Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

25 Wenn die Saat nach Allerheiligen geräth, soll's der Vater dem Sohn nicht sagen. (Luzern.)

Die Saat nach Allerheiligen ist so spät, dass sie nur in sehr seltenen Fällen eine lohnende Ernte bringt.

26 Wenn eine Saat verloren ist, muss man doch wieder säen.

Dän.: Man skal saae igien efter ulykkelig saed. (Prov. dan., 485.)

27 Wer hier die Saat verzehrt, wird dort nur Stoppeln finden.

28 Wie die saat, also die ernte. - Franck, II, 96a; Henisch, 926, 71; Lehmann, 538, 10 u. 856, 23; Eiselein, 536; Simrock, 8610; Körte, 5128; Seybold, 661; Boebel, 132.

Engl.: As they sow so let them reap. (Bohn II, 178.) - Of cockles sown you can reap no wheat. - What you sow, you must mow. (Masson, 293.)

Frz.: Telle semence, telle moisson (recueille). (Leroux, I, 57.)

It.: Secondo che si coltiva, il campo rende i frutti. - Tal sementa, tal ricolta.

Lat.: Quale semen, talis est messis. - Ut sementem feceris, ita et metes. (Henisch, 926, 72.)

Poln.: Jak sobie poscielesz, tak sie wyspisz. - Jak zasiejesz, tak bedziesz zac. (Masson, 293.)

Slow.: Kakorsna setev, taka bo zetev.

29 Zwischen Saat und Ernte kann viel geschehen.

Die Russen: Zwischen Saatkorn und Erntekorn kann sich viel ereignen. (Altmann VI, 490.)

*30 Die Saat wieder haben. (Ostpreuss.) - Frischbier2, 3180.

Beim Spiel den verlorenen Einsatz zurückgewonnen haben.

*31 Er streut böse Saat.

Holl.: Hij zaait (strooit) kwaad zaad. (Harrebomee, II, 485a.)

*32 Es ist eine gute Saat in der Erde. (Westf.)

Wenn ein Taugenichts gestorben ist.

*33 In 't Saat scheten. - Eichwald, 1629.

Einen Samenstengel treiben, etwas zu alt zum Heirathen werden, besonders von Jungfrauen. (Vgl. mundartlich Saad bei Stürenburg, 208a.)


Saatfeld.

* Der dörf über die Saatfald'r ziach'n. (Franken.)

Er ist so unbeliebt, dass man ihm, um ihn loszuwerden, den Wegzug über die Saat gestattet.


Saathandel.

Bei'n Sad- und Wullenhandel is de este Kapman de beste. - Schambach, II, 20.

Raps und Wolle soll der Landmann nicht lange liegen lassen, der erste Kaufmann ist der beste. Vielleicht wegen starker Preisschwankungen.


Saatkorn.

Wer das Saatkorn isst, erspart sich den Erntewagen.

Die Finnen sagen aber: Der Verrückte isst das Saatkorn und verkauft das Land. (Bertram, 55.)


Saatseier.

* De Saatseier (Säemann) kommt. - Richey.

Wird gebraucht, wenn man an jemand merkt, dass er schläfrig wird, weil er dann still wird und man bei stillem Wetter zu säen pflegt. (S. Hafer.)


Sabbat.

1 Den Sabbat soll man feiern.

Lat.: Luce sacra requiescat humus, requiescat arator. (Tibull.) (Philippi, I, 229.)

2 Wer am Sabbat nicht hungern will, muss in der Woche nicht liegen still.

*3 Er hat den Sabbat umsonst entweiht. - Tendlau, 75.

Bei erfolglosen oder gewinnarmen Unternehmungen.

*4 Vom Sabbat reden und Sauftag halten.


Sabbern.

* Er hat etwas daher gesabbert. (Preussen.)

Spottweis von einem Redner, der seinen Vortrag weder logisch geordnet hat, noch deutlich vorträgt. Eigentlich gebraucht man das Wort "sabbern" von dem Speichelfluss der kleinen Kinder, wenn sie Zähne bekommen. (Bock, Idiot. pruss.)


Sabel.

* Der hat au 'n Sabel. - Birlinger, 961.

D. h. einen Rausch. (S. Palmen.) "Er hat einen tüchtigen Sabel." (Gotthelf, Leiden, I, 25.)


Säbel.

1 Der Säbel hat keine Schneide, der Degen keine Scheide, die Muskete keinen Schaft, das Pulver keine Kraft, der Soldat bekommt kein Geld; so geht's öfters in der Welt. - Parömiakon, 3226.

[Spaltenumbruch] 2 Der scharfe Säbel ist mein Acker und Beutemachen mein Pflug.

Soldatensprichwort im Dreissigjährigen Kriege. (G. Freytag, Bilder aus der deutschen Vergangenheit, II, 77.)

3 Es ist besser unter den Säbel kommen als unter das Messer.

Aehnlich russisch Altmann VI, 476.

4 Kannst du den Säbel gürten um den Leib, so nimm ein Weib. (Serb.)

5 Säbel ist Säbel, aber kein Recht.

Poln.: Nie do korda, Panie Horda. (Lompa, 22.)

6 Vor nürnberger Säbeln laufen nur Kinder.

7 Wenn der Säbel sieht, dass er lang ist, so meint er, er werde das Messer verschlucken. (Surinam.)

Sinn: Weil du stärker, reicher, vornehmer bist, als ich bin, so glaubst du, mit mir leicht fertig zu werden; sieh zu, dass du dich nicht täuschest!

8 Wer den Säbel schleift, um einen andern zu tödten, schleift ihn für den eigenen Hals.

*9 Den Säbel an der Seite und barfuss.

Poln.: Pod kordem a boso. (Lompa, 28.)

*10 Mit dem Säbel rasseln.

Kriegerische Reden führen, mit dem Nebenbegriff, dass es mit dem Angriff nicht Ernst ist. "Mit Erstaunen erfahren wir durch den Telegraphen, dass die französischen Minister in unerhörter Weise mit dem Säbel gerasselt haben." (Bresl. Zeitung vom 10. Juli 1870, Nr. 315.) "Die ministeriellen Erklärungen Frankreichs lassen die Möglichkeit offen, dass Napoleon III. nur mit dem Säbel rasselt." (Nordd. Allg. Zeitung vom 9. Juli 1870.)

*11 Mit einem bleiernen Säbel kämpfen.

Mit einfältigen Gründen streiten, etwas auf eine ungeschickte Art beweisen.

Lat.: Plumbeo gladio jugulari. (Cicero.) (Binder II, 2588; Erasm., 172; Philippi, II, 98.)

*12 Und wenn der Säbel bricht. - Klix, 84.

*13 Und wenn sogleich der Säbel bricht, so lass ich meine Nicken nicht. - Frischbier2, 2781.


Säbelbein.

* Er hat Säbelbeine.

Frz.: Il a des jambes en vilebrequin. (Lendroy, 1542.)


Säbelgerassel.

* Es ist nur Säbelgerassel.


Säbelklinge.

* Man kann keine Säbelklingen essen. - Gartenlaube, 1871, S. 350.


Sache.

1 Alle Sachen, die wir haben, sind Geschenk und Gottes Gaben.

Lat.: Omnia voluntate Dei. (Chaos, 1085.)

2 Alle Sachen kann Herr Ego am besten machen.

3 An eine böse sach sol man einen trunck Wein giessen. - Petri, II, 16.

"Mit dem Gegentheil einen Trunk thun, so wird sie vertragen."

4 Angenehme Sache kommt nie zu früh.

Dän.: Det man adlyster kommer ikke for snart. (Bohn I, 362.)

5 Aus einer kleinen Sach wird oft ein gross Geschrei.

Lat.: Fama vires acquirit eundo. (Seybold, 173.)

6 Bei grossen Sachen soll man wenig Worte machen.

Holl.: Bij veel zaaks voegt weinig spraaks. (Harrebomee, II, 292b.)

7 Bei verworrenen Sachen ist am besten Geld zu machen. - Parömiakon, 2948.

8 Bekannte Sache braucht kein Zeugniss.

Schwed.: Bekiänd saak är sa god som wittnad. (Grubb, 43.)

9 Bey verlornen Sachen gibt es viel Wort. - Chaos, 309, 64; Winckler, XVI, 35.

10 Böse Sache führt zu keinem guten End'.

Schwed.: Ond saak gjör elack treffnad. (Grubb, 620.)

11 Böse Sachen können rote Gulden gut machen. - Petri, II, 560.

12 Böse Sachen müssen geschwinde Meister haben. - Petri, II, 50.

13 Böse Sachen riechen übel.

Dän.: Ond sag, ond stank. (Prov. dan., 486.)

14 Böse sachen wöllen mancherlei behelff haben. - Henisch, 251, 60; Petri, II, 50.

15 D' Sach zum Wort und 's Geld an en Ort. - Sutermeister, 146.

[Spaltenumbruch]

25 Wenn die Saat nach Allerheiligen geräth, soll's der Vater dem Sohn nicht sagen. (Luzern.)

Die Saat nach Allerheiligen ist so spät, dass sie nur in sehr seltenen Fällen eine lohnende Ernte bringt.

26 Wenn eine Saat verloren ist, muss man doch wieder säen.

Dän.: Man skal saae igien efter ulykkelig sæd. (Prov. dan., 485.)

27 Wer hier die Saat verzehrt, wird dort nur Stoppeln finden.

28 Wie die saat, also die ernte.Franck, II, 96a; Henisch, 926, 71; Lehmann, 538, 10 u. 856, 23; Eiselein, 536; Simrock, 8610; Körte, 5128; Seybold, 661; Boebel, 132.

Engl.: As they sow so let them reap. (Bohn II, 178.) – Of cockles sown you can reap no wheat. – What you sow, you must mow. (Masson, 293.)

Frz.: Telle semence, telle moisson (recueille). (Leroux, I, 57.)

It.: Secondo che si coltiva, il campo rende i frutti. – Tal sementa, tal ricolta.

Lat.: Quale semen, talis est messis. – Ut sementem feceris, ita et metes. (Henisch, 926, 72.)

Poln.: Jak sobie pościelesz, tak się wyspisz. – Jak zasiejesz, tak będziesz żać. (Masson, 293.)

Slow.: Kakoršna setev, taka bo žetev.

29 Zwischen Saat und Ernte kann viel geschehen.

Die Russen: Zwischen Saatkorn und Erntekorn kann sich viel ereignen. (Altmann VI, 490.)

*30 Die Saat wieder haben. (Ostpreuss.) – Frischbier2, 3180.

Beim Spiel den verlorenen Einsatz zurückgewonnen haben.

*31 Er streut böse Saat.

Holl.: Hij zaait (strooit) kwaad zaad. (Harrebomée, II, 485a.)

*32 Es ist eine gute Saat in der Erde. (Westf.)

Wenn ein Taugenichts gestorben ist.

*33 In 't Saat scheten.Eichwald, 1629.

Einen Samenstengel treiben, etwas zu alt zum Heirathen werden, besonders von Jungfrauen. (Vgl. mundartlich Saad bei Stürenburg, 208a.)


Saatfeld.

* Der dörf über die Saatfald'r ziach'n. (Franken.)

Er ist so unbeliebt, dass man ihm, um ihn loszuwerden, den Wegzug über die Saat gestattet.


Saathandel.

Bî'n Sâd- und Wullenhandel is de êste Kâpman de beste.Schambach, II, 20.

Raps und Wolle soll der Landmann nicht lange liegen lassen, der erste Kaufmann ist der beste. Vielleicht wegen starker Preisschwankungen.


Saatkorn.

Wer das Saatkorn isst, erspart sich den Erntewagen.

Die Finnen sagen aber: Der Verrückte isst das Saatkorn und verkauft das Land. (Bertram, 55.)


Saatseier.

* De Saatseier (Säemann) kommt.Richey.

Wird gebraucht, wenn man an jemand merkt, dass er schläfrig wird, weil er dann still wird und man bei stillem Wetter zu säen pflegt. (S. Hafer.)


Sabbat.

1 Den Sabbat soll man feiern.

Lat.: Luce sacra requiescat humus, requiescat arator. (Tibull.) (Philippi, I, 229.)

2 Wer am Sabbat nicht hungern will, muss in der Woche nicht liegen still.

*3 Er hat den Sabbat umsonst entweiht.Tendlau, 75.

Bei erfolglosen oder gewinnarmen Unternehmungen.

*4 Vom Sabbat reden und Sauftag halten.


Sabbern.

* Er hat etwas daher gesabbert. (Preussen.)

Spottweis von einem Redner, der seinen Vortrag weder logisch geordnet hat, noch deutlich vorträgt. Eigentlich gebraucht man das Wort „sabbern“ von dem Speichelfluss der kleinen Kinder, wenn sie Zähne bekommen. (Bock, Idiot. pruss.)


Sabel.

* Der hat au 'n Sabel.Birlinger, 961.

D. h. einen Rausch. (S. Palmen.) „Er hat einen tüchtigen Sabel.“ (Gotthelf, Leiden, I, 25.)


Säbel.

1 Der Säbel hat keine Schneide, der Degen keine Scheide, die Muskete keinen Schaft, das Pulver keine Kraft, der Soldat bekommt kein Geld; so geht's öfters in der Welt.Parömiakon, 3226.

[Spaltenumbruch] 2 Der scharfe Säbel ist mein Acker und Beutemachen mein Pflug.

Soldatensprichwort im Dreissigjährigen Kriege. (G. Freytag, Bilder aus der deutschen Vergangenheit, II, 77.)

3 Es ist besser unter den Säbel kommen als unter das Messer.

Aehnlich russisch Altmann VI, 476.

4 Kannst du den Säbel gürten um den Leib, so nimm ein Weib. (Serb.)

5 Säbel ist Säbel, aber kein Recht.

Poln.: Nie do korda, Panie Horda. (Lompa, 22.)

6 Vor nürnberger Säbeln laufen nur Kinder.

7 Wenn der Säbel sieht, dass er lang ist, so meint er, er werde das Messer verschlucken. (Surinam.)

Sinn: Weil du stärker, reicher, vornehmer bist, als ich bin, so glaubst du, mit mir leicht fertig zu werden; sieh zu, dass du dich nicht täuschest!

8 Wer den Säbel schleift, um einen andern zu tödten, schleift ihn für den eigenen Hals.

*9 Den Säbel an der Seite und barfuss.

Poln.: Pod kordem a boso. (Lompa, 28.)

*10 Mit dem Säbel rasseln.

Kriegerische Reden führen, mit dem Nebenbegriff, dass es mit dem Angriff nicht Ernst ist. „Mit Erstaunen erfahren wir durch den Telegraphen, dass die französischen Minister in unerhörter Weise mit dem Säbel gerasselt haben.“ (Bresl. Zeitung vom 10. Juli 1870, Nr. 315.) „Die ministeriellen Erklärungen Frankreichs lassen die Möglichkeit offen, dass Napoleon III. nur mit dem Säbel rasselt.“ (Nordd. Allg. Zeitung vom 9. Juli 1870.)

*11 Mit einem bleiernen Säbel kämpfen.

Mit einfältigen Gründen streiten, etwas auf eine ungeschickte Art beweisen.

Lat.: Plumbeo gladio jugulari. (Cicero.) (Binder II, 2588; Erasm., 172; Philippi, II, 98.)

*12 Und wenn der Säbel bricht.Klix, 84.

*13 Und wenn sogleich der Säbel bricht, so lass ich meine Nicken nicht.Frischbier2, 2781.


Säbelbein.

* Er hat Säbelbeine.

Frz.: Il a des jambes en vilebrequin. (Lendroy, 1542.)


Säbelgerassel.

* Es ist nur Säbelgerassel.


Säbelklinge.

* Man kann keine Säbelklingen essen.Gartenlaube, 1871, S. 350.


Sache.

1 Alle Sachen, die wir haben, sind Geschenk und Gottes Gaben.

Lat.: Omnia voluntate Dei. (Chaos, 1085.)

2 Alle Sachen kann Herr Ego am besten machen.

3 An eine böse sach sol man einen trunck Wein giessen.Petri, II, 16.

„Mit dem Gegentheil einen Trunk thun, so wird sie vertragen.“

4 Angenehme Sache kommt nie zu früh.

Dän.: Det man adlyster kommer ikke for snart. (Bohn I, 362.)

5 Aus einer kleinen Sach wird oft ein gross Geschrei.

Lat.: Fama vires acquirit eundo. (Seybold, 173.)

6 Bei grossen Sachen soll man wenig Worte machen.

Holl.: Bij veel zaaks voegt weinig spraaks. (Harrebomée, II, 292b.)

7 Bei verworrenen Sachen ist am besten Geld zu machen.Parömiakon, 2948.

8 Bekannte Sache braucht kein Zeugniss.

Schwed.: Bekiänd saak är så god som wittnad. (Grubb, 43.)

9 Bey verlornen Sachen gibt es viel Wort.Chaos, 309, 64; Winckler, XVI, 35.

10 Böse Sache führt zu keinem guten End'.

Schwed.: Ond saak gjör elack treffnad. (Grubb, 620.)

11 Böse Sachen können rote Gulden gut machen.Petri, II, 560.

12 Böse Sachen müssen geschwinde Meister haben.Petri, II, 50.

13 Böse Sachen riechen übel.

Dän.: Ond sag, ond stank. (Prov. dan., 486.)

14 Böse sachen wöllen mancherlei behelff haben.Henisch, 251, 60; Petri, II, 50.

15 D' Sach zum Wort und 's Geld an en Ort.Sutermeister, 146.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0908" n="[894]"/>
          <cb n="1787"/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Wenn die Saat nach Allerheiligen geräth, soll's der Vater dem Sohn nicht sagen.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Saat nach Allerheiligen ist so spät, dass sie nur in sehr seltenen Fällen eine lohnende Ernte bringt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Wenn eine Saat verloren ist, muss man doch wieder säen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Man skal saae igien efter ulykkelig sæd. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 485.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">27 Wer hier die Saat verzehrt, wird dort nur Stoppeln finden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Wie die saat, also die ernte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 96<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 926, 71; Lehmann, 538, 10 u. 856, 23; Eiselein, 536; Simrock, 8610; Körte, 5128; Seybold, 661; Boebel, 132.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: As they sow so let them reap. (<hi rendition="#i">Bohn II, 178.</hi>) &#x2013; Of cockles sown you can reap no wheat. &#x2013; What you sow, you must mow. (<hi rendition="#i">Masson, 293.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Telle semence, telle moisson (recueille). (<hi rendition="#i">Leroux, I, 57.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Secondo che si coltiva, il campo rende i frutti. &#x2013; Tal sementa, tal ricolta.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quale semen, talis est messis. &#x2013; Ut sementem feceris, ita et metes. (<hi rendition="#i">Henisch, 926, 72.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Jak sobie po&#x015B;cielesz, tak si&#x0119; wyspisz. &#x2013; Jak zasiejesz, tak b&#x0119;dziesz &#x017C;a&#x0107;. (<hi rendition="#i">Masson, 293.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Slow.</hi>: Kakor&#x0161;na setev, taka bo &#x017E;etev.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">29 Zwischen Saat und Ernte kann viel geschehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Zwischen Saatkorn und Erntekorn kann sich viel ereignen. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 490.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*30 Die Saat wieder haben.</hi> (<hi rendition="#i">Ostpreuss.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3180.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Beim Spiel den verlorenen Einsatz zurückgewonnen haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*31 Er streut böse Saat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij zaait (strooit) kwaad zaad. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 485<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*32 Es ist eine gute Saat in der Erde.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn ein Taugenichts gestorben ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*33 In 't Saat scheten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 1629.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Einen Samenstengel treiben, etwas zu alt zum Heirathen werden, besonders von Jungfrauen. (Vgl. mundartlich <hi rendition="#i">Saad</hi> bei <hi rendition="#i">Stürenburg, 208<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Saatfeld.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Der dörf über die Saatfald'r ziach'n.</hi> (<hi rendition="#i">Franken.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ist so unbeliebt, dass man ihm, um ihn loszuwerden, den Wegzug über die Saat gestattet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Saathandel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Bî'n Sâd- und Wullenhandel is de êste Kâpman de beste.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 20.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Raps und Wolle soll der Landmann nicht lange liegen lassen, der erste Kaufmann ist der beste. Vielleicht wegen starker Preisschwankungen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Saatkorn.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Wer das Saatkorn isst, erspart sich den Erntewagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Finnen sagen aber: Der Verrückte isst das Saatkorn und verkauft das Land. (<hi rendition="#i">Bertram, 55.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Saatseier.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* De Saatseier (Säemann) kommt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Richey.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wird gebraucht, wenn man an jemand merkt, dass er schläfrig wird, weil er dann still wird und man bei stillem Wetter zu säen pflegt. (S.  Hafer.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sabbat.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Den Sabbat soll man feiern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Luce sacra requiescat humus, requiescat arator. (<hi rendition="#i">Tibull.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, I, 229.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wer am Sabbat nicht hungern will, muss in der Woche nicht liegen still.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Er hat den Sabbat umsonst entweiht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 75.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei erfolglosen oder gewinnarmen Unternehmungen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Vom Sabbat reden und Sauftag halten.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sabbern.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er hat etwas daher gesabbert.</hi> (<hi rendition="#i">Preussen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Spottweis von einem Redner, der seinen Vortrag weder logisch geordnet hat, noch deutlich vorträgt. Eigentlich gebraucht man das Wort &#x201E;sabbern&#x201C; von dem Speichelfluss der kleinen Kinder, wenn sie Zähne bekommen. (<hi rendition="#i">Bock, Idiot. pruss.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sabel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Der hat au 'n Sabel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Birlinger, 961.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. einen Rausch. (S.  Palmen.) &#x201E;Er hat einen tüchtigen Sabel.&#x201C; (<hi rendition="#i">Gotthelf, Leiden, I, 25.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Säbel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Der Säbel hat keine Schneide, der Degen keine Scheide, die Muskete keinen Schaft, das Pulver keine Kraft, der Soldat bekommt kein Geld; so geht's öfters in der Welt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 3226.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1788"/>
2 Der scharfe Säbel ist mein Acker und Beutemachen mein Pflug.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Soldatensprichwort im Dreissigjährigen Kriege. (<hi rendition="#i">G. Freytag, Bilder aus der deutschen Vergangenheit, II, 77.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Es ist besser unter den Säbel kommen als unter das Messer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aehnlich russisch <hi rendition="#i">Altmann VI, 476</hi>.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Kannst du den Säbel gürten um den Leib, so nimm ein Weib.</hi> (<hi rendition="#i">Serb.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Säbel ist Säbel, aber kein Recht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Nie do korda, Panie Horda. (<hi rendition="#i">Lompa, 22.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Vor nürnberger Säbeln laufen nur Kinder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Wenn der Säbel sieht, dass er lang ist, so meint er, er werde das Messer verschlucken.</hi> (<hi rendition="#i">Surinam.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Sinn: Weil du stärker, reicher, vornehmer bist, als ich bin, so glaubst du, mit mir leicht fertig zu werden; sieh zu, dass du dich nicht täuschest!</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Wer den Säbel schleift, um einen andern zu tödten, schleift ihn für den eigenen Hals.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*9 Den Säbel an der Seite und barfuss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Pod kordem a boso. (<hi rendition="#i">Lompa, 28.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*10 Mit dem Säbel rasseln.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Kriegerische Reden führen, mit dem Nebenbegriff, dass es mit dem Angriff nicht Ernst ist. &#x201E;Mit Erstaunen erfahren wir durch den Telegraphen, dass die französischen Minister in unerhörter Weise mit dem Säbel gerasselt haben.&#x201C; (<hi rendition="#i">Bresl. Zeitung vom 10. Juli 1870, Nr. 315.</hi>) &#x201E;Die ministeriellen Erklärungen Frankreichs lassen die Möglichkeit offen, dass Napoleon III. nur mit dem Säbel rasselt.&#x201C; (<hi rendition="#i">Nordd. Allg. Zeitung vom 9. Juli 1870.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*11 Mit einem bleiernen Säbel kämpfen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit einfältigen Gründen streiten, etwas auf eine ungeschickte Art beweisen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Plumbeo gladio jugulari. (<hi rendition="#i">Cicero.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 2588; Erasm., 172; Philippi, II, 98.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Und wenn der Säbel bricht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 84.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 Und wenn sogleich der Säbel bricht, so lass ich meine Nicken nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2781.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Säbelbein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er hat Säbelbeine.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il a des jambes en vilebrequin. (<hi rendition="#i">Lendroy, 1542.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Säbelgerassel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist nur Säbelgerassel.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Säbelklinge.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Man kann keine Säbelklingen essen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gartenlaube, 1871, S. 350.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sache.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Alle Sachen, die wir haben, sind Geschenk und Gottes Gaben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Omnia voluntate Dei. (<hi rendition="#i">Chaos, 1085.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Alle Sachen kann Herr Ego am besten machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 An eine böse sach sol man einen trunck Wein giessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Mit dem Gegentheil einen Trunk thun, so wird sie vertragen.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Angenehme Sache kommt nie zu früh.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det man adlyster kommer ikke for snart. (<hi rendition="#i">Bohn I, 362.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Aus einer kleinen Sach wird oft ein gross Geschrei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fama vires acquirit eundo. (<hi rendition="#i">Seybold, 173.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Bei grossen Sachen soll man wenig Worte machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Bij veel zaaks voegt weinig spraaks. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 292<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Bei verworrenen Sachen ist am besten Geld zu machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2948.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Bekannte Sache braucht kein Zeugniss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Bekiänd saak är så god som wittnad. (<hi rendition="#i">Grubb, 43.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Bey verlornen Sachen gibt es viel Wort.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Chaos, 309, 64; Winckler, XVI, 35.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Böse Sache führt zu keinem guten End'.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Ond saak gjör elack treffnad. (<hi rendition="#i">Grubb, 620.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Böse Sachen können rote Gulden gut machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 560.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Böse Sachen müssen geschwinde Meister haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Böse Sachen riechen übel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Ond sag, ond stank. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 486.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Böse sachen wöllen mancherlei behelff haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 251, 60; Petri, II, 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 D' Sach zum Wort und 's Geld an en Ort.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 146.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[894]/0908] 25 Wenn die Saat nach Allerheiligen geräth, soll's der Vater dem Sohn nicht sagen. (Luzern.) Die Saat nach Allerheiligen ist so spät, dass sie nur in sehr seltenen Fällen eine lohnende Ernte bringt. 26 Wenn eine Saat verloren ist, muss man doch wieder säen. Dän.: Man skal saae igien efter ulykkelig sæd. (Prov. dan., 485.) 27 Wer hier die Saat verzehrt, wird dort nur Stoppeln finden. 28 Wie die saat, also die ernte. – Franck, II, 96a; Henisch, 926, 71; Lehmann, 538, 10 u. 856, 23; Eiselein, 536; Simrock, 8610; Körte, 5128; Seybold, 661; Boebel, 132. Engl.: As they sow so let them reap. (Bohn II, 178.) – Of cockles sown you can reap no wheat. – What you sow, you must mow. (Masson, 293.) Frz.: Telle semence, telle moisson (recueille). (Leroux, I, 57.) It.: Secondo che si coltiva, il campo rende i frutti. – Tal sementa, tal ricolta. Lat.: Quale semen, talis est messis. – Ut sementem feceris, ita et metes. (Henisch, 926, 72.) Poln.: Jak sobie pościelesz, tak się wyspisz. – Jak zasiejesz, tak będziesz żać. (Masson, 293.) Slow.: Kakoršna setev, taka bo žetev. 29 Zwischen Saat und Ernte kann viel geschehen. Die Russen: Zwischen Saatkorn und Erntekorn kann sich viel ereignen. (Altmann VI, 490.) *30 Die Saat wieder haben. (Ostpreuss.) – Frischbier2, 3180. Beim Spiel den verlorenen Einsatz zurückgewonnen haben. *31 Er streut böse Saat. Holl.: Hij zaait (strooit) kwaad zaad. (Harrebomée, II, 485a.) *32 Es ist eine gute Saat in der Erde. (Westf.) Wenn ein Taugenichts gestorben ist. *33 In 't Saat scheten. – Eichwald, 1629. Einen Samenstengel treiben, etwas zu alt zum Heirathen werden, besonders von Jungfrauen. (Vgl. mundartlich Saad bei Stürenburg, 208a.) Saatfeld. * Der dörf über die Saatfald'r ziach'n. (Franken.) Er ist so unbeliebt, dass man ihm, um ihn loszuwerden, den Wegzug über die Saat gestattet. Saathandel. Bî'n Sâd- und Wullenhandel is de êste Kâpman de beste. – Schambach, II, 20. Raps und Wolle soll der Landmann nicht lange liegen lassen, der erste Kaufmann ist der beste. Vielleicht wegen starker Preisschwankungen. Saatkorn. Wer das Saatkorn isst, erspart sich den Erntewagen. Die Finnen sagen aber: Der Verrückte isst das Saatkorn und verkauft das Land. (Bertram, 55.) Saatseier. * De Saatseier (Säemann) kommt. – Richey. Wird gebraucht, wenn man an jemand merkt, dass er schläfrig wird, weil er dann still wird und man bei stillem Wetter zu säen pflegt. (S. Hafer.) Sabbat. 1 Den Sabbat soll man feiern. Lat.: Luce sacra requiescat humus, requiescat arator. (Tibull.) (Philippi, I, 229.) 2 Wer am Sabbat nicht hungern will, muss in der Woche nicht liegen still. *3 Er hat den Sabbat umsonst entweiht. – Tendlau, 75. Bei erfolglosen oder gewinnarmen Unternehmungen. *4 Vom Sabbat reden und Sauftag halten. Sabbern. * Er hat etwas daher gesabbert. (Preussen.) Spottweis von einem Redner, der seinen Vortrag weder logisch geordnet hat, noch deutlich vorträgt. Eigentlich gebraucht man das Wort „sabbern“ von dem Speichelfluss der kleinen Kinder, wenn sie Zähne bekommen. (Bock, Idiot. pruss.) Sabel. * Der hat au 'n Sabel. – Birlinger, 961. D. h. einen Rausch. (S. Palmen.) „Er hat einen tüchtigen Sabel.“ (Gotthelf, Leiden, I, 25.) Säbel. 1 Der Säbel hat keine Schneide, der Degen keine Scheide, die Muskete keinen Schaft, das Pulver keine Kraft, der Soldat bekommt kein Geld; so geht's öfters in der Welt. – Parömiakon, 3226. 2 Der scharfe Säbel ist mein Acker und Beutemachen mein Pflug. Soldatensprichwort im Dreissigjährigen Kriege. (G. Freytag, Bilder aus der deutschen Vergangenheit, II, 77.) 3 Es ist besser unter den Säbel kommen als unter das Messer. Aehnlich russisch Altmann VI, 476. 4 Kannst du den Säbel gürten um den Leib, so nimm ein Weib. (Serb.) 5 Säbel ist Säbel, aber kein Recht. Poln.: Nie do korda, Panie Horda. (Lompa, 22.) 6 Vor nürnberger Säbeln laufen nur Kinder. 7 Wenn der Säbel sieht, dass er lang ist, so meint er, er werde das Messer verschlucken. (Surinam.) Sinn: Weil du stärker, reicher, vornehmer bist, als ich bin, so glaubst du, mit mir leicht fertig zu werden; sieh zu, dass du dich nicht täuschest! 8 Wer den Säbel schleift, um einen andern zu tödten, schleift ihn für den eigenen Hals. *9 Den Säbel an der Seite und barfuss. Poln.: Pod kordem a boso. (Lompa, 28.) *10 Mit dem Säbel rasseln. Kriegerische Reden führen, mit dem Nebenbegriff, dass es mit dem Angriff nicht Ernst ist. „Mit Erstaunen erfahren wir durch den Telegraphen, dass die französischen Minister in unerhörter Weise mit dem Säbel gerasselt haben.“ (Bresl. Zeitung vom 10. Juli 1870, Nr. 315.) „Die ministeriellen Erklärungen Frankreichs lassen die Möglichkeit offen, dass Napoleon III. nur mit dem Säbel rasselt.“ (Nordd. Allg. Zeitung vom 9. Juli 1870.) *11 Mit einem bleiernen Säbel kämpfen. Mit einfältigen Gründen streiten, etwas auf eine ungeschickte Art beweisen. Lat.: Plumbeo gladio jugulari. (Cicero.) (Binder II, 2588; Erasm., 172; Philippi, II, 98.) *12 Und wenn der Säbel bricht. – Klix, 84. *13 Und wenn sogleich der Säbel bricht, so lass ich meine Nicken nicht. – Frischbier2, 2781. Säbelbein. * Er hat Säbelbeine. Frz.: Il a des jambes en vilebrequin. (Lendroy, 1542.) Säbelgerassel. * Es ist nur Säbelgerassel. Säbelklinge. * Man kann keine Säbelklingen essen. – Gartenlaube, 1871, S. 350. Sache. 1 Alle Sachen, die wir haben, sind Geschenk und Gottes Gaben. Lat.: Omnia voluntate Dei. (Chaos, 1085.) 2 Alle Sachen kann Herr Ego am besten machen. 3 An eine böse sach sol man einen trunck Wein giessen. – Petri, II, 16. „Mit dem Gegentheil einen Trunk thun, so wird sie vertragen.“ 4 Angenehme Sache kommt nie zu früh. Dän.: Det man adlyster kommer ikke for snart. (Bohn I, 362.) 5 Aus einer kleinen Sach wird oft ein gross Geschrei. Lat.: Fama vires acquirit eundo. (Seybold, 173.) 6 Bei grossen Sachen soll man wenig Worte machen. Holl.: Bij veel zaaks voegt weinig spraaks. (Harrebomée, II, 292b.) 7 Bei verworrenen Sachen ist am besten Geld zu machen. – Parömiakon, 2948. 8 Bekannte Sache braucht kein Zeugniss. Schwed.: Bekiänd saak är så god som wittnad. (Grubb, 43.) 9 Bey verlornen Sachen gibt es viel Wort. – Chaos, 309, 64; Winckler, XVI, 35. 10 Böse Sache führt zu keinem guten End'. Schwed.: Ond saak gjör elack treffnad. (Grubb, 620.) 11 Böse Sachen können rote Gulden gut machen. – Petri, II, 560. 12 Böse Sachen müssen geschwinde Meister haben. – Petri, II, 50. 13 Böse Sachen riechen übel. Dän.: Ond sag, ond stank. (Prov. dan., 486.) 14 Böse sachen wöllen mancherlei behelff haben. – Henisch, 251, 60; Petri, II, 50. 15 D' Sach zum Wort und 's Geld an en Ort. – Sutermeister, 146.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/908
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [894]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/908>, abgerufen am 28.04.2024.