161.

1) Auch kraken = krachen, knarren.


Kriddelkop.

Bäter'n Kriddelkopp as 'n Dudelkopp (Tropf). (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4077; Firmenich, I, 233, 65.

Die grossen Leute gelten dort für schwer beweglich; man zieht die kleinen, lebendigern, leichter feuerfangenden vor. Dudelkopp ist ein Mensch, der sich alles gefallen, der sich ungestraft auf der Nase herumspielen lässt, dem Energie fehlt. Mit dem Sprichwort tröstet sich die Frau, die von der Heftigkeit ihres Mannes zu leiden hat, wehrt sich das Mädchen, dem man eine Schlafmütze von Mann aufdringen will.

Holl.: Ik heb liever een' kwaadkop dan een' doedeldop. (Harrebomée, I, 139.)


Kriddeln.

* Sik daröwer kriddeln.Eichwald, 1125.


Kriebeldick.

*1 Er hat's kriebeldick hinter den Ohren. (Schles.)

*2 Ich ho se kriebeldick hintern Uhren.

Bei Keller (143b) in dem Sinne von „überdrüssig“ angewandt; sonst sagt man auch von jemand, der voll Schalkheit steckt: Er hat's kriebeldick hinter den Ohren.

*3 'S koam olles krîbeldicke gelofen. (Schles.) – Frommann, III, 249, 293.


Kriebeln.

Da kribelt's vnnd wibelt's von leuten.Mathesius, Postilla, III, XXXVa.

„Erde, Wasser, Luft, vnd alles was drinnen kriebelt vnd wiebelt.“ (Mathesius, Historia Jesu, XCLb.)


Kriebs.

* Dich werd' ich beim Kriebse nehmen.Klix, 33.


Kriechen (s. Krupen).

1 Das Kriechen ist eine langsame und beschmuzte Methode, gehen zu lernen.

2 Durch Kriechen lernt man gehen.

Kinder mit kräftigen Gliedern treten bald auf.

Engl.: First creep, then go. (Bohn II, 355.)

3 Kriechen vnd schleichen ist auch etwas, da man nit weiter kan.Petri, II, 427.

4 Man kreucht so hoch, als man fleugt.Eiselein, 395; Simrock, 5939.

5 Säj uch, wate krecht, nit wate flecht.Schuster, 861.

6 Sieh zu, wo sie kriechen, und nicht, wo sie fliegen.

Ermahnung, auf den Weg, statt in die Luft zu schauen.

7 Wer kriecht, fällt nicht hoch.

Holl.: Die kruipt en valt niet. (Harrebomée, I, 310.)

8 Wer kriecht, wird getreten, wer sich bückt, geschlagen, und wer sich fürchtet, den fasst man beim Kragen.

Von Rechts wegen.

9 Wiér krecht, diér lecht.Schuster, 1108.

*10 Er kriecht als wie eine Sehneck' und steckt doch zuletzt im Dreck.

*11 Er kriecht (vor ihm) wie ein Hund (Wurm).

Frz.: Cet homme est un bon chien couchant. (Lendroy, 508.)


Kriechingen.

* Er ist von Kriechingen.

D. h. ein Kriecher.


Krieg.

1 Auf Krieg folgt Sieg.Sprichwörtergarten, 367; Parömiakon, 2541.

2 Aus einem Kriege entsteht der andere.

3 Beim Kriege ist's zu Ende am besten.

4 Besser ein ehrlicher (fröhlicher) Krieg, als ein schlechter Friede.

„Es soll kein Friede geschlossen werden, der den Keim eines künftigen Kriegs enthält.“ (Kant.) – Schon vor

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[[808]/0814] Kreuzigung. * Er hat an der Kreuzigung Jesu keinen Theil. Zur Bezeichnung eines sanften, gutmüthigen Menschen. Jüd.-deutsch: Der hot den Toole nit geratzt. (Tendlau, 414.) Kreuzisch. * Oem Kriezsche gift et ok noch ôle Höd' (Hüte) genog. (Samland.) – Frischbier2, 2187. In dem Kirchspiel Heiligen-Kreuz gibt es auch noch alte Mädchen. Kreuzkerl. * Du bist ein Kreuzkerl. – Klix, 31. Kreuzkopf. * Er hod ein Kreuzkopf. (Baiern.) – Klein, I, 257. D. h. einen sehr guten Kopf. Kreuzler. Bei den Kreutzlern thut man den besten Kauff. – Petri, II, 42. Kreuznach. 1 Zu Kreuznach auf der Brück', da wendet der Hundsrück. – Reinsberg, VII, 127. Hier beginnt nämlich, wenn man vom rauhen Hundsrück kommt, die ganze mannichfaltige Schönheit der alten reichen Kurpfalz. (Vgl. A. Becker, Die Pfalz und die Pfälzer.) *2 Er ist in Kreuznach geboren. Wer mit viel Elend zu kämpfen hat. Kreuzofen. * Sich ducken vnd in Creutzofen kriechen. – Herberger, I, 2, 563. Kreuzschlüssel. 1 Der Kreuzschlüssel macht (schliesst) den Himmel auf. – Parömiakon, 1099. D. h. wenn er einen Bart von Tugend hat. 2 Wer nicht einen Kreuzschlüssel hat, der eröffnet den Himmel nicht. – Parömiakon, 2577. „Den Himmel kauft man mit keiner andern Münze als mit Kreuzern, den Himmel sperrt kein anderer Schlüssel als ein Kreuzschlüssel.“ (Judas der Erzschelm, II.) Kreuzspinne. * Er ist wie eine Kreuzspinne. – Frischbier2, 2189; Orakel, 521. Kreuztag. Wenn es am heiligen Kreuztag (3. Mai) regnet, werden die Nüsse leer. – Reinsberg VIII, 132. It.: Se piov a Santa crus, no fa cunt sora i to nus. (Orakel, 522.) Kreuzthor. Nur durch das Kreuzthor kommt man in den Himmel. – Parömiakon, 1107. Kreuzträger. * Er ist ein Kreuzträger geworden. Er hat sich verheirathet, er hat sich ins Ehestandsjoch spannen lassen. Frz.: Il a pris le collier de misère. (Lendroy, 471.) Kreuzweg. 1 Kreuzweg – Lichtweg. 2 Wir sind (immer) auf dem Kreuzwege. Kreuzweis. * Kreuzweis, aber nicht 'nem Bauern in dem Arsch geleckt. (Pommern.) Kreuzwoche. 1 Auf die Kreuzwoche folgt Ostern. – Parömiakon, 2540. *2 Die Kreuzwoche steht vor der Himmelfahrtswoche. – Parömiakon, 2493. 3 In der Kreuzwoche singt man kein Halleluja. – Eiselein, 396; Simrock, 5917; Braun, I, 2017. *4 Er ist in der Creutzwoch geborn. – Lehmann, 829, 1. Krezde. * Vber de Krezde lauffen. – Herberger, Herzpostilla, I, 614. In dem Sinne: über die Schnur treten. Kriänen. * Hei kriänt1 sik as en spanischen Buck. (Hamm.) 1) Bläht sich auf. Kribbelkopf. * En Kribbelkop. (Lüneburg.) – Für Ostpreussen: Frischbier2, 2190. Jemand, der sich leicht ärgert und zu zanken geneigt ist. (Frommann, V, 153.) Im Liefl. Idiot. wird es (S. 127) mit „mürrischer Mensch“ erklärt und die Bemerkung beigefügt: „sollte wol Grübelkopf heissen“. Kribbken. * De Kribbken1 inn Kopp krig'n. – Eichwald, 1124. 1) Grillen. Kribbkop. Beter 'n Kribbkop as 'n Dudeldop. Bueren, 54; Hauskalender, I. S. Kriddelkop. Welche von den beiden Formen die richtige ist, oder ob beide, wie nach den Quellen zu schliessen, im Volksmunde leben, habe ich mit Bestimmtheit nicht ermitteln können, (Ueber Kribbeln und Kribbelkopp vgl. Richey, 138; Stürenburg, 133.) Kribsiskrabsis. Es ist Kribsiskrabsis, ins Feuer damit, sagte der luzerner Mönch von griechischen Werken. – Klosterspiegel, 32, 5. Kricken. Bai well helpen kricken1, dai maut helpen bicken. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 72, 161. 1) Auch kraken = krachen, knarren. Kriddelkop. Bäter'n Kriddelkopp as 'n Dudelkopp (Tropf). (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4077; Firmenich, I, 233, 65. Die grossen Leute gelten dort für schwer beweglich; man zieht die kleinen, lebendigern, leichter feuerfangenden vor. Dudelkopp ist ein Mensch, der sich alles gefallen, der sich ungestraft auf der Nase herumspielen lässt, dem Energie fehlt. Mit dem Sprichwort tröstet sich die Frau, die von der Heftigkeit ihres Mannes zu leiden hat, wehrt sich das Mädchen, dem man eine Schlafmütze von Mann aufdringen will. Holl.: Ik heb liever een' kwaadkop dan een' doedeldop. (Harrebomée, I, 139.) Kriddeln. * Sik daröwer kriddeln. – Eichwald, 1125. Kriebeldick. *1 Er hat's kriebeldick hinter den Ohren. (Schles.) *2 Ich ho se kriebeldick hintern Uhren. Bei Keller (143b) in dem Sinne von „überdrüssig“ angewandt; sonst sagt man auch von jemand, der voll Schalkheit steckt: Er hat's kriebeldick hinter den Ohren. *3 'S koam olles krîbeldicke gelofen. (Schles.) – Frommann, III, 249, 293. Kriebeln. Da kribelt's vnnd wibelt's von leuten. – Mathesius, Postilla, III, XXXVa. „Erde, Wasser, Luft, vnd alles was drinnen kriebelt vnd wiebelt.“ (Mathesius, Historia Jesu, XCLb.) Kriebs. * Dich werd' ich beim Kriebse nehmen. – Klix, 33. Kriechen (s. Krupen). 1 Das Kriechen ist eine langsame und beschmuzte Methode, gehen zu lernen. 2 Durch Kriechen lernt man gehen. Kinder mit kräftigen Gliedern treten bald auf. Engl.: First creep, then go. (Bohn II, 355.) 3 Kriechen vnd schleichen ist auch etwas, da man nit weiter kan. – Petri, II, 427. 4 Man kreucht so hoch, als man fleugt. – Eiselein, 395; Simrock, 5939. 5 Säj uch, wate krecht, nit wate flecht. – Schuster, 861. 6 Sieh zu, wo sie kriechen, und nicht, wo sie fliegen. Ermahnung, auf den Weg, statt in die Luft zu schauen. 7 Wer kriecht, fällt nicht hoch. Holl.: Die kruipt en valt niet. (Harrebomée, I, 310.) 8 Wer kriecht, wird getreten, wer sich bückt, geschlagen, und wer sich fürchtet, den fasst man beim Kragen. Von Rechts wegen. 9 Wiér krecht, diér lecht. – Schuster, 1108. *10 Er kriecht als wie eine Sehneck' und steckt doch zuletzt im Dreck. *11 Er kriecht (vor ihm) wie ein Hund (Wurm). Frz.: Cet homme est un bon chien couchant. (Lendroy, 508.) Kriechingen. * Er ist von Kriechingen. D. h. ein Kriecher. Krieg. 1 Auf Krieg folgt Sieg. – Sprichwörtergarten, 367; Parömiakon, 2541. 2 Aus einem Kriege entsteht der andere. 3 Beim Kriege ist's zu Ende am besten. 4 Besser ein ehrlicher (fröhlicher) Krieg, als ein schlechter Friede. „Es soll kein Friede geschlossen werden, der den Keim eines künftigen Kriegs enthält.“ (Kant.) – Schon vor

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [808]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/814>, abgerufen am 27.04.2024.