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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 24 Löffel und Löfflerei sind Nachbarn. - Judas der Erzschelm, III; Parömiakon, 1133.

Ein Laster führt leicht zum andern.

25 Löffel und Schüssel machen noch kein Gastmahl.

26 Lütt Läpel lät wol nett, oawer grot schafft doch bett. (Mecklenburg.) - Frommann, II, 229.

Ein kleiner Löffel lässt wol nett, aber ein grosser schafft besser.

27 M' maues d'r Löff'l nid us d'r Hand gäh, bis m' g'gassa het. (Bern.) - Zyro, 69.

28 Man kann auch bisweilen neue Löffel aus altem Holze schnitzen. - Winckler, II, 33.

Lat.: Quando est manus parva, tunc est plenior arca. (Chaos, 671.)

29 Man kann weder einen Löffel im Topfe, noch ein Krautblatt im Fasse sehen.

30 Man mot'n Läpel nich ähr dal leggen as bet m'n satt is. (Rastede.) - Firmenich, III, 29, 126; Goldschmidt, 122.

31 Man muss den Löffel in die rechte Hand nehmen, dass man die Suppe nicht vergisst.

Schwed.: Bäst att taga skeden i wackra handen. (Wensell, 11.)

32 Man muss den Löffel nicht eher aus der Hand legen, bis man satt gegessen hat. - Simrock, 6585; Körte, 3942; Braun, I, 2332.

33 Man muss mit Einem Löffel nicht zwei Suppen zugleich verkosten. - Eiselein, 433; Simrock, 6591.

34 Mancher hebt den Leffel oder Teller auff vnnd zutritt ein Schüssel. - Petri, II, 450; Herberger, I, 189.

35 Mancher wils lieber mit Leffeln als mit Scheffeln; ein ander wils lieber mit Scheffeln als mit Leffeln. - Lehmann, 788, 19.

36 Me cha der Löffel liecht us der Hang gä, wenn me g'nue g'güsse het. (Solothurn.) - Schild, 65, 107; Sutermeister, 138.

37 Me muess der Löffel nid abgeen bis mu selber genueg het. - Sutermeister, 147.

38 Me muess en grosse Löffel ha, bis me derigi esse cha. - Sutermeister, 75.

In Bezug auf einen Aufschneider und Lügner.

39 Mit dem Löffel kann man das Meer (den Strom) nicht ausschöpfen.

Aehnlich die Russen Cahier 2002.

40 Mit eigenem Löffel isst es sich am besten. - Altmann VI, 405.

41 Mit leeren Löffeln ist kein Drescher zufrieden.

42 Mit'n Läpel lett wol nett, äwer mit de Kell, dat schafft doch bett. (Mecklenburg.) - Diermissen, 74; Günther, III.

43 Neuen Löffel braucht der Koch, einen alten wirft er ins Feuer.

44 Nimm einen Löffel und schmecke, was du sagest. - Schottel, 1118b.

45 Stecke deinen Löffel nicht in anderer Leute Töpfe. (S. Amt 66, Bauer 249, Brei 22, Brennen 9 und Jucken 15.) - Simrock, 6583; Körte, 3943; Masson, 17; Braun, I, 2383.

Engl.: Don't scald your lips in another man's pottage. - Meddle not with that you have nothing to do with. (Masson, 18.)

It.: Di cosa che non ti cale, non dir ne ben, ne male.

Poln.: Kto z korca glowe wychyla, tego strychulcem w leb. (Masson, 17.)

46 Viel Löffel, viel Scheffel.

Viel Kinder, viel Segen.

47 Was nützt ein Löffel ohne Suppe.

Die Russen: Nimm den Löffel zur Hand, bevor die Suppe schäumt. (Altmann VI, 435.)

48 Weil der leffel new ist, so brauchet yhn der koch, darnach wenn er alt ist, so wirfft er yhn ynn das fewer. - Agricola I, 109; Blum, 708; Petri, II, 148; Simrock, 6580; Schottel, 1130b; Sailer, 208.

Das Schicksal des Neuen sowol als des Abgenutzten.

Holl.: Zoo lang de lepel nieuw is, gebruikt de kok hem; maar als hij oud is, werpt hij hem in't vuur. (Harrebomee II, 17.)

49 Wen eim der Löffel nid kümle ist, so cha mu z'vil esse. - Sutermeister, 132.


[Spaltenumbruch]

50 Wenn du einen Löffel findest, so wirst du auch Suppe essen. (Surinam.)

Der Markt lehrt kramen. Habe nur erst Macht, du wirst sie schon anzuwenden wissen.

51 Wenn man dich und den Löffel nicht hätte, müsste man die Suppe trinken. - Mayer, II, 78; Eiselein, 433; Körte, 3944e; Simrock, 6592.

Von einem, der sich für ganz unentbehrlich hält, der alles verstehen will und seine Nase in alles steckt. Die englischen Neger sagen spottweis von einem solchen Menschen: Was war im Topfe, das der Löffel nicht gesehen hätte. (Reinsberg IV, 59.)

52 Wenn man mit Löffeln einnimpt und mit Schäffeln aussgibt, so werets nicht lang. - Lehmann, 723, 38.

53 Wer auf den Löffel eines Todten wartet, wird wenig Suppe essen.

Wer auf anderer Leute Tod hofft, kann lange vergeblich hoffen.

54 Wer den Löffel verleiht, muss mit den Händen suppen.

55 Wer ein Löffel aufhebt vnnd ein schüssel zertritt, der gewinnt nichts. - Lehmann, 372, 128.

56 Wer einen Löffel aufhebt und tritt eine Schüssel entzwei, gewinnt wenig dabei.

57 Wer keinen Löffel hat, muss mit den Fingern essen.

58 Wer keinen Löffel hat, reckt den Stiel in die Höhe.

59 Wer mit Leffeln einnimbt vnd mit scheffeln aussgibt, der macht bald feyerabend. - Lehmann, 372, 126.

60 Wer mit Löffeln einnimmt und mit Scheffeln ausgibt, wird bald am Boden sein.

Dän.: Hvo indtager med skeer, og udgiver med skiepper giör det snart of. (Prov. dan., 325.)

61 Wie's der Löffel gibt, so muss man's nehmen.

62 Wo der Löffel reicht, bedarf's der Kelle nicht. - Blum, 550; Bücking, 173; Simrock, 6584; Körte, 3940; Braun, I, 2381.

Wo ein einfacher Weg ans Ziel führt, da soll man keine kostspieligen Anstalten treffen.

63 Wo man den Löffel zu stark braucht, bleibt auch das Löffeln nicht aus. - Parömiakon, 2818.

Unmässigkeit im Essen und Trinken führt auch zu andern Ausschweifungen.

64 Wo man ein Löffel will erretten, da wird ein Schüssel oft zertretten. - Waldis, IV, 92.

65 Zwei Löffl a eim Stil ist doch e kli z'vil. - Sutermeister, 125.

66 Zwischen Löffel und Gaum ist ein grosser (weiter) Raum. (S. Braut 10 und Hand 388-389.) - Zehner, 20; Körte, 4958.

Auf etwas, das dem Glückswechsel unterworfen ist, soll man nicht mit Gewissheit rechnen, so nahe der Besitz zu liegen scheint. "Weit ist der Weg vom Kelch bis zu den Lippen." (Shelley, Biograph. Novelle von W. Hamm, Leipzig 1858, S. 23.)

Dän.: Langt er imellem mund og bid. (Prov. dan., 421.)

Engl.: Many things fall between the cup and the lip. (Gaal, 1111.)

Frz.: De la main a la bouche on perd souvent la soupe. (Gaal, 1111.) - Entre bouche et cuillier vient grand distourbier. (Körte, 3941.)

67 Zwischen Löffel und Mund geht viel Suppe zu Grund.

Holl.: Tusschen lepel en mond valt het sop te grond. (Harrebomee, II, 17; Bohn I, 339.)

*68 Allen mit gleichen Löffeln anrichten.

Die Bedürfnisse sind nicht gleich; einer braucht viel, der andere wenig.

*69 Alles, was Löffel lecken kann. (Meiningen.)

Zu ergänzen: war da, oder: musste helfen.

*70 Aus grossen Löffeln essen. - Frischbier2, 2457.

*71 Dat is all en Lepel un en Pott. (Mecklenburg.)

Von sehr guten Freunden.

*72 Den geringsten Löffel dazu nit zu waschen haben. - Schottel, 1116a.

*73 Den Löffel aufheben und die Schüssel zerbrechen. - Luther, 334; Schottel, 1113a; Simrock, 6588.

Dem Geringfügigen mehr Aufmerksamkeit schenken als dem Wichtigern. - "D. h. carbones prothesaura ein Löffel aufheben und eine Schüssel dafür zerbrechen." (Herberger, II, 572.) Die Walachen: Er sucht den Nagel und verliert das Hufeisen. Die Basken: Er spart den Pfennig und wirft den Dukaten weg. (Reinsberg III, 19.)

[Spaltenumbruch] 24 Löffel und Löfflerei sind Nachbarn.Judas der Erzschelm, III; Parömiakon, 1133.

Ein Laster führt leicht zum andern.

25 Löffel und Schüssel machen noch kein Gastmahl.

26 Lütt Läpel lät wol nett, oawer grot schafft doch bett. (Mecklenburg.) – Frommann, II, 229.

Ein kleiner Löffel lässt wol nett, aber ein grosser schafft besser.

27 M' mûes d'r Löff'l nid us d'r Hand gäh, bis m' g'gâssa het. (Bern.) – Zyro, 69.

28 Man kann auch bisweilen neue Löffel aus altem Holze schnitzen.Winckler, II, 33.

Lat.: Quando est manus parva, tunc est plenior arca. (Chaos, 671.)

29 Man kann weder einen Löffel im Topfe, noch ein Krautblatt im Fasse sehen.

30 Man môt'n Läpel nich ähr dâl leggen as bet m'n satt is. (Rastede.) – Firmenich, III, 29, 126; Goldschmidt, 122.

31 Man muss den Löffel in die rechte Hand nehmen, dass man die Suppe nicht vergisst.

Schwed.: Bäst att taga skeden i wackra handen. (Wensell, 11.)

32 Man muss den Löffel nicht eher aus der Hand legen, bis man satt gegessen hat.Simrock, 6585; Körte, 3942; Braun, I, 2332.

33 Man muss mit Einem Löffel nicht zwei Suppen zugleich verkosten.Eiselein, 433; Simrock, 6591.

34 Mancher hebt den Leffel oder Teller auff vnnd zutritt ein Schüssel.Petri, II, 450; Herberger, I, 189.

35 Mancher wils lieber mit Leffeln als mit Scheffeln; ein ander wils lieber mit Scheffeln als mit Leffeln.Lehmann, 788, 19.

36 Me cha der Löffel liecht us der Hang gä, wenn me g'nue g'güsse het. (Solothurn.) – Schild, 65, 107; Sutermeister, 138.

37 Me muess der Löffel nid abgeen bis mu selber genueg het.Sutermeister, 147.

38 Me muess en grosse Löffel ha, bis me derigi esse cha.Sutermeister, 75.

In Bezug auf einen Aufschneider und Lügner.

39 Mit dem Löffel kann man das Meer (den Strom) nicht ausschöpfen.

Aehnlich die Russen Cahier 2002.

40 Mit eigenem Löffel isst es sich am besten.Altmann VI, 405.

41 Mit leeren Löffeln ist kein Drescher zufrieden.

42 Mit'n Läpel lett wol nett, äwer mit de Kell, dat schafft doch bett. (Mecklenburg.) – Diermissen, 74; Günther, III.

43 Neuen Löffel braucht der Koch, einen alten wirft er ins Feuer.

44 Nimm einen Löffel und schmecke, was du sagest.Schottel, 1118b.

45 Stecke deinen Löffel nicht in anderer Leute Töpfe. (S. Amt 66, Bauer 249, Brei 22, Brennen 9 und Jucken 15.) – Simrock, 6583; Körte, 3943; Masson, 17; Braun, I, 2383.

Engl.: Don't scald your lips in another man's pottage. – Meddle not with that you have nothing to do with. (Masson, 18.)

It.: Di cosa che non ti cale, non dir nè ben, nè male.

Poln.: Kto z korca głowę wychyla, tego strychulcem w łeb. (Masson, 17.)

46 Viel Löffel, viel Scheffel.

Viel Kinder, viel Segen.

47 Was nützt ein Löffel ohne Suppe.

Die Russen: Nimm den Löffel zur Hand, bevor die Suppe schäumt. (Altmann VI, 435.)

48 Weil der leffel new ist, so brauchet yhn der koch, darnach wenn er alt ist, so wirfft er yhn ynn das fewer.Agricola I, 109; Blum, 708; Petri, II, 148; Simrock, 6580; Schottel, 1130b; Sailer, 208.

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Holl.: Zoo lang de lepel nieuw is, gebruikt de kok hem; maar als hij oud is, werpt hij hem in't vuur. (Harrebomée II, 17.)

49 Wen eim der Löffel nid kümle ist, so cha mu z'vil esse.Sutermeister, 132.


[Spaltenumbruch]

50 Wenn du einen Löffel findest, so wirst du auch Suppe essen. (Surinam.)

Der Markt lehrt kramen. Habe nur erst Macht, du wirst sie schon anzuwenden wissen.

51 Wenn man dich und den Löffel nicht hätte, müsste man die Suppe trinken.Mayer, II, 78; Eiselein, 433; Körte, 3944e; Simrock, 6592.

Von einem, der sich für ganz unentbehrlich hält, der alles verstehen will und seine Nase in alles steckt. Die englischen Neger sagen spottweis von einem solchen Menschen: Was war im Topfe, das der Löffel nicht gesehen hätte. (Reinsberg IV, 59.)

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Wer auf anderer Leute Tod hofft, kann lange vergeblich hoffen.

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57 Wer keinen Löffel hat, muss mit den Fingern essen.

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59 Wer mit Leffeln einnimbt vnd mit scheffeln aussgibt, der macht bald feyerabend.Lehmann, 372, 126.

60 Wer mit Löffeln einnimmt und mit Scheffeln ausgibt, wird bald am Boden sein.

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Wo ein einfacher Weg ans Ziel führt, da soll man keine kostspieligen Anstalten treffen.

63 Wo man den Löffel zu stark braucht, bleibt auch das Löffeln nicht aus.Parömiakon, 2818.

Unmässigkeit im Essen und Trinken führt auch zu andern Ausschweifungen.

64 Wo man ein Löffel will erretten, da wird ein Schüssel oft zertretten.Waldis, IV, 92.

65 Zwei Löffl a eim Stil ist doch e kli z'vil.Sutermeister, 125.

66 Zwischen Löffel und Gaum ist ein grosser (weiter) Raum. (S. Braut 10 und Hand 388-389.) – Zehner, 20; Körte, 4958.

Auf etwas, das dem Glückswechsel unterworfen ist, soll man nicht mit Gewissheit rechnen, so nahe der Besitz zu liegen scheint. „Weit ist der Weg vom Kelch bis zu den Lippen.“ (Shelley, Biograph. Novelle von W. Hamm, Leipzig 1858, S. 23.)

Dän.: Langt er imellem mund og bid. (Prov. dan., 421.)

Engl.: Many things fall between the cup and the lip. (Gaal, 1111.)

Frz.: De la main à la bouche on perd souvent la soupe. (Gaal, 1111.) – Entre bouche et cuillier vient grand distourbier. (Körte, 3941.)

67 Zwischen Löffel und Mund geht viel Suppe zu Grund.

Holl.: Tusschen lepel en mond valt het sop te grond. (Harrebomée, II, 17; Bohn I, 339.)

*68 Allen mit gleichen Löffeln anrichten.

Die Bedürfnisse sind nicht gleich; einer braucht viel, der andere wenig.

*69 Alles, was Löffel lecken kann. (Meiningen.)

Zu ergänzen: war da, oder: musste helfen.

*70 Aus grossen Löffeln essen.Frischbier2, 2457.

*71 Dat is all ên Lepel un ên Pott. (Mecklenburg.)

Von sehr guten Freunden.

*72 Den geringsten Löffel dazu nit zu waschen haben.Schottel, 1116a.

*73 Den Löffel aufheben und die Schüssel zerbrechen.Luther, 334; Schottel, 1113a; Simrock, 6588.

Dem Geringfügigen mehr Aufmerksamkeit schenken als dem Wichtigern. – „D. h. carbones prothesaura ein Löffel aufheben und eine Schüssel dafür zerbrechen.“ (Herberger, II, 572.) Die Walachen: Er sucht den Nagel und verliert das Hufeisen. Die Basken: Er spart den Pfennig und wirft den Dukaten weg. (Reinsberg III, 19.)

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[[112]/0126] 24 Löffel und Löfflerei sind Nachbarn. – Judas der Erzschelm, III; Parömiakon, 1133. Ein Laster führt leicht zum andern. 25 Löffel und Schüssel machen noch kein Gastmahl. 26 Lütt Läpel lät wol nett, oawer grot schafft doch bett. (Mecklenburg.) – Frommann, II, 229. Ein kleiner Löffel lässt wol nett, aber ein grosser schafft besser. 27 M' mûes d'r Löff'l nid us d'r Hand gäh, bis m' g'gâssa het. (Bern.) – Zyro, 69. 28 Man kann auch bisweilen neue Löffel aus altem Holze schnitzen. – Winckler, II, 33. Lat.: Quando est manus parva, tunc est plenior arca. (Chaos, 671.) 29 Man kann weder einen Löffel im Topfe, noch ein Krautblatt im Fasse sehen. 30 Man môt'n Läpel nich ähr dâl leggen as bet m'n satt is. (Rastede.) – Firmenich, III, 29, 126; Goldschmidt, 122. 31 Man muss den Löffel in die rechte Hand nehmen, dass man die Suppe nicht vergisst. Schwed.: Bäst att taga skeden i wackra handen. (Wensell, 11.) 32 Man muss den Löffel nicht eher aus der Hand legen, bis man satt gegessen hat. – Simrock, 6585; Körte, 3942; Braun, I, 2332. 33 Man muss mit Einem Löffel nicht zwei Suppen zugleich verkosten. – Eiselein, 433; Simrock, 6591. 34 Mancher hebt den Leffel oder Teller auff vnnd zutritt ein Schüssel. – Petri, II, 450; Herberger, I, 189. 35 Mancher wils lieber mit Leffeln als mit Scheffeln; ein ander wils lieber mit Scheffeln als mit Leffeln. – Lehmann, 788, 19. 36 Me cha der Löffel liecht us der Hang gä, wenn me g'nue g'güsse het. (Solothurn.) – Schild, 65, 107; Sutermeister, 138. 37 Me muess der Löffel nid abgeen bis mu selber genueg het. – Sutermeister, 147. 38 Me muess en grosse Löffel ha, bis me derigi esse cha. – Sutermeister, 75. In Bezug auf einen Aufschneider und Lügner. 39 Mit dem Löffel kann man das Meer (den Strom) nicht ausschöpfen. Aehnlich die Russen Cahier 2002. 40 Mit eigenem Löffel isst es sich am besten. – Altmann VI, 405. 41 Mit leeren Löffeln ist kein Drescher zufrieden. 42 Mit'n Läpel lett wol nett, äwer mit de Kell, dat schafft doch bett. (Mecklenburg.) – Diermissen, 74; Günther, III. 43 Neuen Löffel braucht der Koch, einen alten wirft er ins Feuer. 44 Nimm einen Löffel und schmecke, was du sagest. – Schottel, 1118b. 45 Stecke deinen Löffel nicht in anderer Leute Töpfe. (S. Amt 66, Bauer 249, Brei 22, Brennen 9 und Jucken 15.) – Simrock, 6583; Körte, 3943; Masson, 17; Braun, I, 2383. Engl.: Don't scald your lips in another man's pottage. – Meddle not with that you have nothing to do with. (Masson, 18.) It.: Di cosa che non ti cale, non dir nè ben, nè male. Poln.: Kto z korca głowę wychyla, tego strychulcem w łeb. (Masson, 17.) 46 Viel Löffel, viel Scheffel. Viel Kinder, viel Segen. 47 Was nützt ein Löffel ohne Suppe. Die Russen: Nimm den Löffel zur Hand, bevor die Suppe schäumt. (Altmann VI, 435.) 48 Weil der leffel new ist, so brauchet yhn der koch, darnach wenn er alt ist, so wirfft er yhn ynn das fewer. – Agricola I, 109; Blum, 708; Petri, II, 148; Simrock, 6580; Schottel, 1130b; Sailer, 208. Das Schicksal des Neuen sowol als des Abgenutzten. Holl.: Zoo lang de lepel nieuw is, gebruikt de kok hem; maar als hij oud is, werpt hij hem in't vuur. (Harrebomée II, 17.) 49 Wen eim der Löffel nid kümle ist, so cha mu z'vil esse. – Sutermeister, 132. 50 Wenn du einen Löffel findest, so wirst du auch Suppe essen. (Surinam.) Der Markt lehrt kramen. Habe nur erst Macht, du wirst sie schon anzuwenden wissen. 51 Wenn man dich und den Löffel nicht hätte, müsste man die Suppe trinken. – Mayer, II, 78; Eiselein, 433; Körte, 3944e; Simrock, 6592. Von einem, der sich für ganz unentbehrlich hält, der alles verstehen will und seine Nase in alles steckt. Die englischen Neger sagen spottweis von einem solchen Menschen: Was war im Topfe, das der Löffel nicht gesehen hätte. (Reinsberg IV, 59.) 52 Wenn man mit Löffeln einnimpt und mit Schäffeln aussgibt, so werets nicht lang. – Lehmann, 723, 38. 53 Wer auf den Löffel eines Todten wartet, wird wenig Suppe essen. Wer auf anderer Leute Tod hofft, kann lange vergeblich hoffen. 54 Wer den Löffel verleiht, muss mit den Händen suppen. 55 Wer ein Löffel aufhebt vnnd ein schüssel zertritt, der gewinnt nichts. – Lehmann, 372, 128. 56 Wer einen Löffel aufhebt und tritt eine Schüssel entzwei, gewinnt wenig dabei. 57 Wer keinen Löffel hat, muss mit den Fingern essen. 58 Wer keinen Löffel hat, reckt den Stiel in die Höhe. 59 Wer mit Leffeln einnimbt vnd mit scheffeln aussgibt, der macht bald feyerabend. – Lehmann, 372, 126. 60 Wer mit Löffeln einnimmt und mit Scheffeln ausgibt, wird bald am Boden sein. Dän.: Hvo indtager med skeer, og udgiver med skiepper giør det snart of. (Prov. dan., 325.) 61 Wie's der Löffel gibt, so muss man's nehmen. 62 Wo der Löffel reicht, bedarf's der Kelle nicht. – Blum, 550; Bücking, 173; Simrock, 6584; Körte, 3940; Braun, I, 2381. Wo ein einfacher Weg ans Ziel führt, da soll man keine kostspieligen Anstalten treffen. 63 Wo man den Löffel zu stark braucht, bleibt auch das Löffeln nicht aus. – Parömiakon, 2818. Unmässigkeit im Essen und Trinken führt auch zu andern Ausschweifungen. 64 Wo man ein Löffel will erretten, da wird ein Schüssel oft zertretten. – Waldis, IV, 92. 65 Zwei Löffl a eim Stil ist doch e kli z'vil. – Sutermeister, 125. 66 Zwischen Löffel und Gaum ist ein grosser (weiter) Raum. (S. Braut 10 und Hand 388-389.) – Zehner, 20; Körte, 4958. Auf etwas, das dem Glückswechsel unterworfen ist, soll man nicht mit Gewissheit rechnen, so nahe der Besitz zu liegen scheint. „Weit ist der Weg vom Kelch bis zu den Lippen.“ (Shelley, Biograph. Novelle von W. Hamm, Leipzig 1858, S. 23.) Dän.: Langt er imellem mund og bid. (Prov. dan., 421.) Engl.: Many things fall between the cup and the lip. (Gaal, 1111.) Frz.: De la main à la bouche on perd souvent la soupe. (Gaal, 1111.) – Entre bouche et cuillier vient grand distourbier. (Körte, 3941.) 67 Zwischen Löffel und Mund geht viel Suppe zu Grund. Holl.: Tusschen lepel en mond valt het sop te grond. (Harrebomée, II, 17; Bohn I, 339.) *68 Allen mit gleichen Löffeln anrichten. Die Bedürfnisse sind nicht gleich; einer braucht viel, der andere wenig. *69 Alles, was Löffel lecken kann. (Meiningen.) Zu ergänzen: war da, oder: musste helfen. *70 Aus grossen Löffeln essen. – Frischbier2, 2457. *71 Dat is all ên Lepel un ên Pott. (Mecklenburg.) Von sehr guten Freunden. *72 Den geringsten Löffel dazu nit zu waschen haben. – Schottel, 1116a. *73 Den Löffel aufheben und die Schüssel zerbrechen. – Luther, 334; Schottel, 1113a; Simrock, 6588. Dem Geringfügigen mehr Aufmerksamkeit schenken als dem Wichtigern. – „D. h. carbones prothesaura ein Löffel aufheben und eine Schüssel dafür zerbrechen.“ (Herberger, II, 572.) Die Walachen: Er sucht den Nagel und verliert das Hufeisen. Die Basken: Er spart den Pfennig und wirft den Dukaten weg. (Reinsberg III, 19.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [112]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/126>, abgerufen am 26.04.2024.