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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 245 Wer wenig hat, trägt desto leichter.

Frz.: Qui a peu, Dieu luy donne. (Leroux, I, 15.)

246 Wer will haben, dass (das) ihm gelinge, sehe selbst zu seinem Dinge.

247 Wer will haben, der muss graben. - Sprichwörtergarten, 14; Schulzeitung, 1835, 31; Parömiakon, 2140; Simrock, 4167; Braun, I, 1039.

248 Wer will haben, was die Augen sehn, wird in Eil' zu Grunde gehn.

Bei Sutor heisst die andere Hälfte: "muss bald mit würm zu Grund gehen".

Lat.: Est virtus placitis abstinuisse bonis. - Qui multiplicat carnes, multiplicat vermes. (Sutor, 155.)

249 Wer zuuil wil haben, dem wirt gar nichts. - Agricola I, 113; Petri, II, 785; Sutor, 25.

Lat.: Camelus desiderans cornua, etiam aures perdidit. (Seybold, 62.) - Malum malum dicit omnis possessor. - Qui nimium emungit, ejicit sanguinem.

250 Wer zu viel haben will, dem wirdt gar wenig oder nichts. - Gruter, I, 84; Körte, 6733; Simrock, 12215; Seybold, 480.

"So geht's, wer allzuviel wil haben, thut jm selber in d' Eisen traben." (B. Waldis, III, 72.)

Lat.: Multa petentibus desunt multa. (Philippi, I, 261.)

251 Wer zu viel hat, stolzirt, wer zu wenig hat, lamentirt.

252 Wer zuvor hat, dem gibt man mehr. - Lehmann, 236, 61.

253 Wer's haben kann, hat Freud' daran. - Frischbier2, 1418.

254 Wer's haben kann, legt ein Stückchen Butter dran. - Frischbier2, 1419.

255 Wer's haben kann, sieht seine Freude dran. - Frischbier2, 1420.

256 Wer's haben kann, zieht sich weisse Hosen an. - Frischbier2, 1421.

257 Wer's haben will, muss sich zu nehmen nicht schämen. - Seybold, 53.

258 Wers hat, der hats; wems kompt, dem kompts. - Petri, II, 703.

259 Wer's hat, der leg's dar. - Petri, II, 756; Eiselein, 416.

260 Wer's hät und vermah, ha e Chuh ha. (Oberammergau.) - Schweiz, I, 120, 26.

261 Wer's so haben will, dem geschieht kein Unrecht.

262 Wie (wer) wat hädd, den (der) krigt wat. (Kleve.) - Firmenich, I, 382, 15.

263 Wier aless wäl hu, bekit nässt. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 865.

264 Wir haben es ja, sagte Hans, und vertrank seines Vaters Sparpfennige.

265 Wun te näst mi huost, wirscht te Klei muolen. - Schuster, 444.

*266 A hot dass kriebelt und wiebelt und starrt. - Gomolcke, 41.

Von dem mit Insekten bevölkerten Habenichts.

*267 A muss wos hoan und wenn a 's og selde vum Zaune breche. - Frommann, III, 410, 441.

*268 A wil alles han, was a siht, wie die Kinder. - Gomolcke, 263.

*269 Da hewwi den Düwel un keinen Sack. (Büren.)

*270 Dat sast du hebben, venn du uk de Paster von Basenthin1 büst. (Pommern.)

1) Kleines Dorf im Kreise Kammin, Regierungsbezirk Stettin. Die Redensart wird als neckischer Zusatz bei Gewährung irgendeines kleinen Anliegens viel gehört. Ursprung: Scene, Landstrasse. Zwei Personen begegnen sich. A. "Guter Freund, gib mir ein wenig Feuer ab." B. "Dat sast du hebben." A. "Mein Lieber, ich bin der Pastor von Basenthin." B. "Schaadt nich, Füer sast du doch hebben, wenn du uk de Paster von Basenthin büst."

*271 Der it nit zu hob'n. (Franken.) - Frommann, VI, 315, 138.

Er ist nicht zugänglich.

*272 Do hoaber sche, wurei namber sche. (Schles.) - Frommann, III, 408, 322.

Da haben wir sie, worein nehmen wir sie. Petters (1) hat die fränkische Redensart: Dou hamersch, wau nel dummersch?

[Spaltenumbruch] *273 Du mosch ha, aber nüd, bis der Ahau chalberet ond d' Saua n'ufflügid. - Tobler, 19.

Du wirst es haben, sollst es bekommen, wenn der Haublock kälbert und die Sau hinauffliegt, oder wenn es schwarzen Schnee gibt, d. h. nicht. (S. Nimmerleinstag.)

*274 Du sollst haben, was Schröder gekriegt hat. (Pommern.)

Nämlich von sieben Meilen den dünnen Dreck.

*275 Er hat auch etwas von 's Uli's Hut. (Schweiz.)

Unverstand, Narrheit.

*276 Er hat blos (nichts als, kaum) das liebe Leben.

*277 Er hat keine Nadelspitze voll. (Nürtingen.)

*278 Er hat keinen Fingerhut voll. (Nürtingen.)

*279 Er hat nicht das Schwarze unterm Nagel. (Rottenburg.)

*280 Er hat nicht so viel, als auf meiner Hand liegt. (Rottenburg.)

*281 Er hat nicht so viel, als eine Fliege mit dem Fusse fortträgt. - Winckler, XI, 93.

*282 Er hat nicht so viel, um darauf zu schlafen.

*283 Er hat nicht so viel, worauf er seine Füsse setzen kann.

Biblisch: Er hat nicht so viel, wohin er sein Haupt legen könnte.

Lat.: Lysistrati divitias habeo. (Erasm., 254; Seybold, 288.)

Poln.: Nie ma czem psa z domu wygnac. - Nie ma tam nic, jako cztery katy a piec piaty. (Oberschlesien.) (Lompa, 26.)

*284 Er hat nichts, als wie er geht und steht.

*285 Er hat nichts vor und hinten als Spinnweben.

*286 Er hat nur, um sich des Galgens zu erwehren. - Körte, 1739.

*287 Er hat so viel, dass es ein Falke nicht umfliegen kann. (Altgr.)

Von denen, die sehr reich sind, ausserordentlich viel Ländereien besitzen. Von einem sehr Reichen sagten die Alten auch: Er hat die Ernte des ganzen Landes in seiner Scheune.

Lat.: Horna messis. (Erasm., 115.)

*288 Er hat was um und an, zu beissen und zu brocken. - Simrock, 900.

*289 Er hat, was vor dem Daumen hergeht. - Simrock, 1508.

D. h. Geld.

*290 Er hat weder Bett noch Stroh.

*291 Er hat weder Kiel noch Pfühl.

*292 Er hat wohl in die Milch zu brocken. (Schweiz.)

Der Wohlhabende.

*293 Er hat wol was, wenn der arme Kaiser nur was hätte. - Simrock, 5363.

*294 Er hat's wie der Mönch; er fürchtet in der Schlacht nichts als das Schiessen, Schlagen, Hauen und Stechen. - Klosterspiegel, 70, 12.

*295 Er hat's wie ein Waibel; er kann laufen und nicht müde werden, saufen und nicht voll werden, lügen und nicht roth werden. (Schweiz.)

Weibel, Waibel (hochdeutsch Webel, z. B. in Feldwebel) von weben, bewegen: ein Gerichtsdiener, der zu Verschickungen gebraucht wird.

*296 Er hat's wie jene Novize, die um Unterstützung bettelte, weil sie nicht reich genug sei, das Gelübde der Armuth zu thun. - Klosterspiegel, 47, 24.

*297 Er het nit, was em i-n-eme-n Aug inne weh thut. (Solothurn.) - Schild, 71, 161.

*298 Er het's wie 's Anke-Mas Esel; hundert Streich (Schläge) thüe's nümme. (Solothurn.) - Schild, 70, 159.

Er hat keine Furcht mehr vor Strafe.

*299 Er muss es haben, als hätt' ihn ein Hund gebissen. - Eiselein, 328.

*300 Er will alles haben, was der Brief in sich enthält. (Schweiz.)

Alles was in Gebrauch ist, was er zu fordern hat.

*301 Er wils also haben, jm geschicht nit vnrecht. - Franck, I, 146b.

*302 Er wollte haben, was die Taube las, und kriegt, was die Krähe scheisst. (Westf.)

*303 Hei heat einen1 te viel oder einen te wenig. (Büren.)

1) Nämlich Sinn.

[Spaltenumbruch] 245 Wer wenig hat, trägt desto leichter.

Frz.: Qui a peu, Dieu luy donne. (Leroux, I, 15.)

246 Wer will haben, dass (das) ihm gelinge, sehe selbst zu seinem Dinge.

247 Wer will haben, der muss graben.Sprichwörtergarten, 14; Schulzeitung, 1835, 31; Parömiakon, 2140; Simrock, 4167; Braun, I, 1039.

248 Wer will haben, was die Augen sehn, wird in Eil' zu Grunde gehn.

Bei Sutor heisst die andere Hälfte: „muss bald mit würm zu Grund gehen“.

Lat.: Est virtus placitis abstinuisse bonis. – Qui multiplicat carnes, multiplicat vermes. (Sutor, 155.)

249 Wer zuuil wil haben, dem wirt gar nichts.Agricola I, 113; Petri, II, 785; Sutor, 25.

Lat.: Camelus desiderans cornua, etiam aures perdidit. (Seybold, 62.) – Malum malum dicit omnis possessor. – Qui nimium emungit, ejicit sanguinem.

250 Wer zu viel haben will, dem wirdt gar wenig oder nichts.Gruter, I, 84; Körte, 6733; Simrock, 12215; Seybold, 480.

„So geht's, wer allzuviel wil haben, thut jm selber in d' Eisen traben.“ (B. Waldis, III, 72.)

Lat.: Multa petentibus desunt multa. (Philippi, I, 261.)

251 Wer zu viel hat, stolzirt, wer zu wenig hat, lamentirt.

252 Wer zuvor hat, dem gibt man mehr.Lehmann, 236, 61.

253 Wer's haben kann, hat Freud' daran.Frischbier2, 1418.

254 Wer's haben kann, legt ein Stückchen Butter dran.Frischbier2, 1419.

255 Wer's haben kann, sieht seine Freude dran.Frischbier2, 1420.

256 Wer's haben kann, zieht sich weisse Hosen an.Frischbier2, 1421.

257 Wer's haben will, muss sich zu nehmen nicht schämen.Seybold, 53.

258 Wers hat, der hats; wems kompt, dem kompts.Petri, II, 703.

259 Wer's hat, der leg's dar.Petri, II, 756; Eiselein, 416.

260 Wer's hät und vermah, ha e Chuh ha. (Oberammergau.) – Schweiz, I, 120, 26.

261 Wer's so haben will, dem geschieht kein Unrecht.

262 Wie (wer) wat hädd, den (der) krigt wat. (Kleve.) – Firmenich, I, 382, 15.

263 Wier aless wäl hu, bekit nässt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 865.

264 Wir haben es ja, sagte Hans, und vertrank seines Vaters Sparpfennige.

265 Wun te näst mi huost, wirscht te Klî muolen.Schuster, 444.

*266 A hot dass kriebelt und wiebelt und starrt.Gomolcke, 41.

Von dem mit Insekten bevölkerten Habenichts.

*267 A muss wos hoan und wenn a 's ôg selde vum Zaune breche.Frommann, III, 410, 441.

*268 A wil alles han, was a siht, wie die Kinder.Gomolcke, 263.

*269 Da hewwi den Düwel un keinen Sack. (Büren.)

*270 Dat sast du hebben, venn du uk de Paster von Basenthin1 büst. (Pommern.)

1) Kleines Dorf im Kreise Kammin, Regierungsbezirk Stettin. Die Redensart wird als neckischer Zusatz bei Gewährung irgendeines kleinen Anliegens viel gehört. Ursprung: Scene, Landstrasse. Zwei Personen begegnen sich. A. „Guter Freund, gib mir ein wenig Feuer ab.“ B. „Dat sast du hebben.“ A. „Mein Lieber, ich bin der Pastor von Basenthin.“ B. „Schaadt nich, Füer sast du doch hebben, wenn du uk de Paster von Basenthin büst.“

*271 Der it nit zu hôb'n. (Franken.) – Frommann, VI, 315, 138.

Er ist nicht zugänglich.

*272 Do hoaber sche, wurei namber sche. (Schles.) – Frommann, III, 408, 322.

Da haben wir sie, worein nehmen wir sie. Petters (1) hat die fränkische Redensart: Dou hâmersch, wû nel dummersch?

[Spaltenumbruch] *273 Du mosch hâ, aber nüd, bis der Ahau chalberet ond d' Saua n'ufflügid.Tobler, 19.

Du wirst es haben, sollst es bekommen, wenn der Haublock kälbert und die Sau hinauffliegt, oder wenn es schwarzen Schnee gibt, d. h. nicht. (S. Nimmerleinstag.)

*274 Du sollst haben, was Schröder gekriegt hat. (Pommern.)

Nämlich von sieben Meilen den dünnen Dreck.

*275 Er hat auch etwas von 's Uli's Hut. (Schweiz.)

Unverstand, Narrheit.

*276 Er hat blos (nichts als, kaum) das liebe Leben.

*277 Er hat keine Nadelspitze voll. (Nürtingen.)

*278 Er hat keinen Fingerhut voll. (Nürtingen.)

*279 Er hat nicht das Schwarze unterm Nagel. (Rottenburg.)

*280 Er hat nicht so viel, als auf meiner Hand liegt. (Rottenburg.)

*281 Er hat nicht so viel, als eine Fliege mit dem Fusse fortträgt.Winckler, XI, 93.

*282 Er hat nicht so viel, um darauf zu schlafen.

*283 Er hat nicht so viel, worauf er seine Füsse setzen kann.

Biblisch: Er hat nicht so viel, wohin er sein Haupt legen könnte.

Lat.: Lysistrati divitias habeo. (Erasm., 254; Seybold, 288.)

Poln.: Nie ma czem psa z domu wygnać. – Nie ma tam nic, jako cztery katy a piec piaty. (Oberschlesien.) (Lompa, 26.)

*284 Er hat nichts, als wie er geht und steht.

*285 Er hat nichts vor und hinten als Spinnweben.

*286 Er hat nur, um sich des Galgens zu erwehren.Körte, 1739.

*287 Er hat so viel, dass es ein Falke nicht umfliegen kann. (Altgr.)

Von denen, die sehr reich sind, ausserordentlich viel Ländereien besitzen. Von einem sehr Reichen sagten die Alten auch: Er hat die Ernte des ganzen Landes in seiner Scheune.

Lat.: Horna messis. (Erasm., 115.)

*288 Er hat was um und an, zu beissen und zu brocken.Simrock, 900.

*289 Er hat, was vor dem Daumen hergeht.Simrock, 1508.

D. h. Geld.

*290 Er hat weder Bett noch Stroh.

*291 Er hat weder Kiel noch Pfühl.

*292 Er hat wohl in die Milch zu brocken. (Schweiz.)

Der Wohlhabende.

*293 Er hat wol was, wenn der arme Kaiser nur was hätte.Simrock, 5363.

*294 Er hat's wie der Mönch; er fürchtet in der Schlacht nichts als das Schiessen, Schlagen, Hauen und Stechen.Klosterspiegel, 70, 12.

*295 Er hat's wie ein Waibel; er kann laufen und nicht müde werden, saufen und nicht voll werden, lügen und nicht roth werden. (Schweiz.)

Weibel, Waibel (hochdeutsch Webel, z. B. in Feldwebel) von weben, bewegen: ein Gerichtsdiener, der zu Verschickungen gebraucht wird.

*296 Er hat's wie jene Novize, die um Unterstützung bettelte, weil sie nicht reich genug sei, das Gelübde der Armuth zu thun.Klosterspiegel, 47, 24.

*297 Er het nit, was em i-n-eme-n Aug inne weh thut. (Solothurn.) – Schild, 71, 161.

*298 Er het's wie 's Anke-Mas Esel; hundert Streich (Schläge) thüe's nümme. (Solothurn.) – Schild, 70, 159.

Er hat keine Furcht mehr vor Strafe.

*299 Er muss es haben, als hätt' ihn ein Hund gebissen.Eiselein, 328.

*300 Er will alles haben, was der Brief in sich enthält. (Schweiz.)

Alles was in Gebrauch ist, was er zu fordern hat.

*301 Er wils also haben, jm geschicht nit vnrecht.Franck, I, 146b.

*302 Er wollte haben, was die Taube las, und kriegt, was die Krähe scheisst. (Westf.)

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1) Nämlich Sinn.

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[[121]/0127] 245 Wer wenig hat, trägt desto leichter. Frz.: Qui a peu, Dieu luy donne. (Leroux, I, 15.) 246 Wer will haben, dass (das) ihm gelinge, sehe selbst zu seinem Dinge. 247 Wer will haben, der muss graben. – Sprichwörtergarten, 14; Schulzeitung, 1835, 31; Parömiakon, 2140; Simrock, 4167; Braun, I, 1039. 248 Wer will haben, was die Augen sehn, wird in Eil' zu Grunde gehn. Bei Sutor heisst die andere Hälfte: „muss bald mit würm zu Grund gehen“. Lat.: Est virtus placitis abstinuisse bonis. – Qui multiplicat carnes, multiplicat vermes. (Sutor, 155.) 249 Wer zuuil wil haben, dem wirt gar nichts. – Agricola I, 113; Petri, II, 785; Sutor, 25. Lat.: Camelus desiderans cornua, etiam aures perdidit. (Seybold, 62.) – Malum malum dicit omnis possessor. – Qui nimium emungit, ejicit sanguinem. 250 Wer zu viel haben will, dem wirdt gar wenig oder nichts. – Gruter, I, 84; Körte, 6733; Simrock, 12215; Seybold, 480. „So geht's, wer allzuviel wil haben, thut jm selber in d' Eisen traben.“ (B. Waldis, III, 72.) Lat.: Multa petentibus desunt multa. (Philippi, I, 261.) 251 Wer zu viel hat, stolzirt, wer zu wenig hat, lamentirt. 252 Wer zuvor hat, dem gibt man mehr. – Lehmann, 236, 61. 253 Wer's haben kann, hat Freud' daran. – Frischbier2, 1418. 254 Wer's haben kann, legt ein Stückchen Butter dran. – Frischbier2, 1419. 255 Wer's haben kann, sieht seine Freude dran. – Frischbier2, 1420. 256 Wer's haben kann, zieht sich weisse Hosen an. – Frischbier2, 1421. 257 Wer's haben will, muss sich zu nehmen nicht schämen. – Seybold, 53. 258 Wers hat, der hats; wems kompt, dem kompts. – Petri, II, 703. 259 Wer's hat, der leg's dar. – Petri, II, 756; Eiselein, 416. 260 Wer's hät und vermah, ha e Chuh ha. (Oberammergau.) – Schweiz, I, 120, 26. 261 Wer's so haben will, dem geschieht kein Unrecht. 262 Wie (wer) wat hädd, den (der) krigt wat. (Kleve.) – Firmenich, I, 382, 15. 263 Wier aless wäl hu, bekit nässt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 865. 264 Wir haben es ja, sagte Hans, und vertrank seines Vaters Sparpfennige. 265 Wun te näst mi huost, wirscht te Klî muolen. – Schuster, 444. *266 A hot dass kriebelt und wiebelt und starrt. – Gomolcke, 41. Von dem mit Insekten bevölkerten Habenichts. *267 A muss wos hoan und wenn a 's ôg selde vum Zaune breche. – Frommann, III, 410, 441. *268 A wil alles han, was a siht, wie die Kinder. – Gomolcke, 263. *269 Da hewwi den Düwel un keinen Sack. (Büren.) *270 Dat sast du hebben, venn du uk de Paster von Basenthin1 büst. (Pommern.) 1) Kleines Dorf im Kreise Kammin, Regierungsbezirk Stettin. Die Redensart wird als neckischer Zusatz bei Gewährung irgendeines kleinen Anliegens viel gehört. Ursprung: Scene, Landstrasse. Zwei Personen begegnen sich. A. „Guter Freund, gib mir ein wenig Feuer ab.“ B. „Dat sast du hebben.“ A. „Mein Lieber, ich bin der Pastor von Basenthin.“ B. „Schaadt nich, Füer sast du doch hebben, wenn du uk de Paster von Basenthin büst.“ *271 Der it nit zu hôb'n. (Franken.) – Frommann, VI, 315, 138. Er ist nicht zugänglich. *272 Do hoaber sche, wurei namber sche. (Schles.) – Frommann, III, 408, 322. Da haben wir sie, worein nehmen wir sie. Petters (1) hat die fränkische Redensart: Dou hâmersch, wû nel dummersch? *273 Du mosch hâ, aber nüd, bis der Ahau chalberet ond d' Saua n'ufflügid. – Tobler, 19. Du wirst es haben, sollst es bekommen, wenn der Haublock kälbert und die Sau hinauffliegt, oder wenn es schwarzen Schnee gibt, d. h. nicht. (S. Nimmerleinstag.) *274 Du sollst haben, was Schröder gekriegt hat. (Pommern.) Nämlich von sieben Meilen den dünnen Dreck. *275 Er hat auch etwas von 's Uli's Hut. (Schweiz.) Unverstand, Narrheit. *276 Er hat blos (nichts als, kaum) das liebe Leben. *277 Er hat keine Nadelspitze voll. (Nürtingen.) *278 Er hat keinen Fingerhut voll. (Nürtingen.) *279 Er hat nicht das Schwarze unterm Nagel. (Rottenburg.) *280 Er hat nicht so viel, als auf meiner Hand liegt. (Rottenburg.) *281 Er hat nicht so viel, als eine Fliege mit dem Fusse fortträgt. – Winckler, XI, 93. *282 Er hat nicht so viel, um darauf zu schlafen. *283 Er hat nicht so viel, worauf er seine Füsse setzen kann. Biblisch: Er hat nicht so viel, wohin er sein Haupt legen könnte. Lat.: Lysistrati divitias habeo. (Erasm., 254; Seybold, 288.) Poln.: Nie ma czem psa z domu wygnać. – Nie ma tam nic, jako cztery katy a piec piaty. (Oberschlesien.) (Lompa, 26.) *284 Er hat nichts, als wie er geht und steht. *285 Er hat nichts vor und hinten als Spinnweben. *286 Er hat nur, um sich des Galgens zu erwehren. – Körte, 1739. *287 Er hat so viel, dass es ein Falke nicht umfliegen kann. (Altgr.) Von denen, die sehr reich sind, ausserordentlich viel Ländereien besitzen. Von einem sehr Reichen sagten die Alten auch: Er hat die Ernte des ganzen Landes in seiner Scheune. Lat.: Horna messis. (Erasm., 115.) *288 Er hat was um und an, zu beissen und zu brocken. – Simrock, 900. *289 Er hat, was vor dem Daumen hergeht. – Simrock, 1508. D. h. Geld. *290 Er hat weder Bett noch Stroh. *291 Er hat weder Kiel noch Pfühl. *292 Er hat wohl in die Milch zu brocken. (Schweiz.) Der Wohlhabende. *293 Er hat wol was, wenn der arme Kaiser nur was hätte. – Simrock, 5363. *294 Er hat's wie der Mönch; er fürchtet in der Schlacht nichts als das Schiessen, Schlagen, Hauen und Stechen. – Klosterspiegel, 70, 12. *295 Er hat's wie ein Waibel; er kann laufen und nicht müde werden, saufen und nicht voll werden, lügen und nicht roth werden. (Schweiz.) Weibel, Waibel (hochdeutsch Webel, z. B. in Feldwebel) von weben, bewegen: ein Gerichtsdiener, der zu Verschickungen gebraucht wird. *296 Er hat's wie jene Novize, die um Unterstützung bettelte, weil sie nicht reich genug sei, das Gelübde der Armuth zu thun. – Klosterspiegel, 47, 24. *297 Er het nit, was em i-n-eme-n Aug inne weh thut. (Solothurn.) – Schild, 71, 161. *298 Er het's wie 's Anke-Mas Esel; hundert Streich (Schläge) thüe's nümme. (Solothurn.) – Schild, 70, 159. Er hat keine Furcht mehr vor Strafe. *299 Er muss es haben, als hätt' ihn ein Hund gebissen. – Eiselein, 328. *300 Er will alles haben, was der Brief in sich enthält. (Schweiz.) Alles was in Gebrauch ist, was er zu fordern hat. *301 Er wils also haben, jm geschicht nit vnrecht. – Franck, I, 146b. *302 Er wollte haben, was die Taube las, und kriegt, was die Krähe scheisst. (Westf.) *303 Hei heat einen1 te viel oder einen te wenig. (Büren.) 1) Nämlich Sinn.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [121]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/127>, abgerufen am 26.04.2024.