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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] Gattung Brot aus Weizenmehl, die in Polen früher allgemein beliebt war. (Wurzbach I, 126, 37.) Die Russen sagen: Er lacht dazu, wie der Deutsche zum Pfannkuchen. (Reinsberg V, 13.)

*148 Er lacht wie die englischen Doggen, wenn sie die Zähne blecken.

Dän.: Naar han leer maae man vare sig. (Prov. dan., 379.)

*149 Er lacht wie ein Bauer, der ein Hufeisen findet.

Holl.: Hij lacht als een boer, die een hoofijzer vindt. (Harrebomee, I, 309.)

*150 Er lacht wie ein Bauer, der ins Loch muss.

Die Italiener sagen, um gezwungenes Lachen zu bezeichnen: Er lacht wie die Deutschen weinen. Man sagt daher drohend: Ich werde machen, dass du deutsch lachst. (Reinsberg VI, 119.) In Aegypten sagt man von erzwungenem Lachen unter heftigen Schmerzen: Er lacht wie eine Nuss zwischen zwei Steinen. (Burckhardt, 390.) Und: Er lacht wie eine Schlange in einem Sacke mit brennendem Kalke. (Burckhardt, 393.) Es kommt in Aegypten vor, dass Kinder einzelne Schlangen, um sie zu quälen, in einen Sack mit ungelöschtem Kalk bringen und dann Wasser darübergiessen. Das Zischen der Schlangen unter diesen Schmerzen nennen die boshaften Thierquäler "das Lachen der Schlangen". Die Franzosen: Rire du bout des dents comme une vieille idole. (Leroux, I, 20; Starschedel, 341.)

Lat.: Alienis ridere mandibulis. (Seybold, 18.)

*151 Er lacht wie ein Bauer, der Zahnschmerzen hat.

Die Neger in Surinam sagen, um einen Zustand zu bezeichnen, in welchem das Weinen näher ist als das Lachen, in dem man gezwungen gute Miene zu bösem Spiel macht: Er lacht, als ob sie Bakliau (ein in Surinam sehr gemeiner Fisch) ausgetheilt und ihm nichts gegeben hätten.

Dän.: Han leer som han havde tand-vee. (Prov. dan., 397.)

*152 Er lacht wie ein Esel, den der Wolf im Busche grüsst.

Ironische Bezeichnung des Schreckens, der Furcht, der Angst.

*153 Er lacht wie ein hölzerner Fuchs. (Rottenburg.)

*154 Er lacht wie ein Kobold. - Eiselein, 386.

Hatten die Kobolde, die Hausgeister bei unsern alten Vorfahren, irgendeinen Schabernack ausgeführt, so lachten sie über alle massen. (Vgl. Deutsche Mythologie, auch Mühlhause's Urreligion, S. 40 fg.) Nach Weigand (Wb., II, 615) ist das Wort fremdher, lateinisch cobalus, griechisch kobalos = Schalk, Possenreisser, satirähnlicher schalkischer Neckegeist. Das t ist im Deutschen zugefügt, weil unsere Sprache für ungeheuere (unheimliche, geisterhafte) Wesen die Form olt liebt. (Grimm, Myth., 470.)

Frz.: Ris de Saint-Medard. (Kritzinger, 617a.)

*155 Er lacht wie ein Kukuk. - Frischbier2, 2221.

*156 Er lacht wie ein Maulesel.

*157 Er lacht wie ein Pferd, das beissen will.

Dän.: Han leer som en hest der vil bides. (Prov. dan., 379.)

Frz.: C'est un ris de boucher, il ne passe pas le noeu de la gorge. (Leroux, II, 91.)

*158 Er lacht wie ein Spitzbub. - Frischbier2, 2272.

*159 Er lacht wie ein Trunkener, wenn man von gutem Wein redet.

*160 Er lacht wie ein Turteltäubchen. (Nürtingen.)

*161 Er möchte vor Lachen bersten. - Demokritos, IV, 14.

Frz.: Crever de rire. (Kritzinger, 190a.)

Lat.: Risu diffluo; risu dissilio, risu emorior.

Schwed.: Jagh smältes aff löye, jagh sönder spricker aff löye; iagh döör aff löye. (Törning, 79.)

*162 Er würde nicht lachen und wenn man ihn aufs Maul schlüge.

Holl.: Hij zou niet lagchen, al sloeg men hem op den mond. (Harrebomee, II, 99a.)

*163 Es lacht eher ein Stadelthor als er. - Körte, 5682b.

*164 Hä laach wie enen Boor, de Zantping1 hät. (Köln.) - Weyden, I, 4.

1) Zahnpein, Zahnweh.

*165 Hä lach we en Geiss, de Brezzeln friss. (Köln.) - Weyden, I, 4.

*166 Habt jhr meiner zu lachen, so thuts biss jhr euch beschmeisset, so habt jhrs zu fegen. - Lehmann, 773, 31.

Einer Verachtung gebührt die andere.

*167 He lach wie ennen Baur, den et Haus afbrannt. (Meurs.) - Firmenich, I, 406, 347.

*168 He lacht as de Bur, wenn he mite Messforken kiddelt ward. - Eichwald, 143; Kern, 285.

Holl.: Hij lacht als een boer, die tand (oder: kies) pijn heeft. (Harrebomee, I, 399b.)

Lat.: Ridere risu Sardonio. (Philippi, II, 4385.)

[Spaltenumbruch] *169 He lacht as Vits Teve1. (Holst.) - Schütze, IV, 265; Richey, 307.

1) Tiffe, Hündin, holländisch teef; faule, ole, Teve u. s. w. sind Schimpfwörter der verachteten Frauenzimmer. - D. h.: Er weist die Zähne.

*170 He lacht sök de Hucke1 voll. - Frischbier2, 1704.

1) Auch Hocke (s. d.) für Rücken. (Vgl. Campe, Wb. II, 755b.)

*171 He lacht sik tom Doctor. - Schütze, I, 229.

*172 He wil sick dod un dal lachen.

Vor Lachen ausschütten; dal = herunter.

*173 Hei lachet äs en Pingstfoss. (S. Lauern.)

*174 Hei lachet ässe de Hauner. (Büren.)

D. h. ohne Grund; nach einer Sage: die Hühner lachen, dass der Hahn keine Hosen anhat.

Frz.: Rire aux anges.

*175 Hei lachet ässe wenn'n Loerk (Lurch, Kröte) amme Stricke hädde. (Westf.)

*176 Ich hätt mich meigen holb tumb lachen. (Schles.) - Frommann, III, 410, 387; Gomolcke, 524.

*177 Ich hoa gelacht, doss mer der Bauch hätte zeschpringen meigen. (Schles.) - Frommann, III, 12, 479; Gomolcke, 521.

*178 Ick lach dor wat äwer. - Dähnert, 264a.

Die Sache hat für mich keine ernste Bedeutung.

*179 Lach, wenn du wirst leigen gehn. (Königsberg. Jüd.-deutsch.)

D. i. wenn du wirst ins Brautbett gehen.

*180 Lachen, dass die Schwarten krachen.

*181 Lacht, wie ihr wullt. - Gomolcke, 711.

*182 Man kann sich darüber buckelig (kröpfig, scheckig) lachen. - Demokritos, II, 269; Mayer, II, 25; Keller, 170a.

*183 Mein Lachen ist nicht schuld, dass die Wespe zerschnitten ist. (Surinam.)

Um zu sagen: Was kann ich dafür, dass dies geschehen; ich bin so wenig schuld daran, als ich Ursache bin, dass der Hinterkörper der Wespe nur durch einen Faden mit dem Vorderkörper verbunden ist.

*184 Mi is dat Lachen nöger als dat Wenen. - Schütze, III, 4.

Ich bin mehr zum Lachen als zum Weinen aufgelegt.

Frz.: C'est un ris qui ne passe pas le noeud de la gorge. (Kritzinger, 617b.)

*185 Nicht immer lacht ein blindes Pferd.

*186 O lacht'n oas. - Gomolcke, 832.

*187 Sich vor Lachen ausschütten. - Demokritos, I, 62.

Was, wie J. Weber (a. a. O.) bemerkt, oft buchstäblich zu nehmen ist.

*188 Sie lacht in sich hinein wie eine Klosterkatz. (Nürtingen.)

Viele Frauen verstehen vollkommen die Kunst, das Gesicht in ernsthafte Falten zu ziehen und doch dabei gleichsam innerlich zu lachen. (Welt und Zeit, V, 216, 121.)

*189 Sie lacht nicht, biss das Kind vom Ofen felt. - Mathesy, 163a.

*190 Sie lacht so hell wie die Gesindestubenklingel.

*191 Sie lachte (und bleckte die Zähne her) wie Papaly's Thürklopfer. - Holtei, Eselsfresser, I, 147.

*192 Wenn er lacht, schneit's Rosen.

Von einem sehr Ernsten und Mürrischen.

Lat.: Risus hinnuli haud ultra guttur it. (Bovill, I, 115.)

*193 Wenn er lacht, so hütt man sich vor jhm. - Eyering, III, 402.

*194 Wenn ich lache, so hab' ich ein Schöpplein Mus, und wenn ich traurig bin, so hab'ich auch ein Schöpplein Mus. (Schweiz.)

*195 Woel lachen können. (Westf.)

Geborgen sein.


Lachend.

Mancher geht lachend in ein langes Weinen.


Lacher.

1 Die Lacher hat Gott lieb. - Simrock, 6127b.

2 En Lacher springet öwwer dat Graf. (Waldeck.) - Curtze, 345, 390.

"In Krankheit und Gemüthsaufruhr verschwinden Lachen und Schlaf; das alte Sprichwort hält nicht ganz Stich: Der Lacher springt über das Grab." (Demokritos, I, 49.)

*3 Er hat die Lacher auf seiner Seite.

Holl.: Hij heeft de lagchers op zijne zijde. (Harrebomee, II, 3.)


[Spaltenumbruch] Gattung Brot aus Weizenmehl, die in Polen früher allgemein beliebt war. (Wurzbach I, 126, 37.) Die Russen sagen: Er lacht dazu, wie der Deutsche zum Pfannkuchen. (Reinsberg V, 13.)

*148 Er lacht wie die englischen Doggen, wenn sie die Zähne blecken.

Dän.: Naar han leer maae man vare sig. (Prov. dan., 379.)

*149 Er lacht wie ein Bauer, der ein Hufeisen findet.

Holl.: Hij lacht als een boer, die een hoofijzer vindt. (Harrebomée, I, 309.)

*150 Er lacht wie ein Bauer, der ins Loch muss.

Die Italiener sagen, um gezwungenes Lachen zu bezeichnen: Er lacht wie die Deutschen weinen. Man sagt daher drohend: Ich werde machen, dass du deutsch lachst. (Reinsberg VI, 119.) In Aegypten sagt man von erzwungenem Lachen unter heftigen Schmerzen: Er lacht wie eine Nuss zwischen zwei Steinen. (Burckhardt, 390.) Und: Er lacht wie eine Schlange in einem Sacke mit brennendem Kalke. (Burckhardt, 393.) Es kommt in Aegypten vor, dass Kinder einzelne Schlangen, um sie zu quälen, in einen Sack mit ungelöschtem Kalk bringen und dann Wasser darübergiessen. Das Zischen der Schlangen unter diesen Schmerzen nennen die boshaften Thierquäler „das Lachen der Schlangen“. Die Franzosen: Rire du bout des dents comme une vieille idole. (Leroux, I, 20; Starschedel, 341.)

Lat.: Alienis ridere mandibulis. (Seybold, 18.)

*151 Er lacht wie ein Bauer, der Zahnschmerzen hat.

Die Neger in Surinam sagen, um einen Zustand zu bezeichnen, in welchem das Weinen näher ist als das Lachen, in dem man gezwungen gute Miene zu bösem Spiel macht: Er lacht, als ob sie Bakliau (ein in Surinam sehr gemeiner Fisch) ausgetheilt und ihm nichts gegeben hätten.

Dän.: Han leer som han havde tand-vee. (Prov. dan., 397.)

*152 Er lacht wie ein Esel, den der Wolf im Busche grüsst.

Ironische Bezeichnung des Schreckens, der Furcht, der Angst.

*153 Er lacht wie ein hölzerner Fuchs. (Rottenburg.)

*154 Er lacht wie ein Kobold.Eiselein, 386.

Hatten die Kobolde, die Hausgeister bei unsern alten Vorfahren, irgendeinen Schabernack ausgeführt, so lachten sie über alle massen. (Vgl. Deutsche Mythologie, auch Mühlhause's Urreligion, S. 40 fg.) Nach Weigand (Wb., II, 615) ist das Wort fremdher, lateinisch cobalus, griechisch kobâlos = Schalk, Possenreisser, satirähnlicher schalkischer Neckegeist. Das t ist im Deutschen zugefügt, weil unsere Sprache für ungeheuere (unheimliche, geisterhafte) Wesen die Form olt liebt. (Grimm, Myth., 470.)

Frz.: Ris de Saint-Medard. (Kritzinger, 617a.)

*155 Er lacht wie ein Kukuk.Frischbier2, 2221.

*156 Er lacht wie ein Maulesel.

*157 Er lacht wie ein Pferd, das beissen will.

Dän.: Han leer som en hest der vil bides. (Prov. dan., 379.)

Frz.: C'est un ris de boucher, il ne passe pas le noeu de la gorge. (Leroux, II, 91.)

*158 Er lacht wie ein Spitzbub.Frischbier2, 2272.

*159 Er lacht wie ein Trunkener, wenn man von gutem Wein redet.

*160 Er lacht wie ein Turteltäubchen. (Nürtingen.)

*161 Er möchte vor Lachen bersten.Demokritos, IV, 14.

Frz.: Crever de rire. (Kritzinger, 190a.)

Lat.: Risu diffluo; risu dissilio, risu emorior.

Schwed.: Jagh smältes aff löye, jagh sönder spricker aff löye; iagh döör aff löye. (Törning, 79.)

*162 Er würde nicht lachen und wenn man ihn aufs Maul schlüge.

Holl.: Hij zou niet lagchen, al sloeg men hem op den mond. (Harrebomée, II, 99a.)

*163 Es lacht eher ein Stadelthor als er.Körte, 5682b.

*164 Hä laach wie enen Boor, de Zantping1 hät. (Köln.) – Weyden, I, 4.

1) Zahnpein, Zahnweh.

*165 Hä lâch we en Geiss, de Brezzeln friss. (Köln.) – Weyden, I, 4.

*166 Habt jhr meiner zu lachen, so thuts biss jhr euch beschmeisset, so habt jhrs zu fegen.Lehmann, 773, 31.

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*167 He lach wie ennen Bûr, den et Hûs afbrannt. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 347.

*168 He lacht as de Bur, wenn he mite Messforken kiddelt ward.Eichwald, 143; Kern, 285.

Holl.: Hij lacht als een boer, die tand (oder: kies) pijn heeft. (Harrebomée, I, 399b.)

Lat.: Ridere risu Sardonio. (Philippi, II, 4385.)

[Spaltenumbruch] *169 He lacht as Vits Teve1. (Holst.) – Schütze, IV, 265; Richey, 307.

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*174 Hei lachet ässe de Hauner. (Büren.)

D. h. ohne Grund; nach einer Sage: die Hühner lachen, dass der Hahn keine Hosen anhat.

Frz.: Rire aux anges.

*175 Hei lachet ässe wenn'n Loerk (Lurch, Kröte) amme Stricke hädde. (Westf.)

*176 Ich hätt mich mîgen holb tumb lachen. (Schles.) – Frommann, III, 410, 387; Gomolcke, 524.

*177 Ich hoa gelacht, doss mer der Bauch hätte zeschpringen mîgen. (Schles.) – Frommann, III, 12, 479; Gomolcke, 521.

*178 Ick lach dor wat äwer.Dähnert, 264a.

Die Sache hat für mich keine ernste Bedeutung.

*179 Lach, wenn du wirst leigen gehn. (Königsberg. Jüd.-deutsch.)

D. i. wenn du wirst ins Brautbett gehen.

*180 Lachen, dass die Schwarten krachen.

*181 Lacht, wie ihr wullt.Gomolcke, 711.

*182 Man kann sich darüber buckelig (kröpfig, scheckig) lachen.Demokritos, II, 269; Mayer, II, 25; Keller, 170a.

*183 Mein Lachen ist nicht schuld, dass die Wespe zerschnitten ist. (Surinam.)

Um zu sagen: Was kann ich dafür, dass dies geschehen; ich bin so wenig schuld daran, als ich Ursache bin, dass der Hinterkörper der Wespe nur durch einen Faden mit dem Vorderkörper verbunden ist.

*184 Mi is dat Lachen nöger als dat Wênen.Schütze, III, 4.

Ich bin mehr zum Lachen als zum Weinen aufgelegt.

Frz.: C'est un ris qui ne passe pas le noeud de la gorge. (Kritzinger, 617b.)

*185 Nicht immer lacht ein blindes Pferd.

*186 O lacht'n oas.Gomolcke, 832.

*187 Sich vor Lachen ausschütten.Demokritos, I, 62.

Was, wie J. Weber (a. a. O.) bemerkt, oft buchstäblich zu nehmen ist.

*188 Sie lacht in sich hinein wie eine Klosterkatz. (Nürtingen.)

Viele Frauen verstehen vollkommen die Kunst, das Gesicht in ernsthafte Falten zu ziehen und doch dabei gleichsam innerlich zu lachen. (Welt und Zeit, V, 216, 121.)

*189 Sie lacht nicht, biss das Kind vom Ofen felt.Mathesy, 163a.

*190 Sie lacht so hell wie die Gesindestubenklingel.

*191 Sie lachte (und bleckte die Zähne her) wie Papaly's Thürklopfer.Holtei, Eselsfresser, I, 147.

*192 Wenn er lacht, schneit's Rosen.

Von einem sehr Ernsten und Mürrischen.

Lat.: Risus hinnuli haud ultra guttur it. (Bovill, I, 115.)

*193 Wenn er lacht, so hütt man sich vor jhm.Eyering, III, 402.

*194 Wenn ich lache, so hab' ich ein Schöpplein Mus, und wenn ich traurig bin, so hab'ich auch ein Schöpplein Mus. (Schweiz.)

*195 Woel lachen können. (Westf.)

Geborgen sein.


Lachend.

Mancher geht lachend in ein langes Weinen.


Lacher.

1 Die Lacher hat Gott lieb.Simrock, 6127b.

2 En Lacher springet öwwer dat Graf. (Waldeck.) – Curtze, 345, 390.

„In Krankheit und Gemüthsaufruhr verschwinden Lachen und Schlaf; das alte Sprichwort hält nicht ganz Stich: Der Lacher springt über das Grab.“ (Demokritos, I, 49.)

*3 Er hat die Lacher auf seiner Seite.

Holl.: Hij heeft de lagchers op zijne zijde. (Harrebomée, II, 3.)


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[[875]/0881] Gattung Brot aus Weizenmehl, die in Polen früher allgemein beliebt war. (Wurzbach I, 126, 37.) Die Russen sagen: Er lacht dazu, wie der Deutsche zum Pfannkuchen. (Reinsberg V, 13.) *148 Er lacht wie die englischen Doggen, wenn sie die Zähne blecken. Dän.: Naar han leer maae man vare sig. (Prov. dan., 379.) *149 Er lacht wie ein Bauer, der ein Hufeisen findet. Holl.: Hij lacht als een boer, die een hoofijzer vindt. (Harrebomée, I, 309.) *150 Er lacht wie ein Bauer, der ins Loch muss. Die Italiener sagen, um gezwungenes Lachen zu bezeichnen: Er lacht wie die Deutschen weinen. Man sagt daher drohend: Ich werde machen, dass du deutsch lachst. (Reinsberg VI, 119.) In Aegypten sagt man von erzwungenem Lachen unter heftigen Schmerzen: Er lacht wie eine Nuss zwischen zwei Steinen. (Burckhardt, 390.) Und: Er lacht wie eine Schlange in einem Sacke mit brennendem Kalke. (Burckhardt, 393.) Es kommt in Aegypten vor, dass Kinder einzelne Schlangen, um sie zu quälen, in einen Sack mit ungelöschtem Kalk bringen und dann Wasser darübergiessen. Das Zischen der Schlangen unter diesen Schmerzen nennen die boshaften Thierquäler „das Lachen der Schlangen“. Die Franzosen: Rire du bout des dents comme une vieille idole. (Leroux, I, 20; Starschedel, 341.) Lat.: Alienis ridere mandibulis. (Seybold, 18.) *151 Er lacht wie ein Bauer, der Zahnschmerzen hat. Die Neger in Surinam sagen, um einen Zustand zu bezeichnen, in welchem das Weinen näher ist als das Lachen, in dem man gezwungen gute Miene zu bösem Spiel macht: Er lacht, als ob sie Bakliau (ein in Surinam sehr gemeiner Fisch) ausgetheilt und ihm nichts gegeben hätten. Dän.: Han leer som han havde tand-vee. (Prov. dan., 397.) *152 Er lacht wie ein Esel, den der Wolf im Busche grüsst. Ironische Bezeichnung des Schreckens, der Furcht, der Angst. *153 Er lacht wie ein hölzerner Fuchs. (Rottenburg.) *154 Er lacht wie ein Kobold. – Eiselein, 386. Hatten die Kobolde, die Hausgeister bei unsern alten Vorfahren, irgendeinen Schabernack ausgeführt, so lachten sie über alle massen. (Vgl. Deutsche Mythologie, auch Mühlhause's Urreligion, S. 40 fg.) Nach Weigand (Wb., II, 615) ist das Wort fremdher, lateinisch cobalus, griechisch kobâlos = Schalk, Possenreisser, satirähnlicher schalkischer Neckegeist. Das t ist im Deutschen zugefügt, weil unsere Sprache für ungeheuere (unheimliche, geisterhafte) Wesen die Form olt liebt. (Grimm, Myth., 470.) Frz.: Ris de Saint-Medard. (Kritzinger, 617a.) *155 Er lacht wie ein Kukuk. – Frischbier2, 2221. *156 Er lacht wie ein Maulesel. *157 Er lacht wie ein Pferd, das beissen will. Dän.: Han leer som en hest der vil bides. (Prov. dan., 379.) Frz.: C'est un ris de boucher, il ne passe pas le noeu de la gorge. (Leroux, II, 91.) *158 Er lacht wie ein Spitzbub. – Frischbier2, 2272. *159 Er lacht wie ein Trunkener, wenn man von gutem Wein redet. *160 Er lacht wie ein Turteltäubchen. (Nürtingen.) *161 Er möchte vor Lachen bersten. – Demokritos, IV, 14. Frz.: Crever de rire. (Kritzinger, 190a.) Lat.: Risu diffluo; risu dissilio, risu emorior. Schwed.: Jagh smältes aff löye, jagh sönder spricker aff löye; iagh döör aff löye. (Törning, 79.) *162 Er würde nicht lachen und wenn man ihn aufs Maul schlüge. Holl.: Hij zou niet lagchen, al sloeg men hem op den mond. (Harrebomée, II, 99a.) *163 Es lacht eher ein Stadelthor als er. – Körte, 5682b. *164 Hä laach wie enen Boor, de Zantping1 hät. (Köln.) – Weyden, I, 4. 1) Zahnpein, Zahnweh. *165 Hä lâch we en Geiss, de Brezzeln friss. (Köln.) – Weyden, I, 4. *166 Habt jhr meiner zu lachen, so thuts biss jhr euch beschmeisset, so habt jhrs zu fegen. – Lehmann, 773, 31. Einer Verachtung gebührt die andere. *167 He lach wie ennen Bûr, den et Hûs afbrannt. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 347. *168 He lacht as de Bur, wenn he mite Messforken kiddelt ward. – Eichwald, 143; Kern, 285. Holl.: Hij lacht als een boer, die tand (oder: kies) pijn heeft. (Harrebomée, I, 399b.) Lat.: Ridere risu Sardonio. (Philippi, II, 4385.) *169 He lacht as Vits Teve1. (Holst.) – Schütze, IV, 265; Richey, 307. 1) Tiffe, Hündin, holländisch teef; fûle, ôle, Têve u. s. w. sind Schimpfwörter der verachteten Frauenzimmer. – D. h.: Er weist die Zähne. *170 He lacht sök de Hucke1 voll. – Frischbier2, 1704. 1) Auch Hocke (s. d.) für Rücken. (Vgl. Campe, Wb. II, 755b.) *171 He lacht sik tom Doctor. – Schütze, I, 229. *172 He wil sick dôd un dâl lachen. Vor Lachen ausschütten; dâl = herunter. *173 Hei lachet äs en Pingstfoss. (S. Lauern.) *174 Hei lachet ässe de Hauner. (Büren.) D. h. ohne Grund; nach einer Sage: die Hühner lachen, dass der Hahn keine Hosen anhat. Frz.: Rire aux anges. *175 Hei lachet ässe wenn'n Loerk (Lurch, Kröte) amme Stricke hädde. (Westf.) *176 Ich hätt mich mîgen holb tumb lachen. (Schles.) – Frommann, III, 410, 387; Gomolcke, 524. *177 Ich hoa gelacht, doss mer der Bauch hätte zeschpringen mîgen. (Schles.) – Frommann, III, 12, 479; Gomolcke, 521. *178 Ick lach dor wat äwer. – Dähnert, 264a. Die Sache hat für mich keine ernste Bedeutung. *179 Lach, wenn du wirst leigen gehn. (Königsberg. Jüd.-deutsch.) D. i. wenn du wirst ins Brautbett gehen. *180 Lachen, dass die Schwarten krachen. *181 Lacht, wie ihr wullt. – Gomolcke, 711. *182 Man kann sich darüber buckelig (kröpfig, scheckig) lachen. – Demokritos, II, 269; Mayer, II, 25; Keller, 170a. *183 Mein Lachen ist nicht schuld, dass die Wespe zerschnitten ist. (Surinam.) Um zu sagen: Was kann ich dafür, dass dies geschehen; ich bin so wenig schuld daran, als ich Ursache bin, dass der Hinterkörper der Wespe nur durch einen Faden mit dem Vorderkörper verbunden ist. *184 Mi is dat Lachen nöger als dat Wênen. – Schütze, III, 4. Ich bin mehr zum Lachen als zum Weinen aufgelegt. Frz.: C'est un ris qui ne passe pas le noeud de la gorge. (Kritzinger, 617b.) *185 Nicht immer lacht ein blindes Pferd. *186 O lacht'n oas. – Gomolcke, 832. *187 Sich vor Lachen ausschütten. – Demokritos, I, 62. Was, wie J. Weber (a. a. O.) bemerkt, oft buchstäblich zu nehmen ist. *188 Sie lacht in sich hinein wie eine Klosterkatz. (Nürtingen.) Viele Frauen verstehen vollkommen die Kunst, das Gesicht in ernsthafte Falten zu ziehen und doch dabei gleichsam innerlich zu lachen. (Welt und Zeit, V, 216, 121.) *189 Sie lacht nicht, biss das Kind vom Ofen felt. – Mathesy, 163a. *190 Sie lacht so hell wie die Gesindestubenklingel. *191 Sie lachte (und bleckte die Zähne her) wie Papaly's Thürklopfer. – Holtei, Eselsfresser, I, 147. *192 Wenn er lacht, schneit's Rosen. Von einem sehr Ernsten und Mürrischen. Lat.: Risus hinnuli haud ultra guttur it. (Bovill, I, 115.) *193 Wenn er lacht, so hütt man sich vor jhm. – Eyering, III, 402. *194 Wenn ich lache, so hab' ich ein Schöpplein Mus, und wenn ich traurig bin, so hab'ich auch ein Schöpplein Mus. (Schweiz.) *195 Woel lachen können. (Westf.) Geborgen sein. Lachend. Mancher geht lachend in ein langes Weinen. Lacher. 1 Die Lacher hat Gott lieb. – Simrock, 6127b. 2 En Lacher springet öwwer dat Graf. (Waldeck.) – Curtze, 345, 390. „In Krankheit und Gemüthsaufruhr verschwinden Lachen und Schlaf; das alte Sprichwort hält nicht ganz Stich: Der Lacher springt über das Grab.“ (Demokritos, I, 49.) *3 Er hat die Lacher auf seiner Seite. Holl.: Hij heeft de lagchers op zijne zijde. (Harrebomée, II, 3.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [875]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/881>, abgerufen am 26.04.2024.