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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] *45 Es reumet sich dazu, wie ein pflug zum fischergarn. - Lehmann, 816, 1; Körte, 5044.

*46 Es reumet sich, wie ein Muschel zum Jacobsmantel. - Lehmann, 816, 1.

*47 Es reumet sich zur sach, wie ein alts Weib zur Haasenjagt. - Lehmann, 816, 1; Eiselein, 526; Körte, 5044.

Frz.: Cela rime comme hallebarde et misericorde. (Lendroy, 37, 231.)

*48 Es reumt sich zusammen, wie der gross Christoff mit kurtzem hembd vnd vngewischtem loch. - Lehmann, 817, 6.

*49 Es reympt sich eben, wie der teuffel vnd vnser hergot am hungertuch. - Franck, II, 51a.

"Brauchs so man widerwertige Ding wil zusamen reymen, odder auss einem Dreck gern bisam machet."

*50 Es reympt sich eben wie ein haspel in einem sack. - Franck, II, 51a; Simrock, 8384.

*51 Es reympt sich eben wie hecheln vnd saltzlecken. - Franck, II, 96b.

"Es reimbt sich wie dass Vitors Vergilisch Kälbermacken cum faciam Vitula u. s. w. zu den Mess, wie dess Himmel, Erd, Hölligen auf Schlangen vnnd Ottern gahn, auff den Kaiser Friedrich stahn." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 27.)

*52 Es reymt sich als ein Wartz auf Frater Nasen Naas. - Zinkgref, IV, 76.

*53 Es rimbt sich umb ein puren sprung. - Schade, III, 24, 18.

*54 Ey das reymbt wol. - Hauer, Mij2.

Ironisch, um Ungereimtes zu bezeichnen.

*55 Reim dich, Bundtschuh. - Gruter, III, 76; Lehmann, II, 535, 24; Markolf, 100; Nigrinus, 412; Chaos, 398; Simrock, 8382.

Bei Kirchhoff (Wendvnmuth, I, 505) mit dem Zusatz: "lang hernach Kachelofen". "Reim dich bundschuh, der macht vngereimbt ding." Ueber diese Redensart vgl. ausführlich Vilmar in der Zeitschrift des Vereins für hess. Gesch. und Landeskunde, IV, 55.

*56 Reim dich oder ich frass dich! (Schles.) - Frommann, III, 242, 1; Curtze, 313, 2; hochdeutsch bei Simrock, 8381; Körte, 5042; Frischbier2, 3714.

Zu dem, was sich durchaus nicht reimen will, zu allem Unpassenden in Ausdruck, Sitte, Betragen, Kleidung. Von erzwungenen Reimen entlehnt. Hartmann Reinhold gab heraus: Reime dich, oder ich fresse dich! Antiperlect metaparnaheuge damphir ribi ficicationes poeticae. (Vgl. Morhof's Unterredungen, S. 396; Witzfunken, IIb, 101.)

Frz.: Ca n'a ni rime ni raison.

*57 Reim dich oder ich steck' dich in den Sack. (Niederösterreich.)

*58 Reimet se's net, so schickt se's doch. (Ulm.)

*59 Reimt sich's nicht, so passt es doch.

*60 Rim di oder ik fret di. (Holst.) - Schütze, III, 292.

*61 'S hest: Reim dich oder ich frass dich. - Gomolcke, 666; Mayer, II, 156.

*62 Wie reimt sich das zusammen.

Jüd.-deutsch: Wie kümmt dus Korben (Opfer) zü dem Misbeach (Altar), d. i.: wie kommt das Opfer auf den Altar. Und: Wie kümmen die Rüben in den Sack. (Blass, 22.)


Reimschmied.

Reimschmiede genug, aber wenig Dichter. - Simrock, 1562.

Lat.: Plures thriobolos, paucos est cernere vates. (Binder II, 2591; Manutius, 286; Philippi, II, 98.)


Rein.

1 Alles muss mir rein sein, sagte die Frau, und zog die Maus aus dem Schmantdüppen, strich den Schmant ab und that ihn wieder hinein. (Sauerland.)

2 Bistu nicht rein, so sündige allein. - Lehmann, II, 48, 45.

It.: La roba sta con chi la sa tener a se.

3 Dat maut (muss) mi alle raine sin, sach de Frau, doa sstriegede (streifte) se de Katt üäwer der Käirne af. (Hemer in der Grafschaft Mark.) - Frommann, III, 255, 34; Woeste, 62, 11.

[Spaltenumbruch] 4 Dat maut mi raine sin, sach de S'lächtersfrau, doa trock se 'n Duimlink (Däumling) iut der Wuoarsst (Wurst). (Hemer in der Grafschaft Mark.) - Frommann, III, 255, 17.

5 Dat mot mi reine sin, sagte de Frau, da trock se ne Katte aut der (Butter-)Kearne un streipede se aw. (Paderborn.) - Hoefer, 238a.

6 Der bleibt selten rein, der mit fünf Dingen wird gemein: mit kleinen Kindern, weichen Eiern, rothen Füchsen, schachernden Juden und alten Büchsen.

"Von roten Füchssen, Juden alt, von alten Vetteln vngestalt, von weichen Eyern, jungen Kinden, thut man gar selten einen finden, er sey auch, wie er will, geflissen, das er kumm dannen vnbeschissen." (Waldis, IV, 8.)

7 Furt mit di, rein mütt ick 't hebben, sär dei Fru und schlög dei Säg (Sau) mit 'n Romläpel (Rahmlöffel) up dei Schnut (oder: för'n Hinnern). - Peik, 204, 100.

8 Halt' dich fein rein, sei gern allein, lass andre sein, getreu es mein', willst du werth gehalten sein. - Eiselein, 641.

9 Halt dich rein, acht dich klein, mach dich nit gemein, sei gern allein. - Gruter, III, 48; Lehmann, II, 263, 7; Schottel, 1133a.

10 Halt dich rein, acht dich klein, sei gern mit Gott und dir allein und mach dich nicht gar zu gemein. - Froschm., VII; Schottel, 1133a; Simrock, 8390; Körte, 5047; Grubb, 543.

Dän.: Hold dig reen, agt dig kleen, vaer gierne alleen, med Gud gemeen, i kirken andaegtig, til hove praegtig, i sager rigtig, hos herren forsigtig. (Prov. dan., 297.)

11 Halt dich rein, acht dich klein, sey gern allein, sey mit Gott gemein, soll dir wol sein. - Zinkgref, IV, 394.

12 Halt dich rein, bleib gern allein, mach dich nicht so gemein, wiltu wehrt gehalten sein. - Lehmann, 153, 8; Petri, II, 369; Zinkgref, IV, 369.

Lat.: Qui se exaltat, humiliabitur. (Chaos, 362.)

13 Halt dich rein und acht dich klein, sei gern allein mit Gott gemein. - Mayer, II, 49.

14 Halt dich rein vnd acht dich klein, sei gern mit Gott vnnd dir allein vnnd mach dich niemand zu gemein, so wirst in Fried vnnd ruhe sein. - Lehmann, 589, 12; Sailer, 129.

15 Hat man noch so rein gerecht, man findet noch kleine Steine.

Holl.: Hoe rein men geharkt heeft, nog vindt men steenen. (Harrebomee, II, 303a.)

16 Ist einer nicht Rein, so Sündige er doch nur allein. - Lehmann, 741, 31.

17 Rein, ganz un selwer gemacht, dat is de beste Baurendracht. (Waldeck.) - Curtze, 320, 86.

18 Rein im Hause, rein am Leibe ist ein goldener Schmuck am Weibe. - Mecklenb. Kalender (Rostock 1856).

19 Rein ist besser als fein.

20 Rein liebt rein, drum darf man nicht fragen, warum die Jungfräulein gern weisse Kleider tragen. - Gerlach, 151.

21 Rein und ganz gibt auch schlechtem Tuche (grobem Zeuge) Glanz. - Müller, 50, 1; Simrock, 5726; Körte, 3423; Körte2, 6084; Ramann, I. Pred., IV, 4; Ramann, Unterr., IV, 27; für Waldeck: Curtze, 328, 165.

Poln.: Czysta suknia, choc nie wiele warta, odswietna jest, gdy niepodarta. (Lompa, 9.)

22 Rein und ganz ist des Armen Glanz. - Simrock, 8388; Körte, 5045.

Böhm.: Treba chudobne, jen kdyz cistotne. (Celakovsky, 295.)

Frz.: La properte est la parure du pauvre. - Si l'habit du pauvre a des trous, celui du riche a des taches.

Lat.: Quamquam hic eget, munda tamen vasa habet. (Bovill, I, 96.)

Poln.: Choc ubogo, byle chedogo. (Celakovsky, 295.)


[Spaltenumbruch] *45 Es reumet sich dazu, wie ein pflug zum fischergarn.Lehmann, 816, 1; Körte, 5044.

*46 Es reumet sich, wie ein Muschel zum Jacobsmantel.Lehmann, 816, 1.

*47 Es reumet sich zur sach, wie ein alts Weib zur Haasenjagt.Lehmann, 816, 1; Eiselein, 526; Körte, 5044.

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*48 Es reumt sich zusammen, wie der gross Christoff mit kurtzem hembd vnd vngewischtem loch.Lehmann, 817, 6.

*49 Es reympt sich eben, wie der teuffel vnd vnser hergot am hungertuch.Franck, II, 51a.

„Brauchs so man widerwertige Ding wil zusamen reymen, odder auss einem Dreck gern bisam machet.“

*50 Es reympt sich eben wie ein haspel in einem sack.Franck, II, 51a; Simrock, 8384.

*51 Es reympt sich eben wie hecheln vnd saltzlecken.Franck, II, 96b.

„Es reimbt sich wie dass Vitors Vergilisch Kälbermacken cum faciam Vitula u. s. w. zu den Mess, wie dess Himmel, Erd, Hölligen auf Schlangen vnnd Ottern gahn, auff den Kaiser Friedrich stahn.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 27.)

*52 Es reymt sich als ein Wartz auf Frater Nasen Naas.Zinkgref, IV, 76.

*53 Es rimbt sich umb ein puren sprung.Schade, III, 24, 18.

*54 Ey das reymbt wol.Hauer, Mij2.

Ironisch, um Ungereimtes zu bezeichnen.

*55 Reim dich, Bundtschuh.Gruter, III, 76; Lehmann, II, 535, 24; Markolf, 100; Nigrinus, 412; Chaos, 398; Simrock, 8382.

Bei Kirchhoff (Wendvnmuth, I, 505) mit dem Zusatz: „lang hernach Kachelofen“. „Reim dich bundschuh, der macht vngereimbt ding.“ Ueber diese Redensart vgl. ausführlich Vilmar in der Zeitschrift des Vereins für hess. Gesch. und Landeskunde, IV, 55.

*56 Reim dich oder ich frass dich! (Schles.) – Frommann, III, 242, 1; Curtze, 313, 2; hochdeutsch bei Simrock, 8381; Körte, 5042; Frischbier2, 3714.

Zu dem, was sich durchaus nicht reimen will, zu allem Unpassenden in Ausdruck, Sitte, Betragen, Kleidung. Von erzwungenen Reimen entlehnt. Hartmann Reinhold gab heraus: Reime dich, oder ich fresse dich! Antiperlect metaparnaheuge damphir ribi ficicationes poeticae. (Vgl. Morhof's Unterredungen, S. 396; Witzfunken, IIb, 101.)

Frz.: Ça n'a ni rime ni raison.

*57 Reim dich oder ich steck' dich in den Sack. (Niederösterreich.)

*58 Reimet se's net, so schickt se's doch. (Ulm.)

*59 Reimt sich's nicht, so passt es doch.

*60 Rim di oder ik frêt di. (Holst.) – Schütze, III, 292.

*61 'S hêst: Reim dich oder ich frass dich.Gomolcke, 666; Mayer, II, 156.

*62 Wie reimt sich das zusammen.

Jüd.-deutsch: Wie kümmt dus Korben (Opfer) zü dem Misbeach (Altar), d. i.: wie kommt das Opfer auf den Altar. Und: Wie kümmen die Rüben in den Sack. (Blass, 22.)


Reimschmied.

Reimschmiede genug, aber wenig Dichter.Simrock, 1562.

Lat.: Plures thriobolos, paucos est cernere vates. (Binder II, 2591; Manutius, 286; Philippi, II, 98.)


Rein.

1 Alles muss mir rein sein, sagte die Frau, und zog die Maus aus dem Schmantdüppen, strich den Schmant ab und that ihn wieder hinein. (Sauerland.)

2 Bistu nicht rein, so sündige allein.Lehmann, II, 48, 45.

It.: La roba sta con chi la sà tener a se.

3 Dat maut (muss) mi alle raine sin, sach de Frau, doa sstriegede (streifte) se de Katt üäwer der Käirne af. (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 255, 34; Woeste, 62, 11.

[Spaltenumbruch] 4 Dat maut mi raine sin, sach de S'lächtersfrau, doa trock se 'n Duimlink (Däumling) iut der Wuoarsst (Wurst). (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 255, 17.

5 Dat môt mi reine sin, sagte de Frau, da trock se ne Katte ût der (Butter-)Kearne un strîpede se aw. (Paderborn.) – Hoefer, 238a.

6 Der bleibt selten rein, der mit fünf Dingen wird gemein: mit kleinen Kindern, weichen Eiern, rothen Füchsen, schachernden Juden und alten Büchsen.

„Von roten Füchssen, Juden alt, von alten Vetteln vngestalt, von weichen Eyern, jungen Kinden, thut man gar selten einen finden, er sey auch, wie er will, geflissen, das er kumm dannen vnbeschissen.“ (Waldis, IV, 8.)

7 Furt mit di, rein mütt ick 't hebben, sär dei Fru und schlög dei Säg (Sau) mit 'n Rômläpel (Rahmlöffel) up dei Schnut (oder: för'n Hinnern).Peik, 204, 100.

8 Halt' dich fein rein, sei gern allein, lass andre sein, getreu es mein', willst du werth gehalten sein.Eiselein, 641.

9 Halt dich rein, acht dich klein, mach dich nit gemein, sei gern allein.Gruter, III, 48; Lehmann, II, 263, 7; Schottel, 1133a.

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Dän.: Hold dig reen, agt dig kleen, vær gierne alleen, med Gud gemeen, i kirken andægtig, til hove prægtig, i sager rigtig, hos herren forsigtig. (Prov. dan., 297.)

11 Halt dich rein, acht dich klein, sey gern allein, sey mit Gott gemein, soll dir wol sein.Zinkgref, IV, 394.

12 Halt dich rein, bleib gern allein, mach dich nicht so gemein, wiltu wehrt gehalten sein.Lehmann, 153, 8; Petri, II, 369; Zinkgref, IV, 369.

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15 Hat man noch so rein gerecht, man findet noch kleine Steine.

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19 Rein ist besser als fein.

20 Rein liebt rein, drum darf man nicht fragen, warum die Jungfräulein gern weisse Kleider tragen.Gerlach, 151.

21 Rein und ganz gibt auch schlechtem Tuche (grobem Zeuge) Glanz.Müller, 50, 1; Simrock, 5726; Körte, 3423; Körte2, 6084; Ramann, I. Pred., IV, 4; Ramann, Unterr., IV, 27; für Waldeck: Curtze, 328, 165.

Poln.: Czysta suknia, choć nie wiele warta, odświętna jest, gdy niepodarta. (Lompa, 9.)

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Frz.: La properté est la parure du pauvre. – Si l'habit du pauvre a des trous, celui du riche a des taches.

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[[819]/0833] *45 Es reumet sich dazu, wie ein pflug zum fischergarn. – Lehmann, 816, 1; Körte, 5044. *46 Es reumet sich, wie ein Muschel zum Jacobsmantel. – Lehmann, 816, 1. *47 Es reumet sich zur sach, wie ein alts Weib zur Haasenjagt. – Lehmann, 816, 1; Eiselein, 526; Körte, 5044. Frz.: Cela rime comme hallebarde et miséricorde. (Lendroy, 37, 231.) *48 Es reumt sich zusammen, wie der gross Christoff mit kurtzem hembd vnd vngewischtem loch. – Lehmann, 817, 6. *49 Es reympt sich eben, wie der teuffel vnd vnser hergot am hungertuch. – Franck, II, 51a. „Brauchs so man widerwertige Ding wil zusamen reymen, odder auss einem Dreck gern bisam machet.“ *50 Es reympt sich eben wie ein haspel in einem sack. – Franck, II, 51a; Simrock, 8384. *51 Es reympt sich eben wie hecheln vnd saltzlecken. – Franck, II, 96b. „Es reimbt sich wie dass Vitors Vergilisch Kälbermacken cum faciam Vitula u. s. w. zu den Mess, wie dess Himmel, Erd, Hölligen auf Schlangen vnnd Ottern gahn, auff den Kaiser Friedrich stahn.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 27.) *52 Es reymt sich als ein Wartz auf Frater Nasen Naas. – Zinkgref, IV, 76. *53 Es rimbt sich umb ein puren sprung. – Schade, III, 24, 18. *54 Ey das reymbt wol. – Hauer, Mij2. Ironisch, um Ungereimtes zu bezeichnen. *55 Reim dich, Bundtschuh. – Gruter, III, 76; Lehmann, II, 535, 24; Markolf, 100; Nigrinus, 412; Chaos, 398; Simrock, 8382. Bei Kirchhoff (Wendvnmuth, I, 505) mit dem Zusatz: „lang hernach Kachelofen“. „Reim dich bundschuh, der macht vngereimbt ding.“ Ueber diese Redensart vgl. ausführlich Vilmar in der Zeitschrift des Vereins für hess. Gesch. und Landeskunde, IV, 55. *56 Reim dich oder ich frass dich! (Schles.) – Frommann, III, 242, 1; Curtze, 313, 2; hochdeutsch bei Simrock, 8381; Körte, 5042; Frischbier2, 3714. Zu dem, was sich durchaus nicht reimen will, zu allem Unpassenden in Ausdruck, Sitte, Betragen, Kleidung. Von erzwungenen Reimen entlehnt. Hartmann Reinhold gab heraus: Reime dich, oder ich fresse dich! Antiperlect metaparnaheuge damphir ribi ficicationes poeticae. (Vgl. Morhof's Unterredungen, S. 396; Witzfunken, IIb, 101.) Frz.: Ça n'a ni rime ni raison. *57 Reim dich oder ich steck' dich in den Sack. (Niederösterreich.) *58 Reimet se's net, so schickt se's doch. (Ulm.) *59 Reimt sich's nicht, so passt es doch. *60 Rim di oder ik frêt di. (Holst.) – Schütze, III, 292. *61 'S hêst: Reim dich oder ich frass dich. – Gomolcke, 666; Mayer, II, 156. *62 Wie reimt sich das zusammen. Jüd.-deutsch: Wie kümmt dus Korben (Opfer) zü dem Misbeach (Altar), d. i.: wie kommt das Opfer auf den Altar. Und: Wie kümmen die Rüben in den Sack. (Blass, 22.) Reimschmied. Reimschmiede genug, aber wenig Dichter. – Simrock, 1562. Lat.: Plures thriobolos, paucos est cernere vates. (Binder II, 2591; Manutius, 286; Philippi, II, 98.) Rein. 1 Alles muss mir rein sein, sagte die Frau, und zog die Maus aus dem Schmantdüppen, strich den Schmant ab und that ihn wieder hinein. (Sauerland.) 2 Bistu nicht rein, so sündige allein. – Lehmann, II, 48, 45. It.: La roba sta con chi la sà tener a se. 3 Dat maut (muss) mi alle raine sin, sach de Frau, doa sstriegede (streifte) se de Katt üäwer der Käirne af. (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 255, 34; Woeste, 62, 11. 4 Dat maut mi raine sin, sach de S'lächtersfrau, doa trock se 'n Duimlink (Däumling) iut der Wuoarsst (Wurst). (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 255, 17. 5 Dat môt mi reine sin, sagte de Frau, da trock se ne Katte ût der (Butter-)Kearne un strîpede se aw. (Paderborn.) – Hoefer, 238a. 6 Der bleibt selten rein, der mit fünf Dingen wird gemein: mit kleinen Kindern, weichen Eiern, rothen Füchsen, schachernden Juden und alten Büchsen. „Von roten Füchssen, Juden alt, von alten Vetteln vngestalt, von weichen Eyern, jungen Kinden, thut man gar selten einen finden, er sey auch, wie er will, geflissen, das er kumm dannen vnbeschissen.“ (Waldis, IV, 8.) 7 Furt mit di, rein mütt ick 't hebben, sär dei Fru und schlög dei Säg (Sau) mit 'n Rômläpel (Rahmlöffel) up dei Schnut (oder: för'n Hinnern). – Peik, 204, 100. 8 Halt' dich fein rein, sei gern allein, lass andre sein, getreu es mein', willst du werth gehalten sein. – Eiselein, 641. 9 Halt dich rein, acht dich klein, mach dich nit gemein, sei gern allein. – Gruter, III, 48; Lehmann, II, 263, 7; Schottel, 1133a. 10 Halt dich rein, acht dich klein, sei gern mit Gott und dir allein und mach dich nicht gar zu gemein. – Froschm., VII; Schottel, 1133a; Simrock, 8390; Körte, 5047; Grubb, 543. Dän.: Hold dig reen, agt dig kleen, vær gierne alleen, med Gud gemeen, i kirken andægtig, til hove prægtig, i sager rigtig, hos herren forsigtig. (Prov. dan., 297.) 11 Halt dich rein, acht dich klein, sey gern allein, sey mit Gott gemein, soll dir wol sein. – Zinkgref, IV, 394. 12 Halt dich rein, bleib gern allein, mach dich nicht so gemein, wiltu wehrt gehalten sein. – Lehmann, 153, 8; Petri, II, 369; Zinkgref, IV, 369. Lat.: Qui se exaltat, humiliabitur. (Chaos, 362.) 13 Halt dich rein und acht dich klein, sei gern allein mit Gott gemein. – Mayer, II, 49. 14 Halt dich rein vnd acht dich klein, sei gern mit Gott vnnd dir allein vnnd mach dich niemand zu gemein, so wirst in Fried vnnd ruhe sein. – Lehmann, 589, 12; Sailer, 129. 15 Hat man noch so rein gerecht, man findet noch kleine Steine. Holl.: Hoe rein men geharkt heeft, nog vindt men steenen. (Harrebomée, II, 303a.) 16 Ist einer nicht Rein, so Sündige er doch nur allein. – Lehmann, 741, 31. 17 Rein, ganz un selwer gemacht, dat is de beste Bûrendracht. (Waldeck.) – Curtze, 320, 86. 18 Rein im Hause, rein am Leibe ist ein goldener Schmuck am Weibe. – Mecklenb. Kalender (Rostock 1856). 19 Rein ist besser als fein. 20 Rein liebt rein, drum darf man nicht fragen, warum die Jungfräulein gern weisse Kleider tragen. – Gerlach, 151. 21 Rein und ganz gibt auch schlechtem Tuche (grobem Zeuge) Glanz. – Müller, 50, 1; Simrock, 5726; Körte, 3423; Körte2, 6084; Ramann, I. Pred., IV, 4; Ramann, Unterr., IV, 27; für Waldeck: Curtze, 328, 165. Poln.: Czysta suknia, choć nie wiele warta, odświętna jest, gdy niepodarta. (Lompa, 9.) 22 Rein und ganz ist des Armen Glanz. – Simrock, 8388; Körte, 5045. Böhm.: Třeba chudobnĕ, jen když čistotnĕ. (Čelakovsky, 295.) Frz.: La properté est la parure du pauvre. – Si l'habit du pauvre a des trous, celui du riche a des taches. Lat.: Quamquam hic eget, munda tamen vasa habet. (Bovill, I, 96.) Poln.: Choć ubogo, byle chędogo. (Čelakovsky, 295.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [819]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/833>, abgerufen am 26.04.2024.