Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 3 Rum schmeisst um.

*4 Er trinkt Rum mit Thee.

Einmal von denen, die den Thee sehr stark mit Rum trinken, also mehr Rum als Thee trinken, dann überhaupt von Liebhabern starker Getränke. Besondere Erwähnung dürften noch diejenigen verdienen, die den Rum ohne Thee trinken. Vom Fürsten Blücher wird nämlich erzählt, dass er bei den Abendgesellschaften am Hofe stets Rum statt Thee in seine Tasse erhielt.


Rümm.

Hawwe ik kenn Rümm un Dümm, dann füllt mie auk kenn Wage ümm. (Waldeck.) - Curtze, 340, 329.


Rummel.

1 Im Rummel steckt der Segen.

*2 Dar is de ganze Rummel. - Dähnert, 390b.

Unter Rummel wird ein Gemeng von allerlei Sachen verstanden, ohne Auswahl. Im Kartenspiel: Die meisten Karten von einer Farbe, die man in der Hand hat.

*3 Der Rummel zieht nicht mehr.

Das Mittel schlägt nicht mehr an. "Na, so muss es kommen", sagt Neumann, "mein Rummel, der zieht da nicht mehr." (In einem Liede auf die Zusammenkunft des französischen und österreichischen Kaisers in Salzburg im September 1867, im Wächter vom Erie, Cleveland, Ohio, vom 17. Oct. 1867.)

*4 Er hat den Rummel 'raus. - Frischbier2, 3171.

*5 He versteit den Rummel. - Schütze, III, 314; Mayer, II, 211; Eiselein, 535.

Von jemand, der einer Schwierigkeit gegenüber nicht in Verlegenheit geräth; der sich im Geschäft auf seinen Vortheil versteht, der überall au fait ist. Die Herleitung ist nach Wurzbach (II, 305) noch zweifelhaft.

Jüd.-deutsch: Dat is e Coomerche' (ist ein Vocativus). (Tendlau, 300.)

Frz.: Connaeitre la carte.


Rummelpuff.

* Es ist der Rummelpuff.

So heisst ein Tanz im Altenburgischen.


Rummelsburg.

1 In Rummelsburg haben die Krebse den Kirchthurm abgefressen.

Es ist aber für die dortige Kirche seit einigen Jahren wieder ein neuer Kirchthum erbaut. (Vgl. Schmidt, Jubelschrift, S. 26.)

2 Rummelsburg und Bütow haben nur Eine Lerche. - Deutsche Romanzeitung, III, 44, 631.

In Pommern sagt man, die beiden Kreise hätten zusammen nur eine Lerche; die des Morgens in Bütow und Nachmittags in Rummelsburg singe. (Vgl. Riehl, Land und Leute, Stuttgart 1856.)


Rumor.

* Er hat viel Rumor im Kopfe. - Frischbier2, 3172.


Rumoren.

*1 Er rumort wie der heilige Geist in Herrnhut. (S. Geist, Nachtr.)

*2 Er rumort (darin) wie der Teufel im Weihkessel.

Frz.: Le remuer comme un diable dans un benitier. (Leroux, I, 8.)


Rumpelgeist.

* Es ist ein Rumpelgeist.

"Wenn etwa ein Rumpelgeist ein Zeichen thut, so ist es ein Wunder Gottes". (Luther's Werke, II, 378.) "Der Teuffel ist ein Polter- und Rumpelgeist, poltern und rumpeln kann er nicht lassen." "Vor dieser Zeit war der Polter- und Rumpelgeister allenthalben viel." (Luther's Werke, V, 263; VII, 77.)


Rumpelkasten.

* Einen alten Rumpelkasten zum Weibe nehmen.

Frz.: Prendre une vieille Houhou. (Kritzinger, 381b.)


Rumpelscheit.

* Es is a alt Rumpelscheit. - Gomolcke, 323.

Verächtlich von alten Sachen, auch alten Frauen.


Rumpelspiel.

* Einen zum Rumpelspiel machen.

"Die Welt ist des Teuffels Rumpelspiel". (Luther's Werke, III, 109.)


Rumpf.

Was ist der Rumpf ohne Kopf!

Holl.: Wat is de romp, als er de kop of is. (Harrebomee, II, 228a.)


Rümpfen.

*1 Die kan ihrs rümpfens auch nit lassen. - Eyering, III, 47.

*2 Sich rümpffen vnd krümpffen wie ein Wurm. - Dietrich, 337.


Rumpfig.

* Rumpffig wie die schafnasen.

Lat.: Nares curvae aquilinae. (Fac., 565.)


[Spaltenumbruch]
Rumposcher.

Holla Rumposcher, sagt der Wurmlinger, und nimmt dem andern etwas von der Nase weg. - Birlinger, 985.


Rumpsack.

* He löpt mit de Rumpsack1. - Stürenburg, 206a.

1) Der Sack, der zum rumpen (holen, sammeln, betteln u. s. w.) gebraucht wird. Bettelsack, der auch Galpsack heisst, weil er immer galpt, sein Mund immer offen steht. Uneigentlich bedeutet Rumpsack einen Nimmersatt. - Er bettelt.


Rumpschlump.

* Dat ess e su 'ne Rump Schlump. (Bedburg.)

Unordentliches Frauenzimmer.


Rumpslag.

* Dat is 'n Rumpslag1 twelf Eier un dartein Kükens2. - Bueren, 214; Eichwald, 1140; Frommann, II, 537, 151; Hauskalender, II.

1) Glücklicher Zufall.

2) Dreizehn Küchlein.


Rumpslumpen.

* Dat is rumpslumpt etwas kaufen. - Dähnert, 391.a

Ohne Ueberschlag des Masses oder Gewichts.


Rümte.

Dat gift Rümte (Raum) um de Heerd, sä de Papenborger tegen sin Wiv; do weern em seben Kinner in de Pocken stürwen.


Rund.

1 Rund imma (um den) Spund, imma Orss wie a Wachtel-Hund. - Robinson, 435; Gomolcke, 1185.

2 Was nicht rund ist, kann man nicht drolen. (Saulgau.) - Birlinger, 116.

3 Was rund ist, bleibt nicht liegen.

4 Was rund ist, will sich drehen. - Klix, 74.

*5 Das ist ihm (mir) zu rund. - Mayer, II, 187.

Das kann ich nicht begreifen, weil das Runde schwer zu fassen und festzuhalten ist.

*6 Dat is mi to rund in minen verkant'gen Kopp. (Pommern.)

*7 De öss rund wie e Pussrad. (Wehlau.)

*8 Die ist rund wie a Schneckel. - Klix, 74.

*9 Einem gut rund sagen. - Mathesius, Postilla, II, CCXCIIIa.

*10 Er hat's rund abgeschlagen. - Klix, 76.

*11 Es zu rund (bunt) treiben. - Schöpf, 570.

*12 Etwas rund vnd kurtz fassen.

"Wie jener französische Artzt seinem König: Kopff, Brust vnd Füsse warm vnd daneben wol gegessen vnd ziemlich getrunken." (Mathesy, 287a.) In diesem gedrängten Recept scheinen doch wesentliche Punkte übergangen, die andere Sprichwörter besser ins Auge gefasst. (S. Darm 5.)

*13 He is so rund un fett as wenn he mit de Büsse sögt wer. (Holst.) - Schütze, IV, 228.

Ist von guter, gesunder Art.

*14 Nicht alles, was rund ist, klingt.

Ist Geld. Die Armenier: Nicht alles was rund ist, ist ein Apfel. (Ausland, 1871, 404b.)

*15 Rund ist die Welt. - Klix, 74.

*16 Rund ist die Welt wie 'n Aexenhelm1. - Frischbier2, 3173.

1) Wie der Stiel einer Axt. - Als Aufforderung für den zögernden Sänger, Spieler, Trinker u. s. w.

Holl.: Dat is zoo rond als een snaphaan. (Harrebomee, II, 278a.)

*17 Rund ist die Welt wie 'n Wagenbret. - Frischbier2, 3173.

In demselben Sinne.

*18 Rund und bunt und wunderlich. (Stettin.)

*19 Rund wie eine Losskugel. - Mathesy, 112b.

*20 So rund as 'ne Kugel (oder: as en Pannekauken.) (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 162, 129.

Holl.: Het is zoo rond als een knikkertje. (Harrebomee, I, 420a.)

*21 Zu rund sein. - Schöpf, 570.

Lat.: Ultra captum.


Runde.

1 Ich mache die Runde, sagte Durst, und kam aus einer Schenke heraus und ging in die andere hinein.

Holl.: Ik doe een ommelands reisje, zei Floor, en hij liep de eene kroeg uit en de andere weer in. (Harrebomee, II, 216a.)

*2 Dat geht de Runde. - Dähnert, 391a.

Geht aus einer Hand in die andere.


[Spaltenumbruch] 3 Rum schmeisst um.

*4 Er trinkt Rum mit Thee.

Einmal von denen, die den Thee sehr stark mit Rum trinken, also mehr Rum als Thee trinken, dann überhaupt von Liebhabern starker Getränke. Besondere Erwähnung dürften noch diejenigen verdienen, die den Rum ohne Thee trinken. Vom Fürsten Blücher wird nämlich erzählt, dass er bei den Abendgesellschaften am Hofe stets Rum statt Thee in seine Tasse erhielt.


Rümm.

Hawwe ik kenn Rümm un Dümm, dann füllt mie auk kenn Wage ümm. (Waldeck.) – Curtze, 340, 329.


Rummel.

1 Im Rummel steckt der Segen.

*2 Dar is de ganze Rummel.Dähnert, 390b.

Unter Rummel wird ein Gemeng von allerlei Sachen verstanden, ohne Auswahl. Im Kartenspiel: Die meisten Karten von einer Farbe, die man in der Hand hat.

*3 Der Rummel zieht nicht mehr.

Das Mittel schlägt nicht mehr an. „Na, so muss es kommen“, sagt Neumann, „mein Rummel, der zieht da nicht mehr.“ (In einem Liede auf die Zusammenkunft des französischen und österreichischen Kaisers in Salzburg im September 1867, im Wächter vom Erie, Cleveland, Ohio, vom 17. Oct. 1867.)

*4 Er hat den Rummel 'raus.Frischbier2, 3171.

*5 He versteit den Rummel.Schütze, III, 314; Mayer, II, 211; Eiselein, 535.

Von jemand, der einer Schwierigkeit gegenüber nicht in Verlegenheit geräth; der sich im Geschäft auf seinen Vortheil versteht, der überall au fait ist. Die Herleitung ist nach Wurzbach (II, 305) noch zweifelhaft.

Jüd.-deutsch: Dat is e Coomerche' (ist ein Vocativus). (Tendlau, 300.)

Frz.: Connaître la carte.


Rummelpuff.

* Es ist der Rummelpuff.

So heisst ein Tanz im Altenburgischen.


Rummelsburg.

1 In Rummelsburg haben die Krebse den Kirchthurm abgefressen.

Es ist aber für die dortige Kirche seit einigen Jahren wieder ein neuer Kirchthum erbaut. (Vgl. Schmidt, Jubelschrift, S. 26.)

2 Rummelsburg und Bütow haben nur Eine Lerche.Deutsche Romanzeitung, III, 44, 631.

In Pommern sagt man, die beiden Kreise hätten zusammen nur eine Lerche; die des Morgens in Bütow und Nachmittags in Rummelsburg singe. (Vgl. Riehl, Land und Leute, Stuttgart 1856.)


Rumor.

* Er hat viel Rumor im Kopfe.Frischbier2, 3172.


Rumoren.

*1 Er rumort wie der heilige Geist in Herrnhut. (S. Geist, Nachtr.)

*2 Er rumort (darin) wie der Teufel im Weihkessel.

Frz.: Le remuer comme un diable dans un bénitier. (Leroux, I, 8.)


Rumpelgeist.

* Es ist ein Rumpelgeist.

„Wenn etwa ein Rumpelgeist ein Zeichen thut, so ist es ein Wunder Gottes“. (Luther's Werke, II, 378.) „Der Teuffel ist ein Polter- und Rumpelgeist, poltern und rumpeln kann er nicht lassen.“ „Vor dieser Zeit war der Polter- und Rumpelgeister allenthalben viel.“ (Luther's Werke, V, 263; VII, 77.)


Rumpelkasten.

* Einen alten Rumpelkasten zum Weibe nehmen.

Frz.: Prendre une vieille Houhou. (Kritzinger, 381b.)


Rumpelscheit.

* Es is a alt Rumpelscheit.Gomolcke, 323.

Verächtlich von alten Sachen, auch alten Frauen.


Rumpelspiel.

* Einen zum Rumpelspiel machen.

„Die Welt ist des Teuffels Rumpelspiel“. (Luther's Werke, III, 109.)


Rumpf.

Was ist der Rumpf ohne Kopf!

Holl.: Wat is de romp, als er de kop of is. (Harrebomée, II, 228a.)


Rümpfen.

*1 Die kan ihrs rümpfens auch nit lassen.Eyering, III, 47.

*2 Sich rümpffen vnd krümpffen wie ein Wurm.Dietrich, 337.


Rumpfig.

* Rumpffig wie die schafnasen.

Lat.: Nares curvae aquilinae. (Fac., 565.)


[Spaltenumbruch]
Rumposcher.

Holla Rumposcher, sagt der Wurmlinger, und nimmt dem andern etwas von der Nase weg.Birlinger, 985.


Rumpsack.

* He löpt mit de Rumpsack1.Stürenburg, 206a.

1) Der Sack, der zum rumpen (holen, sammêln, betteln u. s. w.) gebraucht wird. Bettelsack, der auch Galpsack heisst, weil er immer galpt, sein Mund immer offen steht. Uneigentlich bedeutet Rumpsack einen Nimmersatt. – Er bettelt.


Rumpschlump.

* Dat ess e su 'ne Rump Schlump. (Bedburg.)

Unordentliches Frauenzimmer.


Rumpslag.

* Dat is 'n Rumpslag1 twelf Eier un dartein Kükens2.Bueren, 214; Eichwald, 1140; Frommann, II, 537, 151; Hauskalender, II.

1) Glücklicher Zufall.

2) Dreizehn Küchlein.


Rumpslumpen.

* Dat is rumpslumpt etwas kaufen.Dähnert, 391.a

Ohne Ueberschlag des Masses oder Gewichts.


Rümte.

Dat gift Rümte (Raum) um de Heerd, sä de Papenborger tegen sin Wiv; do weern em seben Kinner in de Pocken stürwen.


Rund.

1 Rund imma (um den) Spund, imma Orss wie a Wachtel-Hund.Robinson, 435; Gomolcke, 1185.

2 Was nicht rund ist, kann man nicht drolen. (Saulgau.) – Birlinger, 116.

3 Was rund ist, bleibt nicht liegen.

4 Was rund ist, will sich drehen.Klix, 74.

*5 Das ist ihm (mir) zu rund.Mayer, II, 187.

Das kann ich nicht begreifen, weil das Runde schwer zu fassen und festzuhalten ist.

*6 Dat is mi to rund in minen vêrkant'gen Kopp. (Pommern.)

*7 De öss rund wie e Pussrad. (Wehlau.)

*8 Die ist rund wie a Schneckel.Klix, 74.

*9 Einem gut rund sagen.Mathesius, Postilla, II, CCXCIIIa.

*10 Er hat's rund abgeschlagen.Klix, 76.

*11 Es zu rund (bunt) treiben.Schöpf, 570.

*12 Etwas rund vnd kurtz fassen.

„Wie jener französische Artzt seinem König: Kopff, Brust vnd Füsse warm vnd daneben wol gegessen vnd ziemlich getrunken.“ (Mathesy, 287a.) In diesem gedrängten Recept scheinen doch wesentliche Punkte übergangen, die andere Sprichwörter besser ins Auge gefasst. (S. Darm 5.)

*13 He is so rund un fett as wenn he mit de Büsse sögt wêr. (Holst.) – Schütze, IV, 228.

Ist von guter, gesunder Art.

*14 Nicht alles, was rund ist, klingt.

Ist Geld. Die Armenier: Nicht alles was rund ist, ist ein Apfel. (Ausland, 1871, 404b.)

*15 Rund ist die Welt.Klix, 74.

*16 Rund ist die Welt wie 'n Aexenhelm1.Frischbier2, 3173.

1) Wie der Stiel einer Axt. – Als Aufforderung für den zögernden Sänger, Spieler, Trinker u. s. w.

Holl.: Dat is zoo rond als een snaphaan. (Harrebomée, II, 278a.)

*17 Rund ist die Welt wie 'n Wagenbret.Frischbier2, 3173.

In demselben Sinne.

*18 Rund und bunt und wunderlich. (Stettin.)

*19 Rund wie eine Losskugel.Mathesy, 112b.

*20 So rund as 'ne Kugel (oder: as en Pannekauken.) (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 162, 129.

Holl.: Het is zoo rond als een knikkertje. (Harrebomée, I, 420a.)

*21 Zu rund sein.Schöpf, 570.

Lat.: Ultra captum.


Runde.

1 Ich mache die Runde, sagte Durst, und kam aus einer Schenke heraus und ging in die andere hinein.

Holl.: Ik doe een ommelands reisje, zei Floor, en hij liep de eene kroeg uit en de andere weêr in. (Harrebomée, II, 216a.)

*2 Dat geht de Runde.Dähnert, 391a.

Geht aus einer Hand in die andere.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0901" n="[887]"/><cb n="1773"/>
3 Rum schmeisst um.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Er trinkt Rum mit Thee.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Einmal von denen, die den Thee sehr stark mit Rum trinken, also mehr Rum als Thee trinken, dann überhaupt von Liebhabern starker Getränke. Besondere Erwähnung dürften noch diejenigen verdienen, die den Rum ohne Thee trinken. Vom Fürsten Blücher wird nämlich erzählt, dass er bei den Abendgesellschaften am Hofe stets Rum statt Thee in seine Tasse erhielt.</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rümm.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Hawwe ik kenn Rümm un Dümm, dann füllt mie auk kenn Wage ümm.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 340, 329.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rummel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Im Rummel steckt der Segen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Dar is de ganze Rummel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 390<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Unter Rummel wird ein Gemeng von allerlei Sachen verstanden, ohne Auswahl. Im Kartenspiel: Die meisten Karten von einer Farbe, die man in der Hand hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Der Rummel zieht nicht mehr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Mittel schlägt nicht mehr an. &#x201E;Na, so muss es kommen&#x201C;, sagt Neumann, &#x201E;mein Rummel, der zieht da nicht mehr.&#x201C; (<hi rendition="#i">In einem Liede auf die Zusammenkunft des französischen und österreichischen Kaisers in Salzburg im September 1867, im Wächter vom Erie, Cleveland, Ohio, vom 17. Oct. 1867.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Er hat den Rummel 'raus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3171.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 He versteit den Rummel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, III, 314; Mayer, II, 211; Eiselein, 535.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von jemand, der einer Schwierigkeit gegenüber nicht in Verlegenheit geräth; der sich im Geschäft auf seinen Vortheil versteht, der überall au fait ist. Die Herleitung ist nach <hi rendition="#i">Wurzbach</hi> (II, 305) noch zweifelhaft.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Jüd.-deutsch</hi>: Dat is e Coomerche' (ist ein Vocativus). (<hi rendition="#i">Tendlau, 300.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Connaître la carte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rummelpuff.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist der Rummelpuff.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So heisst ein Tanz im Altenburgischen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rummelsburg.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 In Rummelsburg haben die Krebse den Kirchthurm abgefressen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist aber für die dortige Kirche seit einigen Jahren wieder ein neuer Kirchthum erbaut. (Vgl. <hi rendition="#i">Schmidt, Jubelschrift, S. 26.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Rummelsburg und Bütow haben nur Eine Lerche.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Deutsche Romanzeitung, III, 44, 631.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Pommern sagt man, die beiden Kreise hätten zusammen nur eine Lerche; die des Morgens in Bütow und Nachmittags in Rummelsburg singe. (Vgl. <hi rendition="#i">Riehl, Land und Leute, Stuttgart 1856.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rumor.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er hat viel Rumor im Kopfe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3172.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rumoren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Er rumort wie der heilige Geist in Herrnhut.</hi> (S.  Geist, Nachtr.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Er rumort (darin) wie der Teufel im Weihkessel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le remuer comme un diable dans un bénitier. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 8.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rumpelgeist.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist ein Rumpelgeist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wenn etwa ein Rumpelgeist ein Zeichen thut, so ist es ein Wunder Gottes&#x201C;. (<hi rendition="#i">Luther's Werke, II, 378.</hi>) &#x201E;Der Teuffel ist ein Polter- und Rumpelgeist, poltern und rumpeln kann er nicht lassen.&#x201C; &#x201E;Vor dieser Zeit war der Polter- und Rumpelgeister allenthalben viel.&#x201C; (<hi rendition="#i">Luther's Werke, V, 263; VII, 77.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rumpelkasten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Einen alten Rumpelkasten zum Weibe nehmen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Prendre une vieille Houhou. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 381<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rumpelscheit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Es is a alt Rumpelscheit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 323.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Verächtlich von alten Sachen, auch alten Frauen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rumpelspiel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Einen zum Rumpelspiel machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Die Welt ist des Teuffels Rumpelspiel&#x201C;. (<hi rendition="#i">Luther's Werke, III, 109.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rumpf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Was ist der Rumpf ohne Kopf!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Wat is de romp, als er de kop of is. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 228<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rümpfen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Die kan ihrs rümpfens auch nit lassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, III, 47.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Sich rümpffen vnd krümpffen wie ein Wurm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dietrich, 337.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rumpfig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Rumpffig wie die schafnasen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nares curvae aquilinae. (<hi rendition="#i">Fac., 565.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <cb n="1774"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rumposcher.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Holla Rumposcher, sagt der Wurmlinger, und nimmt dem andern etwas von der Nase weg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Birlinger, 985.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rumpsack.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* He löpt mit de Rumpsack<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Stürenburg, 206<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Der Sack, der zum rumpen (holen, sammêln, betteln u. s. w.) gebraucht wird. Bettelsack, der auch Galpsack heisst, weil er immer galpt, sein Mund immer offen steht. Uneigentlich bedeutet Rumpsack einen Nimmersatt. &#x2013; Er bettelt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rumpschlump.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dat ess e su 'ne Rump Schlump.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Unordentliches Frauenzimmer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rumpslag.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dat is 'n Rumpslag<hi rendition="#sup">1</hi> twelf Eier un dartein Kükens<hi rendition="#sup">2</hi>.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 214; Eichwald, 1140; Frommann, II, 537, 151; Hauskalender, II.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Glücklicher Zufall.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Dreizehn Küchlein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rumpslumpen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dat is rumpslumpt etwas kaufen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 391.<hi rendition="#sup">a</hi></hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ohne Ueberschlag des Masses oder Gewichts.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rümte.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Dat gift Rümte (Raum) um de Heerd, sä de Papenborger tegen sin Wiv; do weern em seben Kinner in de Pocken stürwen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Rund.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Rund imma (um den) Spund, imma Orss wie a Wachtel-Hund.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Robinson, 435; Gomolcke, 1185.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Was nicht rund ist, kann man nicht drolen.</hi> (<hi rendition="#i">Saulgau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Birlinger, 116.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Was rund ist, bleibt nicht liegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Was rund ist, will sich drehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 74.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Das ist ihm (mir) zu rund.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mayer, II, 187.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das kann ich nicht begreifen, weil das Runde schwer zu fassen und festzuhalten ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Dat is mi to rund in minen vêrkant'gen Kopp.</hi> (<hi rendition="#i">Pommern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 De öss rund wie e Pussrad.</hi> (<hi rendition="#i">Wehlau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 Die ist rund wie a Schneckel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 74.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Einem gut rund sagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Postilla, II, CCXCIII<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Er hat's rund abgeschlagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 76.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Es zu rund (bunt) treiben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schöpf, 570.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*12 Etwas rund vnd kurtz fassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wie jener französische Artzt seinem König: Kopff, Brust vnd Füsse warm vnd daneben wol gegessen vnd ziemlich getrunken.&#x201C; (<hi rendition="#i">Mathesy, 287<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>) In diesem gedrängten Recept scheinen doch wesentliche Punkte übergangen, die andere Sprichwörter besser ins Auge gefasst. (S.  Darm 5.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 He is so rund un fett as wenn he mit de Büsse sögt wêr.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, IV, 228.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist von guter, gesunder Art.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*14 Nicht alles, was rund ist, klingt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist Geld. Die Armenier: Nicht alles was rund ist, ist ein Apfel. (<hi rendition="#i">Ausland, 1871, 404<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Rund ist die Welt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 74.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 Rund ist die Welt wie 'n Aexenhelm<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3173.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Wie der Stiel einer Axt. &#x2013; Als Aufforderung für den zögernden Sänger, Spieler, Trinker u. s. w.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat is zoo rond als een snaphaan. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 278<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Rund ist die Welt wie 'n Wagenbret.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3173.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In demselben Sinne.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Rund und bunt und wunderlich.</hi> (<hi rendition="#i">Stettin.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Rund wie eine Losskugel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 112<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 So rund as 'ne Kugel (oder: as en Pannekauken.)</hi> (<hi rendition="#i">Grafschaft Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 162, 129.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is zoo rond als een knikkertje. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 420<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Zu rund sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schöpf, 570.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ultra captum.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Runde.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Ich mache die Runde, sagte Durst, und kam aus einer Schenke heraus und ging in die andere hinein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ik doe een ommelands reisje, zei Floor, en hij liep de eene kroeg uit en de andere weêr in. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 216<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Dat geht de Runde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 391<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Geht aus einer Hand in die andere.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[887]/0901] 3 Rum schmeisst um. *4 Er trinkt Rum mit Thee. Einmal von denen, die den Thee sehr stark mit Rum trinken, also mehr Rum als Thee trinken, dann überhaupt von Liebhabern starker Getränke. Besondere Erwähnung dürften noch diejenigen verdienen, die den Rum ohne Thee trinken. Vom Fürsten Blücher wird nämlich erzählt, dass er bei den Abendgesellschaften am Hofe stets Rum statt Thee in seine Tasse erhielt. Rümm. Hawwe ik kenn Rümm un Dümm, dann füllt mie auk kenn Wage ümm. (Waldeck.) – Curtze, 340, 329. Rummel. 1 Im Rummel steckt der Segen. *2 Dar is de ganze Rummel. – Dähnert, 390b. Unter Rummel wird ein Gemeng von allerlei Sachen verstanden, ohne Auswahl. Im Kartenspiel: Die meisten Karten von einer Farbe, die man in der Hand hat. *3 Der Rummel zieht nicht mehr. Das Mittel schlägt nicht mehr an. „Na, so muss es kommen“, sagt Neumann, „mein Rummel, der zieht da nicht mehr.“ (In einem Liede auf die Zusammenkunft des französischen und österreichischen Kaisers in Salzburg im September 1867, im Wächter vom Erie, Cleveland, Ohio, vom 17. Oct. 1867.) *4 Er hat den Rummel 'raus. – Frischbier2, 3171. *5 He versteit den Rummel. – Schütze, III, 314; Mayer, II, 211; Eiselein, 535. Von jemand, der einer Schwierigkeit gegenüber nicht in Verlegenheit geräth; der sich im Geschäft auf seinen Vortheil versteht, der überall au fait ist. Die Herleitung ist nach Wurzbach (II, 305) noch zweifelhaft. Jüd.-deutsch: Dat is e Coomerche' (ist ein Vocativus). (Tendlau, 300.) Frz.: Connaître la carte. Rummelpuff. * Es ist der Rummelpuff. So heisst ein Tanz im Altenburgischen. Rummelsburg. 1 In Rummelsburg haben die Krebse den Kirchthurm abgefressen. Es ist aber für die dortige Kirche seit einigen Jahren wieder ein neuer Kirchthum erbaut. (Vgl. Schmidt, Jubelschrift, S. 26.) 2 Rummelsburg und Bütow haben nur Eine Lerche. – Deutsche Romanzeitung, III, 44, 631. In Pommern sagt man, die beiden Kreise hätten zusammen nur eine Lerche; die des Morgens in Bütow und Nachmittags in Rummelsburg singe. (Vgl. Riehl, Land und Leute, Stuttgart 1856.) Rumor. * Er hat viel Rumor im Kopfe. – Frischbier2, 3172. Rumoren. *1 Er rumort wie der heilige Geist in Herrnhut. (S. Geist, Nachtr.) *2 Er rumort (darin) wie der Teufel im Weihkessel. Frz.: Le remuer comme un diable dans un bénitier. (Leroux, I, 8.) Rumpelgeist. * Es ist ein Rumpelgeist. „Wenn etwa ein Rumpelgeist ein Zeichen thut, so ist es ein Wunder Gottes“. (Luther's Werke, II, 378.) „Der Teuffel ist ein Polter- und Rumpelgeist, poltern und rumpeln kann er nicht lassen.“ „Vor dieser Zeit war der Polter- und Rumpelgeister allenthalben viel.“ (Luther's Werke, V, 263; VII, 77.) Rumpelkasten. * Einen alten Rumpelkasten zum Weibe nehmen. Frz.: Prendre une vieille Houhou. (Kritzinger, 381b.) Rumpelscheit. * Es is a alt Rumpelscheit. – Gomolcke, 323. Verächtlich von alten Sachen, auch alten Frauen. Rumpelspiel. * Einen zum Rumpelspiel machen. „Die Welt ist des Teuffels Rumpelspiel“. (Luther's Werke, III, 109.) Rumpf. Was ist der Rumpf ohne Kopf! Holl.: Wat is de romp, als er de kop of is. (Harrebomée, II, 228a.) Rümpfen. *1 Die kan ihrs rümpfens auch nit lassen. – Eyering, III, 47. *2 Sich rümpffen vnd krümpffen wie ein Wurm. – Dietrich, 337. Rumpfig. * Rumpffig wie die schafnasen. Lat.: Nares curvae aquilinae. (Fac., 565.) Rumposcher. Holla Rumposcher, sagt der Wurmlinger, und nimmt dem andern etwas von der Nase weg. – Birlinger, 985. Rumpsack. * He löpt mit de Rumpsack1. – Stürenburg, 206a. 1) Der Sack, der zum rumpen (holen, sammêln, betteln u. s. w.) gebraucht wird. Bettelsack, der auch Galpsack heisst, weil er immer galpt, sein Mund immer offen steht. Uneigentlich bedeutet Rumpsack einen Nimmersatt. – Er bettelt. Rumpschlump. * Dat ess e su 'ne Rump Schlump. (Bedburg.) Unordentliches Frauenzimmer. Rumpslag. * Dat is 'n Rumpslag1 twelf Eier un dartein Kükens2. – Bueren, 214; Eichwald, 1140; Frommann, II, 537, 151; Hauskalender, II. 1) Glücklicher Zufall. 2) Dreizehn Küchlein. Rumpslumpen. * Dat is rumpslumpt etwas kaufen. – Dähnert, 391.a Ohne Ueberschlag des Masses oder Gewichts. Rümte. Dat gift Rümte (Raum) um de Heerd, sä de Papenborger tegen sin Wiv; do weern em seben Kinner in de Pocken stürwen. Rund. 1 Rund imma (um den) Spund, imma Orss wie a Wachtel-Hund. – Robinson, 435; Gomolcke, 1185. 2 Was nicht rund ist, kann man nicht drolen. (Saulgau.) – Birlinger, 116. 3 Was rund ist, bleibt nicht liegen. 4 Was rund ist, will sich drehen. – Klix, 74. *5 Das ist ihm (mir) zu rund. – Mayer, II, 187. Das kann ich nicht begreifen, weil das Runde schwer zu fassen und festzuhalten ist. *6 Dat is mi to rund in minen vêrkant'gen Kopp. (Pommern.) *7 De öss rund wie e Pussrad. (Wehlau.) *8 Die ist rund wie a Schneckel. – Klix, 74. *9 Einem gut rund sagen. – Mathesius, Postilla, II, CCXCIIIa. *10 Er hat's rund abgeschlagen. – Klix, 76. *11 Es zu rund (bunt) treiben. – Schöpf, 570. *12 Etwas rund vnd kurtz fassen. „Wie jener französische Artzt seinem König: Kopff, Brust vnd Füsse warm vnd daneben wol gegessen vnd ziemlich getrunken.“ (Mathesy, 287a.) In diesem gedrängten Recept scheinen doch wesentliche Punkte übergangen, die andere Sprichwörter besser ins Auge gefasst. (S. Darm 5.) *13 He is so rund un fett as wenn he mit de Büsse sögt wêr. (Holst.) – Schütze, IV, 228. Ist von guter, gesunder Art. *14 Nicht alles, was rund ist, klingt. Ist Geld. Die Armenier: Nicht alles was rund ist, ist ein Apfel. (Ausland, 1871, 404b.) *15 Rund ist die Welt. – Klix, 74. *16 Rund ist die Welt wie 'n Aexenhelm1. – Frischbier2, 3173. 1) Wie der Stiel einer Axt. – Als Aufforderung für den zögernden Sänger, Spieler, Trinker u. s. w. Holl.: Dat is zoo rond als een snaphaan. (Harrebomée, II, 278a.) *17 Rund ist die Welt wie 'n Wagenbret. – Frischbier2, 3173. In demselben Sinne. *18 Rund und bunt und wunderlich. (Stettin.) *19 Rund wie eine Losskugel. – Mathesy, 112b. *20 So rund as 'ne Kugel (oder: as en Pannekauken.) (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 162, 129. Holl.: Het is zoo rond als een knikkertje. (Harrebomée, I, 420a.) *21 Zu rund sein. – Schöpf, 570. Lat.: Ultra captum. Runde. 1 Ich mache die Runde, sagte Durst, und kam aus einer Schenke heraus und ging in die andere hinein. Holl.: Ik doe een ommelands reisje, zei Floor, en hij liep de eene kroeg uit en de andere weêr in. (Harrebomée, II, 216a.) *2 Dat geht de Runde. – Dähnert, 391a. Geht aus einer Hand in die andere.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/901
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [887]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/901>, abgerufen am 28.04.2024.